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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.02.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380216016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938021601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938021601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-02
- Tag1938-02-16
- Monat1938-02
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.02.1938
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Enge Freundschaft rwiWn Berlin unr Wien Sotortmaßnahmen veWossen - Eine amtliche Ettliirung Vertin, 15. Februar. Das Deutsche Nachrichtenbüro gibt soeben folgende amtliche Verlautbarung bekannt: In der Aussprache, die am 12. Februar zwischen dem Führer und Reichskanzler und dem Bundeskanzler Dr. Schuschnigg auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden stattgefunde« hat. wurden alle Fragen der Verletzungen zwischen dem Deutschen Reich und Oesterreich eingehender Erörterung unterzogen. Ziel dieser Aussprache war, die bei der Durchführung des Ab kommens vom 11. Juli 19ZS aufgetretenen Schwierigkeiten zu bereinigen. Es ergab sich Ueberelnstimmung darüber, dah beide Telle an den Grundsätze« dieses Abkommens feslzuhalten ent schlossen sind und dasselbe als den Ausgangspunkt einer befriedigenden Entwicklung der Beziehungen zwischen den beiden Staaten betrachten. I« diesem Sinn« habe« »ach der Unterredung »am IS. Februar 1988 beide Teile die sofortige Durch« Iühr « « g »o« Maßuahmen beschlösse«, di« gewährleiste«, daß ei« so eugeS und freundschaftliches Verhältnis der beide« Staate« zueiuauder hergeftellt wird, wie es der Geschichte und dem Gesauttiuteresse des deutsch«« Volkes entfprtcht. Beide Staatsmiiuuer sind der Ueberzeuguug, dah die vo« ihnen beschlossene« Maßuahmen zugleich ei« wirksamer Bei» trag zur friedliche« Eutwtcklnng der europilische« Lag« sind. Die üstttrelchische Regierung hat «ty gleichlautendes Kommuniquü ausgegevetu Das Diplomatische Korps beim -übrer Berli«, 18. Februar. Beim Führer und Reichskanzler fand am Dienstag zu Ehren des Diplomatischen Korps eine Abend», täfel statt, an der mit ihren Damen sämtliche in Berlin beglaubigten Botschafter, Gesandten und Geschäftsträger, di« ««ichgmtntster, die Vh«kbes,bl»hgbrr brr WebMachtsetk, bi« Staatssekretäre, der MeichSsührer ll, -er Stabschef der SA, der Korp-führer des NSKK und ander« tetlnahmen. Wie«, 16. Februar. In Wien fand am Dienstag die konstituierende Sitzung der tu einen Verein umgewandelten Oesterreichtsch- deutschen Arbeitsgemeinschaft statt. Der Ver anstaltung wohnten Bundesminister Glaise-Sorstenau, Bot schafter von Papen, Botschaftsrat von Stein sowie zahlreiche frühere Minister, Staatssekretäre und Vertreter des geisti gen und wirtschaftlichen Lebens bei. Nachdem zunächst Ge- beimrat Gesandter a. D. Riedl au Stelle des zum Ehren obmann einstimmig gewählten srliheren Präsidenten Tilgner zum Vorsitzenden gewählt worden war, nahm unter starkem Beifall Vundesmlnlsler Glaise-Horstenau das Wort zu einer kurzen Ansprache. Er überbrachte dl« Grütze der Bundesregierung und deutete eS als ein gutes Borzeicheo. datz die Arbeitsgemeinschaft in neuer Form in einem geschichtlich bedeutsam e« Augenblick ihre Tätigkeit wieder aufnehme. Roch könne mau sich über daS Ausmaß der Begegnung der Führer der beide« beutscheu Staate« keiu genaues Urteil bilde«, aber es sei, was auch das Weltecho beweise, «tue Tat »»« größte« Bedeut«»«, daß zwei Männer, die eiue hohe Vera«twor1«»g sür di« Geschick« ihrer Staate» trüge«, sich di« Hände gerelcht «ub Auge tu Auge mitein» ««der gesproche» hätte«. ' Stürmisch begrübt bankte sodann Botschafter van Pap« der ArbeUSgemeinschast dafür, datz diese in den dreieinhalb Jahren seiner Wiener Tätigkeit immer besonderes Verständ nis sür seine Aufgaben gezeigt habe. „Wenn ich*, so be merkte Botschafter von Papen, „nach dem Befehl des Führers und Reichskanzlers in wenigen Tagen diesen Posten verlassen „Markstein ln -er Geschickte -er beutscken Frage" Ylaise-Sorftenau im» v. Vopen über -te Vevesmmv auf -em O-erfalzberg werde, so glaube ich, dies mit gutem Gewissen gegenüber meinem Auftraggeber und den Interessen des deutschen Volkes tun zu können. Mein Streben in dieser Zeit ist es gewesen, dem Gedanken der deutschen Einheit auf friedlichem Wege Raum zu verschaffen und zu verhindern, datz die Tragik der deutschen Geschichte um eine weitere Katastrophe vermehrt werde. Der 1t. Juli 1988 »ar «i« Aufaug. Und Sie «erde» sich erinnern, daß ich a« dieser Stelle vor Jahresfrist di« Ansicht ausgesprochen habe, dem Sturm über Oesterreich «erde et« «euer Frühling folge«. Es dauert mauchmal lauge, bis der Frühling kommt, komme« aber wird er, auch tu der deutlche« Krage, so sicher, wie die Well sich um ihre Achse dreht. Die am 1L Februar auf dem Obersalzberg statt« gehabte Besprechung der beide» führende« Staatsmänner wird ei» »ellerer Marlfteiui« der Geschichte derdeut, fcheuKrag« sei». Ich darf sagen, baß der Grunbton von der tiefen geschicht- lichen Verantwortung getragen war, die die deutsche Schick salsfrage umgibt. Ein selbständiges Oesterreich kann seine Aufgaben nur sehen im Rahmen der gesamtdeutschen Entwick lung, und nur als MUwtrkender und Mitgestalter an dem Geschehen dieser Tage, an der Wkedererringung der Stellung und des geistigen Einflusses des Reiches tm Abendland«. Ich darf mich der Hoffnung hingeben, datz das Ergebnis dieser Besprechung den Beginn einer neuenAeraderdeutsch- österretchtschen Beziehungen bedeutet und datz mit diesem von beiden Setten loyal^unb aufrichtig gefaßten Be schluß auch dem europäischen Frieden am besten gedient ist." Der neue Vorsitzende Riedl dankte dem scheidenden Bot- schaster von Papen für da- der Arbeitsgemeinschaft stet- be zeigte Interesse und gab der Hoffnung Ausdruck, datz die Begegnung auf dem Obersalzberg, an der Papen als Bot- fchafter besonderen Anteil habe, sich glücklich für beide deut schen Staaten auswirke» möge. Stalientsche Lan-ar-eittr kommen «ach Sachsen vradimilänng ««„rar Sarlloar SebrUUaltnog Berli«, 16. Februar. Die italienilchen Blätter teUen am Dienstag Einzelheiten über die Au-reife der italienischen Landarbeiter nach Deutschland mit. Danach sind die Vorbereitungen für die Entsendung jetzt nahezu abgeschlossen. Die Transporte nach dem Reich werden zwischen dem 16. März und dem 16. April vor sich gehen. Ihr« letzten Anweisungen werden die Führer dieser Landarbeiter am 4. März in Rom erhalten. Die italienischen Arbeiter stammen au» 28 Provinzen, besonder zahlreich au» den landwirtschastltchen Gegenden der Po- Ebene. Der größte Teil kommt nach Mitteldeutschland, auch nach Sachsen, kleinere Abteilungen nach Niedersachsen, Hessen und Sübbeutschlanb. Di« Organisation dieser Arbeiter ausreise ist bis in» einzelne geregelt. Auch Arbeiterinnen werden unter den in Deutschland «intressenben Italienern sein. Männer und Frauen werden «ine einheitlich« UniformauSdunkelblauemStoff bekommen. Ent sprechende Vorkehrungen für di« soziale «nd bi« kulturelle Betreuung dieser Landarbeiter und -arbelterinnen in Deutsch land sind inzwischen durch die Mithilfe der italienischen Konsulate und FascioS und der entsprechenden deutschen Stellen ebenfalls getrosfen worden. D-kk-pp-kO- Schutz DtzAtzU Dkkju-tn Vie«, 16. Februar. DaS in Vorbereitung befindliche neu« Fremden- aesetz, da» dem deutschen Volk in Oesterreich endgültig Schutz vor dem Strom ostsübicher Zuwanderung bringen soll, enthält, wie man au» Mitteilungen der „RetchSpost* er fährt, wettergehend« Bestimmungen al» man ursprüng- lich angenommen hatte. Nicht nur alle neu einreisenden Aus länder, sondern auch alle bereit» in Oesterreich lebenden Au», länber müssen in Zukunft um eine AusenthaltSbewilligung nachsuchen; bei letzteren wirb allerdings etappenweise vor gegangen: zunächst werden sich tene Fremden, die sich nach dem 1. Januar 1088 hier niederließen, bet den Behörden zu melden haben. Dann wirb man Schritt um Schritt bis 1918 »urückgehen. Das Tempo -er Motoren Ueber dte RetchSautobahu fährt unfer Wagen. Herrlich sind diese Straßen, die bt« Parole „Vorwärts* mit breite» Bändern tu die Larrdschast schreiben. Ueber zweitausend Kilo« meter von ihnen sind fertiggestellt, und in regelmäßige« Abo schnitten werden immer neue Teilstrecken eröffnet. Unser Ge schwindigkeitsmesser liegt ganz gleichmäßig auf einer hohen Zahl. Schweigend kosten wir da» Fahrterlebni» au». Wie dte Bilder der Landschaft ständig wechseln, so wandern die. Gedanken. Aber ihre Achse ist die Reichsautobahn. Noch wenige Tage, und in Berlin wird die AutomobtlauS-' stellung eröffnet. Sie ist die sechste tm nationalsoztalie stischen Staat. Wie war es doch damals: AIS im Nooembe» 1982 bekanntgegeben wurde, daß vom 11. bi» 23. Februar 1988 wieder eine internationale Automobil- und MotorradauS- stellung ihre Pforten am Satserdamm üssnen sollt«, begrüßt» die Srastfahrerwelt sie al» einen Protest gegen di« Verfehlungen, dte von den Behörden dem Sraftverkeh» und der Krastwtrtschast gegenüber begangen wurden. Der Kraftverkehr war da- Aschenbrödel der Gesetzgebung, an der Kraftfahrer der letzt« Mann iw Staate. Di« N«r- -ulaflungen von 1982 betrugen nur noch «in Drittel btt voü 1929. Im vorhergehenden Winter waren der GteuttersprymtS wegen 800909 Kraftfahrzeug« ftillgelegt worden, und tu» Juli, de«. Höhepunkt s>tt Fahrs-tsom «qrcheu immer noch PS MH , Fahrzeuge, also «tu Zehntel de- Gesamtpestan-e-, ij, Helt Schuppen. Die Belastung mit Steuern undZöllen wirkt« wie eint Schlinge um den Hal». Gelegentlich der Eröffnung der Auto» Mobilausstellung wollte man der Regierung sein« Ankla g e u «ntgegenschreien: „DtebeutscheAutomobtlindust r 1,4 tstamEnbe! Sie selbst hat Lebenswillen; sie kann schaffe» und mutz schaffen für unser Volk. Aber wa» nützt all« Tüchtig, keit: Wir bleiben zurück hinter dem gesamten Ausland. Wir stehen unmittelbar vor dem Zusammenbruch. Nicht unsere Arbeiter sind schuld und unser« Ingenieure. Aber ihr mit euren Steuern und Zöllen, mit eurer Meinung» daS Kraftfahrzeug sei ein LuxuSgegenstand: ihr erdrosselt uüs» ihr würgt uns abl* ES wurde kein flammender Protest. Seit anderthaW Wochen hatte Adolf Hitler die Macht übernommen. Si» Wahlkamps tobte durchs deutsch« Land. Aber der neu« Reichskanzler, überlastet mit anderen Aufgaben, fand Zeit, -» tun, was noch kein Kanzler vor ihm unternouunen hatte: di« AutomovilauSstellung selbstzueröffne«. «Können wir*, sagte der Präsident des RetchSoerbande» der AutomobUtuda» stri«, aus der noch bestehenden Gorge jener Tage heran» ttr feiner Begrüßung, „in der Tatsache, baß der Reichskanzler ttt» mitten seiner Minister hier erschienen ist, «in gute» Omen er- blickest?« — Und Adolf Hitler nahm da» «ort. MU tiefst«» Sachkenntnis sprach ein Mann, der erkannt hatte, daß unser Zeitalter dem Motor gehört, und legt« sein großzügige» »md umfassende» Motoriflerung-programm dar. Di« nächsten Auf« gaben kennzeichnete er mit folgenden Hauptpunkten: 1. Allmähliche steuerliche Entlastung. 2. Inangriffnahme und Durchführung eine» einzigartige» Gtraßenbauplane». ? 8. Förderung der sportlichen Veranstaltungen. In letzter Stunde war der deutschen AntomovilindusUid der Retter erstanden. Wa» kurz vor Beginn jener Ausstellung von 1988 noch Dunkel und Ungewißheit war, verwandelt« sich in Zuversicht und in der Folg« in immer begeisterteres Zu packen. Bon da ab war die Motorisierung Deutschlands b«S Führers allerpersünltchsteSWerk. Di« Sende brach an auch aus diesem Gebiete. Fünf Jahre nationalsozia listischer Kraftfahrpoltttk liegen jetzt hinter uns. Wir haben ein Wunder erlebt. Der erst« Punkt der Rede des Führer» betraf die steuer liche Entlastung. Schon am 19. April 1988 wurden fabrikneu» Wagen steuerfrei. Am 81. Mat 1988 folgte di« Steuererleich terung für ältere Kraftfahrzeuge, und am 1. Juni 1988 wurden die Ersatzbeschaffungen für steuerfrei erklärt. DaS war genau da» Gegenteil von dem, was früher« Regierungen taten. Und der Erfolg: 1982 zählte die Automobtltnbustrte 82 909 Be schäftigte. Bon 1984 ab wuchs die Zahl immer schneller. Heute sind «S Hunberttausenbe, die in ihr und den mtt ihr tm Zusammenhang stehenden Betrieben Lohn und vrot finden. Au» Arbeit-Mangel ist Arbettermangek geworben. Statt 78 Millionen Mark Löhnen jährlich in den unmittelbar beteiligten Werken werben jetzt mehr al» 800 Millionen bezahlt. Auf 109 Einwohner entstel 1982 ein Kraft fahrzeug; heute entfällt «in» auf je 28 Personen. Gerade da» Jahr 1987 brachte ein« neue Rekordprobuktton. In ihm wur den 622 160 Kraftfahrzeuge aus den Markt gebracht. Da» sttiü fünfmal soviel wie 1982, und dabei sind in dieser Zahl R» Lieferungen an Wehrmacht, Reich-post und Reichsbahn fswtg bt« sonstigen Behörden nicht etwa inbegriffen. Der In« landSmarkt wurde wieder tragsähig gemacht. DaS war ave» auch «in« Voraussetzung für die Wiederbelebung de» Ex port». 1928 noch führten wir für 80 Millionen Mark Kraft«
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