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Dresdner Nachrichten : 04.01.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187501040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1875
- Monat1875-01
- Tag1875-01-04
- Monat1875-01
- Jahr1875
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- Dresdner Nachrichten : 04.01.1875
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>7 Uhr «n der «t,v«»tlton Ach llNtarlK VI»»., durch die -oft »Mari »0 VI,c. Vt»t»I,Nu«m«»»>0Pl»«. «uiu,.! S6000««,»«. gdr die Nüilgob» ein,» sandte» Manulcr«»te »lacht sich die Vedarlion nicht »erdiudlich. guserateft-Anaadme au», ioart»: ll»»»»»»t»i» »u>> V»»I»r tu Hamdurg, «er. M«ie», iieidti», «aski. ivreslau, Nraukfnrt a, M. —,R»ch «o»e» iu Lelpjia, Wien, Humdurg, Srankfurt a. M.. «u». Ae». — llaad» 4 0a. tu kseaukfurt a. M. — k>. V»,,» in ildrmnt». - Na- »as.^UÜtto. kuilior » La. t» Pari». Tageblatt für Politik, Unterhaltung n. Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: litysch k Neichardt in Dresden. Lftlerate »erde» ««Nen s rad« I» angrnomme» di» «v.» Udr, Sdnura»» dii Mlltae» lU Mr. A» «t.uiiaoi: ftrol.k ftioiic, Hasse ü dio » «>!>» — vrr »iaum einrr ein jsiailtucu Pctiijkile losiet I .Psa . itingrsandl dt« Heileftd Plite. chs»e waranlie siir da» »>>»> tilä,iu« itrsaie- ne» der Huserate wir» nicht geqed»"- Äurwärtiiie rtimonce»« '> sleiine von »nii »»de- »aiinicii Itrmen uudPci- s>»>«» insrrire» wir sine nk»eiiPri>nlimerandv- gadlunu durch Allo märten oder Vo>lci«t>>> - lii»,. »ieuu «iiden tosten >ä Viae. ^njernir s.,r die »liontii«» - »iummir »der nach einem Jei»as>- die Peiiijeiie d) Pj,c. Nr. 4. Zwanzigster Jahrgang. DIttredaetrur: vr. L«ii Für das Feuilleton: «»wt»»»». Dresden» Montag, 4. Januar 187S. TageSneschichte. Deutsches Reich. Einer der drei »lichter im Prozess Arnim Herr Gierich. hat Inzwischen seinen »Namen verändert »nd nennt sich lebt Derege. Die «ritzlustigen Berliner baden daraus die Erzählung gevildet. sämnstliche Richter wären beim König cinge- kommen und hätten um die Erlaubnis, gebeten, ihre Name» »er ändern z» tlkrfcn. Eine beaciitenowerthe Miltbeiiung dringt die „Allgemeine Zeitung". Eie macht zunächst daraui auiinerkiam, daß (Ära, Harri) v. Arnim nur unclgentllch von einer Iugend- sreundschast mit dem Reichskanzler reden konnte. Fürst Bismarck Ist beinahe l0 Jahre aller aiö er. und io konnten sie weder vo» der Schule noch von der Universität her belrcuntet sein. Ihre «äderen Beziehungen stammen erst nutz Berti» im Anfänge der fünfziger Jahre. Sie batten eine gute Folge für Arnim, alt» BiSmarck Minister wurde. Er verletzte ihn von Lissabon nach München, vo» München »ach Rom. Schon während Herr v. Arnim den Posten beim römische» Stuhl bekleidete, fing eine Entfremdung sich einznschielche» an. Herr v.Arnim wartamaiS gern aut Urlaub in Berlin und entwickelte hier eine geiellschai» llcheTbätigkcst, die eö seinem Vorgesetzte» nahe legen musitc, ihm den Wunsch auözusprcchen, er möge sich aui seinen Posten be geben. Doch hak selbst die „Rordd. Aligem. Ztg." der römische» Thätlgkeit de» Herr» v. Llrnlin ein verhäitnisimäfiig gttnsiiges Zeugniß ausgestellt. Indessen eriolgte Arni,»'S Bezeichnung kür Paris nicht ohne Bedenken des Fürsten BiSmarck. Schwei». Aui der kürzlich cröffncten Tessiner Gotthard- tbalbah» von Bellinzona »ach Locarno sind einige sehr bedaucrnS- werthe Attentate anSgcübt worden. Sv hatte man auf die Brücke über den Perron bci EugnaSco am 27.Dcccmber, als kcr"Adcnk- zug ankam. Kieselsteine gelegt, iveichc glüctiichcr Weise von der Mcschinc bei Seite geschoben und zermalmt wurden. Ebenso war zwischen Eadcnazzv und Gorkoia ei» grober Stein aus die Bahn gewälzt, der aber von, Bahnwärter noch rechtzeitig bemerkt wurde, und bei Osogno wurde der Zug Im Vorübertahre» mit Steinwürien begrübt, welche zum Glück ebenfalls keinen Schaden anrichtetcn. Diese Vorkommnisse lassen die dortige Bevölkerung nicht im beste» Lichte erscheinen. - Bei Grandvlllars im Eantvn Frelbnrg sind neucrdingS drei Personen in einer Lawine um S Leben gekommen; eine vierte wurde vom Luftdruck weit ioctge- schleudert. Frankreich. In Paris fand man am »I. Dcc. Morgens den Eommissionär Röscher, einen Deutschen, in seinem Bureau derRued'Hanteville 51 ermordet. Der Mord erregt um io mehr Erstaunen, als er hart »eben der Thüre des dänischen Gcneral- EonsulatS stattgesunden. in welchem beständig ein grober Ver kehr Ist. BIS letzt hat man nicht die geringste Spur bcSMörders entdeckt. Der „GaukoiS" theilt mit, daß die „Gazette de France" um 200.VM grö von ihrem jetzigen Dlrector erstanden wurde. Be kunntllch weit der P>eiS auf 25,000 Frs. festgesetzt; nun boten die feindlichen Parteien Alles auf, um dieses rohalisiische Black der bisherigen Partei zu entreißen, deren Eigenthum dasselbe, trotz aller politischen Stürme, seit 245 Jahren geblieben war. Herr A. Perlvler. der bekannte Berichterstatter des Pariser „Figaro" in derArnim-Affaire, lagert augenblicklich allabendlich, daS Angenehme mit dem Nützlichen verbindend, die Eindrücke ab, die er in der Haupt- und Residenzstadt des deutschen Reiches erhalten. So schreibt er: Man könnte auö den kleinen deutschen Fürsten, die sich mit dem Theater beschäftigen, eine vortreffliche Ensemble-Truppe zusammcnsctzen. Ich wundere mich, das, sie selbst noch nie daran gedacht haben, sich zu vereinigen. Hier ist da» Berzeichnlß. Dramatischer Schriftsteller: Prinz Georg vo» Preußen. Reffe des Kaisers. Doublette desselben Faches: Prinz Elimar von Oldenburg. Eomponist: Herzog Ernst vo» Coburg- Gotha. regierender Fürst. Erster Registern: Herzog Franz von Meiningen, regierender Fürst. Schauspieler «erster Liebhaber): Herzog Ernst von Coburg-Gotha, siehe oben. Einziger Zuschguer: S. Mai. der König von Baiern. England. Neue Unfälle werken von der Sec gemeldet, als wenn der Untergang der „La Plata", der Brand des „EoS- patrlck" und andere Katastrophen, die in den letzten Tage» rasch auf einander gefolgt sind, noch nicht zur Genüge die Gefahren der See in'S Gedächtnib zurückgcrufen hatten. In verwichencr Nacht langte in Grrenock da- Schiff „Tcnuhson" an. das i» St.Helena eine Anzahl Matrosen, die von dem Schiffe „Kalkutta" sich ge rettet batten, a» Bord genommen hatte. 21» Bord der „Kal kutta", die sich ans den, Wege von ShieltS »ach Ade» mit einer Ladung Kohlen befand, war Feuer auögebrochen und alle Bemühungen, dasselbe zu bewältigen, schlugen icbl. Ungefähr am lO. September war man gcnöthigt, das Schiff zu verlassen, und die Mannschatt vertbeiite sich au! drei Boote. Zwei Boote wurden von zwei Schiffen gesunden und die Insasten nach St. Helena gebracht. Ob alle Matrosen, die sich diese» beiden Booten ursprünglich anvertraut hatten, gerettet worden sind, ist unbe kannt; vorläufig sind 15 glücklich in Grcenock gelandet. Von dem dritten Boote, in welchem der Kapitän und elf Mann sich be fanden, ist bis letzt nichts gehört worden. - AuS PlUmoiith wird telegraphlrt. das« der Dampfer „Delfins" an der Westküste von Süd-Amerika plötzlich untcrgegaiigcn ist. Der Besitzer des DampierS war an Bord und er nebst iüni Anderen entkam in dem einzige» brauchbaren Boote. Dreißig stürzten sich Hais über Kops in ein Rettungsboot, das umstürzte und de» größeren T beil begrub. Einigen gelang eS, zurück auf de» schnell sinkenden Dampfer zu kommen. Ein halbes Dutzend Leute vermochte sich an den Stricken und Masten bIS Tagesanbruch zu erbalten und wurde dann gerettet. Im Ganze» kamen ist Personen aui diese Weste um. Leiber muß man befürchten, daß ver Dampfer ..Scor- pio", ein prachtvolle» , der General.Dainvsschifftabcts-Gesellschast gehörige» Schiff von tzB5 Tonnengehalt. der See zum Opser ge satten Ist. Der„TcorvIo"hatte am8.Dec. mit einer Kohlcnladung und St, Mann an Bord von Cardiff sich aui den Weg nach Cbarente aemackit und ist seitdem verschollen. In Barnstaple wurden mehrere Sachen an S Uier geschwemmt, die zum„Scorplo" gehörten, unter Anderem auch eine Leiche mit einem Schwimm gurt, an welchem der Name „Scorpio" sich befand. Spanien. Der Marschast Serrano bat dem neuen Mini sterium in seinem und «m Namen der Norbarmee ein Beglück* wünschungStkiegramm zugehen lasten. General Loma ist durch eine amtliche Mlttheilung de» Generals Primo »iivera davon in Kenntnis) gesetzt worden, daß von der CentrumSarmee Prinz Alion» zum Könige prokiainirt worben sei und daß sich die Stadt Madrid, die Nordarmk« und last alle Provinzen dem Pronunriamento angescbiostrn bättc». In elnei von dem General daraus zusainmenbcrulenen Konferenz der höbrrrn Führer und aller BatalllonSchri» wurde beschlossen, daß die unter dem Eommandv Loma'S stehende Armeeavtbeilung trotz ihrer Sumpathlcn für die Nestauration zunächst eine cib- ivartende Haltung beobachten wolle, welche durch ihre Stellung Lornle» uud Sächsische». — ES ist alle Aussicht vorhanden, daß im neuen k. Polytech' nikum am 1. Lctober der gesammte Unterricht eröffnet werden kann Bereits am I. April sollen einige Abtheilungen, besonders die Zeichensäle, aus den immermehr sich als ungenügend Herausstellen den Räumen des alten Polytechnikums in die neue Localität verlegt werden. Weit verbreitet ist die Ansicht, daß die Größenverhältnisje deü neuen Gebäudes imMißverhältnissc stehen zu den hohen Privat palästen der Nachbarschaft. Es ist quch richtig, daß entweder das Polytechnikum um eine Etage höher sein müsse oder die Nachbar bauten nicht 5 Stock hoch hätten ausgesührt werden dürfen. In zwischen sehen Sachverständige über diesen ästhetischen Mangel uw soleichter hinweg, als die innere Einrichtung des Polytechnikums in der That an praktischer Zweckmäßigkeit alle übrigen technischen Hochschulen übertrifft. Professoren wie Studirenve sehen den« Umzug in die hohen, Hellen Räumlichkeiten mit großer Sehnsucht entgegen. — Unter den Söhnen Aeskulaps ist jetzt ein heftiger Krieg auögebrochen; zwei Parteien haben sich gebildet, die sich hiyig befeh den. Es giebt zwei Lager, auS dem einen ruft es hie Richter Martini! auö dem andern: hie Wigard-Schumann! Es ist für den Unbetheiligten schwierig, den Grund dieser Zerwürfnisse zu cr kennen. Eine größere Zahl jüngerer Aerzte scheint sich zur Aufgabe gesetzt zu haben, für eine höhere Stellung des ärztliche» Standes in der bürgerliche» Gesellschaft energischer zu sorgen, als bisher im ärztlichen Bezirkövereine geschah. Die Versammlungen desselben waren bisher nicht immer sehr zahlreich besucht; die jüngere, regere Partei musterte nun ihre Strcitkräfte, verpflichtete sie zur Ver schwiegenheit und erschien in unverinutheter Stärke iu der Ver sainmlung des Bezirksvereins, in welcher die Neuwahl des Bor standes auf der Tagesordnung stand. Infolge dieser Ueberrumpc- lung wurden die langjährigen Borstände, Prof. De. Eberhard Richter und Dr. Martini nicht wieder gewählt, sondern die Doctoreu Wigard und Albert Schumann. Außerdem gründete die siegreiche Partei der Jungen einen besonderen ärztlichen Club. Soweit dos Thatsächliche in der trisdoria morst«. Ria» ist nun in den bethci- ligtcn Kreisen äußerst gespannt, wie sich die Krisis iveiter entwickelt und worauf die Bestrebungen dieser Partei hinauslaufen. Die bei der Wahl unterlegene Partei setzte sich zumeist aus Aerzten zusam men, die bereits eine Reihe von Jahren arbeiten und zum Theil eine sehr einträgliche Praxis besitzen — nennen ivir diese Partei die der weißen Rose. Unter der Partei der rothen Rose begegnen wir vielen jüngeren Elementen. Wie das in der "Natur der Sache liegt, sind sie die rührigeren, die erst Etwas erlangen wollen: sie rekrutircn sich zu einen« Theile auch, «vie man sagt, unter den Aerzten mit emporstrebendcr Praxis. Wir wollen nicht tiefer mit der journalistischen Sonde diese wunde Stelle untersuchen. Einst weilen genügt es zu constatircn, daß das Fieber im ärztlichen Körper noch iin Zunchmen begriffen ist; «viedcrholte Temperaturmessungen bestätigen dies. Allgemein bedauert man, daß ein um die Hebung deü ärztlichen Standes so verdienter Mann, wie >>r. "Richter, an der Fortsetzung seiner Thätigkeit behindert ist. Das Publikum hat an dem schleichenden Fieber, das den ärztlichen Stand jetzt abschüttclt, nicht blas vaS Interesse, daß dieser Stand geachtet dastehe, sondern daß auch die Weiterbildung der Aerzte in Praxis und Wissenschaft, «vie sie bisher in dem Vereine erfolgte, nicht leide. Eigenthümlich ist eS immerhin, daß, um einen Moliöreschcn Ausspruch anzuwen den, unsre Dresdner "Aerzte nicht mehr ihre Schlachten in den Leibern ihrer Patienten tiefer», sondern sich selbst an den Puls fühlen und diätetisch behandeln. Hier heißt cs nun: „Arzt hilf Dir selbst!" — Heute Nachmittag concertlit Herr Musikdirektor Trcnkier daS erste Mal auf dem Zwingcrteicb und läßt seine lustigen Ta»z- weisrn dein schlittschubiabreiidc» Publikum crichallc». Die Gattciibaugcicltschait Feronia wirb wie im vorige» Jahre ihr Stiitunaoiest »« den Räumen bcS Meiubold'scven Etablissements am 22. dsS. abbalte», wozu wiederum eine impo sante Pflanzen und Bluinendecoratlo» acranalrt werben wird. Gäste durch Mitglieder eingeführt. »abe» cbeiifallv Zutritt. Die Gesellschaft „Fraternitaö". welche alS Theater-Dilct- tanlen-Bcrein bezüglich a»erka»nt guter Kräfte bekannt ist «nid ibre kbeatratiscbcn Soiröe» bitbcr im Hotel Stakt Petersburg avbiclt, vält vo» jetzt an ibre Gnstabeiide in de» schöne» Sälen der SociStö «Lussert S Etablissement) ab. Die nächste Svlröe findet nächsten Sonntag, bei« 10. b. M., statt. — In Betracht, daß mährend der Ferieen die Schulklassen tüchtig auSgckühlt sind und daß längere Zeit dazu gekört, ehe die kalten Mauern wieder erwärmt werden, ist es sehr rmpfrhlenSwcrth, dieSchulrn schon mehrere Tage vor Beginn der Stunden wieder an zuheizen, wie e» ein« Anstalt auf der Ostra-Allee thut. — Ein Freund der Baumzucht giebt uns aus dem Schatze seiner Erfahrungen folgende Mittheilung, der wir recht gern hier eine Stelle einräumen. Er hat beobachtet, daß im Winter von 1870—1871, in welchem ganz ebenso wie jetzt der Schnee den Bo den bedeckte, ohne daß letzterer vorher gründlich durch- und hartge froren gewesen, unter dem Schnee die Vegetation fortdauerte und der Saft bereits iin Januar in die Bäume stieg, worauf, als im Februar bedeutend« Külte eintrat, eine große Anzahl der Bäume derartig durch den Frost litt, daß es wohl 30—40 Jahre braucht, um die Schwäche der erfrorenen Bäume wieder auszuheilen. Er behauptet daher, daß eS gut sei, rund um die Bäume — etwa eine Elle breit — den Schnee zu entfernen, so daß der Boden um den Baum herum frieren kann, nicht in den Saft kommt und gesund bleibt. - Pfarrer Scheufflir zu Lawalde hat „im Auftrag« der List baue. Allgemeinen Predtger-Lonstrenz" «inTractütchen,,Wa» haben wir von der Civiiehe zu halten?" herausgegeben. Von welchem Geiste das Schriftchen beseelt ist, mag folgender Satz -eigen. Unser« Landeskirche wird gesäubcrt, indem dann viele todte und un würdige Glieder auvscheidcn werden. Die Tenne Christi wird ge fegt und die Spreu vom Weizen gesichtet. Nach Herrn Pastor Scheuffler «vürdc die Eivilehe nur den Freigemeindlern, Reform juden, Freigeistern, Ehebrechern und Uuleuschen willkommen sein. Eine nette Zusammenstcllung Freunden einer heitern Lecture sc> die Schrift bestens empfohlen. - Der Splvcstcladcnd halte lm S ale zu Reilewitz die iceiwillige Ttttncricucrivcl r zu Plauen vc« b rcotc». viele am wärtigc Kamcratc», wwic eine große Anzahl Hrcunde tieicr vravrn Männer inik Dann» zur elijätzrige» Ltiilungoieier erst genannter Eompagnic vcrlammclt. Den Anwesenden wurde im >. Lheile durch Herr» Direktor Marti» aus Potichappci gut ge wählte und auSgetühttc Insirumentalmnsik zu Gehör grvrachl, während im 2.Tvtil Nedcibilterrliaiitasicn. 0 lebende Bilder mit verbindendem Text von Arno Spieß, Scenirung und "Ausstattung vom Garderobier Rud. Häncl, Musik von Lumvue, die Ausmerk mmrcit ver Auwcieiidcn in Anspruch nähme» und zur allgemein- neu Ancrkc»»ung gelangten. Ei„ Bast hielt die tanzlustige junge u»v ältere Weit später noch zusammen. - NI cißc», 2. Januar. Eliiein Veteranen unserer Gc- mcinkcvcrtrctung wurde mit dem Schluffe tco IalncS eine wohl verdiente Anerkennung zu Theil. ES ist kies der durch seine rege Btthciligniig am Gustav-Advlpi'-Vkrcin und andere» Vervink ungen wcrtthätiger Liebe auch in weitere» Kreisen bekannte Kaui man» »nd LtaNratb Eduard LActmcr ttn Firma: E. E. Wun ccr« dem »ach 22läffrigcr Wirksamkeit in unserer Communalver- waltung vcl Gelegenheit seincv Ausscheidens aus dem Rcstdo- Coilcaium durch Rath und Ltavlveroiducie taS Ehrcnbnraerrcct't der Stakt Meißen verliehen worden. Es gedenkt das Diplom im Besonderen der Mcmchenircuntllcistcst, desEcineinffniics »nd der opierircudigen Hingebung teö neue» Ehrenbürgers ittr die Wobliahrt unserer Stadt, die cr währcuv seiner Acrwaitung städtischer Eh enämtcr und insbesondere auch eurch die von ibm aus eigene Koste» auogeiührten. der Verbesserung des Straßen verkehrs und dem Narurgenusse gewidmeten "Bauten und An pflanzungen an den rag gelegt habe. Es ist nämlich Herr Stadtrai» Lcichnc« der Schöpfer aller icnc« näck'lige» Ruhesitze und 'Austlittc, wrlck'c der unsere Stadt und ihre Umgebungen durchwandernde Naturfreund an de» stimmten Punkte» als „von einem dankbare» Bürger Meistens" angebiacb» flndct. äe häufiger in unserer materielle» Zeit de« Egoismus selbst c^cinctndevcr trctnnac» zu Ntngvlätzen von PaitOc» umgei « aßen, vielleicht ,'ogar zur Förderung persönlicher Fntcreffc» benutzt werde», desto mehr ist eö angezeigt, jene alte» Patricicr, «reiche, nur tatz Wohl ihrer Stadt im Singe, in icibstloicr Weste diesem sieh gewidmet, nickst als verbraucht und fleh > bericht ba«.cnd undankbar und still bei Seite z» schieben, ionterii in der Ancrleiwung ihrer Tlmtia seit dem nachfolgende» Geschlecht einen Svieael voiznhallc» und den wahre» Gemeinffnn, dem aller Egoismus icr» vlcldc, dadurch zu pflege». - Jn Schnceberg sind bei den Stadtverordnetenivahlcn 27<> Stimmzettel abgegeben worden und diese enthielten nicht weniger oenir — 2ö>7 verschiedene Namen, Da! er der Name: „Einigleit macht stark!" — In Chemnitz sind bei den s'.adlischen Wahlen die Socialdcmokraten nnterlegcn, dagegen sei'» sie in Schloß-Chemnitz ihre ganze Liste dmcdgesetzt, ebenso in den meisten Dörfern ui» Chemnitz. — Ein kürzlich entlassener Postbote hat am 28. Dccembcr Abends die von Neumarkt nach dem Bahnhofe fahrende Post er brachen und beraubt. Ter Geldbeutel hat sich in der Wohnung des Diebes uorgeftmden, die Briefe waren bereits vernichtet. — MittcrnngS-Beobakiltnug am 3. Januar, Mittags Bmoinclernand »ach L tw L Bösolt hier: 28 Paris. Zoll 1s/> L. iieit gestern unvcrciudertst Ll erntomeler nach Rcaumur: Null- Punkt. — Die Schloßthuriniahnc zeigte Süd-Oß-Wind. Himmel bedeckt. — Eldhöheiu Dreöve», :!.Januar,Milt.: 120Cent.unter«) Fenilletvtt. Eoncert Joachim. "Nicht ohne Zagen kann man von der Bectl'ovclstsck'c» Sonate sprechen — <>p. :u> Nr. 2 - welche, vom Eoucertgever und Henri« Barth gcipwlt, das Programm cröffnctc. Es braucht nlchr subccuirt zu wende», die Herren hätten das Wenk geringschätzig bet nudelt; das ist gewiß uicht der Fall gewesen. Avec vagaicst, lasieuo, ohne Sau «uw Krast, völlig als wc»» es sich um ci» schätetudco Finale deü alten Vater Hand» handelte, trugen die Herren das Tonstück vvr, der Herr Conecllgcber sogar au seinem Pulle «ttzeuk, als sei man bei einer ireuiidliche» Unterhalt««»» >n> poiii >„mita. "Nun ist diese Sonate zwar nicht gerade ideell hcrrvuagcnd, aber wie alle Stücke Beethovens in«-««all!, trägt sic das Gepräge großer Energie. Die erste langgcdebmc ' >-"Notc 0, welcher austs letzte Viertel rasch die vier ^cchszthntci ioigen, gicvl dein Stück — ähnlich wie die ' der O-moil-Simoiiic unzwciiclhast eine Färbung. Und diele Färbung vrivlaßt, «renn dem Thema die Energie, dem ganzrn Werk der gehörige Ernst, die Breite der Auffassung lebst. Durch einzelne grelle Accente idle oit «ehr geistreich cinfielr»« wird die Gesamnstn.illung nicht wieder hcrgcucllt. Uud so kam eS, daß die ieiu-tändclnkc Spiclweise >»« Saale ohne tieierr Wir kung verhallte. Ganz der vicibcwundertc Meister, erhob sich Joachim zu»« Vortrag eines eigne» Nocturne, teß Tamburin von Leciair und der köstliche» ungarischen Tänze von Brahms DaS Lcclatr schc Stuck sagt ohne die zopfigen Re petitionen orte eS C. BI. Lauterbach spielt« besser zu, da Länge und Gehalt sich nicht kecke». Was soll man über riezartbcseelke, elegische Spiclweise Joachim s Neues sagen t -Die Technik Wil helm! s, der i» Uiuchlbarkeit alle Zeitgcnoffcn verdrängt, wird von Joachim nicht i» den Schatte» gestellt. AVer Joachim ist dcc eminentere Musiker, seinsübligrr. durchbildetcr und nament lich dem "Ausdruck z. B. der ungarisch-nationale» Melancholie tIvachtm ist geb. lststtt zu Kjtic in Ungar») und de» temprra- ment- «vie eopritvollrn Wrntu»gcn dieser Musik weiß er den Zauber Individueller Natürlichkeit zu verleiben. Unterdrücken mag man den Eindruck nicht, aiö habe dir Cvnccrttvu« dikSinal den berühmte» Geiger übermüdet; als sei er nicht recht aufgelegt, abgespannt. Der exorbitanteste Applaus warb diesmal Frau Joachim zu Theil, ble ma» mit BelstillSsalven und Hervorrufen «örmllch guälte. Sic sang unvergleichlich, man möchte sagen: plastisch vollendet, mit edlem, empfundenem Ausdruck, das etwa» steryle Lied Schubert'»: ..Kolma'S Klage" und iorlrelßenv schön, sowie ma» es »Immer vergißt, daö porslevelle Lied Bravm'tz: „Wie bist du meine Königin." Die Zugabe von Menöelösobn'S „Lriie zieht" war eine fast zu diskrete Gab« nach dtcicn sch»v«1gertschcn csegie oas «cyrisecyrn vr,eelr P. mog xorgenorr «ay Hochgenüssen exotcrlscher Lvrik. Im Namen zugleich Vieler möchte „Werden aüch gute Folgen au» der Cwtlehe zu hoffen sein? O ia!, ,„<in im 2. Cancer« a AlieaensEv erbitten
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