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Dresdner Nachrichten : 21.07.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186007215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-07
- Tag1860-07-21
- Monat1860-07
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.07.1860
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Tageblatt für Ersch. tägl. Morg. 7 U. Inserate. L Spaltzeile 8 Pf., werden b. Ab. 7 (Sonnt. bis2U) angenommen in der Expedition: Johannes-Allee und Waisenhausstraße v. Unterhaltmig und Geschäftsverkehr. Mitrcdactcur: Theodor Droüisch. Abonn. vierteljährlich 20 Ngr. bei unentgeldl. Lieferung in's HauS. Durch die Kgl. Post vierteljährlich 22 Ngr. Einzelne Nummern 1 Ngr. M 2<>:r Sonnabend. den Juli 1860. Dresden, den 21. Juli. — Se. Maj. der König ist gestern früh halb 6 Uhr in das Voigtland gereist. — Sc. Maj. der König hat den Inhabern des in Schnee berg unter der Firma «I. H. Bluth" bestehenden Spitzen- und Stickereiengeschäfts, Friedrich Wilhelm Bluth und Carl Louis Bluth, auf ihr Ansuchen das Prädikat als Königliche Hoflieferan ten ertheilt. — Ge. Maj. der König ist gestern Vormittag halb 1 l Uhr in Reichenbach «ingetroffen, wurde auf dem Bahnhose von den Herren KreiSständen, sowie von den Spitzen der dortigen Behör den ehrfurchtsvoll begrüßt, begab Sich dann sofort zu Wagen nach der Stadt, wo Allerhöchstderselbe nach eingenommenem Früh stück mehrere Fabriketablissements, sowie das Gerichtsamt, das RathhauS, in dem eine Ausstellung gewerblicher Erzeugnisse ar- rangirt war, ferner die Schule und Kirche besuchte. Nachmittags halb 3 Uhr wurde die Reise nach Legenfeld und Treuen fortgesetzt. — Von der Rangliste der k. s. Armee auf das Jahr 1800 ist der zweite Nachtrag, die Monate April, Mai und Juni um fassend, ausgegeben worden. — Oeffentliche Gerichtsverhandlungen: Gegen stand einer Hauptverhandlung war vorgestern der 20jährige F. A. Herrlich aus Ortrandt wegen ausgezeichneten Diebstahls. Nachdem er früher einen verunglückten Versuch gemacht, die Müllcrprofession zu erlernen, dann einen kleinen Galantcriewaa- renhandel betrieben, schließlich sich einer wandernden Schauspie lertruppe angeschlossen und dort sich bis zum Zettelträger cm- porgcschwungen hatte, kam er am II. Juni d. I. auf seinen Kunstreisen auch nach Sachsdorf. Dort wohnte er in der er sten Etage des Gasthofs in einem Zimmer, dem vis i vis da« Schlafkabinet des WirtheS, Herrn Keller, sich befand. In letz terem stand unter anderen Mobilien auch ein Schreibpult mit verschließbarer Klappe, in welchem Herr Keller sein handliches Privatvermög-n zu verschließen Pflegte. Von den Keller'schen Eheleuten hatte die Frau die vorhandene Daarschaft am 12. Juni noch vorgefunden, der Mann dieselbe am 14. vermißt. Verschiedene Umstände lenkten sofort den Verdacht, den Dieb stahl verübt zu haben, auf Herrlichen und er war desselben auch sehr bald geständig. Herr Keller berechnete mit Bestimmt heit seinen Verlust auf 65 Thlr., mindesten« auf 60, stützte aber diese Behauptung nicht auf unmittelbar vor der Thal gemachte direkte Wahrnehmungen, sondern lediglich auf eine Veranschlagung der gehabten Einnahmen und Ausgaben, wäh rend die Ehefrau gar nicht- Näheres über den Summenbestand anzugeben wußte. Keller versicherte, das Pult sei stets von ihm und seiner Ehefrau sorgfältig verschlossen worden, und der Dieb müsse e- daher mit ordnungswidrigen Instrumenten auf gemacht haben, die Frau aber konnte nicht mit vollständiger Bestimmtheit versichern, daß sie im Versehen nicht vielleicht das Pult doch habe offcnstehen lassen. Da nun Herrlich, welcher unter vielen Thränen und mit allen Zeichen der tiefsten Reue die That unumwunden eingcstand, beharrlich versicherte, die von ihm entwendete Summe habe lediglich in 56 Thlr. 9 Ngr. be standen, und die Schlaskammcr der Keller'schen Eheleute, sowie das fragliche Pult seien zur Zeit des Diebstahls nicht verschlos sen gewesen, so reducirte die Staatsanwalt ihren Strafantrag, indem sie bloS einfachen Diebstahl und blo« im Betrag« der cingestandenen Summe annahm. Der als gewandter Vertheidi- ger von den Jnrulpaten so außerordentlich gesuchte Herr Adv. Fränzel, dem auch diese Vertheidigung zugefallen war, accep- tlrte dieses Zurückgehcn der Staatsanwaltschaft bestens und hob übrigens des Angeklagten zeitherige Unbescholtenheit, seine sicht liche Reue und sein jugendliches Alter, sowie den zum großen Theil geleisteten Ersatz als Milderungsgründe hervor, wies auch darauf hin, daß, moralisch betrachtet, eine größere Summe eine stärkere Verlockung als eine kleine biete, daher es also ein Pa radoxon, aber doch wahr sei, daß Derjenige, der schon um ge ringfügiger Kleinigkeiten willen zum Diebe sich erniedrige, mo ralisch verwerflicher erscheine, als Derjenige, zu dessen Ablockung vom Pfade der Redlichkeit schon größere Summen erforderlich seien. Das Urtheil lautete auf I Jahr und 3 Monate Ar beitshaus, als das Minimum der gesetzlich zu erkennenden Strafe. — Im diplomatischen Wege ist der Todtenschein des am 9. Oktober 1858 zu Philippeville in Algier verstorbenen Fleischers Louis Binder (Günther), angeblich eines Sohnes Louis Günthers und Fricderikm geb. Hofmann, aus Tchwednitz in Sachsen, an das Ministerium des Innern gelangt. Da Angehörige dieser Per son an seinem angeblichen Geburtsorte nicht zu ermitteln gewesen, so werden alle diejenigen, welche ein Interesse an diesem Todes fälle haben, aufgcsordert, wegen Einsichtnahme und nach Befinden wegen Empfangnahme des Todtenschein« sich in der Canzlei des Ministem des Innern zu melden. — Der Verein „Sächsischer Lehrer zur Gewährung einer PensionSbeihülfe an Emeriti" hat den Bericht über das fünfte Jahr seines Bestehens veröffentlicht, woraus ersichtlich, daß dieses Institut, dessen wohlthätiger Einfluß für die Lehrer, wie für die Schule unzweifelhaft ist, jetzt bereit- 1744 Mitglieder zählt, näm lich 1700 steuerpflichtige und 44 emeritirte. Der Reservefonds des Vereins, welcher seinen Mitgliedern bei deren ehrenhafter Eine- ritirung zur Zeit als höchste Quote jährlich 50 Thlr. PensionS- beihülfe gewährt, ist nach Abschluß des letzten VereinSjahreS auf 15,400 Thlr. gestiegen. — Ein Gefühl der Dankbarkeit, Rührung und Freude er greift gewiß jeden Beschauer, der jetzt dir Säle der ehemaligen
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