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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188908118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-08
- Tag1889-08-11
- Monat1889-08
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1889
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äkrfebeinl täglich früh «'/, Uhr. Rr»«ti«, »>t LrPetttiZu I»ha»ae«g-ffe 8. -Precht»»-en -rr Urdarliou. Vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. tz dr tta-tta»»»« v>«,ulcr»»» »«cht sich «k Ni»«krtro m»i ondiiltUM. »«>>»«» »„ für »t, «ichMa»,,»», N»»«»r 8«M«»tr>, -»seratr ,« »ach,»ta,„ dt« » vtzr Nach«»,«,». «« La,».»,« K,ftta,,u sr»ß dt«Uhr. 3« dkn Fttialru für 3ns.-Annahmr: Dtl« Ute«», UatverfikLt-straßr 1. Laut» Lisch», Kathart,e»str. 28 part. und Köuiglpla» 7, «mr bis 'Ndr. apMtr.TaMÜ Anzeiger. L2Z. viertrljShrlich t»rl. vnagerlah» b vik.. durch dt« Post dqogr» S Mk. ged« ri»»el,e Nummer 20 Ps velqernnplar 10 Ps. G«d«dre» für Ertrabeilaae» si» Ta««dlatt.F»rmat aesalzts «H»« Postde-öiberaag SV Mk. «U »»ftbasörden,,, 70 «». 2»srr«tr 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. »r«tz«r« vchriste, Ia»t »>s. Preitverzelchniß. Ladellartlcha ».gifferasatz »ach höhrrm Taris. Lerlmne» »utrr dem Nrdactt»,«strich dl« iarlvalt. ZeilrbOPs^v»rd»»Famili«»»«chrtchtta »te S,«spalte« Zell» i0 Ps. Inserat« st»d stet« a» die Gxpedttl«» zu seude». — Rabatt wird Nicht gegede». Zahluug praaouweravcko oder durch Post- aachuahme. Sonntag dm tl. August I88S. 8Z. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. rtliiuntmachung. Wege« Einlegung eine« Rohrstranges in die Kreuzung der LöSmger und Kautstra-e wird die letztere von der Bayerischeu bi« zur Altenburger Straße vo«r S. d<. Mt», ab auf die Dauer der Arbeiten für de» gesa»««te» Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 7. August 1889. Der Rath der Gtadt Leipzig. vr. Trvndlin. Hennig. Vrkannlmachung. Mo«tag, de» 1A d. M., soll mit der Pflaste rung der At««erstra-e begonnen werden. In Folge besten wird letztere vom gedachten Zeilpuncle ab aus die Dauer der Arbeiten für »llen «»befugten Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 9. August 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. llr. Trönviin. Hennig Vekauntmachuns. Die Herstellung einer macavainisirten Fahrbahn, eine« KieS-Reilweg« und einer KieS-Promenade in brr Varl Tauchnttz-Strahe aus deren Strecke von der Mozart- siraße b>« und mit der Kreuzung der Haybnstraße soll der düngen werden. Die Bedingungen sür diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, Rathhau«, 2 Stockwerk, Zimmer Nr. 14 au« und können daselbst eingesehen oder gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werben. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Macadamifirang ' der Varl Lauchnitz-Stra-e' versehen ebendaselbst und zwar bis zum l9. d. M. Nach mittag« 5 Uhr einzureichen. Der Rath behält sich die Auswahl unter den Bietern, sowie da« Recht vor. sämmllicke Angebote abzulehnen. Leipzig, den S. August 1880. De» Rath» der Stadt Leipzig ld. 39lS. Strahenbau-Depntation. Vckanntmaihung. Die Lieferung und da« Verlegen von Granitschwellen und Granil-Baumkesteleinsastungen sollen verdungen werden. D-e Bedingungen sür diese Arbeiten liegen "in unserer Tiesbau-Berwallung, Nalhhau«, 2. Stockwerk, Zimmer Nr. 14 au- und können daselbst eingesehcn oder gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Grauttschwelle» in der Varl Lauchnttz-Stra-e versehen ebenoaselbst und zwar bi« zum 19. ds«. Ml«. Nachmittags 5 Ubr einzurerchen. Der Rath behält sich die Auswahl unter den Bietern, sowie da« Recht vor, sämmtlichc Angebote abzulehnen. Leipzig, den 5. August 1880. DeS NathS der Stadt Leipzig ld 3918 StraHenbau-Devvtatton. Vekanntmachimg. Am 7. das- Abend«, bez. in der Nackt vom 7. zvm 8. das., ist hier einem Herrn vermuthlich mittelst Taschendiebstadl« eine goldene Herren-Nruioiitotr-Saponettiißr, aus dem D-ckel O. O. im Monogramm und im Innern die Firma: Bürger, Veroer-Uontreur, nebft langer massiv goldener Gliederkette. NN welcher sich eine goldene Sireichholzbüchsc mit dem Monogramm 0. 0. befindet, entwende» worden. Wir fordern alle Diejenige«, welche Auskunft über den verblieb der erwähnten Gegenständ« geben können, auf, sich unverzüglich in unserer Lriminalabtheilung zu melden, und bemerken, daß der Berlustiriger Demjenigen, welcher ihm zur Wiedererlangung brr Gegenstände vrrhtlf», e,»e „Belohnung von 6« Mark" zusichert. Leipzig, am 10. August 1889. Da« Poltzeianit der Stadt Leipzig. Bretschneider. 0r. D Aus Antrag der Erben de« Privatmanns Gustav Adolf Weigel in Liebertwolkwitz soll da« zum Nachlaß desselben gehörige, am Wachaner W g- daselbst gelegene HanS- und Gartengrundstück Nr. 2l1d dr« Bandcataster« kol. 311 de« Grund- und Hypotheken buchs sür Lieber!,volkwitz «««tag, de» I». Angnkt 188», vormittag« I» Uhr, von dem Unterzeichneten Königs. Am'«qericht, ,n her Neftanration zu« A«th»ke»er i» Ltchertwolkwitz, unter den >m Dermln bekannt za machenden, schon jetzt au« dem an, Geeichtöbret und im Ra'h-keller zu Liebertwolkwitz u-hänqendea Anschläge zu ersehen den Bedingungen öffenil ch versteigert werden. Leipzig, am 22. Juni 1880. llSnigl. Amtsgericht Adthlg. T. S. Landgraf. A Uerde-Verllcigkruns. Montag, »e« IS. h«. Mts.. Nachm. » Uhr soll vor dem Siallgedöude brr Kaserne zu Möckern rin anörangirte« Dlenktpserh gegen Baarzabiung öffenilich versteuert w-rdm. Mickern-Leipitg, am 11 August 1889. USnigl. 7. Jnfonterte-Negimeut „Prinz Georg" Nr. 108 Vekanntmachung. Die Blitzableiter-Anlage für da« neu zu erbauende Kranken hau« hierield,«. veranschlagt auf 8L7.2L », soll im Wege der öffent l>chen Verdingung veigedru werden. Angebote sind bi« lonner-tag. de» iS. h. Mt».. Nachmittag» 4 Uhr ,, NN« ki,z«re1chen. Zech» de, 8. August 1889. Der Magistrat. / Arnold. Vrr Lesuch des Kaisers Franz Josef in Lettin. Kaiser Franz Josef wird den geschehenen Anordnungen gemäß am Montag Nachmittag um 5 Ubr in Berlin em» Hessen, nachdem er König Albert in Pillnitz einen Besuch abgestallkl und bei ihm da« Frühstück eingenommen hat. Die Zusammenkunft der beiden Kaiser ersolai unter Umständen, welche die große politische Tragweite derselben außer Zweifel stelle» und sür die Erkaltung und Befestigung de« Welt- sr>eden« von höchster Bedeutung sind. Es hat in diese» Tagen eine A»»äh-,u»g zwischen Deulschlanb und England stattgesunden, welche die segen-reichsten Folgen sür die Zu kunft erwarlk» läßt. England ist sich bewußl geworven. wie »otbivendig und unerläßlich ein seste« Zusammenhalten mit Deuticklanv und d m Treibund ist, und diese« Bewußliei» hat sich mit einer Wucht kundgegeben, welche den Engländer» sonst be, derartigen Anläffen nicht eigen ist. Kaiser Wilhelm bat die ihm enlgegengebrachlen Huldigungen in einer Weise erwidert, welche in England den vorzüglichsten Eindruck ge mach! und einen Einklang zwischen den beiden Nationen er« ieuat bat, wie er in gleichem Maße seit langer Zeit nicht beobachtet worden ist. D>e Wirkung aus Europa ist nicht auSgeblicben und sie tritt besoucer« charakteristisch in dem Schweigen Rußland« und Frankreich« hervor. Abfällig läßt sich da«, wa» in diesen Tagen in Osborne, Spilheav und Alvcrsbot geschehen ist, nicht beurtbeilen, al« gleichgiltig und unbedeutend kan» man e« auch nicht darstellen, also bleibt nur übrig, mit Slill- chwe'gen darüber bmweg,»geben, und da« ist in Rußland »nv Frankreich in der Hauptsache geschehen. Um so lauter hat sich die öffentliche Meinung Oesterreich-Ungarn« darüber geäußert und bestätigt, daß e« allerdings sehr wichtige Vor gänge waren, die sich in England abgespielt haben. "Gerade ür Oesterreich-Ungari, ist der enge Anschluß England- an de» Dreibund von größter Wichtigkeit, weil der Schwerpunc t der auswärtigen Politik Oesterreich-Ungarn« auf der Balkan- Halbinsel liegt. Wie sich die Verhältnisse dort enlwickein, ob in rubiger oder stürmischer We>se, daraus beruht die Mög lichkeit. den Frieden zu erhalten oder nicht. E« fehlt auch in diesem Augenblicke, wo die Zustände in Serbien, Bul garien und Rumänien sich wieder regelmäßiger gestalten, nicht an einem Punkte, wo da« leider nicht der Fall ist. der Ausstand aus Kreta ist zu einer Höhe gediehen, welche noch vor Kurzem nicht vermnthet wurde, und die griechische Regierung hat da« Ihrige dazu beigelragen, um ihn vor läufig nicht zur Ruhe kommen z» lasten. England hat bei diesem Anlaß sogleich bewiesen, in welchem Sinne e« seine Pflichten gegen den Dreibund auffaßt und die griechische Note dahin beantwortet, daß sich Griechenland dadurch nicht ermulhigt fühle» kan», aus dem eingeschlagenen Wege sort- tufahre». Daß Frankreich im Gegensatz dazu eine abwartende Haltung annimmt, erklärt sich au» dem Verbällniß, in welchem tiefe Macht zu Rußland steht. Daß Oesterreich-Ungarn de» beliebenden Besitzstand zu wahren bestrebt ist, ergiebl sich au« der Natur seiner Interesten, welche dw ruhige Fortentwicke lung der Balkanstaaten zur Grundlage haben. Kaiser Wilhelm hat in Aldershot die Hoffnung aus gesprochen, daß die zwischen de» deutschen und englischen Soldaten so lange gepflegte Brüderschaft noch aus ungemestene Zeit hinaus sortbesteben werde, und vorau-geschickt, daß er die Ueberlieserung guter Genossenschaft zwischen den beide» Nationen siel« aufrecht erbalten werde. Da« ist ebenso hoch ausgenommen worden, wie sein Urtheil über die englische Flotte, welche er in Erwiderung auf einen Toast de« Prinzen von Wale« die schönste der Weit genannt hat. Geleitet von den laute» Zeichen der Huldigung und Zustimmung de« englischen Volke« ist Kaiser Wilhelm heimgekehrt und trifft in der dadurch gc> schafsenen Lage in Berlin mit Kaiser Fron» Joses zusammen Da« kann nicht ohne Wirkung auf die Gesamintentwickelung Europa« bleiben, der Dreibund steht heute stärker da, al« je zuvor, denn alle«, wa« Kaiser Wilhelm in England erleb und erfahren hat, äußert unwillkürlich seine Rückwirkung au Ocsterreich-Ungar» »nv Italien, die davon mittelbar gleich sall« berührt werden. Die Gesinnung, welche England Deutschland entgegenbringt, strahlt anch nach Wien und Pest und »ach Rom hinüber, wa« vom dculschen Heer »nd von der englischen Flotle gilt, findet auch seine Nutz anwendung ans die militairischen Machtmittel Oesterreich, Ungarns und Italien« zu Master und zu Lande. Hatte doch die englische Flotte bei ihrer vorjährigen Rundfahrt an der italienische» und österreichischen Küste Gelegenheit, mit den Flotten beider Länder Zeichen herzlichsten Einvernehmen» auSzulauschen, unvHS dars heute daran erinnert werben, daß diese Annäherung England« an Oesterreich-Ungarn und Italien in Frankreich sehr bemerkt worden ist. Die Parteien in England baden eine durch»»« selbstständig »nd von der jeweiligen Regierung gänzlich u»abbäng>ge Stellung ihre Abstimmungen im Parlament stützen die bestehende Re> gierung oder stürzen sie, je »ach der Richliing. welche vie öffentliche Meinung nimmt, aber diese Macht ist dennoch ab hängig von außerg-wvbnlichen Ereignissen, und ein solche« war die Anwesenheit Kaiser Wilhelm'« in England. Die öffent liche Meinung England« ist durch die Borkommniste während dieser Anwesenheit sehr wesentlich beeinflußt worden, und eine laue, vielfach durch Sonderinteresten beeinträchtigte Freundschaft ist dadurch in eine enge Gemeinschaft und Wafsenbrüverschasl verwandelt worden. Diese durchgreifende Umg-staltung der Lage ist e«, welche den Besuch de« Kaiser» Franz Joses in Berlin z» einem voppelt wichtigen Ereiginß emporhebt. An die Stelle eine« schwankenden Zustande«, welcher Neden- strvmringen stet« Raum gab. sich gellend zu machen, ist eine feste, überall erkennbare Sachlage getreten, welche den Feinden de« bestehenden Zustande« in Europa Schweigen gebietet u»v sie zwingt, die überlegene Macht de« mit England in den sreunbschastlichen Beziehungen stehenden Dreibundes anzuer kennen. Kaiser Franz Josef in Berlin bedeutet unter diesen Um ständen dir Besiegelung besten, wa« Kaiser Wilbelm in Englanl sür die Verstärkung de« Dreibünde« gethan »nd erreicht hat Diese Wirkung würde auch ohne die persönliche Berührung der beite» Kaiser eingetreten sein, aber die Tbatsache der Zusammenkunft in einem so wichtigen Augenblicke erhöht die Wirkung um »in Bedeulende«. Er kann nicht fehlen, daß t»e verankerte Lage auch in Kundgebungen der beide» Kaiser zum Ausdruck gelangt, welche gerade durch die Kürze der Fori» um io sicherer allgemein verstunden werden. Wi: stark der durch England ergänzte Dreibund ist, »ritt so recht klar zur Ec schcinuag, wenn man sich vergegenwärtigt, zu welcher un bedeutenden Angelegenheit '"A/hAnAw wUch- dem rmmenschrumpsl. die dock unter Ve-hä lnM N ^ Fr.eken weniger günsng '°ären. " - ' iebhas.e Besorg».,,- ^ drob-- haben in den dem Frieden von Balkandalb^ 'p^loren. denn letzten Tagen sehr v.el an h schumme Form an, diese Gefahren "eb"'»!» nur > rechtzeitig bemerkt wen» Aussicht v-rhanden ist, dßs ^ de« Frieden« und nicht mit voller Machtentsaltung v F ^ abgewiesen werden. Rußland w«ü Ranke am o- Balkanbalbinsel sp.nn-.., wo und w--. w.ll bw.^^ ^ welche den Friede» verbürgt, A A 2 ^ „kommen, al» daß Rußland ,« wagen könnte. Frankreich leibst wenn e« sich mit dem m»l>ta»risch starken F d.° >« Ka s.r Wilhelm'« in Osborne. die englische Allianz ist Hwr nicht verbrieft, aber sie besteht thalsächlich. Leipzig, II. August. * »zum Besuche de« Kaiser- Franz Joseph von Oester reich-Ungarn bringt da, ..Militair-Wocheublatl den folgenden BegrüßungSartikel: Am'12. August beiritt Seine Mai'stöt der Kaiser Franz Joseph die Hauptstadt de« druilchen Reich«. >n welcher er zum letzten Mal im September 1872 al« Vast «Niere, uao.rg b- ichen Kaiser« Wilhelm gleichzeitig mit »""-H^elige" Nat-'r Alex,inder II. von Rußland geweilt hat. Die Erinnerung an dcn G au» der damaligen Festtage und an die Wichtigkeit der getroffene Abmachungen ist nach'nM erloschen: gab doch ü-anim.ntun, der drei mächtigste» Füllten E-ropa« e-n Jahr nach Abschluß de« Frank,ur,er Frieden« dem Gange der Welle«,au-sse auf lange h na,,, die Niwiang Die 1872 zu Berlin zwischen Oesterreich und Deuisch- laut» gekuüvfien Bande fanden eine neue und stärkere Fkstigung durch de» Bundaißverlrag vom Oclobec 1879, der, zu,» »mchlig'N Dreibunde herunqewachsen. der Meli die Segnungen de« Frieden» bi« beute erhallen hat. Oesterreich« und Deutschland« Herricher und Völker sind gleichmäßig gewillt, seft ,u dieser legen- bringe,id.n Verbindung zu sieden, sie »» Verliesen und unzer- re,ßbar zu gestalien. Dieser Wille war e«. der unirren Kaiser im Oktober vorige» Iadre« nach Wien südrie, nicht al- Fremden, son dern wie Se. Ma,estüt damals sag,«, ein heilige« vermächiniy seine« in Gott ruhenden Herrn Gioßvatei« au-sührend und mit den Ge- ühlcn bcwähiier, unverbrüchlicher Freundschalt. Damals sprach ».ester «ich« Herrscher bei bei» Festmahle d,e Worte: »Gestatten Eure Ma jestät, daß ich da« Gla« erhebe aus da« Wohl Eurer Majestät Armee, diese« leuchiendste Muster aller mililairischen Tugenden. Unsere preußischen und deutschen Kameraden lebe» hoch!" Kaiser Wilhelm erwiderte, indem er sein Gin« an dasjenige Kaiser Franz Iosevh'S nnkiingeii ließ: ,Ich trinke aus da« W hl der österreichisch-ungarische» Armee. Unsere Kameraden der österrkichiich-ungarische» Armee leben hoch!" ^ Jetzt kommt Kaiser Fron; Joseph nach Berlin, der erhabene oberste Kriegsherr derjenigen Heere«, mit welchem die deutsche Armee so eng verbunden ist, uiwi durch die herrlichen Kaiserworre allein, sondern auch durch den Einklang der Geister und Herzen, durch Stammesveiwantnschalt, durch die gleichen Gesinnungen von Pfl-chl, Ehre und Ritterlichkeit, durch denselben unerschütterlichen Willen, einzustehen sür dt- höchsten Güler, sür Altar und Thron, sür gute« Recht und wahre, edle Fre heil. Du Zeilen, tn welchen nach dem Willen der Vorübung die jetzt uniörlich verbunden-» Herr» mit tun Waffen in der Hand einander gkgknüoerstanden, sind vorüber sür immer, aber der Gegenwart und Zukunsl sind selbst sie ein Gewinn, denn nach hartem Zwiste versöhnte Bruder lieben einander um so inniger, und wenn Tapse« m» Tapseren sich maßen, gelangen sie zu höherer g-genseitiger Schätzung, zur wahren wamcrndschusi. So dars denn die deutsche und preußische Armee in ihre« Kaiseiö erhabenem Berbllndelen den Krieg-Helrn ihrer besten und treuesten Kameraden tn Ehrfurcht begrüßen. Und wabrlich, diele ttameradschasi hat brreit« seil zweihundert Jahren manche Probe bestanden; vor Ösen, bei Salankeniku und Malpiaqu I, bei Nöllen- dors, Leipzig »nd an, Montmartre, am Danewerk und in Jütland, und wo immer Kaiserliche, Brandenburger und Preußen Schüller an Schulter gefachten haben, da führten sie ihre Fahnm z» Sieg und Ruhm unv waren der Schrecken ihrer Feinde. So soll es bl,ib ii letzt und immerdar, und wenn, früher oder späler, Ociler- rcirus und Deutschland« Heere zu geme nschasiiichei» »ampse NU« ziehen, dann soll e« geschehen im Geist der Waylsprüche Preußin« und Oesterreich«: „Gott mit un«I" und „Viridn, nnitli." * Ein vom 28. Juli datirkc« Papstschreiben an de» Fürsten Löwenstein billigt, so wird au« München ge meldet, die Abballung de» da yer> sch en Kal hol, ke nt a g e«. nachdem zahlreiche Versammlungen in anderen Ländern ein glänzende» Vorbild gegeben. Löwenstein'» Schreiben habe bei den gegenwärtigen widrigen Zlisländen eine wohllhiientc Linderung gewährt. Während der Haß der Geheimbünde den Untergang der Kirche und de« Staate« plane, seien öfsentliche Versammlungen der Gläubige», doppelt lode„«werlh Die revolutionairen Fübrer auf Kreta haben folgende» Ausruf an da« griechische Volk gerichlel: N» da« hellenisch« Volk! Seit Jahrhunderten würbe Kreta von der heiligen «Imune der nativnalrn Unabhängigkeit ausgeruse» und hund-risach ansgeiültelt in den Tiefe» de« Volke« zun. Kample s„r die Freiheit; aber d-c hunderlsättigen Kämpse blieben noch einem ungünstigen Geschick fruchtlos und ohne Ei folg. Ader gleichwohl bat die« Harle Loo« die B-wohner unsere« Landes nicht verzagen lallen, sondern stet« haben sie unter dem ichw-rsten Diuck ihr natio- nalr« Programm hochqehalien; und d esc« Programm ist r». für besten Erfüllung wir jetzt eintreten im Namen Gotik«, der Mensch, lichtet, und de« hellenischen Volke« Jede günstige Gelegenheit snr Krela betrachten nur al« von Gott gesandt, und Meineidige wären wir. wollien w r sie vernachlässigen. Zehn Jahre schon sind uer gongen, sende», unser schivergevrusie« Volk in eine neue und eigen art g. Lage geriklh, die ans den ersten Blick den, F.-rnstebend^n vielleicht erträglich erscheinen wag, die sich aber in ihrem Vt'lau al« e,n drückender und dekliqenSweriher Zustand h'rauSstellle da , den skalieren sch echicn Ges'tzen und der schlechten D-ewa'tnn, noch de« ? d"ru>r°l und die gänzliche finanzielle EiscköpsiiN ' de« Lande«. In d-eiem Iraurigen Zustande der b hördlichen «-rma, »nn beschl°ll-'n^7."?"/'^^^"k "°t t°« keetenliich^Bali Heu,? beschlosten, m, kühner Hand diese« furchtbare Uebel von Gru, d an, " n-"l°na'en Programm 1 alq, und ,°m? Da« 7"^ 'n's-t'ldenden Kamps lür da- Vaterland. S i?ia^n n.? «nd voll von G sahre,. al er die ^« H er zu?S-tt- l'-brn „»' ,rau?n 'olchen Kan,rs,ziele aler ver. ' die st-mme«drüderliche kywpath e. aus die Loch. h»..,,e.t ,.d «aterland-lieb- de« gesamn.Nn -riecht°ch'n «N und wir wende, un» daher mit o,se«m «nfrns an die Gefühle der Bluisverw-ndtschast und beschwören e«, daß e« seine Stimme erhebe >u unseren Gunsten und sein« delsend« Hand ou«stiecke in dieser Lwnde der G-s-hr- Brüder, Hellencnl Wir stehen am Vorabend de« furchtbarsten Kampfe« für unsere Heimstätten, sür unsere Familie», sür unsere nationale Freiheit. Wir fordern daher vo» Euch Eure moralische und materielle Unterstützung. Kreta hat siel« die heiligen Pflichte» für da« gemeinsame Vaterland zu erfüllen ge wußt; jetzt ist e« an Luch, Eure Pflichten für Eure Brüder aus Kreta zu erfüllen. » Zum Falle Busse wird der .Kölnischen Zeitung" au» Pari«. 8. August, geschrieben: Der Fall Buiar. der gestern »»gehen«« Aufsehen erregte, chein» in n chi« zerfalle» zn solle», den» jedensoll« steht da« Eine -es», daß Bui-c sich in Freiheit befindet und seinem in Versailles ikb uden Valer lel-graph-it Hai, daß er die ganze Geschichte nicht oerftäude und nicht begriffe, wie da« Gerücht enistanden sei. Nun st man zwar in Pari« daran gewöhnt, daß die unglaublichste» a scheu Meldungen ohne jeglichen Anlaß kutslehen, aber >n diese,,, ,^allc kann man sich doch nicht der Ueberzeugung eulschlagen. tos, -,wa- dahinter gewesen ist. Zunächst war e« die Agence Har,:«, welche die erste Nachricht brachte und an die ProvinzbläUcr vertändle, wa« diese hochosficivle Agentur sicher oschl geihan baden würde, ohne vorder bei der Regierung anzufrage». Ferner war brr Fall durchan« dazu aogetdan, eine sofort ge und entschiedene Widerlegung »u fordern, sowohl ,m Iniereffe de« bkireffenden O ficier«. al» auch lm Interesse der ganzen Armee. Dnse W-derl guna blieb aber ausfällig lange au«, und al« sie endlich er chien. war sie so gevonde» adgesaßt, daß sie nicht lehr überzeugend iviilte. Auch heute sieht man noch nicht recht klar, und d>e Bei- mu hung ist n cht ungerechtfertigt, daß man wirtlich die Verhaftung Biiiac'- beabsichtigt, die« auch Hava» mitgetheilt. im letzten Augen- l'lick sich aber rine« Andern besonne» hat. Jedensall« ist die ganze Geschichte ein neuer Beweis, mit welcher Leichtigkeit, um nicht zn agcn. Gcwiffenlostgkeit man h er die Ehre eine« Privatmannes anzugreise» und auch Mitglieder der sonst so bochgchallcne» Armee mit den ernledrig ndsten Verdächtigungen zu beschimpfen wagt. Den Boulangistea ist da« Wasser aus ihre Mühle, denn sie werde» nun abernial« der Regierung vorwerscn, daß sie sich nicht scheue, auch die Armee anzuiasten, oder sie doch zum Mindesten nicht venheidige. » Der .Daily Telegraph' saßt in «mein Abschied».Leit artikel seine Eindrücke vom Kaiserbesuch so zusammen: Der Kaiser war zugleich der Gast der britische» Nation und der englischen Herrscherin, und der begeistcrlc Charakter der Ausnahme, die er gefunden, sowie die Großartigkeit der Marine« und der MiUtgirschauspiele mußten ihn überzeugen, daß der Willkomm bei allen Schichten de- Volke« gleich auf richtig und bcrzlich gewesen ist. Dem Stolze der Engländer aus ibrc unvergleichliche Flotte ward angenehm geschmeichelt durch da« Austrele» de« Monarchen, der die Uniform eine« britischen Admiral« trug und die englische Sprache mit Ge läufigkeit und idiomatischer Richtigkeit gleich einem geborenen Engländer sprach und der ein eifrige« Interesie für die englische Lai'de«vertbeidigu»g--Einrichtungril bezeigte. Nack den in England obwaltende» Vorurtheilen war man ange nehm überrascht, in dem Nachfolger de« Kaiser« Friedrich eine» gebildeten Mann von bestrickendem Benehmen, frei von Steifheit, ebenso beiter, redselig und ungekünstelt wie die Prinzen der königlichen Familie kennen zu ierne». * Inmitten der Festlichkeiten zu Ehren de« ventsche» Kaiser« ist den Verhandlungen de« englischen Unter- Hause- i» den letzten Tagen weniger Beachtung geschenkt worden, al« die« wahrscheinlich sonst geschehen wäre. Es stand die Derathuiig de« irischen Au«gahe»budyelS auf der TaczeSordnung und die Regierung mußte bei dieser Gr- legenbeit abermals heftige Angriffe wegen ihrer irischen Politik über sich ergehen laste».' Insbesondere tadelten die ParneNiIen am Mittwoch auf da» Heftigste da- Verfahren der Polizei und der Richter in Irland. Sexton bestritt die Nothwendig- keit, eine so starke Polizeimachl in Irland zu erhalten, da nach dem eigenen Zugeständnisse der Regierung die dortigen Verhältnisse sich ruhiger und geordneter gestattet hätten; 'die Polizei i» Irland sei jetzt lediglich Diener einer bestimmten Gesellschaft und Werkzeug der Unterdrückung der polnischen Rechte de« irischen Volk«. I» dem Obersecretair sür Ir land, Balsonr, fand jedoch die irische Polizei einen beredten Verlbeidigcr und ein Antrag Septo»'«, die Bewilligung für die Poliz-i um 83 000 Pfund Sterling zu kürzen, wurde »nt ll>4 gegen 122 Stimmen abgelehnt. Wie inan si.hl, war da« Hau« anßerordentlich spärlich besetzt. I» der Sitzung vom Donnerstag kam e« bei der wetteren Erörterung de« irische» AnSgabenbudgel« zu einem sehr stürmische» Aus tritt, der be-nahe zu Gewalltbäligkeiten geführt hätte, e,»e Fall, der in der neueren Geschickte de» englischen Unter hauses leider allerdings nickt mehr ohne Beispiel dast den würde. Es wird darüber der „Bossischen Zeitung' gemeldet: 'London, 0. August. Im Unlerhause vertdeidigie gestern Baisour die irischen Polizeirichiec gegen die Angriffe der Parnel- liten uno wurde von Edward Harrlnglon läufig unterbräche", woraus er sich mit einer Geberde niedcrjetzte. welche cie P.irnellit » als beleidigend und drohend aussahieu. Inmitten der Erregung, w-lche eiitüaiid, wollie sich Harringtou aus Baliour stürzen, um Um. wie er später erklärte, »ach der Schranke de« Hauie« zu zerr n: cr wurde aber von Parteigenossen n» den Rockichößen zurück clnillc». Der Tumult dauerte eine Viertelstunde. Dem Vorsitzenden Conrine» geling e« nur ml! Mühe, die Ruhe herzustellen. Schließlich erllär-e Ballone, seine Gelierte lei mißverstanden worden; er höbe dam l n chl beabsichtigt, die Parnelliien zu beleidigen. Hieraus bat Harlinnon wegen seiner Leidenschafllichkett um Enijchiild,inng. Die Erörterung wurde wieder vertagt. * Der Sieg der Engländer bei To-ki bat zu ciner sehr wichtigen Entdeckung geführt. E« wurden nämlich >m Lager Wad-el-Njumi's viele Briefschaften »»V sonstige Actensiücke vorgesunven, welche klar unv deutlich b ivrisc», baß ei» geheime« Einverstäiikniß zwischen den Führern der Derwische unv zahlreichen egyplischen Notablen in Kairo und anderen Släolen gepflogen wurde und daß rnrbesvntere höhere egvpttschc Würdenträger in der Umgebung de« Klietive den gefallenen Wad-el-Njumi zuni Vormarsch nach Norde» ausgeii-untert ballen. T-eser im Lager der Derwische gemachte Fund bestätigt einen Argwohn, der die Engländer schon seit geraumer Zeit ersüllte. E« ist nach der Beoauplung der Londoner Blätter »Iinincbr zweifellos sesl- gestelll, daß Egvplen den Sitz einer wettvcrzwtiglen Ver schwörung gegen die englische Occupalion bildet, deren Häupter nur aus einen eiiilcheidrndcn Erfolg der sudanesischen Waffe» lauerlen.uin ganzEgypte» gefien die Engländer auszubiclcn. Wa« für Schlußfolgerungen an« dieser Entdeckung sich vom engl,ichen Staiibpimcte ergeben, ist unschwer zu erralyen. Die Räumung de« Lande« weicht nunmelir in ncbelbaste Ferne zurück. Eng land kann ein Land nicht sich selbst überlasse», besten innerste« Mark angefrcsse» ist durch den Geist eine» saiialische» Haste» gegen diejenige Macht, welche nach Lage der Tinge auj c-ne Präponderirende Stellung am Nil nicht vrrzichten kann, ohne
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