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Dresdner Nachrichten : 28.11.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187111282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18711128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18711128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-11
- Tag1871-11-28
- Monat1871-11
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.11.1871
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^LrschE ««.lich'slü» 7 vtz, t» Dr,»d«>. Anseratk »«- Abend» S. Sonntag»» «S Mirtag» 12 Uhr ««rieustraßel», in Nkustabt: M «bcndS 5 Uhr Vnchtzruckrrri i«, I»h. P«ißl«r, «». «loftergasse ». >«Na»e» «xempiare. Tszedlatt sur Uuterhaltmlg Md Geschästsscrlehr. Druck und Mgenthurn der Heraukgeber: Ei rpsch 4t Neichardt in Lesben. Dercntrvortl. RrTacteur: ?ll!kpr MvrtlWP tti ui>en!^tlbttcha» Acstrun' iu'e H«a». Durq die P»st ItNUjilkrl LL»/,««-, linzu», Trum««»' I r.»r Zuseratknprc^ Gür den R.iu» «ösE ttspelttnen Zr8«k > »Ngr. vnt«r,Sinftts«O^ dti Ariit » R-»» Auswärtige Annoneen-Aufträge Rr. LSI. Sechszehnter Jahrgang. von unö unvetannten Firmen und Perionen nehmen auf. 10 Silben kosten 1 Sigr. Auswärtige können die wir nur gegen Prännikierando - Zahlung durch »Brieimacke» eie, st-cstclr-alstuv.-st c Zahlung auch aus eine Dresdner Firma anwelicn. r»»-«>«!.7««« :^. Mitredacteur: TljkSdür Drobisch. Dresden» Dienstag, 28. Raver'bcr l871. 'DLÄ-M Dresden, 28. November. ist — Ihre Majestät die Königin Elisabeth von Preußen gestern »Nachmittag '-'»2 Ubr nach Sanssouci abgcreist. — Der Königlich Niede.saudische Consul »Albert Heinrich de »Zlagrc zu Leipzig hat de» östcrr. Orden der eisernen Krone dritter Classe, der Major Ist. »Nanndorff dao Ritterkreuz des Verdienstordens und der Sächsische Cvnsnl in Wien, Freiherr von Todcöco, dao Prädirat „Coinmcrzicnrath" erhalten. — vorgestern Porinittag fand aus Anordnung deö königl. Gencraleommandos zu Ehre» und zum Andenken der in Folge deö Feldzuges 1870 71 Gestorbenen in der Ganiisonkirche zu Neustadt cme von einem Staböosftzier eommandirte allgemeine KirchcnHirade statt, wobei iammtiiche hier gar,liionirendc T rup- pentheilo, sowie das Cadcttcncorpö vertreten waren. Zu dem Gottesdienste, bei weichem Herr »Archidiaeonns Riedel die »Prc- digt hielt, hatttn sich auch zahlreiche Andächtige aus dem Civil, stände eingetunte». -- Wie Leipziger Blätter berichten. erregen die jetzt dort stattfindenden Vorlesungen des Herrn Gcnöe ganz außer ordentliche T heil »ahme. Der »Andiang ist so stark, daß der bc- kannte Borte,er den kleinen Saal dcr Bnchhäntlcrdörje mit dem großen Saal daselbst vertauschen muhte. Am vergangenen Donnerstag hat Herr Ölend: au, spcciellc Einladung deö Fürsten von Neuß eine Vorlesung iJuiiuS Cäsar) aus dem Schlosse Osterftcin zu Gera gehalten. — Eine sehr unerfreuliche Nachricht kommt unö auö Berlin zu. Der Kriegöministcr Gras stiocn verlangt in der letzten Ltunde einen Militär-Etat von beinahe 00 Millionen aus lt Irrhre. Nachdem in den Commissionsberathungen ihin ausge rechnet worden ist, das; er eigentlich mit kl ffNIliioncn a»s- lommcn könne, fordert rr jetzt 00 »'Nillionen und zwar nicht bloö aus I Jahr, sondern in Bausch und Bogen au, 3 Jahre hinaus. Daö wird heftige Kämpie setzen, mit denen der Reichs tag nicht vor Ende dicier Woche seine Arbeiten beendigen kann. — Am Sonntag hat ev i» Berlin in dem Sitzungszimmer des BundeSratbö im neuen Relcl'Stagcgcväude gebrannt. CS ist nun daö dritte Mal schon, das, im neuen Parlament Feuer auögcbrochcn Ist. Den Anlaß bieten regelmäßig tic mangcl- haiten Fcucrungöanlagcn. Wie cs in de» Bürcauo so üb,ich ist, wo den Beamten daö Brennmate.ial nichts kostet, wirb in die Orlen gesteckt, was Zeug hält, auch wenn die Witterung mild ist. Die Ocstn des Reichstags sind vou Eisen und ver breiten eine ganz abscheuliche Wärme, so daß Präsident S imson sich sein Unwohlsein durch die Glnth, ^ic er in seinem Amts zimmer erdulden muß, zugezogen bat. Cr bat deshalb bereits säw» lange sein Arbeitszimmer außerhalb des Reichstags auf. geschlagen. Am Sonntag war nun einer dieser schlechten Orlen im Bundcörath überheizt und hatte die Portiere und Gardinen einer nahen Thür ewzündct. Der »annövcrsche Abgeordnete Grat Münster, der in den Corriderö promcnirte, schnoberte zuerst den Rauch, riß die Tbürc aus und nun strömten am seinen Nns alle dienstbaren Geister herbei, um zu löschen. CS gelang ihnen au d. die brennenden Gardinen i^erunlerzureißen, noch cbe die Fei erwehr kam, die dann das Wcitcrglimmcn der Balken verhinderte. Leicht hätte das ganze ReichSlagögebäude, das so nur auf den Husch gebaut Ist, In Feuer auigchcn kön nen : »Brennstoff liegt bekanntlich im BnndcSrath inassenhalt und der Reichstag liefert auch genug Material. Gra! Münster und der Adg. Wolfel wurden beim Löschen garstig durchnäßt; sic haben aber daö Reich gerettet. — Daö Publikum ist niä>t genug daraui auimerkiam zu machen, daß beim Abschluß einigermaßen wichtiger Rechtsge schäfte die schtiftliche Form die ein ig sichere ist. Die mündli chen Zulage» haben wohl moralische, aber nicht immer juri stische Bindckraft. So »vard in diesen Tagen aus der Palinrn- straße von zwei den besseren Standen angchörigen Männer», ein heftiger Streit aeiührt, der sogar eine» ziemlichen Auftau, verursachte. Die Ursache war auch hier. daß. nachdem Beide einen Hauskaus münbli ch abgeschlossen hatten, der Käufer dem Vcrkäuicr auch bereits 50 Tylr. An.zahlimg gewährt und der Letztere den Etttcren mehreren Mlcthbcwohner» des irag- llchen Hauses als neuen WIrth vorgcstelit, plötzilch der Bcrkäu- «ec rvcnige Stunden später anderer Laune geworden war und den Karft rückgängig machte. Also — man mache Alles schritt Uch, dadurch werden viele Weitläufigkeiten erspart und die Comparcntcn sind an daö VcraShandelte gebunden. - Wir »örcn, daß für das Brvjcct einer Eisenbahn von Chemnitz über Aue. Ado,s nach Hos »it Zwciglinicn, Thal l'cim, Stoiiberg. Lugau und Sebttieck, Falkcnau lich schon vor längercrZeit eIuGründungs-Comitägcdi>dct hat. das, dieses InBrr- Handlungen mit der Königl. Stciatdreg'crung und großen Bank Instituten getreten ist und daß die Porarveiten desselben der Hoffnung Raum geben, es iverde dieses wichtige vaterländische Unternehmen zur Ausführung gelange». — Dke neucfte Nummer der ..Freien deutschen Schnlzeitung" dringt auö Dresden iolgende Mil- thellung: „Sft'w.igcn deckt die Lande Und im Amtsgcwande Sachveretänd',lc gehn. Der Verschweigung Siegel Ziert der Tbürc Riegel, ÄLie wir schweigend !ek». Da die gebundene Rede sich nicht so schnell und flott construircn läßt, geben wir t>aö klebrige i» Prosa und berichten — aäcr- dingö nur unter der Voraussetzung peinUchstcn Stlhschwcigenö d,iß am 6. und 7. November im hiesigen Ministerium eine Commission von Sachverständige» zniammengetreten ift, um den neuen Schulgesctzentwnri zu begutachftcn Dieselbe bestand auö den Kirchen-und Schniräthen der 4Kveiödircetions- bezlrke, dew hiesigen Skmina.tirector K., den Direetoren B. auö Dresden, W 11 uns Bautzen, N. auö Zwickau, <s-. ans Glauchau, Th. aus Leipzig uno zwei Kirchschu'iehrcrn, deren vlamen uns noch Reift betannt gcwo den sind. Den Vorsitz svh.te der neue CultnSm nistcr v.m Gerber, lieber die Resul tate der Beguta-Htu'ig i t nachweislich der Schieß r laä'oer- ständkgcr Sch,.eigsam'.cit gez 'g.w, so do.,; das lüsterne Kind deö Tages, der sog. moderne Schulmeistc, nrit seiner „vor Hoch- I muth toll gewordenen" moderne» Pädagogik trotz aller Mühe nichftö erfahren wird biö zu dem großen Tage, wo daö Sä'nl- zzcsetz dem Landtage vorgeieat wird, mit bcwndercm Hinweise daraus, daß cö einer Lachvcrstäiidlgcn-Commilsion zur Prüfung Vorgelegen. „Rein. denken Sic. Herr Gcheimrath. Hab ich da letzthin von einem solche» tinokerucn» Schulmeister gehört; sic. die Schulmeister, woiften die Sachverständigen selbst wählen — horribcl! Was für Leute würden cic uns bincin- schicken!" — Der Vorhang des Tempels der Schweigsamkeit senkt sich herab. Sobald er wieder aufgezogen wird, setze» wir die Mlftheiiniigen weiter kort - aber ai.cv unter rem Siegel der Verschwiegenheit!" — — Daö Dampiboot „Dresden" der sächsisch - böhmisch«, Dampsschissfahrtö-Gcsellschait ist am Sonnabend »Abend k lihr lwi Merschwitz mit bedeutendem Leck in, Vordcrthell auf den Grund gefahren und soll nur das HIntcrthcil noch über lem Wasserspiegel sichtbar sei». Man hört, daß dasselbe schon seit vorgestern Vormittag von Riesa a» S mit schadhaftem Kessel ab gefahren sein soll, um zur Reparatur gebracht zu werten. - In äcr Nacht zum AI. November hat auf der großen Mcißncrgassc eine dortige Dienstperson in Folge unvorsichtigen Umgchcnö mit einer brennende» LpirituSlampc einen Brand verschuldet, durch den mehrere Klcidungüskückc verbrannt oder wenigslrnd so beschädigt Worten lind, daß sic aiS zum Gebrauche serncrwcit nicht geeignet erscheinen. DaS Feuer ist zum Glück noch rechtzeitig entdeckt und vom Dienstherr» schnell gelöscht worden; dasselbe hätte im anderen Falle gefährlich werden können, indem sich in seiner nächsten Nähe Betten hZiiutc» habe», in denen tic Kinder deö Logiobcsitzcrö schliefen. — Wiederholt sind von uns tic Besitzer und Führer von Geschirren vor sogenannten Schlcichdiebcn gewarnt worden, die den »Augenblick, wo einmal ein Wagen unbeaufsichtigt aus der Straße hält, abpasscn und naö sie Greifbares aus demselben finden mitgkben heißen. Hauptsächlich sind cS Pelze oder Röcke, ans welche die Diebe ihr »Augenmerk richten, in Ermangelung besserer »Beute begnügen sie sich aber auch mit Pferdedecken. So wurde vorgestern gegen Abend ein Dieb aus frischer Tbat ertappt, a.'s er von einem an der Ecke der Humboldtstraßc hal tende» Geschirr eine Pferdedecke stahl. Eine zweite, voraus sichtlich cvcnsaiiö gestohlene Pferdedecke trug der Mensch vei sich, alö er scsigehalten wurde. Man übergab den Dieb der Polizei, die In ihm einen alten Bekannten zu erkennen schien. — Am Sonnabend Nachmittag ist aus einem rihverschloste- nen Zimmer eines in der Inneren Altstadt gelegenen Gasthauses einem daselbst logirendcn Fremden ein brauner Rock und eine lederne Umhängetasche gestohlen worden. Dev Diebstahls ver dächtig c, scheint ein etwa LO Jahre alter Mann mit schwarzem Sci'nurrbärtche», welcher zu gedachter Zeit in dem betreffenden Gasthauie gebettelt HR. Bel den I» jüngster Zeit sich so häufig wiederholenden GasihosSdiebstählc» scheint eS gerathen, daß die Besitzer geeignete Vorkehrungen treffen, um Ihre Gäste vor der artigen »reibcntcrn zu schützen. — I» unserer gestrigen Nummer berichteten wir. daß am Sonnabend »Abend von der Schloßstraßc hinweg ei» Hunte- Fuhrwerk »rit einem aus tcmsclbcn vcstndi!ch gewesenen Korb voll Wäsche gestohlen worden war. Hiera», bezüglich wellt man unö mit, daß der Wagen sammt Hund am Sonntag in der Nähe der alten Bildergalerie wieder amgefunkc» worden ist. Leiter kehlt aber der Korb mit Wäsche; die letztere bestand auö 0 weißen Bettüberzügen, 10 Bettücher», Kopstisscn- Ucbcrzügcn. 43 Handtücher» und 00 Scrvicttcn. sämmnichmft >l. >k. gordisch gezeichnet, sowie aus mehreren ungczclchiietcn Tischtüchern. Sophakappe» ,e. Die Bcrlustttägcr. ein Paar arme Eheleute, weiche sich kümmerlich durch Loduwäichcrei er nähren, ha de» aus »Wiedererlangung der Wäichswckc eine Be lohnung von 10 T hlui. gesetzt. - »Am vorgestrigen »Abend ist ein armer alter Schäler ans der Gegend von Frclbcrg, weicher in hiesiger Umgegend Be schäftigung g.sucht und Abends mehrere Stunden in einer Wirft ichaft der Pilliiitze, Straße zngcdracdt hatte, beim Nach- hansegehen von zwei Strolchen, die, seine» angehcitcrten Zu stand bcimtzcnd, steh an ihn hcrangedrängt hatten, um seine gciammten auö ca. 25 Thir. bestehende» E'spariiißc, die er in zwei Taschentüchern eliigcwickeit in einer inneren Brusttasche seines Rockes bei sich getragen hat, bestohlen weite». »Wie wir erfahren, gelten die »Anmeldungen zu den Dienstag, den tzk. d. Nt., beginnenden Zeichnungen au? die »Aktien der neub.grüiidctcn Gesellschaft „Teutonia". Nicdcrer.z- geb.-Skcinkohlcnbau-Verci» in Gersdori, außcrordciftiich zahl reich ein und eö dürste bei der allseirigcn lebhaften Teilnahme, welche daö Unternehmen findet, an einer sehr starten Be'.heiligung, wahrscheinlich sogar Ucberzcichnuiig gar nicht zu zwchcln sein. — Eine bedeutende Zugkraft übe» gegenwärtig iw. Vlckorla- saion daö Tänzcrpaar Frau,ein Cpinzi und Herr Holzer, sowie die Akrobatengesetlschaft Mr. Crosbh auö. Frl. Spin;! und Herr Holzer sind i» ihren Leistungen sehr vorzüglich, die Grazie und Anmuth wird durch Kraft uno »Ausdauer gehören. Beide tanzen fast jeden Abend in der dcccntcsten aber doch ieurigcn Wcne Cancan. Mr. E.rcöbh hat sich seit seiner z oeijähri cn Ahwclcnbcft von Dresden mit sawnft seiner Gcsc, schaft ichr vervollkommnet und nur die schon ft ihn so sehr a» ihnen ge rühmte Sicherheit »ntj Noblesse, mit welcher sie ihre Leistungen auöftährcn. Ist noch die alte. Sie produciren nicht jene Granen erregende» halsbrecherischen Kunststücke sondern zeigen ih.c de d-ut.nde Fertigkeit in dem »Auge wohIgcsäUigcn Kraft- und Gewandheitöübnngcn. — Am Sonntag Nachmittag bat man einer Frau im Neu- städtcr RawSkeller, welche eine große silberne Taschenuhr an einer ziemlich langen Schnur nmgchänat trug, »a..» vorgängigcr Zer chncidnng der Schnur die Uhr gestehien. Seit einigen Tagen hat sich über daö »ächi. Erzgcbi.ge eine giosj.- Schnecleckc allSgehrel-kt. dieselbe liegt ein.: ha.bc Elle hoch »nd tieGcdirgtbewchncr ö-.S übcrAIteiihcrg u. s. w. herunter, müssen sich statt der Wegen des Schlittens bedienen. Hier Ist die Meinung verbreitet, daß der irwmcntc Winke, nicht gerade kalt, aber dock, ßhnccrc'ch wcr.c» wird. - der Nacht vom Sonntag znm Montag ist in Rfte bürg Feuer anRllbrochen und sind d >bci i S S-cumn gänzlich avgrbr.nnft. Eine Scheune goh, rt dem Ma.ucunestic. »ff.ci kcr, während die andere, wo das Feuer ancdrn!», dem Oecon-.-.»- Kuntze zugehörig ist. »Niari vcrmuthct »lft-andstiilnng — O c, s e»t l I ch c G c r I ck» t s sjtzu n g . 1^ ?! cd .. Der VcrhantiungStcrmin in »Brivaftiagcn deö i iesigcn »Alr,n„- len Otto Cunradi wider de» Bergender »August Eriise TKi'c. - bcrgcr hier hatte sich durch Zirrückzici u»g dev Einspruchs eric digr. — Daß cö in Garten nicht immer poetisch vergeht, daö bewies klar und deutlich die Privalklag,achc der Garttn.nbc'- tcrin Ernestine Küchlcr in Gstiersec wie er ihre Coilegin »Aiune Löschbor in Großburgk. Beide arbeiteten in eine», riesige» Gärrncrgcschäst. In taS Herz des Fräniein Anna Löschbor hatte sich daö Geftihl, so man Liebe nennt, cingrschhchen und die Jungfrau batte einen Jüng tng sich crtorcn, der ihn Leide» schalt auch crwicdertc. '-)>bcr lUtci gie bt cö überall M'cniä rn, die das Glück ihrer Genossen ärgert und weiche G zu stören trachten. »Bon solchen Gefühlen war Ernestine Küchlcr erfüll:. Lie verketzerte die Anna bei ihrem Geliebte»; tlcicr niute ge gen iciac bisherige Flamme kalt und Fräniein Anna deshaiv mit Recht erbittert gegen die unbefugte Rivalin. Eines schönen Tages lief der Löschbor die Galle über; sie constituietc die Küchier und ließ ihrem Mni-we folgende Redensarten ent- ichiüpsen: „Du schlechtes Mensch, DuH..., Du h..st jataS »Blaue vom Himmel 'runter; Dir bat ja neulich ein Grat einen Tbalcr in den Strumpf gesteckt, das bat er auch nicht auö lieber langer Weile gcthan u. s. w." In Folge dieser saftigen Redens art» ging die Küchier ans T ö,-lener GerichtSamt klagen und erhielt die Löschbor vom Ein clriäfter 2 Thaler Strafe zucr- kannt, bei >rclck;cm »Bescheid cs au b heute, trotz deö erhobenen Einspruchs der »Privatangeklagtcn, blieb. - »Bon ähnlichem Ka liber war die von der »Anna Therese zur Zcir verehelichte Goltz gegen tic Fleischermeistcreftau Äimaiic Krauße, Beite hier, an gestrengte Klage. Wir übcrget-c» die nndclicaten stiedLNdartcn. mit denen sich die beiden Damen gegenseitig beehrten, und er wähnen nur, daß Frau Krauße der Näthcr», Henke den aller dings etwas sonderbaren Austrag gegeben bat, der damalige Sck'icwitz zu sagen: „sie sei die »sticrabeiste orcatur, die je die Erde getragen, und sie w.üsie noch ins Zuchthaus". Die 2 chic- wir nahm natürlich diese Titel ,'c.»r übel ans und ging Land hausstraß: l I klagen. Dao erstrichterlichc Cn-.nnrnlß lautete gegen die Puvatangrklagte aus 5 Thir. Geldbuße; dagegen er hob die Krauße Einspruch, den sie dadurch begründete, daß sie die Zeugin Henke als bestochen da,stellte. Der erste Verhand lungstermin mußte in Folge dieser Amchuldigung vertagt und neue vr-neruntzeu angesteur werden. Ta sich jedoch die gänz liche Nichtigkeit der Kraußc'sch«, Verdächtigung hcrauögrstellt hatte, so erkannte heute der Gerichtshof, trotz der lebhaften Vcr- thkidiguna der Frau Krauße, aus vollständige Bestätigung des erste» Bescheids. — Als drittes würdiges Se'stiistück zu den beiden ersten kam noch die Prlvatklagiache der Ernestine Hem- pci hier wider die jetzt in Oberottendon wohnende Auguste Wstbelminc geschiedene Franz zur Verhandlung. Letztere hatte die Hcmpel in Verdacht, daß sie mit ihrem f der Franz) jetzt von Ihr getrennten Manne in einem sehr intimen Verhältnisse lebe. Schon öfters batte sie die Hempcl deshalb coramirt, und ein mal kam cs sogar auf offener Köiiigobrückerslraßc zu einem hef tigen Austritt, der den Grnnd zur „eutlgen Klage bildet. Die Franz, in »Begleitung Ihrer Kinder, fährt di: Hempci lanr schreiend in den kräftigsten Ausdrücken an: „Du altes -n....- I..... Dich bringe ick, noch ans der Stadt, Dn alte Ehcmannö- h..spuckt ihr zweimal ins Gesicht und fügt diesen Beleidig ungen noch eine hinzu, indem sic zu ihren Kindern sich wendet und sagt: „Seift Euch Die recht genau an, daö ist Eu res Vaters aite H...!" Diele Scene hatte einen Zeu gen an einer Frau Werner, die aber die Franz selbst nicht, wildern nur die. Hempcl kannte. Aus diesem sußie der Einspruch der Franz wider das crstinstanzUche Erkerniniß ,3 Tblr. Gc'd-dupe,: sie leugnet ganz cnstchicten und verlangt cine Consrontatstn mit der Werner. Der Beweis aber, daß jene Frau.-.wttchc die Hempcl bcscknmpft hatte, »Niemand cu.ders sein tonnte, alö tic Franz, war so vollständig erbracht, daß der Gerichtshof daö erste Nrthcst bestätigte. — Eö war im Jahre >860 zur Zeit der Vcgelwllse. Tag und Nackt durchfurchten Kähne, Gondeln, Dampfsai'io den heimischen E'.bstrom um die vogclwicsgisstgcn »Besucher dcr Ncu- und Antonstadt hinüber aus ö link: E bntcr zu hrirugn od-r wieder retour -u schaffen. »Besonders be.cdt war die Ucb.-:ia!-rt an der G'acis- reft. Wa'icrstraße und hier ereignete sich die Geschichte weifte den »Angeklagte» Ernst Louis Fickcrt 6 Tbir. Sti.nc korst» sollte, welche er aber nicht zabicn wollte und gegen das cinzelrichtcr- liche ErEnutniß »Appellation cinlegte. Dcr mit dem W,rth- schankdienst dctrautc Unterosfizi-.r Friedrich Nieclauö Fulius Moritz T, ieinc, der etwas angcstvcl-cn war. kan. mit dem An geklagten Fickcrt und einem gewissen Carl Heinrich GkunkcrM m einen Streit, in Folge dessen er blank zog unk die beiden Gegner stir arrctilt erklärte. Das wollten sich diese nicht ge fallen lassen und es kam zu einer gewaltige» Hauerei, in wcl« c-er Fickert und sein Begleite- ein paar Hiebe mit dem Seiten gewehr erhielte», der Unteroffizier aber von Ficken dermaßen au, den Kcpi gc-chiagen wurde, daß er bewußtlos zu Boden stürzte. Wer zuerst die Prügelet begonnen, das war die Frage, keiner wo'itcr cS jstin; Zeugen bcst.iitclcii jedoch, daß Ficken eö gewesen, der denn auch von dcr zuständigen Behörde wegen Körperverletzung Tblla.cö in Ank.agczusiand versetzt wurde. Die zweite Instanz sprach jed och den Privaäaug'-klagten kst-girri, da Taicmc durchaus nickst nachgcwst-scn l attc. wie beschaffen die Körperverletzung gewesen sei. »Bei den, Di'rnstmanne Krau- stier wohnic.r ein. audcrer Dicr-nmarn Luppe,f) und der S.1''>cTcrgcst'l'c Cail Flicd'.!ch Dstluck, n, Untcrmiethe. Bride bcwchnten gcmestisti a rftch ein Zimmer. E-ncS Taceö nun kann der D-.cnstmanu icinc i, der Stube stehende Lade nicht öffnen, da ein lalschcr Schlüssel drinu steckt und das Eckstoß io verdicht stt. daß etz nicht auigehk. Er macht von dieser Ent deckung icr Ehest--» August,- Kianz Miitbeiinng und diese meint - I'aa ,st Nicmaad »mneercS gewest», a!ö der Schneider» d. h. Dittricb. Dicstr iübitc sich unschuldig und bitter ge- lr- iE, durch die Acnsurung der Kranz und iiciite Strafantrag gegen dstjcivc. Luppe>e, beeidete j-ine Auslagen, während d'. -Bngellag-e darai f sieben käst'», sie h. bc nur gesagt: da- niwiift m . g sehr »Wunder cv Ist ja »Niemand :m Logis al» „. .r unv
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