Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 20.02.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192202206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19220220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19220220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1922
- Monat1922-02
- Tag1922-02-20
- Monat1922-02
- Jahr1922
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.02.1922
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
VK. Jahrgang. SL. Montas. Lv. Februar IM. Gegrvnder 1SS6 DEenIchrtN, »««richte» »«,»« S«rnl,k«ch»i- Sammelnummer SS 2.1 vur >vr NachI,«I»r!tch«: SO Oll Bezugs-Gebühr ,, Di» emlpalliz» Z7 »am breit» geil» 4,— M. Anzeigen-Preise. i ^ ^ . . mg aber durch dt« V-tl d«i täglich -weimaligem Deriand monatlich >4, - M., viorlolsährtich 4L.— M. Pu! 8aauli»n»n»c>a»n, Al^eiue» unter u. DrrkituI» 28 °Dorzugsptätz« laut Doraui>d«4<chtung. «in,rinun»ncr nt PI.. SchrtMetNmg und 1iau»tq»IchIM»It«>l»: MertenNreb» 28,»40. Druck u. Verlag von " »»Ich » Aetcherdt tu D reibe» Vaftlchech-Sonlo 1OSS Treete». «lachdruch nur mit deuNicher Suetlenangad« t.Dreadner Dachr.-I Miälsia. - Unvrr'annl» SchrNtttilch« werben nicht autdewadrl K/Isx 6>öss ^sekf. dloritrstraöv 16. v«I«ucktvnAskvrpvr, Lleklrlscke PILttvn, Kocdtüpke, Lctiüll« - I»kui2 - kiocdplsttev. k eri»8pfvoker: KvMMANdllgvLSÜLLllSsl t-ornLprvekvr: 14028. I40Z4. 11038 HM 8Lll^VldS^g<1LLS 12 ^raverkekr 20804 8sm1I.dLnkmSÜigsn6vsvliSf1s. finsnrielievvkslung 8«r»1oui^sOL^2vbi'1r» In Lremotorm mlt <Iur vorellzUcken zvirkunA Oes Oiyrarin Mr aulzarpruopsne, reutie »aut in 7ut-sn ru ä dlark 8r»r»l«:»e^« errsel «bH«re». »rrtror^rrror^trerrr Oe^»»«!»», Lrlitii». in Npotdvilen. vrosengerckültan usvv., wo nickt, cvanve man «tck an ^SnÄners 2potkekfi, Prags,' 8lmVv Der Schulöenausgleich in -er Entente. Eine Erklärung Loucheurs. Paris, 18. Febr. Loncheur erklärte einem Vertreter der m Baltimore erscheinenden Zeitung „Sun". Frank reich könne seine Schulden bei Amerika jetzt nicht bezahlen und werde sie niemals be- zahlen können, denn die einzig mögliche ZahluugS- form wäre die Lieferung von Waren an Amerika, und davon wollt:» die Bereinigten Staaten nichts wissen. Sic ver langten Gold, obgleich Amerika schon daS ganze Gold der Erbe besitze. Die amerikanische Negierung bereite sogar eine Verschärfung der Schutzzölle vor. um den europäischen Waren in noch höherem Matze den Eingang zu verwehren. Louchenr stellte in Abrede, das, Frankreich durch die Losten seiner Armee behindert märe, seine äutzeren Schulden zu bezahlen, und bemerkte zum Schlug, die gegenwärtige Haltung Amerikas erschwere den Wiederaufbau. Ftnot, der vor einiger Zeit entschieden kür die Rück gabe der deutschen Kolonien eingetreten ist. macht im neuesten Heft seiner „Revue Mondale" folgenden Vorschlag: Falls England die deutschen Kolonien, die es gegen jedes Recht annektiert habe, nicht zuriickgcben wolle, müsse eö sic wenigstens bezahlen, indem es die 2 Milliarden Pfund Sterling, die die anderen Verbündeten ihm schulden, zur Deckung -er deutschen Verpflichtungen zur Verfügung stellt. Dadurch würde den Verbündeten avö -er Nv» geholfen und die deutsche Mark würde steigcn. Diele Operation würde auch England zugute kommen, denn die Wieder herstellung b«S Welthandels werde dadurch gefördert. svrkiJ Lortheliffe für Sie Mitwirkung Deulschsan-s. körb Northclisfe ist auf der Rückreise von Indien t« Marseille eingetroffen. Er wurde dort von Ver treter» der Handelskammer begrützt und dankte mit einer Ansprache, indem er cS als Notwendigkeit bezeichnet,:, ein fest geeintes Europa mit einer französisch-englischen Allianz ftcrzustcllen. Lord Northclisfc bemerkte dazu, für den euro päischen Wiederaufbau bedürfe inan der Dtit Wirkung Deutschlands. Die Verteilung -er -eulschen Kabel. Washington, 18. Fcbr. Die internationale Kon ferenz. die sich mit der Verteilung der ehemaligen deut schen Kabel im Atlantischen Ozean befassen soll, wird binnen kurzem in Washington zusammentreten. An der Konferenz nehmen Vertreter Englands. Italiens, Frankreichs, Japans und der Vereinigten Staaten t-ciil. lW.T. B.j Russische Dorberettungen sUr Genua. Warschau, 18. Fcbr. Die polnische Tcl.-Ägentur meldet ans MoScau Die politische S":o>ctkonserenz, iu de- o-aiiiu den Vorsitz führte, bereitet das Matertal für die Genu-scr Konferenz vor. Die Soiu.a.-de-egattou wird aus der Konferenz von Genua eine Entschädigung sü' die F.aukrcich jiir Zeit deS Krieges gewiß re '.li.ter- ilützung »erlangen, sowie cine Entschädigung in, ts dnich die Angriffe Judenttschs, Denikius, Kvllscheks, Frankreichs und Polens verursachten Ausgaben. Stoch vor der Abreise der Somjetdelegatton nach Genua wird Lenin das Projekt der allgemeinen Abrüstung Rußlands ausarbcUen. l'W.T.B.j Diese Nawricht t mmt aus einer recht trüben Quelle und mutz mir Vorsicht ausgenommen werden. Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in Dänemark? Kopenhagen, 18. Febr. Der Wehrvorschlag der 2k echten wurde der Wehrkommtssion des dänischen Reichs tags vorgelcgt. Der Vorschlag sieht insgesamt SB/. Millio nen Kronen jährlich für Heer und Flotte vor, erfordert also 8 Millionen Kronen mehr, als der der Linken, von dem er sich besonders durch die Forderung eines Landsturms unter scheidet, dem der größte Teil der etngezogenen Mannschafteu nach zweimonatiger Ausbildung angehörcn soll. Der Vor schlag will die allgemeine Wehrpflicht etnsühreu mit einer jährlichen Ausbildung von IHM-Mann, von denen 6000 der Infanterie angehörcn sollen. Für den Landstnr», kommen jährlich wettere 6000 Mann in Betracht. Politische Kreise sind der Ansicht, daß Linke und Rechte in bezug ans ihre Wehrvorschlägc ein Kompromiß eingehcn werden. tWTB.) Amerika und die schwarze Schmach im Rheinlands. Migner Drahtbertckit der .DreSdn. N a H r I - t e n".i Nenyork. 18. Febr. Dem amerikanischen Senat und dem Repräsentantenhause sind bis setzt insgesamt 2 l Reso lutionen über die schwarze Schmach im Rheinlands zu gegangen. Die meisten sind ohne Besprechung zur Kenntnis genommen, einige überhaupt nicht erwähnt worden. Nach dem „American Monthly" ist die levte Eingabe von dein Senator Harrie aus Oklahoma erfolgt, und fordert von der Negierung eine positive Stellungnahme zu der An gelegenheit. Harrte wollte diese durch Diskussion im Senat errSichcv, um die Regierung zu zwingen, daß sie antworte. Auch hakte Harrie versucht, die Frage auf der Washingtoner Konferenz in irgendeiner Weise zur Besprechung zu bringen. Die amerikanische Regierung hatte sich jedoch von vornherein aus Verlangen Frankreichs verpflichtet, daß die Verwendung der französischen Koloulaltrnppe« aus der Konserenz nicht erwähnt werde. Dies ist auch nicht geschehen. Inzwischen bat sich Senator Harrie überzeugt, daß auch die beiden Häuser deS Kongresses seine Eingaben ohne Besprechung wieder zur Kenntnis genommen haben. DaS obcnsLnannte Blatt schreibt, eine günstigere Aussicht bestehe für derartige Eingaben auch kn Zukunft nicht, io sehr eS erwünscht wäre, daß Frankreich durch eine deutliche Erklärung von seiten Amerikas ans seine ungerechte Handlungsweise hingewtesen würde. Ausweisungen Deutscher aus dem besetzten Rheinlands. Paris, 10. Febr. Mach einer Havas Meldung hat die Interalliierte Rheinlandkommisstvn vom Id. Januar bis lä. Feüruckr 1022 die Ausweisung von 3K Personen, größtenteils deutscher Nationalität, angeordnet, weil ihr Verhalten als gefährlich für die Sicherheit der Be- satzungstrnppen befunden worden sei. Wie HavaS weiter berichtet, bat die Interalliierte Rhcinlandkommtssion be schlossen. gegen die Ernennung des Polizeileutnants Pfeffer zum Adjutanten des PoUzcidclegiertcn der Kölner Stadt- behörbc Einspruch zu erheben: desgleichen gegen die An stellung deS Lebrers Prvkisch und des Professors Borchers. Kolm liefen Wirlk. Im „Bäurischen Kurier" veröffentlicht NeichstagSabge- vrdnetcr Dr. Heim einen Artikel zur letzten NcichSkanzler- krlse, der eine Kritik der Person und der Politik des Reichskanzlers darstellt und dem Reichskanzler Vorhalt, er müsse dahin wirken, daß sich die Mehrheit im Reichstage erweitert. Die Regierung Wirth und vor allem der Reichskanzler selbst Hütten bisher auf die vaterländische Notwendigkeit zu wenig Rücksicht genommen. Die Mehr heit der Bayrischen BolkSparteifraktivn sei gewillt gewesen, die Vertrauensfrage des Ministeriums Wirth mit Nein zu beantworten. Er selbst habe aber aus Stimmenthaltung htngewlrkt, um für den Augenblick icde Verschärfung der Lage zu verhüten. Aqm?L:.,ielmn-p.?1»,ng -er Vankangeslellle« für - e Eisenbahner. lLrahtmelbunaunsrerUrrltnerLihrtstleltunü' Le- 10. Fcbr. Der Allgemeine Verband der Deutschen Bankangestellten nahm heute in einer vsienUichen Beriammlung eine Entschließung an. in h« rß beißt: Wir sprechen den znm ersten Mal« aktiv in den Befreiungskampf der Arbeitnehmer etngetrctencn Benmtcngruppen, insbesondere den Eisenbahnern, kür ihren heroisch durchgcfithrten Abwehrkampf gegen den Berkehrö- niliiister und die Maßnahmen der Negierung unsere volle Hochachtung und Sympathie aus. Wir warnen in diesem Zusammenhänge die Negierung, auf dem bisherigen Weg in dieser falschen Finanz-, Ernährnngö- und Steuerpolitik fortzufahrcn. Weiter wurde an den RcichsarbeitSminister die Mahnung gerichtet, den wirtschaftlichen Verhältnissen, insbesondere aber der beschlossenen Brvtpreiscrhvyung und den Steigerungen der Vcrkehrstarise und Kohlenprcise. wie aller übrigen Gegenstände des täglichen Bedarfs, in seinem Schiedsspruch für die Bankangestellten Rechnung zu tragen. Elu japanischer Gutachter für Genf. tScus, 18. Febr. Der japanische Botschafter Jshit ist auf Einladung Calonders von Paris nach Gens gereist, um Die „grohe Politik" -er Oslseerandskaalerr. tVvn unserem Mitarbeiter für O st s r a g « n.s Es sind Zwerg- und Kleinstaaten, die große Politik treiben müssen. Die Tatsache, daß sie an Umsang keine solchen sind, macht bei dem Mangel genügender Be völkerung ihre Lage um so schwieriger. Die Schwiersgk«tten steigern sich aus den verschiedensten Quellen. Erstens durch die Verarmung infolge der K r i e g s w i r r e n, die in Kurland »nid im Diinagebiet groß ist. wie der aus nationa. listischen Gründen ins Werk gesetzten Enteignung deS baltischen Großgrundbesitzes und der Haßpolitik gegen die deutsche Bevölkerung überhaupt. Ein weiteres Moment bildet der Nied e r g a n g der heimischen, früher vielfach mit aus ländisch cu> idenlschem, belgischem, englischem! Kapital be triebenen Industrie, die vor dem Kriege fast ausschließ lich für den Osten arbeitete und heute diesen Markt ver schlossen sieht. Eö mangelt ihr zudem an den notwendigen Maschine», die während der Kriegszeit sortgesührt worden sind, au Kapital, da das ausländische sich zurückhält und durch engherzige Sondelgesetzgebung zurückgeschreckt wird. Das verarmte kleine Gebiet ist nicht einmal imstande, die ein heimischen Jndnstricprodukte zu bezahlen, zumal da daS deutsche Fabrikat unter dem Schutz der niedrigen Valuta billiger und besser produziert. Schwer lastet ans dem Lande, namentlich in Lettland, die radikale Schutzzoll politik, die den Handel mit dem Auslande unterbindet und die Preise ins Üngemessene steigert. 'Riga ist heute cine der teuersten Städte der Welt. Aus all' diesen Momenten heraus steigern sich die inneren P a r t e i g e g e n s ä tz e. Rechnen wir noch hinzu, daß diese Kleinstaaten aus ihrer Sonverünität heraus und bei den durch die geographische Lage geboicnen Sicherungen ihrer Gebiete gegen Osten Armeen unterhalten, di« weit über Ihre Mitte! gehen, und daß sie sich de» Luxus erlauben, kost spielige Gesandtschaften, Konsulate und Vertretungen iin Völkerbünde zn unterhalten. Politisch verdanken sie ihre Existenz dem Wunsch der Entente, den deutschen politischen und möglichst auch den mirischastlichen Einfluß im Osten auszumerzen und der Ab sicht, Rußland nicht mehr in alter Größe erstehen zu lassen. Tie Randslaaien sollen zugleich einen Damm gegen den Bolschewismus bilden. Die Lage der Nandstaaten ist diesen Fragen gegenüber sehr kompliziert. Im Vordergründe steht natür lich die Stcllungzn Rußland. Die fürchten cs. und haben cs doch nötig. Sie fürchten sowohl daS bolsche- w istis ch e Rußland wegen der 'Rückwirkung aus die innere Sicherheit — die rote Propaganda ruht nicht, and noch kürz lich sind in Lettland und in Estland große, mit Moskau in Verbindung stehende, Organisationen aufgcdcckt worden — und schon in ihm einen nur schlechten Absatzmarkt für den Transithandcl. Sie befürchten besonders von der bevor stehenden Konferenz in Genua eine 'Anerkennung der Sowjetmacht und iin Gefolge davon den direkten Handel der europäischem Machte und 'Amerikas mit Rußland, d. h. eigene Handelsverluste. Sic befürchten aber auch von einem bürgerlichen Rußland das Vordringen zur Ostsee, also das Ende ihrer Selbständigkeit, die ihnen freilich auch Moskau rauben könnte. Anderseits würde der Industrie im Baltikum ein bürgerliches Rußland weit bessere Absatzgebiete eröffnen, als das rote. Aus diesen Ge für die Verhandlungen über Ovcrschlesien auf Grund seiner ^ Eigenschaft als Vorsitzender des Bölkerbundsausschusses. der! danken heinus ist man auch in den baltischen Staaten in der die Entscheidung über Oberschlesten gefällt hat, als Gutachter, Theorie für einen BerteidigungSbund gegen Rußland. Tat- zur Verfügung der deutsch-polnischen Kommission zu stehen. Die ägyptische Frage. London, 18. Febr. „Westminster Gazette" meldet, daß die Regierung die Regelung der ägyptischen Frage, die Abschaffung deS Protektorats, die Aufhebung des Be lagerungszustandes, die Bildung ciueS ägyptischen Ministeri ums kür auSwärttge Angelegenheiten, und schließlich die Ein her»!»,ig einer konstituierenden Versammlung vor sieht. Unter den britischerscitS geforderten Sicherheiten befindet sich das Recht für Großbritannien, die ReichSverbtndttngswcgc zu sichern und durch die britische Streitmacht den Suez-Kanal zu schuhen. England verlangt auch, daß die Rechte der Aus länder tu Acgnpten geachtet werden. Es könne nicht zulassen, daß Aegypten Verträge mit fremden Ländern abschlietzc, die gegen die britischen Interessen gerichtet seien. tÄ.T.B,» Noch keine LSsung -er ttallenischen Winislerkrise. Roin, lO. Fcbr. Die Ministcrkrisc ist der Lösung noch nicht nähergesührt. Der König seht seine Besprechungen mit Parlamentariern fort. Heute vormittag empfing er Boselli, de Nicola und Salandra. Heute nach mittag wird er die Vizepräsidenten deS Senats und der Kammer und den früheren Ministerpräsidenten Orlando empfangen. <W. T. B.j Einigung zwischen Iialien und Jugoslawien. Belgrad, 18. Febr. Zwischen der liigoslawisclien Regie rung und dem Italienischen Gesandten in Belgrad ist eS in der Frage der dritten Zone in Dalmatien zu einem Einvernehmen gekommen. Auch der iugvüawische. Gesandt« in Italien Antvnovitsch ist mit diesbezüglichen In strnkttonen nach Nom abgerctst. Nach Erledigung dieser 'Angelegenheiten werden die H a n d e l s v e r t r a g s v e r- Handlungen wieder ausgenommen werden. Die italte »lschen Delegierten werden in Belgrad erwartet. lW.T.B. Das -iploniaiische Korps beim Papst. No«, 18. Febr. Dt« Mitglieder des diplomatischen Korps im Vatikan haben dem Papste ihr Beglaubi gungsschreiben übergeben. Der spanische Gesandte, Doyen deS diplomatischen KorpS, hielt die Begrüßungsansprache, wofür der Papst dankte und darauf hinwieS, baß er mit be Ve sonderen» Vertrauen dt« Huldigung der Diplomaten und thtt^Wün^che^ft^da» ankvcrsrll« ^xiedenSwerk cntgegen- der Diplomaten und sächlich liegen die Dinge anders: Wohin wir sehen, überall Gegensätze, die sich nicht Überdrücken lasten. Solche be stehen zwischen Finnland und den baltischen Ge bieten. so sehr man namentlich in Estland sich mit dem Gedanken einer besonderen Annäherung an Finnland ge tragen hat. Die Verwirklichung aber trägt ihre Gefahren im sich. So hat die karelische Frage sofort bewiesen, wie gefährlich ci» Zusammenschluß der kleinen Staaten gegen Sowjet-Rußland »st. wenn hinter ihnen nicht der Rückhalt einer Großmacht, also Pole», siebt. Mit besonderer Besorg nis sicht man in Lettland und Estland aber aus die Kon kurrenz, die den baltischen Staaten durch die wirt schaftliche Zusammenschlictzung Finnlands und Schwedens droht. Finnland steht als Gespenst des Warenvermittlcrs zwischen Westen und Oste» vor den Augen der baltischen Wirlschastspvlitikcr. Der bekannte schwedische WirtichastSpolMker Eassct schlägt die Linie Nynäshamn— Hangö—Baltisch-Porl vor. Sic würde dem Warenumschlag Revals und Rigas natürlich schweren 'Abbruch tun. Die Gegensätze zwischen den Litauern und Lette» und Pole n wegen Wilna und Memel sind stärker denn je. Die Sperre des polnischen Korridors für lettländische Staatsbürger als Repressalie für die Enteignung polnische, Gutsbesitzer in Lcttgallcn besteht nach wie vor. Polen sordcri die Agrarresorm in Lettland „mit den minimalsten Verlusten an polnischem Landbesitz". Ter lettische Kvnstituantepräsi dcnt Tschakstc hat denn auch bei dem Empfang des litauischen Gesandten sehr deutlich von „gemeinsamen Gefahren" geredet, die beiden Ländern drohten »nd beide Länder eng verknüpf ten. Das hindert nun aber nicht, daß auch das litauisch lettische Brudcrpaar sich in d<v Frage der litauischen Flucht linge auS 'Rußland, die Lettland gegen Getretdelicferungcn seitens Litauens übernommen hatte, in die Haare geraten ist. Litanei» liefert daS Getreide nicht und Lettland guttticrt durch die Nichtbeförderung der litauischen Flüchtlinge. Der Gedanke eines völkischen Zusammenschlusses der Letten und Litauer, eines Liebllugsthemas besonders der lettischen Presse, die deutlich durchblicken läßt, daß die Letten dank ihrer weit höheren Kultur und Zivilisation den litauischen Bruder so im stillen verschlucken würden, wird in Litauen rund abgelchnt: Er sei nur ein Traum und nicht einmal ein schöner... 'Am schärfsten in dir Augen svriugen aber die lettisch- cstntschcn Unstimmigkeiten, die weder «tue poli tische, noch eine wirtschasliche Union zustande komuiri» stzssttz,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite