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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.01.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030128020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903012802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903012802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-01
- Tag1903-01-28
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Kaiiers Geburtstag, GerichtSvel- iUI-» «uSO» <gPlkslrl. baiivlniigen Handlungen Mozarwercm. llkedouten-Ezverimenle. Mittwoch, 28. Aanilllr 1W.L Neueste Drahtrueldungen vom 27 Januar. Berlin. Las große Wecken zur Feier des Gc Kurts- tageü des Kaisers wurde früh 8 Uhr von den Zpicllcuten der 2 Garde-Insinlerie-Brigode mit einer Musikkapelle ousor- iühri. Der Kaiser nahm bald nach 8 Uhr die Glückwünsche der engeren königlichen Familie, des engeren Hofstaates, des Hauptquartiers usw. entgegen. Nach 9 Uhr kehrte die Musik mruck und schloß das Wecken mit einem Chorolversc. In der Hoskapelle versammelten >ich inzwischen die Boiichaster, die Ge- wndlen, der Reichskanzler, der Bundcsrat. die Minister ulw. das Zusammentreffen zwischen dem Teulscheu skalier »no dein! Ter „F^ränk. Kur.", der in der Angelegenheit dc> Kron- - rönentlicht I,«t. „ . . ch e H o f k r e > i e zurückzuführen waren, macht rtand sich ausgeschlossen hake von der Beisteuer zum Ausbau! über die B cweggru n de. welche dieKionprmzei,invrianlaßten. Prinr-Regcnte» iin vorigen Jahre bei Gelegenheit des .Mihrigen > vrinzessin vv» wachsen wiederholt Mitteilungen »eröf Jubiläums des Germanischen Museums. Wie kein Land und kein j die aus toskanische Hofkrei > e zurückzusühre» ir dirleS Denkmals des deutichen Bolistums. io leien auch die den! ichcn Fürste» zu. der Jubelfeier zuianimengekommen Las " ent-! «s> c n s zu verlassen, nachstehende Angabe» ..Es ist »ich: Er l wahr, daß die Sckivcizer stirgicuing oder die Kantonastegicrung Gcn'ei dem daß e» ihnen nicht einiaÜc. irredentisiischen Neigungen nach. >es Ronacs. und hätten dies nscht nur nach de,'.Eketreiinung" zuhängen. und daß sie neben treuen Untertanen ihrer Monarchen! am 28 Januar, sondern nach Ablaui der zweimonatliche» Irl» auch treue deutsche Neichsangehorige sein wollen. ! vom Lage des Eintreffens der Kroiilirinzeisin in Gens ebenfalls Wahrend der Domchor init Gesang cinsetzte. nahten unter groß«m Aortrill die Fürstlichkeiten. Ler König von Vürlteuibera führte x, er,,^^ Knnmandeur der — xMiantcrie. aie l!ba>!erin. der Kaiser die Prinzessin Heinrich, der Groykcrzvg von Lachsen die Prinzessin Friedrich Leopold, der Grotznerzog von Mecklcnburg-Lchwcriil die Herzogin von Nlbann. der Groß- errog von Lidenburg die Prinzessin Max von Baden. Lem Altar gegenüber nahmen das Kaiierpaar und d>e snrsilicheu Paare Platz, hinter ihnen die Prinzen und Prinzessinnen. Aut den olemeindcgeiang und die Lithiirgie folgte die Predigt LrnandcrS. Aach Beendigung des GolteSdienlies 'chriiren die Majestäten unter den Klängen von „Wilkelmiis von Nassauen" »nd dem Lonncr der vom Lustgarten herausdrahnende» Salutschüsse zum Weißen -aale zur Gratulationscour. Die Majestäten nahmen vor dein rhronbaldachin Ausstellung, die Pnirzcn und Prinzeffinne» zu Sen Zeiten des Lhrones. Unter Inhrung des Bize r berzcremonien- meisierS v d. Kiresebeck schritten vorüber: der Reichskanzler, dem der Kaiser und die Kaiserin die Hand reichten, ZIaatsickretor v Rlchtkosen, die fremden Botschatter, die iämtlich vom Koffer mit Händedruck und Ansprache ausgezeichnet wurden, »sw. LL> Sen Defilierende» winkte der Koffer noch manchen zu sich, so tue Pizevräsidenten des Reichstags, Grat Ztolberg und Büsing, die Prasidenlcn des Herren- und des Aogcordnctenhaiffes Um I.' Uhr war die Eour beendet. Nach der Entgegen nahme der Glückwünsche des Ztaatsministeriums bald nach t2 Uhr begab sich der Kaffer in Begleitung der Prinzen Eitel ,1ns und Adalverü und der Herren des Hauptanartiers zu Iuß >,im Keugbauie zur ParolcauSgabe. jubelnd vom Puvlikum, namcnr- uch der Zchuljugend, begrüßt Im Lichthose war das Offizier- torps der Garnilon aulaeilcllt Nach Emtargennabme Militär:. cher Meldungen wurde dre Parole: „Es lebe Ze. Majestät der Kaiser und König!" ausgegcoen. Bor dem .jcughauie ließ der Kaffer die Ebrenkompaanic vom Iranz-Realmeni vorbeimarichieren und lehrte in das Zchloß zurück, wo die Majestäten das Mittags- mahl mit den Mitgliedern der engeren Familie einnakimcn. Berlin. Graf Ballcffrcm ist zum erblichen Miigliede des Herrenhauses ernannt worden. Bs-rli n. Las MarineveroiLnungSblatt veröffentlicht eine saiierlichc Ordre von bente. die lautet: „Ich will Meinem Kanonenboote „Iltis" zur bleibenden Eiinneiung und zur Ebrung des hervorlggciiden Perhaltens 'einer Besatzung imKamvic mit de» Talawrts am 17. Juni I9M eine besondere Auszeichnung ,u teil werven taffen und beitimnic: Lei .Iltis" Kat ans dm Back üder den Pordclffcvcn axfgeiejzt den Olden t'aur l>> menr«, und aui dem Flaggenitvck eine» Flaggenlnops »ach dem Mir volgelegtcn '.Nüster zu nagen." Eine gleichzeitige Beringung dcS ZkaatS- lekreiars v Liivik bringt, daß der Flaggcnknops den Eiden ?„ur >o nisrits, umgedeii von einem Lvroerrtianze zeigt, welcher die Inschüst trägt: „Z. M. Z. „IltiS" 17. Juni l!>V." Kiel. In der Frankenitraße ist beute vormittag ein Neu bau eingcllurzt, Bier Arbeiter wurden von den Trümmern verschüttet. Münche ». Wie alljährlich, brachte Prinz Ludwig von Bahern auch gestern bei dem Diner, das die Offizicie des Peurlanblenstandes zu Eh'cn des Gebnrtßfeslcs des Kaiiew ver anttalttten, einen Toast auf den Pliiiz-Regenten aus Wie die Äünchn. Neuest. Nachr." melde», sprach der Prinz u, a. über Division ernannt. Wien. Gegenüber de» Meldungen, daß der Spruch des Haager Schiedsgerichtes m dem Streite der UnionS ffaaten mit Mrriko 2 Mill. Francs gekostet Halm, erklärt das Mitglied deS Herren Han ,eo und des ilileuicitionalen TchiedsgcrichleS im Haag, Prof. Lammaich, in einer -stffcmist an die „'Neue Freie Presse" ani Grund ihm zur Beifügung stehender gan In'onnalion, daß der SchiedSsruich Francs mit den Speien für die bcidcririligcn Advokaten gekoiiel hat. Wien. Der .Fuckcrsteucraurichuß nahm heute die Zucker- steu er» ovelle in der Speziaidebatle an. Im Laufe der Er örterung erklärte sich der Finanzminister grundsätzlich für den Plan Bärnreither, die Zuckcrsteucr gemäß dein Staatsvoran- schlage für 1903 rür einen Zeitraum von 5 Jahren zu komingen. ticrcn und die Ueberschüffc auS dem Ertrage derselben zur all mählichen Herabsetzung der Zuckersteuer zu verwenden. Paris. Ter erste Sekretär der türkischen Botschaft übcr- bracht« den S öffnen Mahmud Paschas ein Telegramm ihrer Mutter, der Prinzessin Scniah, in dem sie ausge'ordert werden, nach Konstanttnovel zurückzukchren. Die Söhne Mohmus Paschas wiesen den Botschaftssekretär ob. Washington Es verlautet. Bowen weide im Namen Pcncruelas :N Prozent der Zölle von Puerto Eabcllo und La Gnahra als Sicherheit anbiclen Diese sollten von einer ge mischten Kom in ff non erhoben werden, in die jede Macht einen Bertreier zu entsenden hätte acta». Nach dieser Frist galt die Kronprinzessin nicht mehr als Passantin, sondern dem Geietz gemäß als Fremde, welche der Frcmdenpolizei AnSwcisvaPieic vorzulegen hat Die Kronprinzessin ist aber nicht im Besitze von Papieren und wäre OertlicheS und sächsisches. Dresden. 2 . . . lliizweffcihast, genau nach dem Gesetz der Schweiz, das leinen Unterschied kenn!, ausgewieien worden. Die Schweiz hätte dies um so eher getan, als sie durch die Auswei'ungeii waleren Berwickelimge» aus dem Wege gegangen wä>e, denn der Ehegatte wird daS Kind, welches i»i -Nonar Mai das Lickst der Welt erblicke» wird, reklamieren ,„i! d,->>, ^ ^un heute schon geiaat werden — die Behörde des Landes, i» dem sich die Kronprinzessin befindet, um Intervention zur Erlangung seines Nechles an.usen. Sollte Andrs Girou. wie er verlauten ließ, sieb mit seiner Genossin — er nennt die .Krön prinzcffin nm leine Frau — der Herausgabe des Kindes sich wideffepen. sv kann er es erleben, das; Vieler Widersetzlichkeit ein Prozeß wegen Ehebruchs u. s. w aus den Feilen folgt Aus den Bclnandlniigen mit der Kronprinzc'sin ging wieder klar hervor, daß der Abcitteurer daS Bcrhällnis mit der Kronprinzessin und das Unglück der beiden Höie Lachten und Toskana benützen will, nm sich für die Lebensdauer eine sorgenileic Eristenz zu schaffen, und es werden die Talen im geeigneten Aügendlicke veröffentlicht werden, damit die Welt Andrv Giro», der wie ein virtuoser i Schauspieler hniidelle, kennen lernt. Sofort nach derEhctrennung. ! wahrscheinlich am 29. oder :>0. d M . wird der König von Sachsen j im Einveiständnis des österreichische» Hofes eine Darstellung des ! Sachverhalts veröffentlichen lasten (?' ES in nicht wahr, dar: der Kionvrinzeisin vom sächsischen Hose im Einverständnis mit dem ! toskanischen Hose volle Bewegungsfreiheit bis zur Geburt des Kindes gestattet ivnrde. denn dies wäre einer indirekten An i clkennuna des Verhältnisses mit Giron gleichgekommen. Wahr ist aber, daß Giron versprochen bat, während deS Prozesses entfernt j von der Kronptinzestin zu leben, und dieses Wort wie so viele : schließlich nicht gehalten hat. Wahr ist, daß trotz der Abreise des j Kriminalbeamten Schwarz aus Gens die Kronvnnzeffm und ihr , Sprachlehrer auch jetzt »och und überall wohin sie sich inrme: Janual. Majestät der König gedachte heute bei gute:» genau bewacht werden und daß in demselben Zuge, kurze Aussahrt zu unternehme». ^.:e katarrhalilcheiu in i^c'lchem Herr und Fra» Gerard, Ivic Giro« und die Krön Erscheinungen sind iait ganz verichwuiiben ^ vrinze>üii sich setzt nennen, aiff Umwegen nach Mcnkonc reiffei' —Zur gestrigen Mittagstafel bei Ihrer Majestät der, einige ganz ausgezeichnete Detektivs mitfuhren. Diese Begleitung Königin-Witwe war der König!. Kammcrherr Freiherr j wi>d das Paar nicht los. bis nach der Geburt des Kindes — sic v. Bürgt ans Zchönseld »nt Einladung beehrt worden. —" Ihre Kaiierl. .Königl. Hoheit die Frau Erzherzogin Otto von Oesterreich Irisit morgen zum Beiume ^r Maicstäk des Königs, ihres Baiers, hier ein und nimmt im Residenzschlossc Wohnung. — Ze Maicitat der König hat dcv> Bizc'cidwebel Gcrtach im 106. Irnsanterie-riicaimcnl das allgemeine Ehrenzeichen der liehen und dem Oberleutnant G a r ten-K ra s t. persönlichem Adjutanten ocs Prinzen Johann Georg, die Erlaubnis zur An legung des ihm verliehenen oilcrteichischcn Ordens der Efferncn Krone 3. Klasse erteilt. —* Unbkgrcifflcherwcffe lassen sich auswärtige Blatter aus Dresden weiden, daß hinsichtlich der Erledigung der Angelegen- Hecken der Frau K, on vri n zei s, n zwffchen Sr. Majestät dem König und S-. Königl. Hoheit dem Kronprinzen abweichende Mcrnungen bestünden Wir können nur erneut versichern, daß diese Meldungen jeder Spur einer la11ächlichcn Unke > la g c ent behren niögen sich wenden, wohin sic wollen." —* Se. Maiesiöi der König hat folgende Perso nai ve rändern n gen in der Armee genehmigt: Tic Tberltcn -D- v. A11rock von der Armee. -« Barth, Eh«> dc^ iKenrralsiabes, 2 ck, maIh . Konnnandeur der 32. Kav. Bng. — zu Generalmajoren befördert. — -U- Frhr. v. Vterinana. Llm im >7. Ulan. Reg., behufs Ilebcrlritls in Preußische Militärdienste, sowie Vilnther, -«Trache, Ltnts. nn I. Feldart.-Reg. Nr 4», dri Abschied bewilligt. Dr phil. t5redner, wistenschaslltchei Hilsslebrer am Kadettenkorrs >n Dtesden, unterm 31. März ds. I. a>.' eigene» Antrag ausgeichieden, Ks Drocßlcr, uandldol der Theologie, unterm >. Avril ds. I. als wß'enschastlicher Hilfslehrer am Kadcttenkorw in Dresden angestcllt. —* Tie Stadt zeigt heute am Geburtstage des Kaiser s ein sesttichcS Anssehcn Sämtliche öffentliche Ge bäude, die Ministerien, die Rcichspost, die Rathäuser in Alt- und Neustadl, Schulen, Kasernen und Bahnhöfe tragen ebenso w:e Knust und Wissenschaft. s* Mozart-Verein. Ter Vorfeier von Mozarts Geburtstag war eine 'Aufführung von ausioitzeßlich Mozarffchcn Werke» a widmet, die im Mozart-Verein bisher noch n.ckst gehört wurden. !ak Interessanteste an dem etwas sebr kühlbar reich und lang bemessenen Programm war tür den . Musiker tue sogenannte Üarmer Ouvertüre, die 1778 komponiert sein soll, deren Manuskript indes, wie es heißt, verloren gegangen ist. Zu der bekannten Geschichte dieles Wertes br.ngen wir in Erinnerung, daß, nach AnSsogc des Bibliothekars des Parncr KomervotoriuiiiS, Julien Ticriot, vor kurzem aus einem Regal der Koiffervatoriums- Aietzoihck, unter einem Hausen von Partituren, ein Paket gesunden wurde, mit der Aufschrift: „OuvorNiro ä »raust orobostro vor st' L. Ilorart." Das Paket enthielt sümtliche gedruckte Orchester- summen zu dieser Ouvertüre. Ter Dirigent der Konscrvatormms. Konzerte, Georges Marth, stellte daraus eine Partitur zusammen and sühne da« Werk auß Aus welche Weise der Mozart-Verein >>ch eine Abschrift verschafft hat, kann »nS gleich sein, jedenfalls hat >r dos Verdienst zu beanspruchen, die erste Ausführung der 'anertüre in Deutschland veranlaßt z» haben. Sic hat gestern ne» ganz vortrefflichen Eindruck gemacht. Von einem anmutigen Andante eingclcitet, das von einem Oboc-Solo getragen wird, vc- üehl sie in der Hauptsache aus einem breit und prächtig durch- „sührten Allegro, dos, in brillanter Steigerung, mit dem vollen orchestralen Glanze ausklingt. So eines Mozart würdig, erweckt ne dennoch nach zwei Seiten hin einigen Verdacht: die Einleitung kl,not stark an Beethoven an und ein Hauptmotiv deS Allegro ist unverkennbar französischen Ursprunges, scheinbar einem altprovenza- suchen Volkssicdc sittnommen. Auch die ganze Stimmung des -siickes ist von französiichcm Charakter. Diele Kennzeichen bc- Niinincn entschieden zur Reserve nnd werde» ernste Hörer nickst von d-m Zweifel befreien können, daß die Ouvertüre nicht von Mozart gwckmebcn ist, sondern möglicherweise zu dcu geistreichen Scherzen zählt, wie sie zur " " " ' " versucht worden in dieser Hinsicht . .. Ebrisii" hineingelcgl, daS er zunächst als die Ausgrabung de« Werkes eine» alten klassischen Meisters ouSgab. Neben vieler Luvertüre fand eine Sinson>e Nr. 38 lK.-B. 319) aus dem Iabrc 1779 allgemeine und freudige Aufnahme. Ferner machte man die Bekanntschaft zweier Arien für Sopran mit Orchester: „Vaste,, uw äovo?" und „Olli «L. quak via" und einer Tenor-Aric mit Orchester: „Wehe mir. ist'S Wahrheit". Liese Stücke sind Gelegen- bestskomposition. die Mozart mit Bestellung als Einlagen für die Opern anderer schrieb. w:e anzunehmen ist. mit jener Leichtigkeit und Geschwivdigkeil. datz die Auftraggeber sozusagen gleich daran, Worten konnten. Sic sind alle von echtem Mozart,chen Geisie und der Meisterschaft seiner berrlichcn Arven erfüllt, ähneln sic!, aber in vielem so auffallend, daß die Provenienz keine» Moment zu verkennen ist. Von den ausiiihrenden Solisten dieier Arien batte Frl. Klara Erl er von Berlin den meinen Erwla. Man lernte in ihr eine junge, liebenswürdige, siimmbegabte Sängerin von gediegener Schule »nd vornehmer Vortragskiin» schätzen, die io lebhaft aniprach, daß s,e sich z» einer Zugabe iArsi der Zerline: „Wenn Du sein fromm bffl's versieben mußte. Auch Herr Kind ermann von München wnrde ehrenvoll aus- gezeichnet, vermochte indes nicht, so allaemcin z» inlereisieren, wie Irl. Erlcr. Tie Mittel, über die er verfügt, sind zweifellos be- mcrtenSwcrt, vorlänng hat die Stimme aber noch etwas Sprödes und Gaumiges an sich, und dem hohen Register stillt es an genügender Trag- und Leuchtkraft. Außerordentlich gefiel wieder der jugend liche Violinvirtuose, Herr Hans 'Neumann, mit dem Vor- trage des O-stui -Konzertes, Nr. 3 s.K.-V. 216) und eines Adagio aus dem Divertimento in k'-stur jK V 217). Er spielte diele Werke mit brillanter Techiffr und trefflicher Auffaffunn, sonder- lich bravourvoll in den Kadenzen. Die Vollgrifsigkctt in den letzteren und dos Moderne der Technik ließen einigermaßen die Echtheit bezweifeln. Auch Herr Ncumann wnrde für die Vorzug- liehe Ausführung zu einer Zugabe l.Vir von Bach) veranlaßt Schließlich gelangten drei Eniemble-Sttirle zur Aufführung ei» unbekanntes Duett aus der „Zauberstöle" ^ iu ainino und Papageno). ei» Terzett ans der nnvollcndestn Oper „i.>> i-juv-o stolu-w" i.,Der gefoppte Bräutigam"! und cm Ouartctt, das Mozart zu BianchiS Oper „Im villüinsth, ,„tinto" geschrieben. Auch diese» Programmteste» wnrde von 'eiten des Frß Erler, der Herren Kindcrmann. 'Nielse» und Franck die größte Sorgfalt ge widmet. Tos Mozart-Orchester unter Herr» Kapellmeister von Hakens Leitung hielt sich wieder vortrefflich nnd zeichnete sich namentlich auch in der Begleitung aus da« Vorteilhafteste ans. H. 8t.. Vermischte». ** Ueber Redontcn-Expcrimente in Berlin liest man in der „Voss. Ztg.": „Stimmung, Stimmung, ein Königreich für ein bischen Stimmung! In der Nacht vom Sonnabend ans Sonntag haben wir die Rcdoute im Bunten Theater lKöpcnicker Straße) überstonde». Nach den Vorbildern von Süd- deutichland und den Rhemlandcn, von Wien und Paris loll eine Redont« eine fröhliche Unterhaltung sei», die durch den Mgsken- s zwang der Domen erhöhten Reiz gewinnt. Herren und Lamcu wrechcn einander ohne weiteres an und übernehmen damit d: j Psticht. in harmlosem Geplauder und Flierl möglichst viel Gen. .und W'tz zu verpuffen Ob eine solche Veranstaltung wohl anck- ' bei uns in Berlin mit derselben Leickittgkeck und Gemülbck'sti, ! möglich ist'? Die Frag- emoehrl vielleicht nicht der tieferen Be deutung. Ihre Lö'nna ergibt sich am beste» aus dem Experiment Also erpcrimcnticren wir. Loch vorerst einiges über den Schau platz der Begebenheiten nnd das Publikum. 'Aut einer Redouie um z man lustwandeln können, und. wenn auch Gasträume iclbi,- vernändlicki nicht zu cnlbebren sind, muß dock, auch ausgicöiac Gelegenheit zum Niedersitze» vorbanden sein, ohne daß gleich e>» ' Dutzend Kellner »ist Sonderpreis!nren sich auf eine» stürzt. Jede» ioll eben nach eigener Fasion lunig werden dürren, damit di gerade von den Uebcrbrettl-Thcaiei'! jo hochgevaltene „Iuiiufftäi" nicht Schaden leide. Aus der Redouie im Bunte!, Theater wa, cs anders. Frei bewegen tonnte mg» sich nur aus dem Tanz raume, d. b. wenn nickt gerade getanzt ivnrde. sonsi war allee unter peinlichster Ausnntziing de" Platzes mit gedeckten Gasitffchen besetzt, und da merkst man die Abiichi r-ckt viel berauszu'chlageii. und man ward verstimmt. Vom Publikum ist nicht viel zu lagen Sämtliche Tomen, mit Ausnahme von zweien, die sich mit wolle neu Straßenkleidern begnügt hatten, waren in Volltoilctten mii GesichtSIarven erschienen. Erzenlrijchc Dominos waren nickst zu sebe» Dock das isi nebensächlich. Weit mehr widersprach cs dem Sinne einer Redouie, daß die Damen sich von ihrer Herren begleit»»» nicht trennten, ch daß sieb, wie cs aus den össcistsiche» Ballen üvlich ist. kleine Diick'geiell'chaste» bildete», die «esi zu sammelihiclten. Es wäre in den allermeisten Fälle» schwer ge wese», einer der Tarnen, unter vrnen übrigens viele Brett! königinnc» waren, ohne westere Förmlichkeiten den Arm zu bieten und sic ihren Begleiter» krack Rekwntenreehis zu enffnlire» Wi, hätten das auch niemanden onrate» wolle». T>e Hcnc». d' einzeln gNominen waren, standen nffe eine Mauer da nnd blickst» gelangwcilt um sick> Dock, hier beginnen bereits »iffere Erocrimciiic. Wir haben »ns nämlich die Mühe genommen. Versuche zu G; sprächsanknüpchngen z» belausche», die hier nnd da eine mos kicrte Lame bei der Herrenwelt unternahm, nnd wir gebe» dtzi.' ver,weisesten Versuche in getreuer Berichterstattung wieder. Es war so gegen I Ubr, als einer der Herren mit der Frage an- gc'prochen wurde, warn», es den» aa> >o langweilig sei. „Das Amüsement wird schon kommen." antwortete er. — „Aber wann?" — „In der Früh." — „B's dahin ist man aber schon vor Lang weile gestorben!" Und nun tat der Aiigcredcle in schärferem Untcroffizierstonc den klassischen Ausspruch: „Na. da müssen Sie eben'fest trinken!" und eilte, was ihn die Beine tragen konnten.
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