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Dresdner Nachrichten : 11.10.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187110119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18711011
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18711011
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-10
- Tag1871-10-11
- Monat1871-10
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.10.1871
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Täglich früh 7 Uhr in Diesdrn. Anscrate «erdcn a»gc»om»ien: VIS Abends 6, Sonntags: biö Mittags > 2 Uyr Marienstratzcl»; in Nkiistadt: VIS Llbendö L Uhr Buchdriickerei von Job. Päftlrr. gr. LNosttrgasse». Auslage: »»,««« Eremplare. Tageblatt siir Unterhaltiing »»d Geschästsvettehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Litpschöc Reichardt in Dresden. Verantwort! Redacteur: Julius Ueichardt Monnement: TierteljSh.lichMNgr bei unemgeldlicher Lieferung in'v Haur. Durch die Post vierlcljäijrl 22V» Ngr. Einzelne Nummern I Ngr. Juseraleupreise: Für den Raum einer gespaltenen Zeile: r Ngr. Unter.Eingesandt" die Zeile 2 Ngr. von uns uiibctannte» Firmen und Personen nehme» wir nur gegen Pränumerando -Zahlung durch Briefmarken oder Posteinzahlun- aus. IN Silben kosten l Ngr. Auswärtige können die Zahlung auch aut eine Dresdner Firma anweiscn. Rr. 284. Sechszehnter Jahrgang. Mitrevacteur: Theod-r «r-bisch. Tresse», Mittwoch, 11 Oktober 18?1. Dresden, l I. Oetober. — Da- Sächsische Ministerium des Innern vcrösienliiclst Vit Verordnung, die Einbcruiuna rcS fflcich-tagcö betr.: Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher .Kaiser, König von Preußen re. rc. re. verordnen aus Grund teö Artikel- 12 der .Verfassung keS Deutschen NcichS. Im stiaincn des Reiche-, was tzrtgt: Der Reichstag wird berufen, am IN. diese- Monat- in Berlin zusammenzutreten. und beauftragen Wir den Reichs kanzicr niir den zu diesem .Zwecke »öthigcn Vorbercitungen. Urkundlich unter Unserer Höchstcigciihäntigen Unterschriit und brigekrncktem kaiserlichen Jnsiegei. Gegeben Baden-Baden, verr ü. Octohcr >871. (gez.i Wilhelm. iggez., v. Biümarck. >- Der in Ruhestand getretene Wachtmcistcr beim Gcricksts- amte LrUtmgZWüsttan Gvttiicb Flügel bat die zum Verdienst ordcn gehörige Medaille i» Silber crbaltcn. — Gestern beehrte I. Mal. die Königin Marie die noch in Lvschwitz weilende Wiltwe des verstorbene» Herrn Staat- minister- Ur. Schneider mit einem längeren Besuche. — Aus Wien wird der „Köln. Ztg." berichtet: Gegen wärtig iit der Kronprinz von Sachten Gast unstrco Kaiscr- hvstt. Bekanntlich beliebt zwischen diesem Prinzen und dem Kaller Franz Joseph ein innige- Frenntichastsvcrk-ättnlß. Man erzählte sich biec viele Züge, welche beweisen sollten, mit welch' lebbaitein Anlheii der Kaiser die Hel den laut dal)» des kapieren KönigSsohneS von Sachsen verfolgte und weiche Ucbcrwlntung e- il'n kostete, mit Rücksicht aus da- Gebot der Neutralität Kundgebungen dieser Tbcilnabmc zu unterdrücken. Danach kann man vcurtbcilcn, wie freudig das Wiederseben, wie herzlich der Willkomm'iigrusj war. Der Kaiser, der gewohnt ist, sein Na- men-iest ini engsten Familienkreise in Ischl zuzudrinacn. nabin de« lieben Gast dahin mit sich. Wenngleich dieser Besuch keinen politischen Eharaktrr haben kaun. so dar: inan dock'andererseits auuebinen, das« der 'rcundichaitlichc Verkehr der beiden Fürsten gewiß nur dazu beitragen innß, die Beziehungen -u Dcutsch- «>nt in günstigem Sinne zu beeinflussen. Und desgleichen wird ma» unwillkürlich au da- Wohlwollen erinnert, taü den säch sische» Thronerbe» an Herr» von Bcust fesselt, wie ja seine Empieh'ung co gewesen, die den Kaiser zur Berufung drö ein stigen sächsische» Premier- nach Ocstteich veranlagte. Den Machinationen wider Beust'ö heutige Stellung mag sohin dieser -Besuch nicht sehr gelegen kommen. — Die Reibe wisscnschaitlicl'er Vorträge konnte in dieser Saison nicht vortheillmstcr cingclcitct werten, als durch die erste der drei Fans! - Vorlesungen, weiche Rudolf Gen,:c am Montag im Zwingerpavilloii hielt. Der große Lindrang eine- höchst elegante» Puoliium- beweist, daß man in Dresden die Genünc. welche Genre in seinen früheren Vorlesungen bot. noch tu gutem Li »denken behalten bat. Er leitete seine Faust-Vor stellung durch kine sehr klar grnppirte Ucbcrsicht über die Ent stehung und Fortbildung der Faustsage bis zur Gkthc'schcn Dichtung ein: hierbei würdigte er incb.jontcre auch die Fausl- Dichtnnge» von Lesung und Leng» Ucbcrgcgaiigcn zur un sterblichen Faust Tragödie (M-the- entwickelte er die »übmllchsl bckannlcn Vorzüge seiner Vortragsweise. Ergreifend wirkte der Prolog im Himmel; ans de» crhadcneu Worten, weiche Götbe dem Herrn de- Himmels und der Erde in de» Mund gelegt, aus dem Wettgcsang der drei Erzengel schien in kein tZZencc schen Vorträge etwas Weihevolles. Uebcrirtifches hervorzurau scheu, da st k-aö Gewagte des Versuch-, die Majestät Gottes sclvst sprechend cinzuführen. vollkommen rechtfertigte. Im weiteren Verlaus der Tragödie, die bis zur Beschwörung des Mephisto pheico gedieh, war das Auöemantcrhaltc» der verschiedenen Stimmen bei de» Volksseeiien von besonderer Wirksamkeit. Das Auditorium folgte dein Vorträge mit gespannter Aufmerksam keil Derselbe wird am Donacrökag icine Fortsetzung sticken mid bis zu den Lecncn zwischen Mephistopheles und Martbc gelangen. — Da- Programm für die am >8. >. siattstndende Feier der tnnpüllung des Standbildes Theodor Körner s aui kein Georgplatze ist wie folgt iestgestellt: Die Feierlichkeit wird um ste Uhr Vormittags durch zwei nieder Körner - i„Hör' »us. Allmächtiger!", vorgctragcn von de» vereinigten Man,» rgcmng vcrcatcu, imd „Vater, ich rufe Dickst", vorgetragen vom Säuger chcr der Kreuzschulc» eröffnet, woran sich die Eiist-üIIuiigSledc oes Obcrvürgermcistcrö Psotcnhaucr jcl'liesck. 'Nachdem die Um l'ÜUung de- Denkmal- gefallen und eui Festgcsang z Dichtung von ist. I. Padst, Eon,Position von lw. I. Riem, zu», Vorträge gelangt, folgt eine Ansprache des Voriitzcudc» des „Literarische» Vereins", Ist'. Diestcl. Eine F-csicompesition vom Hcilapcll- meister K. Krebs tDichtung Po» ist-. M. Wcinholdl und als Scliluhgcjang zwei Körner schc Lieder« Schwert! ick und Lützow s wilde Jagd), von den vereinigten Mannergesangvereinen czeeu- stirt, bcc»dt.,cn die Feier. In einem von der irc!wi!lige» Turner seucnvchr gebildeten Halbkreise nehmen unmittelbar vor dem Kreuzschulgcbäutc und hinter dem Tä-nlmale Steltung: die Abgeordneten der Eorporationcn und Vereine für Wiffcnsck-ait, Kunst, Industrie und Gewerbe, die Abgeordnete» des Gvmna siumö ziun heiligen Kreuz, teö Viisthui» scheu Gynuiastumö, der Lehranstalten von Krause, Hölbc und Albani. der beiten Realschulen, der Akademie» zu Tbarand und Freiberg, sowie der hiesigen polvicchnischen Schule. Vor den Genannten stellt sich der Längcrchor der Krcuzschule aus. Die Mitglieder der vereinigten Mannergesangvereine, die zur Rechten und Linken deü Dcnkmalo sich veriheileu, die Mitglieder des Rath- und der Stadtverordneten, die vom Ratbe Ungeladenen S Pisten der königl. Viinistcricn und Behörde». die Mitglieder des „Lite rarischen Vereins", sowie Vertreter von Kunst und Wissenschaft, Handel und Gewerbe nehmen vor kein Dciitinalc Platz. — (Hne ganz cigeuwüinliche Unsitte herrscht unter den Inn gen Leuten aus Universitäten und anderen höheren Bilkungd- mista'tcn. Wir meinen da- Li drei sie» von Klingeln, Klingel zügen. Firmen, Schilder» und dergleichen, weiches Gebühren von den ingendllcben Kreisen, in w elchen cs gäng und gäbe ist. „Ochsen" oder auch .Mauern", von anderen, die Sache weni ger romantisch aust'a»enden oder davon gar vetrostcnc» Leuten „nmthwllligc Beschädigung iwmdr» Uigcnlhu»,-" genannt wird. Zu solchen, tadclnSwcrthki, nächtlichen Unfug gehört aber auch baö »nuthwtlUge Auölöschr» der Stravcnlatcrne», wie eö hier neuerdings ziemlich häufig vorgekommcn ist. Diesen Jur erlaubten sich in der vorvergangene» Nacht eine Anzahl lungcr Leute aus dem Iüdcnhoie, wurden dabei aber von einem Nachtwächter ertappt, de», cö leider aber nur gelang, zwei von der bei seinem Herautreten flückstig werdenden Schaar lestzunchine» und zur Bestrafung cinzulieiern. — Nack, langer Pause hatte der blesiaeSuhalteriibeamtkn- Kranken und Begrälmist-Uiiterstützuiigö Verein „Justitia" am vorigen Donnerstag i» de» Räume» des Fcldschlöstchenü wie der ein Coneert veranstaltet, welche- den anderen volhcrgegan- gcnen Wohlthätigkcits-Eoncertcn insoier» allerdings etwa- nach- stand, als nicht Vocal-, sondern nur dlosteJnstrumentgl-PiScen ohne Dcclamation und Prolog stattfandcn. Aber bei alledem leistete die Kapelle des Herrn Mnsikdirector Ludwig Gärtner Vorzügliche-, wao taö dankbare Publikum auch soivrt und laut delohutc. Die Vorträge waren durchweg gut und da- Trom- pctinen Solo „l.o noütillan ck'amoue" vom Direktor Gärtner erwarb sich ebenfalls den Beifall de- Auditoriums. Leider war da- letztere diesmal nicht >o stark vertreten, wie ehedem, und e- wlll säst scheinen, alö wenn die Sympathie unter den Beamte» selbst — denen doch die Bildung eine- NeservcfonkS i»r ihre beide» »othwendigen Kaffen am n^iitcn am Herzen liegen sollte — nickst recht zur Geltung gelangte. Man stetst die Nütz lichkeit und Nothwendigkcil derartiger Institute gewöhnlich erst dann ein, wen» man davon zur Zeit der Notb Gebrauch mache» will. Leider aber ist co aber nachher immer zu spät Darum wünschen wir diesem strebsamen Vereine eine grössere Bctbei- liguiig und Austucrksamkeit. Da- Directerinin „-endet ja Alle- aus. Mitglieder zu gewinnen und ihm» Vergnügen zu bereiten. — Vor einigen Tagen stink zur Nachtzeit in der Wilsdruffer Strafie ein Ercest statt, der wegen der Gigentinunlichkeil seiner Veranlassung erzählt zu werden verdient. Eine Anzahl ange heiterter junger Leute zwang allen ihnen Begegnende» Wein gläser. Seiirustücken und anderen Toilettenfrau, als Geschenk aus und wurde grob gegen Diejenigen, weiche von den ange- botcncn Sachen keinen Gebrauch machen wollten. Eine» Herrn, der ein ihm auigedrungcmo Weinglas mit ziemlich unhöstichcn Worten ablehnte, schlugen die jungen Herrn damr mit einem Stock über den Kops, derselbe wehrte sich und r- entspann sich da,a»S eine wenige Augcnlstickc dauernde Haucici, die nur durch da- Dazwischcntrctc» einiger ruhiger gesetzter Leute wie der beigeiegt wurde. -- I» den ruhige» stüi'ei, Morgenstunden gab eö gestern ans der äns>cren Piilnitzerstrastc eine Scene, die wolst noch vor einem andere» Forum zum Anestrag kommen wird. Deriiaollicr mackste den übliclstn Umgang und war eben im Begriff, eine» junge», schwächlichen Hund mit der Schlinge wegzustingen. alö die etwa 5 Jahre alte Tochter dcö Besitzers dazu tam und vor Angst in ci» laute-, krampfhaftes Schreie» au-brach, de», dann noch andere Ihrer Genossinnen dcistimmten. Da steh der Hund später von eine», ganz kleine» Mädchen i» die Arme nehmen liest, so bedurfte c- wahrlich nickst der kolossalen Scistinge. mit welcher der Havilicr de», gcängsiigten Mädchen fortgesetzt nachschritt. — Seit mehreren Tage» wird ein Njähriger, au- Berlin gebürtiger junger Mensch, Lehrling i» einem hiesigen Hant- lnng-hausc. vermisst. Man weist nickst, ob er in Folge von Furcht vor einem Ihm in Auösicist »ebenden Verwest- seincr PrinzipaUtät da- Weile gesucht, oder gar sich ein Leid ange tban hat. -- Gdenso wie da- ehemalige Gruion'sche GUcnhüttenwerk ui Berggiesbübel in den Besitz einer Actiengcieliichast, der „Sächsischen Gistnintustrie Gcsciiick'aft zu Pirna", übcrgegangen ist. ebenso ist auch vor einigen Tagen taö jetzt schon »nt ver gröstcrtcm Umsatz gut cirbcitendc grästich Ginsiedcl'schc ststen wert daselbst in den Besttz der Säck-stschen tstuststabstabrik »rer gegangen, wahrend die Leitung desselben in den Händen des um Hebung des Werkes vc'cntucst verdienst» HerrnHisttcnvee- waiterü Scbäi bleibt. — Der Soldat der >2. stompagnie de- st. Infanterie Sie giinentS Sir. lst:i, der 21 Jahre alle Weber bat sich mittels eines Terzerolschriffes. der ihm Mnnd. Nase unk Oberkiefer zer stinnetterie, geiöttet. Gr ganttionirtc in Bautzen. Vorgestern Abend ist einem g andiungs-ZGinmis. der in der inner» Altstadt eine Wiril ichafl besuchte, vo» der Wand hinweg sei» Ueberziehcr- gestohlen worbe». Obgleich ein mit tajclbil anwesende- Mädchen bemerkt hat, daß ein junger Mensch den Rock a» sich genommen unk damit entfernt bat. so ist c- doch nickst gelungen, den Dieb zu ermiltcln. Die ruUivrüiuuacii tmcnigen Zöglinge össrnilichcr Schule», weiche ihre»Turnunterricht in der königl. Turnlehrer Bildung-anstalt, esaruSstrastc Sir. I, erhalten, sinken in folgen der Ordnung statt. König'.. Schullehrer Seminar: Sonnabend den Ist. Oktober Nachmittags von st B,..> Uhr. — Gvinnastnm zun, heiligen Kreuz: Dienstag den UV. Donnerstag den 12. und Freitag den l:t. Oetober Nack'm. von st-5, Ubr. - Grsie Bür,rerfchnl'c: Montag den st. Oct. Nachm, von .i-st' s Ubr und Dienstag de» IO. Oct. Vorm, von Uv 12 Ubr, Montag den U». und Dienstag den 17. Oct. Siacinn. vo» st U -Ubr. Katholische Hanrtichnlc: Donnerstag den >2. und Freitag den Ist. Oct. von ll-12 Uhr. - Einen nickst uncinpfindiichen Verlust bat in den jüngsten Tagen eine in der Bakcrgaisc wohnende Hänticrin dadurch er litte», das, ihr durch dichische Hände au- einer verschlossene» Kommode eine grössere Anzahl Lamaiück'cr und diverse Sbawls mittels Nachschlüssel- spurlos entwendet worden sind. Einem Arbeiter, der In der vorherigen Nackst verschie dene WilUn'chasic» der inneren Altstadt N juckst bal. ist i» einer derselben. >n welcher rr in Folge teö Genusses von allzuviel Spiriluoien eingcschiaien war, während diese- Zustandes leine silberne Evlintcrnhr und st biö st Tbaier Geld In Easfeminwci- sungen an- den Taschen seiner Kleidungsstücke gestohlen worden. - Im Vieloria Salon schliefst »nt Ente dieser Woche das Gastspiel der anmuthlgcn höchst beliebte» Schlittschuhläuferin N.'iff Adackcr. Ein kleiner Unstill, „'elchcr einen sehr glück lichen Ausgang nahm, passtrte vörgcftcr» Abend einem sl. incn Künstler der Gbmiiasliker-Gcscstschast Alioasö, »wem er > eii dem kleinen Trapez ea. st EUen herab au> den doisorglick- i>.»« geiegtcn Teppich ffcl, vhiic nur den mindesten Schaden z» er leiten. Herr Direetor Sck,Mieder wird, so viel wir hören, lns- künstlge nie wieder Lust-Gymnastiker austrctcn laffcn, um dem Publikum den immerhin unausbleiblichen Schreck zu ersparen, de» dergleichen Produktionen hrrbeitührrn. — Heute Abend (Mittwochs werden sich die von Bautzen znrückkehrenden Baugcwrrken bei einen, Eoncette deS Herrn Direetor Ehrlich im Saale teö Gewerbcbausc» ein Rendez-voutz mit ihren hiesigen Eoliegen geben. — Einem hier in Arbeit stehenden Schneideraehaisen sind vorgestern Nachmittag au- den in der inneren Altstadt ge legenen Arbcitölokalstätcn seine-Meisters, seine daselbst ver wahrten Kleidunaöstücke, bestehend ans Uebcrzlcher, Sommer- rvck. Hose re. spurlos entwendet worden. Das betreffende Zimmer, in dem sich momentan Niemand befunden hat. ist unverschlossen gewesen und ist dieser für den Dieb günstige Umstand von demselben auch schstau benutzt worden. — Aui dem Bahnhose zu Bodenbach verunglückte dieser Tage ein Heizer dadurch, daß er beim Vellct'icbcu der Wagen ans die Maschine springen wollte, dabei aber mit dem Fuhe unter die Räter kam und ihm dieser förmlich zerquetscht wurde. Derselbe wurde in taö Spital geickrafft. -- Am 20. Juli d. Jahres hatte der 5,8 Jahre alte Taae- arbciter und Aiinenhausbewohner Otto seine Stubengenosstn, die ArdeitSirau Lorenz, alö sie in der Hausflur mit Kaffee- brennen beschäftigt war. mit einem abgebrochenen Sensensticl -'erschlagen und- um 2tt Groschen beraubt. Otto wurde ln der letzten Sitzung des Geschworenengerichts zu Bautzen wegen Mordcö zum Tode vcrurthciit. — Feuer und Frier. Neulich in der t». Abendstunde, als aus dem Schichhause zu Nateburg das Erntefest für die Leute des Rittergutes Radcburg und Rödern gefeiert wurde, ertönte plötzlich Fcucrlärm. Eö standen die Ställe des Rittergutes Rödern in vollen Flammen und brannten in kurzer Zeit dar nieder. - Lim Abend vorher hatte auch Scifersdors bei Rade- bcrg ein Schadenfeuer, wo gegen 0 Uhr die gorkcr'sche HäuS- lerwohmma vollständig nicderdrannte und die ganze Ernte eln Raub der Flammen wurde. — Am 8. d. iSonntag) Abend ereignete sich bei Gelegen heit einer im Maycrschcn Gasthofe zu Dors Bärcnstein abgehal- trncn Tanzmusik der Unfall. daß durch Bruch eines Trage- balkcnö der Boden des hintern Saaltheilcö nachgab und sammt de» eben daraus befindlichen Personen in de» Keller darunter versank. Es gab ein grauenvolles Durcheinander, und die Gefahr war groß, da natürlich Balte» und Brcter den Hinab gefallenen »achstürztcn. Glücklicherweise hört man nichts von ernsthaften Verletzungen und kamcu die Meisten mit dem Schrecken und zerrissenen Kleidern davon. - Gegenwärtig hat siel, nun auch in Deuben bei Dresden ein Hausbesitzer- und Mlethbeivobiicr-Verein gebildet, welcher de» Zweck verfolgt, jeden MIcthbewohncr in den Stand zu setzen, daß er seine» Verbindlichkeiten gegen seinen Hausbesitzer ohne alle Sorgen pünktlich Nachkommen kann. Zugleich wlrd aber auck, der Ansiedelung fauler MiethzlnSzahIer vorgcdeugt und im Interesse der Gemeinde. Betreff- res Gesetzes über den Untcrstützungswol-nsitz. gebandelt. — Zur Vervollständigung des Artikels bezüglich deS tNOsäh- rigcn Stiituiigb'kstcS des Waisenhauses zn Marienberg sei noch erwähnt, daß der Enkel teö StittcrS, Herr Pastor c-umr. Wagner, srühcr Pfarrer in Höckendorf bei Dippoldiswalde, jetzt in Dres den lebend, der derzeitige Direetor genannter Anstalt ist, aber durch «eine Kränklichkeit abgchaltcn war, der Feier bcizuwohnen, jedoch durch seine beiden Sölme vertreten wurde. HrrrKirchcn- ictth l)>. Zapf erschien alö Abgeordneter des König!. CultuS- nunislcriums unk der Königs. Krciödircctio» zu Zwickau. Oe' fcntI ichc Gerichtssitzung vom ll. Oetober. Der Dienittn.cht Ernst Ludwig Lorenz auö Lübau, welcher unrcr der Anklage des sctwvercn Dicdsiahlö steht, ist zwar ge- stai kig, daß er, wäbrcnd er im Sommer vorigen JahreS vci Iran Gutsbesitzerin Kieritzsch in Höckendorf an Stelle deS in den Krieg gezogenen Dienstkncckitö Hermann Schmidt in Arbeit stand, die dem Genannten und dessen Bruder, Gustav Schmidt, gehörigen Kieidu»gsskückc, als 2 Wintcrüberziehcr. I schwarzen Tucbrock IN t I Paar Blickötinbcinkicidcr, Alles rast neu, sowie testete Taichcnum und N Ellen weiße Leinwand aus dem in der Gestndeiammer b imdlichc» Kleidcrschrank entwendet habe, stellt jckock- bcb.wrüch in Abrede, das Tbürschloß mittelst Die trich-, welcher bei ibm vorgciundcn worden, geöffnet zu habe». Der Angeklagte b.-banptct, die Thür sei, als er sich an derselben angehalstn und daran in die Höhe gezogen habe, um vom Schrank eine Rußb»lte herunter zu nehmen, bei dieser Gelegen heit aingefpriuigen. Dagegen versichert der Verletzte, Zeuge S., iau er vor seine», Fortgänge den Schrank, sei» Eigen- tt'um, >est veischlosst,, und nochmals geprüft habe. Den Sck'Iüsstl »bergab er seiner Dienstherrin,- auch tiefe sagt als Zcugi» aus. daß sie den Schlüssel stet- unter Verschluß gehabt habe und daß Niemand inzwischen mit demselben ausgeschlossen hake. Sie erschrak gewaltig, alö an, 2. Oetober v. I. derMlt- vcriepte, Zeuge G. in ihrem Beisein die unliebsame Ent deckung teö Diebstahls machte. Der Verdacht lenkte sich auf den Tagelöhner Lorenz, da er an. Tage vorher heimlich aus der Arbeit gegangen war. Derselbe hat die :i Röcke und vas Paar Beinkieidcl, a» Gcsammtwerth beinahe :>0 Thaler, an einen Trök er in Tbarantt snr i> Thir. vertäust und haben dieselben nickst können wieder erlangt werken. Vom Gerichts amt Dippolkisw-aide sind zweimal Localerprditioncn wegen Fest stellung der Tbattragc »ntcrnommc» worden und hat der An geklagte in, Beisein der Gericht-Personen Versuche zum noch maligen Ocffncn des Schrankes aui die von ihm angegebene Weise mache» müssen, allein cS gelang ihn, nickst, ivährrnd an dererseits mittelst des erwähnst» Dietrichs taö Schloß sich öffnen ließ. Nitter Zugrundciegnug derselben Gründe, welche Herr Staatsanwalt Ist. Franke für Austcchterhaltung der Anklage wegen „auSge.zcick-nctcii", bez „schweren" Diebstahls vo if-hrt, spricht der Vcrthcigcr, Herr Adv. Gcrlach, in ent gegengesetzter Anschauung kür Annahme eines „einfachen" Dieb stahls. Da- Schöffengericht, unter Vorsitz deS Herrn Assessor Kurst vermkheiil den Angeklagten in Uebcrcinttimmung mit der --faatsanwaltichast und nach den Bestimmungen de- (in diesem Falle mildern) frühen, sächsischen Strafgesetzbuchs zu
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