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Sächsische Elbzeitung : 28.03.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-189503282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18950328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18950328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1895
- Monat1895-03
- Tag1895-03-28
- Monat1895-03
- Jahr1895
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 28.03.1895
- Autor
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Li- „Sächsisch- ElbzeltuüB erlchcint Di-nslag, DomicrS- tag und Sominbcud. Die Ausgabe dcS Blattes erfolgt Tags vorher Nachm. 4 Uhr. Abouncnicnlü - Preis vierlcl- jährlich 1 Nik. 50 Pf., zwei monatlich l Mk., cimnonat- lich 50 Pf. Einzelne Nummern 10 Pf. 5UO LhtiliiW. PostzcitungSbestellliste 5073. Alle kaiserl. Poslanstaltcn, Postboten, sowie die ZeituugStrnger nchnicn stets Bestellungen aus die „Sächsische Elbzeiluug" an. Amtübllltt stil des Zöüigl. Aüitsgericht lind den ZtüdtW zu AOediiü, solvie stil den ZlMgcmeiiidMth sii Whüilciü. Mit „IlAtslrirt. Sonntergsbkcrtt". Mit Humor. Beilage „Seifendknsen". Mit „Lerndtvirtl)fcl)nfts. Meitnge". Inserate, bei der weite» Verbreitung d. Bl.von groster Wirkung, sind MoutagS, Mittwochs und Freitags bis spätestens vormittags !> Uhr nufzugcbcn. Preis für die gespaltene CvrpuSzeile oder deren Raum lO Pf. Inserate unter fünf Zeilen werden mit 50 Pf. berechnet (tabellarische und complicirtc nach Uebereinkunsts. „Eingesandt" unten» Strich 20 Pf. die Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. I n s e r a t cu-A u n n h m c st e l l e u: In Schandau: Expedition Zaukenstraste Ult, in Hohnstein: bei Herrn Stadlkassirer Reinhard, in Dresden und Leipzig: die Annoncen BureauS von Haascustein <L Bögler, Jnvalidcndauk und Rudolf Mosse, in Frankfurt a. M.: G. L. Daub e Co. und in Hamburg: Kärvly L Liebmann. IllhrPilg. Schandau, Donnerstag, den 28. März 1895 AWMlMAMW. Die geehrte» Bewohner iu Stadt und Laud, insbesondere unsere bisherigen werthcn Leser, ersuchen wir hierdurch gauz ergebeust, ihre Bestellungen auf das mit dem 1. April 1895 beginnende zweite Quartal des ncununddreistigsten Jahrganges der in unserm Verlage wöchentlich dreimal erscheinen den „MMm «MW", Amtsblatt liu" Köillgl. AiiltüMricht und den StMnch zu SlliruldiNl und dcil StiütztMtUldtrnilZ Zu HohnZttlu rechtzeitig bewirken zu wollen, damit in der ferne ren Zusendung keine Unterbrechung eintritt. Durch das jeder Svnuabendsnummer beigegebene 8seitige „^llustrirte Sonntagsblatt", welches sich bezüglich seines höchst spannenden und interessanten Inhaltes schon viele trene Freunde er worben, sowie durch die alle vierzehn Tage Mitt wochs abwechselnd erscheinenden werthvollen Beigaben: „Practische Mitteilungen für Gewerbe und Handel, Land- und Hans- wirthschaft" und hmnorist. Beilage „Seifenblasen", hat die „Sachs. Elbzeitung" Bereicherungen er fahren, die ihr die Gunst des geehrten Leserkreises sicher iu bisheriger Weise erhalte», ja wohl »och i» erhöhterem Maße dürfte zu Theil werde» lasse». Abomiemmtspreis pro Quartal für alle vier Blätter zusamme» 1 Mark 50 Pfg. Alle kaiserliche» Pvstanstalte» »ehme» auf die „Sächsische Elbzeitung" Bestellnugeik ohue Preis aufschlag a». In 8 6 rat 6 finde» i» der „Sächsische» Elb- zeitung" dklrch ihre» lveitausgedehnte» Leserkreis die zweckentsprechendste Verbreitung. Die Expedition der ^ächs. Elbzeitnng Die Sonntagsruhe für Judustrie uud Handwerk. Am kommenden 1. April treten die reichsgesetzlichm Bestimmungen über die Sonntagsruhe für Industrie, Handwerk und Kleingewerbe in Kraft, womit das seit 1- Juli 1892 in Wirksamkeit bestehende „Sonntagsruhe- Gesetz" für das Haudelsgewerbe seine bedeutsame prak tische Ergänzung erfährt. Die Vorerhebnngen von zu ständiger Seite über den muthmnßlichen Einfluß der Sonntagsruhe auf den Betrieb uud die Leistuugen iu deu vielen verschiedenen Brauchen der industriellen'wie hand gewerblichen Thätigkeit sind sehr sorgfältige und ein gehende gewesen, so daß wohl gehofft werden kann, es werde die Durchführung der neuen gesetzlichen Bestim mungen weniger mit deu Interessen des praktischen Lebens collidiren, als die seinerzeit von der Sonntagsruhe im Haudelsgewerbe gelten mußte uud zum Theil noch jetzt gilt. Wie schon im Haudelsgewerbe, so sind auch iu deu meisten Zweigen der Industrie, weniger allerdings des Handwerks, .von vornherein eine Reihe Ausnahmen von der allgemeinen Sonntagsruhe festgesetzt worden. Die selben beziehen sich bei der Industrie hauptsächlich auf eomplicirtere und schwierigere Betriebe, die eine Unter brechung der Arbeit nicht vertragen, beim Handwerk und Kleingewerbe ans die Branchen mit sogenannter Saison arbeit, bei der ebenfalls die Sonntage mit zu Hilfe ge- vvmmeu werden müssen. Doch selbst diese Ausnahmen haben nur für eine bestimmte Anzahl von Sonntagen im Jahre Giltigkeit, die Arbeit steht hierbei dazu noch unter strenger polizeilicher Controle. In solchen Fällen mnß aber den betreffenden Arbeitern dann stets ein freier Tag in der Woche gewährt werden. An den beiden Feiertagen der großen Kirchenfeste ist für alle dem neuen Gesetz zu unterstellenden Betrieben unbedingte Ruhe vorgeschrieben, mit wenigen Ansnahmen. In Fällen, die zur'Sonntags arbeit zwingen, ist stets besondere polzeiliche Erlanbniß erforderlich, was sogar für eigentliche Nothfälle gilt. Wie sich nnn das nene Gesetz für Industrie uud Handwerk in der Praxis bewähren wird, das bleibt freilich noch abznwarteu. Sicherlich ist regierungsseitig bei Erlaß der Ausführnngsbestimmungcn zu dem neuesten Sonntagsruheqesetze Alles gethan worden, um uuuöthigc Härten für die betreffenden Kreise möglichst zn vermeiden, aber in der Praxis pflegen sich eben die Dinge etwas anders darznstellen, als am grünen Tische. Ma» weiß ja, wie zahlreiche Klagen und Beschwerden alsbald nach Inkraftsetzung der rcichsgesetzlichcn Sonntagsruhe für das Haudelsgewerbe erschollen, da es sich sehr rasch zeigte, daß dies Gesetz in sehr vielen Punkten mit den Erforder nissen und Interessen des praktischen Lebens in direetem Widerspruche staud. Seit jenem Zeitpunkte haben die Bestimmungen über die Sonntagsruhe im Haudelsgewerbe wiederholt abgeschwächt werde!: müsse» »»d hat es sich überhaupt »öthig gemacht, de» zuständige» Behörde» freiere Hand i» der Auslegung der einzelnem Bestimmungen zu lassen, trotzdem herrscht selbst heute noch vielfach Un zufriedenheit mit dem die Sonntagsruhe im Handels gewerbe betreffenden Gesetze. Es steht zu befürchte», daß die nämliche» übel» Erfahrnnge» auch mit der Svnntags- tagsruhe für Industrie und Handwerk gemacht werden, es werden sich zweifellos bei der Uebcrträgung auch dieses Gesetzes ins Praktische so manche bedenkliche Härten und sonstige drückende Seiten desselben Herausstellen. Hvsfent- lich wird dann die Negierung hierbei ebenfalls möglichst Abhilfe schaffen nnd für milde Auslegung der einzelnen Bestimmungen sorgen, soweit hierdurch das innere Wesen des ganzen Gesetzes, das doch in erster Linie Hundert tansenden von Arbeitern eine größere sonntägige Nnhe- nnd Erholungspause verschaffe:: will, nicht berührt wird. Vorerst aber' wird jeder Industrielle nnd selbstständige Handwerker gnt thn», sich bei Zeiten mit den Haupt punkten des neuen Gesetzes bekannt zu mache:: uud sich über etwaige, seine specielle Branche betreffende, kniffliche Einzelheiten bei den zuständige» Behörden genau zu mfvr- mireu, denn „Unkenntniß der Gesetze schützt vor Strafe nicht!" — Politisches. Der Neichstagsbeschlnß, durch welche» es die deutsche Volksvertretung abaelehnt hat, den: Fürsten Bismarck zu dessen 80. Geburtsfeste ihre Glückwünsche anssprcchen zn lassen, beherrscht mit den sich an den Vorgang knüpfenden nächsten Folge» »»d Frage» völlig das ösfcmtliche Inter esse in unserem Vaterlande. Es ist wohl selbstverständ lich, daß in: Lager aller jener Parteien, deren parlamen tarische Vertreter für die Ehrung Bismarcks gestimmt haben, patriotische Eutrüstnng über die Haltung einer Reichstagsmehrheit herrscht, oie es nicht für nöthig ge halten hat, dem Begründer des deutschen Nationalstaates, des neuen Kaiserthnms und der Weltmachtsstellung Deutschlands zu seinem bevorstehenden Ehrentage ihre Theiluahme auszudrücken. Daher hat denn auch in diese» Kreise» die Depesche, in welcher Kaiser Wilhelin dem Fürsten Bismarck seine Empörung über dieses Reichstags- vvtnm ausdrückte, allgemeine Zustimmung gefunden; der erlauchte Monarch hat durch diese Kundgebung allen patriotisch fühlenden Deutschen gewiß ans der Seele ge sprochen. Anderseits freilich läßt sich nicht leugnen, daß die ablehnende Stellungnahme der Centrnmsfraetivn, der Fractioneu der freisinnigen Vvlkspartei und der süddent- schcm Vvlkspartei, der Welfen n. s. w. unter den An hängern dieser Parteien im Lande vielfach Anerkennung findet, dennoch fehlt es auch hier nicht an Protestkund gebungen gegen den Beschluß der Reichstagsmehrheit. U. A! bedauert Graf Matuschka, eiu überzeugter uud hervorragender Anhänger der Ceutrumspartei, in einer ans Langmeil bei Züllichau an die „National-Zeitiing" ge- gerichteten Zuschrift als guter Katholik uud deutscher Patriot die Haltung des Ceutrnms gegenüber dem An träge auf Ehrung Bismarcks, und meint, sie werde von Millionen Katholiken als eine „unsterbliche Blamage" dieser Partei empfunden werden. Jedenfalls kann es als feststehend gelten, daß die Reichstagsmehrheit durch ihre:: ablehnenden Beschluß iu Sachen der vorgeschlagenen Bismarck-Ehrnng den Gefühlen nnd Gesinnungen der Mehrheit der Wählerschaft wie des deutsche» Volkes über haupt nicht entsprochen hat. Im Auslände aber herrscht fast allenthalben Staunen und Kopfschütteln über dies Votum des deutschen Parlamentes, wie aus zahlreichen Preßäußernngenkhervvrgeht, man kann eben dort ans den: deutschen Michel noch immer nicht klug werden! Inzwischen haben die Wallfahrten nach Friedrichsrnh an läßlich des80.GebnrtstagesdesFürste:i Bismarck ihren Anfang genommen und zwar durch deu am Mvutag stattgefundeueu Massenbesuch von Parlamentariern beim Altreichskanzler. Im Ganzen waren 418 Mitglieder der beide:: Häuser des preußische:: Landtages nnd des Reichstages unter Führung der Präsidenten der drei Parlamente iu Friedrichsrnh er schiene», wo sie am Bahnhöfe vom Fürsten Bismarck per sönlich empfangen wurden. Nach der Ankunft der Gäste in: Schlosse richteten die Herren Fürst Stolberg- Wernigerode, v. Köller und v. Levetzvw Beglückwimsch»ugs- ansprnchen an deu Fürsten, wobei der bisherige Neichs- tagspräsident betonte, daß er leider ohne Auftrag des Reichstages spreche. Ji: geistvoller Rede dankte Bismarck, die Fractioneu ermahueuds sich an deu Dynastie» ei» Bei spiel zu nehme», die trotz der frühere» Kämpfe sich die Bruderhand gereicht hätten. Die Preuße:: speciell er mahnte er, sich auch in: Landtage mit der Neichspvlitik zu beschäftigen und nicht nur preußische, svuderu auch kaiserlich deutsche Politik zu treiben. Weiter hob er hervor, daß wir uns m Deutschland von der Vorstellung frei machen müßten, daß zwei verschiedene Regierungen »eben einander liefen, die deutsche uud die preußische, oder die bayrische oder sächsische, die Ncgieruugei: seien eben gar nicht von ciimnder zu trennen. Fürst Bismarck schloß seine bewegte uud bewegende Ansprache mit einem von den versammelten Parlamentarier« begeistert anfgenommeneu Hoch ans den Kaiser. Es folgte dann im Schlosse ein Frühstück für eine Anzahl der Gäste — alle zu bewirtheu war kein Platz da —, welches einen äußerst nnimirtei: Verlauf nahm. Fürst Bismarck betheiligte sich mit großer Lebhaftigkeit uud Ausdauer au dem Gespräche bei Tafel, hierbei die verschiedensten Stosse behandelnd und ans die jüngste» Vorgänge im Reichstage streifend. In drei Sonderzügen reisten die Abgeordneten dann nach Berlin zurück. Locales »»d Sächsisches. Schandau. Zur Feier des 80. Geburtstags Sr. Durchlaucht des Fürsten Bismarck findet, wie schon er wähnt, Sonntag, den 31. ds. M. abends acht Uhr im Saale des Kurhauses Festkommers statt uud wird au dieser Stelle auf deu in heutiger Nummer d. Bl. befind lichem Aufruf besonders hingewiesem. Von maßgebender Seite erfahren wir, daß das Programm eilt sehr reich haltiges und gewähltes ist, wobei ein von dem begeisterte» Vorkämpfer für's Dcmlschthm» Carl Pröll, für die Dresdner Msmarck-Cvmmerse gedichtetes Festlied, welches von: Verfasser sowohl, als auch von dem Vorsitzenden des Dresdner Fest-Cvmitö, den: hiesigen Commers gütigst überlassen worden ist. — Der Hochwasserstand der Elbe ist anch von Diens tag zu heute numiterbrocheu langsam gestiegen. Die heilte morgen von den böhmischen Pegelstativuen au der Elbe, Moldau und Eger eingegangemm Nachrichten erhielten durchgängig ernente» Wasserwuchs uud es ist daher auch bei »us ein weiteres Steigen zu gewärtige». Daß der diesmalige Eisgang der Elbe, den: man in der Nück- eriimerung an die vor fünfzig Jahren eingetretene verhäuguiß- vvlle Katastrophe bekanntlich mit den größten Besorgnissen entgegensah, verhältnißmäßig noch so glimpflich verlaufe» ist, hat ma» wohl i» der Hauptsache dem Umstaude zu danke», daß während der letzte» Tage, als i» de» Nieder- u»ge» Thaiiwetter mit Rege»»iederschläge sich geltend machte», auf de» Umruuduugs- u»d Mittelgebirgen des großen böhmischem Thnlkessels ermmt vollständige Wiuter- witterung mit Schneefall m:d Frost emgetrekm ist. Die heute früh angeschlagene Leitmeritzer Depesche von 6 Uhr 40 Min. zeigt einen Wasserstand von 462 uud Steige» au. — Am Semuabend Nachmittag vier Uhr faud unter dem Vorsitze des persönlich haftenden Gesellschafters Herrn Rudolf Seiidig die achte ordentliche Generalversammlnng des Balwercins Schandau, Scmdig L Co., Cvmmaudit- gesellschaft auf Actieu, iu Villa Quisisaua in Schandau statt; die Tagesordnung wurde iu vorschriftsmäßiger Form uud mit der uöthigen Anzahl der Aetien erledigt. Der bisherige Anfsichtsrath wurde einstimmig wieder gewählt. Dieser ordentlichen Generalversammlnng schloß 'sich nachmittags fünf Uhr desselben Tages eine außer ordentliche zwecks Beschlußfassung und Genehmigung des dritten Schandnner AnsstellungSabschlnsses an. Die Reinerträge der Ausstellung, der Lotterie nnd diejenige» vom Betriebe des Leubach'scheu KöuigSbildes i» Höhe vv» 10,007 Mk. 85 Pfg. werde» demnächst mit ministerieller Genehmigung für wvhlthätige Zivecke vertheilt. — Der Vvrschußverein zn Schandau e. G. m. b. H. hielt am Sonntag im Hotel „Lmdenhof" die General versammlung über sein 34. Geschäftsjahr ab. Dieselbe war infolge eingelreteucr Hochwassergefahr etwas schwach
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