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Der sächsische Erzähler : 23.04.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193704235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19370423
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19370423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1937
- Monat1937-04
- Tag1937-04-23
- Monat1937-04
- Jahr1937
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 23.04.1937
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Meitag, den 23. April 1S37 92. Jahrgang Westeimva - p»Mk Sorge vor Kn verlchöbe« «x aut unterrichteten politischen Kreisen erklärt mau legung mit gewissen Meinungrverschiedenh«' . — Aus- Almmer- Und im Augenblick macht ihm um deS Prestige- Frank reichs willen die Fertigstellung der Ausstellung lebhafte Sorgen. Mitte Mai soll sie eröffnet werden. Aber der Ausstellungskommissar erklärt, wenn bas möglich sein soll, dann müßte ein Wunder geschehen. Und selbst wenn sie dann eröffnet werden kann, sind noch lange nicht alle Klip pen umschifft. Die Gewerkschaften scheinen der Ansicht zu sein, das; sie die Lage ausnutzen müssen. Sie drohen mit neuen Streiks, verlangen die Verabschiedung eines 10-Mil- liarden-BauProgramms, das Blum sowohl wie der Finanz minister mehr als einmal bereits avgelehnt haben. Die Me tallarbeiter fordern die Einführung der gleitenden Lohnskala und die gewerkschaftliche Kontrolle über die einzustellenden Arbeitskräfte. Und im Hotelgewerbe werden ebenfalls neue Lohnforderungen erhoben. ES sieht beinahe so aus, als soll ten die Fremden, die zur Ausstellung nach Paris kommen, vor mit Streikposten besetzten verschlossenen Hoteltüren stehen. Dazu kommt die Ungewißheit über den Eröffnungs tag der Weltausstellung, die bereits zu schweren Wirtschafts schädigungen geführt hat. Die Straßburger Zeitung „Der Elsässer" meldet unter der ironischen Ueberschrift „Intensive französische Propaganda für die Internationale Weltaus stellung": „Die ewige Ungewißheit über die Eröffnung der Weltausstellung wird setzt langsam eine sehr peinliche Ange legenheit für die Regierung. Beinahe jeder, der etwas zu sagen hat, nennt in letzter Zeit ein anderes Datum für die Eröffnung. Die Leidtragenden bei dem ganzen Hin urch Her sind die Verkehrsgesellschaften, die SchiffahrtSltnien, die Luftverkehrsunternehmen und vor allem die Pariser Hotels*. Im Fettdruck heißt es dann weiter: „In diesSn Tagen wur den Tausende von Bestellungen aus dem Auslände, bei den Pariser Hotels gestrichen, weil die Menschen aus Amerika, England und aus anderen Ländern der Welt nicht wissen, was denn nun eigentlich in Paris loS ist. Besonders schwere Verluste hat auch die Companie Transatlantique, daS größte französische Reedereiunternehmen, erlitten. Diese Gesellschaft hatte vom I. Mai ab bis in den November hinein alle Schiffsplätze ausverkauft und ist bereits dabei, zwei nicht mehr benutzte Schiffe auszubessern, um sie wieder in den Verkehr zu stellen. Nun sind fast alle bis zum IS. Mai be stellten Plätze gestrichen worden". * Der österreichische Bundeskanzler L nerekag in Venedig eingrtroffra. wo er am stündige llnlerrrdung mit Mussolini halte. Vie ladungen hat die Kontrollorganisation nicht. Es wird nur «Meldung erstattet*. Ueberhaupt machen die britischen Schiffe der Nichtein mischungspolitik zur Zeit einige Sorgen. Um der reinlichen Durchführung der Nichteinmischung willen hat die britische Regierung ihre Handelsschiffe davor gewarnt, den von den nationalspanischen Streitkräften blockierten Hafen Bilbao anzulaufen. Aber kaum war das geschehen, als zwei engli- sche Schiffe sofort den Versuch machten, die Blockade zu bre chen. Einem ist das auch gelungen. Das andere sendet zur Zeit in der Biscaha Notrufe aus, weil es von nationalspani schen Kriegsschiffen „verhindert werde", nach Bilbao weiter zufahren. Die englische Regierung scheint allerdings ent schlossen zu sein, sich in ihrer Haltung weder, dadurch noch durch die Angriffe, die die Linksopposition gegen sie richtet, beirren zu lassen. Sie wünscht nicht, vermeidbare Konflikte heraufzuveschwören. und auf jeden Fall nimmt er an, daß mit der Zeit auch Rat kommen wird. ist am Von- ei« drei- . ... . chuugen. denen auch der ilalleuische und der österreichische Außenminister beiwohnte, «erden am Areilag fortgesetzt. * Der engllsche Autzemulnifier «den wurde am Donner,tag- abend von König Seorg empfangen. 2» parlamentarischen Sr«i- sen wird die Audienz mit de« bevorstehenden Vesuch «den, in Brüssel in Zusammenhang gebracht. f * Der französische SrlegsmiMfier hielt tu Manchester eine RW«, model er betaute, daß Araukrrlch weder Krieg «och Erobe rungen wünsche. T» habe aber da. Recht, die Sicherstellung der Freiheit zu erhoffe». * 2a der Eouveul charden-Hmr in Loudon errangen Fritz Reiner «ad di« deutsche» Künstler am vouuerntag «inen großen Erfolg. Zur Aasführung getaugte Richard Vagaer» „Parfifal". * Au» dem bayrischen Allgäu wird Neuschnee gemeldet. Die Schneegrenze gehl fast bi» zur Talsohle herab. *) Ausführliche» an anderer Stell«. Hour- « zu «0Wn. doh in dieser der Weiterreise nach Spanien Mt viA. Irgendwelche Be- tung solcher Schisst- Seit Montag ist die Spanienkontrolle nach lan gem heißen Bemühen nun endlich in Kraft getreten. Die ersten Erfahrungen, die damit gemacht wurden, sind nicht gerade ermutigend. Der Kapitän eines englischen Dampfers, der «. a. Nickel, also zweifellos Rüstung-material, für die spanischen Bolschewisten geladen hatte, weigerte sich, der Auf forderung de» britische^ Kontrolloffiziers n-ch Entladung diese» Lttle» seiner " — " -- --- - nachzukommen, kugniffe zur sich Frankreich keinen Eroberungsträumen hin, aber eS habe das Recht, die Sicherstellung der Freiheit zu erhoffen. Frank- reich würbe es wünschen, daß alle Menschen in Einigkeit leb ten. Frankreich und England hätten das Recht, der Demo kratie treuzubleiben, die die Größe Frankreichs und Groß britanniens herbeigeführt habe. Beide Länder sähen alle Probleme als wahre Freunde an, und sie hofften, den Tri umph des gesunden Menschenverstandes in der Welt zu er leben. Es bestehe Hoffnung auf den Frieden in Europa, wenn Frankreich und England „in brüderlicher Einigkeit zum Nut zen der Menschheit" blieben. Dann würde kein Raum für Haß und Krieg mehr sein. Herrn Blum in Frankreich wird allmählich vor seiner kommunistischen Gefolgschaft und vor den Ansteckungskeimen, die sich in seine eigene sozialistische Partei verpflanzten. Angst. Auf einer Kundgebung der Sozialisten wandte er sich heftig gegen den von Kommunisten und Linkssozialisten pro pagierten vorbehaltlosen Zusammenschluß der französischen Arbeiterklasse. Er wandte seine ganze Bered samkeit auf, um einen solchen Beschluß zu ver hindern, und wenn es ihm auch nicht gelang, eine einstim mige Ablehnung durAusetzen, so gewann er doch immerhin LS Prozeß für sich. Aber er sieht anscheinend die Gefahr der Radikalisierung, die in den Reihen der Sozialisten starke Fortschritte gemacht hat, noch nicht für gebannt an. Pfing sten soll eigentlich der Parteikongreß in Marseille stattsinden und man rechnet dort mit einem Vorstoß der extremen Ele mente km Sinne einer noch stärker betonten sozialistischen Politik der Regierung. Das paßt Herrn Blum im Augen blick nicht, zumal seine Bundesgenossen von der Radikalsozia- len Partei sich soeben in Carcassonne recht nachdrücklich gegen diese den bürgerlichen Elementen der Volksfront im mer verdächtiger werdende Sozialisierungspolitik ausspra chen und den entschiedenen Willen zu einem gemäßigten Kurs bekundeten. Infolgedessen bemüht sich Blum, den Par teikongreß der Sozialisten überhaupt vertagen zu lassen. Vielleicht bis zum Hochsommer. Er rechnet dann mit einer Beruhigung der jetzt sehr angespannten Lage im Innern, Ja London wird europäische Politik gemacht. Der fran zösische Kriegsminister Daladier ist zum Besuch der englischen Regierung dort eingetroffen. Gegenstand der Verhandlungen ist daS belgische Problem. Seitdem König Leopold die belgische Politik dahin bestimmte, daß man in Brüssel nicht mehr gesonnen sei, Verpflichtungen zur Verteidigung fremden Gebiete» ««-verkennen, wie sie im Locarno-Vertrag enthalten waren, zerbricht man sich in Paris und in London die Köpfe über diese neue Situation. Belgien besteht auf einer Erklärung der französischen und der englischen Regie- sMg, durch die man e» au»brücklich auS seinen ehemaligen Locarno-Verpflichtungen enttäßt, und in Brüssel ist bereit- der Entwurf einer solchen gemeinsam von Paris und London avzugebendeN Erklärung zur Prüfung eingetroffen. Paris, daS sich schließlich dem belgischen Verlangen nicht verschließen kann, möchte Allerdings bei dieser Gelegenheit ein Austauschgeschäft mit England machen. ES ist bezeich nend, daß nicht der Außenminister Delbos, sondern der Kriegsminister Daladier der in die englische Hauptstadt ent sandte Unterhändler ist. Man erinnert sich jener General- stabSVesprechungen, die nach der Wiederherstellung der deut sche« We-rho-eit im Rheinlands und der Annullierung LeS Locarno-PakteS -wischen England, Frankreich und Belgien stattfanden und die als einseitige Vorkehrungen mit der Spitz« gegen Deutschland gewertet werden müssen. Belgien WM als Partner dieser militärischen Abmachungen auSschel- dm und nun hat Herr Daladier die Aufgabe, zu versmhen, ob sich nicht da» Verhältnis zwischen Frankreich und England enger gestalten und dem Zustand der alten Entente cordiale noch mehr annähern läßt. Seit dem mißglückten Gmfer Pro tokoll, durch da» Frankreich eine einseitige Garantie Eng land» für sich erlangen wollte, ist daS Ziel der französischen Politik immer dasselbe geblieben. An sich kann man sich in Pari» gewiß nicht darüber beklagen, daß London e» an Freundschaftsbezeigungen fehlen ließe. AVer ob man dort geneigt sein wirb, so weitgehende Bindungen einzugehen, wie Pari» sie Haven möchte, ist nach wie vor zweifelhaft. Im übrigen, man strebt in Pari» und London doch Wohl immer noch dm Westpakt unter Einbeziehung Deutschland» und unter völliger Gleichstellung der beteiligten Länder an. Dann sollte man sich aber sagen, daß militärische Sonderver einbarungen zwischen zweien der in Frage kommenden Staaten einem solchen Destpaktgebilde im Wege stehen müsse«. !«wt Di«-ü uun breite einspaltig« Mlllw»t«rz«il« 8 Rpf. z nun breit« Millimeterzella LS Npf. Nachlatz den gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Für da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmte» Nummer» und au bestimmte» Plätze» keine Gewähr. —. Erfüllungsort Bischofswerda. Unabhängige Zeitung für alle StändeinMadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte» Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche.Beilage. —^Drurk und Verlag von Friedrich Mery, in Bischofswerda. ,.—-^Pvftst-M>Kontv Amt Dresden Nr. 1521. GemeindeveroandsgiroKasse Bischofswerda Konto Nr. 64 Dor der Abreise Edens nach Brüssel Der fran;östfche Kriegsminister in Kondorr. London. 23. Avril. (Gig. Funkmeld.) Außenminister Eden wurde am Donnerstagabend von König Georg auf Schloß Windsor empfangen. 2u parlamentarischen Kreisen wird die Audienz um dem bevorstehenden vesuch Edens l« Brüssel in Zusammenhang gebracht. Der diplomatische Korrespondent der „Morningpost" schreibt, voraussichtlich würden in Brüssel kein« neuen Ent scheidungen getroffen, da die Frage der belgischen Neutra lität bereits geregelt sei. In den Verhandlungen sei die Frage der Generalstabsabmachungen absichtlich beiseite ge lassen worden. Das bedeute aber nicht, daß Belgien bereit sei, im Notfall bei Verteidigungsmaßnahmen mitzuarbei ten. Tatsächlich sei das Gegenteil der Fall. Zwischen Eng- land und Frankreich bestche anderseits engste militärische Verständigung, und der zur Zett in London anwesende Kriegsminister Daladier habe ohne Zweifel militärische Fra gen mit dem englischen Kriegsminister und den Stabsoffi zieren erörtert, mit denen er zu n sei. .Daily Erpreß" meldet. ' „ alen rech ¬ neten damit.« während seiner Generalfia Der dip graph" weist da . gungsfragen seien, die zwischen Daladier und der britischen Regierung besprochen werden müssen. MMSrische Bespre- - - - gestrigen Frühstücks oder bei hatten, seren auf allgemeinere Fragen beschrankt Ierusprecher A»t Bischof,werda Rr. <44 «ud 44S. , Anzeigeuprei»: Di« > An Fall« von Betriebsstörungen oder Unterbrechung der Im Texttell die VO Beförderung,einrlchtunaen durch höhere Gewalt hat der nach den gesetzlich i -teher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der von Anzeigen in des Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreises. Meinungsverschiedenheiten? Sie rmlinm tri lMMD-kiMa MSlW» öklklM »MM«? pari». 23. April. (TW. Yunkm.) Die Ueberrelchung frauzösisch-englischen Aklmmng hinsichtlich der belgi- > Neutralität ist erneut verschöbe« worden. Zu sonst .. " . * dies« per. legung mitgewissen Meinungsverscksiedenbeiten. die sowohl zwischen pari» und Brüssel al» auch zwischen pari« und London beständen. Der „Jour" betont, daß man sich in Paris wahrschein lich über die Auffassung van Zeelands Illusionen gemacht . Man habe vielleicht geglaubt, daß der de Kni- sterprästdent nach seiner letzt«: Wahl gewissen des chen SenerÄstabes zugänglicher sein werde. Fvan- eits gebe man zwar zu, daß Belgien seiner früheren —^.ichtimg entbunden sei, vertrete aber den Standpunkt, -aß es sich ohne die französische und engüsche Hilf« kaum wer-e verteidigen können, und daß deshalb schon jetzt ge wisse Abmachungen der Generalstäbe notwendig seien. Da gegen wehre sich jedoch der belgische Mirckst« Diese französische Auffassung scheint sich nal" zufolge auch in London nicht durchsetz« Der AußenpoMker des Blatte» will wissen, ! ... Frage in den letzten Lagen zwHchm Pari» und London MSSHsWLrMer Nlgeklaü furAifHoftwerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichisbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten DerSüchfisch« ist da» zur Beröfs der amtüchen Bekannt- u. der Bürgermeister zu Blatt «.enthält ferner frwerda u. and. Behörden. inister Daladier „für englifch-französifchs ebnen werde. orrespondent des „Daily Tel«- aß es keine dringenden Derteidi- gungsfragen seien, die zwischen Daladier und der Regmrung besprochen werden müssen. Militärisch «Hungen, die während des gestrigen FrWttlcks^ dem vom s " gefunden hätten, seien . , . . gewesen. „Frankreich wünscht weder Krieg noch Groberirngen." «ne Rede Dalabiers irr Manchester. DNB. London, 23. April. (Eig. Funkmeldg.) Der fran zösische Verteidigungsminister Daladier sprach am Donnen tag als Ehrengast bei der Jahresversammlung der „Englisch französischen Bereinigung" in Manchester. In seiner Rede führte Daladier u. a. au», daß Frankreich ebenso wie Eng land keinen Krieg mehr wünsche. Ebenso wie England gebe ie Häm stell, wöchentlich «mmn« U Npf.)
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