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Dresdner neueste Nachrichten : 12.01.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194001128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19400112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19400112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-01
- Tag1940-01-12
- Monat1940-01
- Jahr1940
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 12.01.1940
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res-ner Neueste Nachrichten 48. Jahrgang Kreitag, 42. Januar 4940 mit Handels« und Industrie «Zeitung Schrlstleltung, Verlag und Sauptgeschäfisstelle: Dresden A, Aerdlnandstraße 4 )eruasvreiie: Lei steter Zustellung in« Hau« 2,00 RM. Teckgerlohn monatlich . albmon.i.ooRM. Postbezug monatl.2/>vRM. «inschl.ZS,4Rpf.p»stgebühr«n ßerzu ZS Rpf. Zustelluna«g«dllhren). Kr«u,bandsendung: Inland al« «itungsdruiksach« rs Rpf„ Au-land 1,00 RM. für bl« Woche llnzelnummer 10 Aps., außerhalb Sroß-Oreaben« IS Rpf. Anzeigenpreise: Trundpeei«: die Ispaltlge mm-Zelle lm An« ' zrlgenlell 14 Rpf.,Stellengesuche undprlval« Famillenanzelgen s Rpf., die?» wm breite ww-Zeile lmTexttell 1,10 RM. Nachlaß nach Malstaffel l oder Mengenstaffel 0. Ärlefgebsthr für Ziffer anzeigen Z0 Rpf. ausschl. Porto. Zur Zelt ist Anzelgenpreisllste Nr. y gültig. vstanschrist: Dresden Ai, Postfach * Sernrvfi Srtsverlehr Sammelnummer 2<60l,?ernverlehr2798l-27S8Z « Telegramme: Aeoefle Dresden * Postscheck: Dresden 2060 * Verllner Schrlstleltung: VerlinW 35, Moriastraße 4» lichloerlangte Einsendungen an die Schrlstleltung ohne Rückporto werden wedrr zurückgesandt noch aufbewahrt. - Im Faste höherer Gewalt oder Äetriebsstdrung haben unsre Äezleher keinen Anspruch aus Nachlieferung ober Erstattung de- entsprechenden Entgelt« Ir.40 " jeder drei britische Vorpostenboote versenkt Außerdem bewaffneter Handelsdampser durch deutsche Aufklärer vernichtet — Vor weiteren Einschränkungen in England Londoner Anschlag auf Norwegens Neutralität ÄSA.-Gchiffe sollen unter norwegischer Flagge für England fahren Höre Belishas dunkle Geschäfte Altes Kriegsmaterial als neu an Frankreich geliefert? Wachsende Nervosität an der Themse führung der amerikanische» Schisse auf die norwegische Flagge haben in der Lessentlichkcit und in der Presse Norwegens c r h e b l i ch e s A u ss c h e n hcrvorgcrnsen. (Line Reihe mahgeblichcr Zeitungen hat sich eingehend mit den dadurch fiir die Neutralität Nor wegens erwachsenden Problemen besaht und ein deutig dahingehend Stellung genommen, dah ein der artiges englisches Scheinmanövcr von den norwegischen Behörden nicht geduldet werde» dürste. Die norwegische „Handels- und SchifsahrtSzeitung" zitiert dabei einen ausfälligen Bericht der englischen SchisfahrtSzcitschrist „Fair plan", wonach ein norwegi scher Reeder vorgcschlagcn habe, skandinavische Schiss S ton nage für England durch eine norwegisch getarnte Reederei zu beschaffen. Zu diesem Bericht wie zu dem amerikanischen SchissSverkanf er klärte die Zeitung schon Ende Dezember, dah solche Geschäfte eine grobe Umgehung der nor wegischen Gesche bedeuteten. Auch „Astcnpostcn" betonte, dah die norwegische Negierung gerade gegen wärtig gegenüber derartigen Stroh-Rcederei-Arrange- mcntö besonders wachsam sein müsse. Droh dieser klaren Stellungnahme in der norwegi schen Ocsscntlichkeit und Presse liegen noch keinerlei Acnhcrnngen amtlicher norwegischer Stellen zu der An gelegenheit vor. Zweifellos würde die Duldung dcS englischen Scheinmanöoerö, das wegen der Erfolge der deutschen Scekrtegführung die Einstellung ncntraleu oder neutral getarnten Schiffsraums in britische Dienste bezweckt, eine ernste Verlegung der Ncntralitätspslicksten bedeuten. Mau sollte deshalb annehmrn dürfen, dah sich di« norwegische Regierung gegen einen etwa geplanten Missbrauch ihrer Flagge energisch zur Wehr fegt und geeignete Mahnahmen zur Verhinderung solcher Schein geschäfte ergreift. dah sich Chamberlain anlählich seines legten Besuches in Frankreich äuherst unangenehme Feststellungen von selten des sranzösischcn Bundesgenossen Uber den jüdischen Kriegüminister und seine korrupte Amts führung anhören muhte. Chamberlain habe deshalb, wie der Korrespondent abschlichcnd hcrvorhebt, nach seiner Rückkehr sofort mit der Untersuchung begonnen und habe, obwohl dicS aus verständlichen Gründen der dunkelste Punkt der ganzen Angelegenheit sei, entdeck«, dah Bclisha in Ucbcrcinstimmung mit einigen jüdischen Finanziers der City und einigen gleichfalls jüdischen Kricgösirmen nach Frankreich altes Kriegsmaterial s!> gclicscrt hatte, daS der Uriegsminister als funkelnagel neu bezahlt hatte. Frankreich, sucht Genies Bon unserem Genfer Sond erbe richt- e r st a t t e r lü Gens, im Januar Der Ucbcrgang vom alten zum neuen Jahr hat sich beim französischen Volk unter schmerzlichen Empfin- duntien voüzoacn. Mit dem abgelaufcnen Jahr war man nicht glücklich, und dem neuen bringt man keinerlei besondeleHossnungen entgegen. Die unerhörte Wichtig- tucrei aller französischen Behörden, die eine unendliche Neue deutsche Erfolge X Berlin, 12. Januar DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Westfront örtliche Artillerie« «nd Spähtrupp tätigkeit. Die ultwasse legte die Aufklärung der eng lische» und schottischen Lstküste und der Shetlands sort. An der schottischen Küste wurden drei britische Dorpostenbootc und ein bewaffneter Handels» dampser, der das Feuer auf die deutschen Auf klärer eröffnete, angegriffen und versenkt. Im Verlause eines sich hierbei entwickelten Luft» kampses mit britischen Jagdflugzeugen wurde ein feindliches Flugzeug abgeschoffen. Britische Flugzeuge haben einen Flugplatz ans einer deiuschcn Fusel angegrissen, ohne Schaden an« zurichtc». Vielfalt von Schikanen erfunden haben, haben daS täg liche Leben sehr erschwert. Die Nächte werden von dem Alpdruck einer düsteren Zukunft ebenso belastet wie d»rch die ebenso häufigen wie nervösen Flieger alarme, die jedesmal erfolgen, wenn ein deutsches Flugzeug die Grenze überfliegt. Und das geschieht nun eben häufig. Ganz besonders schmerzhaft aber war es de» Franzose», dah sie zu ihren NeujahrSsetern den nu» einmal dazu gehörenden Kaffee entbehren muhten. Was wird das neue Jahr uns bringen? DaS war die Frage, die allen Franzosen im Herzen und auf der ,!»»gc lag. Die etwas träumerisch Veranlagten stellten Benachluugen darüber an, dah der „Jahresrcgcnt" für IM das Kricgsgestirn MarS war, für das soeben be gonnene Fahr aber die liebe Sonne sei. Nun, solche vossimugen sind irrig. Der Franzose spürt, dah er in eine uumvgliche Situation hinetnmanövrtert wurde. Aber er will cS nicht einschen. Um dieses Mihver- liättnis zwischen „Spüren" und /.Einsehen" zu über brücken, erliegt er der kriegshetzerischen Propaganda, die die niedrigsten Hah- und Rache instinkte entfesselt. Ter Ministerpräsident Daladier konnte es sich sogar leisten, am Wcthnachtüsest Rache zu predigen: vom Geist beö Friedens sprach er im Geist der Stäche. Nicht nur den Führer Deutschlands gilt eS zu beseitigen, nein, einen jeden einzelnen Deutschen gilt eS zu bekämpfen. Es gilt, bas Reich zu vernichten und tos deutsche Bolk zu versklaven. Die letzten Reste von Pernunst scheinen in Frankreich, wen« man allen ein gehenden, schriftlichen und mündlichen, Berichten büauben schenken darf, im Schwinden begriffen zu sein. So hat Frankreich das neue Jahr in einem Geist be- gönnen, der dem englischen in nichts nachsteht. Das Hilst jedoch dem Volk nicht darüber hinweg, dah die Zu- kunst lrostlos und gefährlich ist. Dah der ver suchte Blvckadckticg gegen Deutschland heute schon in sich zulammcngcbrochcn wäre, weih man überall im Londe. Obwohl mit England vereint, ist man über zeugt, dah man auch Militärisch nichts gegen Deutschland ansrichtc» kann. - ÄaS soll werden? Darauf gibt »te- mond Antwort. Leon Vatlby, der Herausgeber dcS „Fonr Echo de Paris" hat ganz deutlich ausgesprochen, dost die Wcstmächte dringend ein ober sogar meh rere Genies benötigen. „Leider", so fügt er hinzu, „sind aber unsere Straßen nicht mit Genies gepflastert, und man trifft sie auch kaum an irgendeiner Weg kreuzung im Wald". Arme Franzosen: ihre einzige bossuung besteht im Marten auf das Genie! BIS dahin aber dürfen sie zunächst einmal auf ihre Geschäfte ver zichten und darüber hinaus noch unerhörte Steuern zahlen. Der Senat und die Kammer haben rund 255 Milli arden Franken Kredite einstimmig genehmigt. Gewiss, die Herren Parlamentarier haben gut beschliehen, aber das Volk, der einfache Mann - vielmehr meist seine Frau und seine kleinen Kinder, da er selbst an der Front steht —, müssen diese Lasten ausbringen. Um das Geld für die Anleihe aufzubrtngen. muh sich Frankreich nicht nur Beschränkungen, nein, sogar Entbehrungen auscrlcgen. Im Ausland darf nichts mehr gekauft wer ben, was nicht für den Ktieg unbedingt notwendig ist. Luxus gibt eS schon linge nicht mehr. Darüber hinaus hat der französische Minister Paul Meyn aud ganz deutlich gesagt, dah Frankreich den Krieg nur fortsctzen könne, wenn jeder Franzose spare, was er sparen könne, nnd diese Ersparnisse in Form von Kriegsanleihen, „NiistungsbonS" genannt, dem Staat zur Verfügung stelle. Sollten diese Drohungen nicht genügen, so er fährt man ans WtrtschastSkreisen, bann sei mit einer ZwangSanlelhe zu rechnen. Wo man auch Hinsicht jn Frankreich, zeigen sich in diesem Jahr allenthalben nnr Uitlustgestthlc. Schwere Sorgen bedrücken die Menschen so sehr, bah sie sich in blinden Fanatismus gegen Deutschland „hinetnretten". Für die mörderischen Folgen dieses Fanatismus aber muh daö französische Bolk dann einstehen. X Oölo, IS. Januar Bereits seit einigen Wochen sind, wie Nachrichten auS den Bereinigten Staate«« nnd auS Norwegen erkennen lasten» Bemühungen im Gange, um acht Frachtschiffe der amerikanischen Schiffahrtsgesellschaft „United Statcö Line" ans die norwegische Flagge zu übersühren. Die Schisse sollen in den Besitz einer angeblich in Norwegen eingetragenen Reederei „North Atlantik Transport Company" übergehen, und die amerikanische Schiffahrts gesellschaft soll zu dieser Bcräuhernng auch bereits die Genehmigung der amerikanischen Schtssahrtskommission erlangt haben. Nachdem bereits vor einiger Zeit aus amerika nischen Kreisen der Verdacht laut wurde, das; cS sich bei der genannten norwegischen Firma um eine S ch e t n g r ü u d u u g vo « kriegführender Seite handelte, ist eS besonders interessant, auS einer Reihe von norwegischen Presscstimmen zu entnehmen, dah eine Reederei „North Atlantik Transport Com pany" in Norwegen btS jetzt nicht eingetragen und da her unbekannt ist. Die Annahme, dah cs sich bei dein geplanten Flaggcnwcchscl nm einTarnungs - Manöver von englischer Sette handelt, ver dichtet sich aber noch mehr, wen«« man hört, dah die in Frage stehenden amerikanischen Schisse vor einiger Zeit bereits aus die Flagge Panamas umgeschriebeu «vcrbcn sollten, was jedoch damals von der amerika nischen BundeSschissahrtöbehörde abgclchnt wurde. UcberbicS ist bekannt, -ah die Schisse vor dem Krieg in regelmähiger Fahrt zwischen Ncwyork und Livcr- vool,London verkehrten, und eS ist bezeichnend, dah sie auch ktinsttg unter «wrwegische« Flagge sür -tesen Ltnienbienst eingesetzt werden sollen. Die bisher bekannt gewordenen Nachrichten über diese offenbar nicht einwandfreien Pläne einer Ueber- X Nom, 12. Januar „Sensationelle Enthüllungen über die Torpedierung Hore-BeltshaS." Unter dieser Ueberschrist veröffentlicht „Teuere", eine Londoner Korrespondenz, in der einmal scharf hinter die Kulissen geleuchtet nnd dabet die jüdische schmutzige Profitgier dcS bisherigen KriegS- mtnisterS enthüllt, zugleich aber auch bestätigt wird, dah die Besprechungen zwischen dein englischen und französi schen Kriegsrat nicht immer in so vollkommener Ueber- ctnstimmung und Harmonie verliefen, wie dies die amt lichen Verlautbarungen mit Vorliebe behaupteten. Der Korrespondent deS italienischen Blattes will nämlich a«S gntunterrichteter Quelle erfahren haben, Warum schwieg Chamberlain X Amsterdam, 12. Januar Die überraschende Tatsache, bah Chamberlain ii« seiner Rede den R it ck t r i t t H o r c Bcltshas mit Stillschweigen überging, hat in der englischen Oesfent- lichkeit das Gcslthl verstärkt, dah die Negierung hier schwerwiegende und sür England offensichtlich un günstige Umstände verschweigt. Die Kombinationen über den Anlaß des Rücktrittes, bei denen die Rassenz ugchörtgkett Höre BelishaS eine wachsende Nolle spielt, haben dadurch neue Nah rung erhalten und tragen ihrerseits wiederum dazu bei, die allgemeine Erregung und Nervosität zu slci- gern. Der Versuch der osstztellen Kreise, das Aus scheiden Höre BelishaS mit rein militärischen An gelegenheiten zu begründen, wird in der Bevölkerung immer mehr abgelehnt, hat aber zugleich die Wir kung, eine «och ungünstigere Beurteil«»« der militärischen Lage Englands Hervorzurusen. Weder glaubt man, dah der neue Kriegsminister OliverStanley mehr Befähigung für sei«« Amt mitbrtngt als sein Vorgänger, so dah man in ihm also keine Garantie für eine Beseitigung von Schäden und Mihständcn sicht, noch vermag mau zu erkennen, inivtesern Stanley als Nachfolger Höre BelishaS zu einer Stärkung des Vertrauens in die Negierung beitragen könnte. Dies aber ge rade scheint «Ine Frage zu sein, deren Bedeutung nicht unterschützt werden bars/ Es ist zum Beispiel außcr- ordcntltch bezeichnend und wurde vom englische«« ZcttungSlcscr anch so empfunden, dah die „Times" die Bedeutung der Chambcrlain-Ncde darin erblickte, bah sie ein Programm eröffne „zu dem Zweck, die Füh lung zwischen Regierung und Volk ausrcchtzuerhaltcn". Diese Fühlung ist in der Tat, wie aufmerksame Beob achter der englischen Verhältnisse übereinstimmend seststellen, heute nicht mehr vorhanden. Man führt dies vor allem ans den Umstand zurück, bah der Krieg beim englischen Volk von Anfang an nicht populär war und natürlich nicht populärer wurde, nachdem die versprochenen Ersolge auSbliebcn. ja ans gewissen Ge bieten offene Krisenerscheinungen scstzusteNen sind. DaS Mißtrauen der englischen Oeffentlichkcit gilt aber, was dje Schuld ain Kriege betrifft, dem neuen englischen KrtegSmtntster nicht weniger al» seinem Vor über Höre BelishaS Rücktritt? gängcr. Man erinnert sich vielmehr, bah, wenn auch Horc-Bclisha zu bcu unbedingten Anhängern deS Krieges mit Tcuiichland zu rechnen ist, Stanley darin sich in seinem öffentlichen Auftreten noch viel weniger Zurlick- haltnng auscrlegte, vielmehr seine Auffassung, das; Deutschland wirtschaftlich und politisch auSgeschaltet werden mühte, hänstg in Reden unumwunden äuhcrte. Tics bestärkt wiederum die Vermutungen, dah Hore- Belisha zurücktrat lediglich aus Grund deS Pessimismus, mit dem er die Zukunft Englands betrachtet, und in der Absicht, nicht seine gesamte Nasse mit den dein englischen Volk bevorstehenden Nöten noch stärker zu belasten, als sic dies infolge ihrer Agitation sür bei« Krieg ohnedies schon ist. Alle diese Erwägungen und der Eindruck, dah Horc-Bclisha lediglich im Hintergrund abzuwarten wünsche, wie weit die von ihm gleichcrmahen wie von seinem Nachfolger betriebene Ausweitung deS Kriegsschauplatzes Erfolge zu zeitigen vermag, sind mit ein Hauptgrund sür das Gcsühl der Unsicherheit und der Furcht vor unbe kannten Gcsahrcn und Abenteuern, daS für die Stimmung der englischen Oes se ntlich kett heute kennzeichnend ist. Tumult in der französischen Kammer X Brüssel, 12. Januar Die erste Sitzung der französischen Kammer wurde nach demokratischen« Muster zu einer Art Saalschlacht. Bier Abgeordnete wurden auS dein Saal befördert, weil sie sich geweigert hatten, sich von ihren Sitzen zu erheben, als der jüdische Alterspräsident Levy daS französische Heer verherrlichte. Die Pariser Presse be dauert den tnmultvollen Verlaus der Sitzung, die, wie sie erklärt, in« Ausland einen wenig Zchmeichelhasten Eindruck hinterlasse, sie nimmt aber keinen Anstob daran, dah ein Jude den Mut derjenigen zn verherr lichen wagte, die der jüdisch-demokratisch« Kapitalismus in den Krieg geschickt hat. Dem ain Donnerstag eröffneten schwedischen Reichstag wurde ciu Hauühaltvorauschlag vorgelegt, der sür die L a n d e S v e r t e i d i g u n g eine» Aufwand von OSO Millionen Kronen fordert. Die Ersolge des Handelskrieges Wie England die Verlustlisten „verbessert" England hat iin Handelskrieg schwerste Ver luste zu verzeichnen, aber eS bemüht sich, die Auhcn- welt darüber zu täuschen. Von englischer Seite werden die widersprechendsten Zahlen iiber SchissSvüxscnkungen verbreitet, um die Bedeutung des deutschen GegenIchlages gegen den englischen Hungcrkrieg herab,zuminder». Tie deutsche Presse aber hat die Namcnslistc der Schisse verössentlicht, die England im Handelskrieg bis zum 20. Dezember ver- loren hat. Diese Liste ist sür den englischen Marine minister Churchill eine sehr unangenehme Ueber- raschung. Gegen diese NamenSliste kann die Lügen taktik Churchills nicht verfangen, denn jeder einzelne Verlust ist angegeben, während Herr Churchill nur immer Gesamtzisfern ohne nähere Einzelheiten ver öffentlicht hat. Die amtliche deutsche Statistik stellt fest, dah d>e feindlichen und neutralen Gesamtvcrluste aus See bis zum 20. Dezember 270 Handelsschiffe mir einer Tonnage von 1020635 Brnttoregistcrtonnen betragen, wenn man den strengen Mahstab der deutschen Ver öffentlichungen anlegt. Sicherlich sind jedoch die tatsäch lichen Verluste angesichts der Lchwcigepolilik Churchills noch wesentlich gröber. DaS gilt insbesondere sür die englischen HandelsschissSverluste, von denen 118 Schisse mit 572 501 Bruttoregistcrtonncn bis zu dem erwähnten Stichtag bekanntgeworden sind. Man braucht nur daran zu erinnern, das; Herr Churchill im Dezember erklären lieh, dah die deutschen Handelsstörer auf den Ozeanen nur zwei Schiffe von kann« 10 000 Ton nen versenkt hätten. Bald daraus aber ergab sich nach Churchills eigenen Worten, dah allein dem Panzerschiff „Admiral Gras Spee" nenn britische Dampser mit 50000 Tonnen znm Opfer gefallen sind. Ebenso ver- sucht die britische Admiralität, die HandelsschissSverluste durch Unterseeboote, Minen usw. aus jede Weise abzu leugnen oder als „Unfälle" zu tarnen. Aus vielen Reutermeldnngen ist bekannt, daß unter den englischen Handelsschiffen eine wahre Epidemie von Zusammenstößen, Strandungen und F e n e r s b rii n st e n auSgebrochen sein muh. Zeit weise sprach man von „geheimnisvollen Explosionen", aber das klang dann doch zu kriegerisch, und io muhten alte nnd neue „Sandbänke" oder „Risse" siir die Be gründung englischer TchissSuntergänge herhalten. Tie Angrisfsersolge der deutschen Untersee- boote gegen britische Gelcitziige werden in London seit Monaten überhaupt nicht mehr in der Presse erwähnt, anher wenn eS sich etwa uni neutrale Schisse handel», die in englischen Geleitziigen mitgesahren sind und sich daher den Kampihandlungen ausgesetzt haben. Aber auch in solchen agitatorisch ausgewerteten Fällen «vird in den englischen Berichten keineswegs zugegeben, dah eS sich um Gelcitziige gehandelt hat. Das wird dann erst gewöhnUch nach Wochen durch die Aussagen der Besatzungen bekannt. Im übrigen hat Churchill offenbar besohlen, dah Lchifssvcrluste in englischen Ge- lcitziigen lediglich „Znsaminenstöhcn" zuzuschreiben sind. Natürlich ereignen sich in Geleitziigen tatsächlich mehr Kollisionen als im normalen Seeverkehr, ins besondere bei den Ausweichmanövern vor U-Booi- angrisscn. Aber auch solche Zusammenstöbe sind K r i e g S v e r l u st c, auch wenn Herr Churchill cs «richt wahrhaben will. Ebenso gibt cs an den englischen Küsten heute auch mehr Strandungen als sonst, weil die englische Admiralität den Verkehr unmittelbar unter die Küste gezwungen hat. Die dort jetzt liegenden zahlreiche«« Wracks haben gleichfalls zn weiteren Ver lusten Anlah gegeben, da sic den Verkehr in wichtigen Fahrstrahcn behindern und schwere Zusammenstöhe mit Totalvcrlusten immer wieder herbeisühren. Also sind auch derartige Strandungen und Zusammenstöbe zu den KriegSverlustcn englischer Tonnage zu rechnen «vie die Untergänge durch Torpedos, Gcschiitzseuer, Bomben und Minen. AuS diesen „K riegS-Seeunsälle n" er gibt sich noch manche Steigerung gegenüber der von deutscher Seile veröffentlichten Verlustliste. UcbrigenS dementieren sich viele englische Meldungen später durch Widerspruche selber. Es kommt vor, das; Reuter heute einen Untergang durch Zusammenslob meldet und zwei Wochen später den gleichen Fall zum Anlab nimmt, um Agitation gegen die deutschen Unter seeboote zu treiben. Häufig sind Schisse nur „auf Grund gekommen" und dann erfolgt plötzlich von der englischen Admiralität sür das betrcsseudc Leegcbiet eine Minen warnung. Ost sagt Reuter, das; dies oder jenes Schiff „nnr beschädigt" worden sei, aber was man alles als Beschädigung zählt, zeigt der Fall deS groben Tank- schisscö „S anAlbert o", das Reuter als unbeschädigt meldete. Nach vierzehn Tagen wurde nämlich mitgeteilt, dab daS Schiss in der Mitte auScinandergcbrochen ist. Ter eine Teil hat noch einig« Zett geschwommen, bis er untcrging. DaS aber nannte man in vornehmer Zurück haltung eine „Beschädigung" dcS Tankschiffes „San Alberto". Tie Tankschisfvcrlustc sind den Eng ländern und Franzosen besonders peinlich, Ausfälle wie der Tanker „Regent Tiger" von 10176 Tonnen, das Tankmotorschiss „James I. Maguire" von 10 525 Ton nen oder der besonders grobe Franzose „Emile Miguet" von 11115 Tonnen sind in der Trcibstosszusnhr unersetz lich. Aber eö kommen, wie die deutsche Liste zeigt, noch zahlreiche weitere Tanker hinzu, deren Gröhe meist zwischen 7000 und 10 000 Tonnen liegt. WaS die englischen HandelSschtffSver- lustc für ein AuSinah haben, erkennt man auch beim HeranSgretsen einzelner Reedereien. Da ist beispiels weise die Liverpooler Brocklebank-Linie, die 25 grobe Dampfer im Verkehr mit Indien besitzt. Sie verlor bisher die Dampfer „Manaar" s7212 Tonnen), „Mala bar" (7070), »Magdapur" (8611), „Mangalore" (8886)
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