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Hohensteiner Tageblatt : 16.01.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-188701168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18870116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18870116
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1887
- Monat1887-01
- Tag1887-01-16
- Monat1887-01
- Jahr1887
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 16.01.1887
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Wmimucr Tageblatt voheiisteiii-kriiWsl, AttlVDitz, MMttlnM 8M<rf, Herm^ürf, 8WU LWtnbtrg, Falken, Mck^orf, Wöstenbranli, Wach, Kirchberg, Ursprung, BerMörs, Reichenbach, ArsAtiis, Kuhschnmel, Hiittengruub re. Inserat« nehme» die Expedition bis Bormittag 11 Uhr, sowie die Austräger, desgleichen all« Annoncen-Expeditione» zu Originalpreisen entgegen. Geschäfts Anzeiger für Erscheint jeden Wochentag abends für de» folgenden Tag und kostet durch die Expedition und durch die Träger Mk. 1.25, durch die Post Mk. 1.50 frei ins Haus. Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtraths zu Hohenstein. >»>»!> ! ! , ! « , Nr. 12. Sonntag, den 16. Januar 1887. 37. Jahrgang. Witterungs-Aussicht auf Sonntag, den 16. Januar: Wechselnde Bewölkung mit meist trockenem Frostwetter bei mäßigen nordöstlichen Winden. Die sogenannten Bockbierfeste betreffend. In den letzten Jahren haben die sogenannten Bockbierfeste auch in hiesiger Stadt zu Vollere!, nächtlichen Ruhestörungen und sonst allerhand Unznträglich- keitcn Veranlassung gegeben. Die gelegentlich derselben vorgekonnuenen Verstoße gegen Anstand und gute Sitten sind nicht allein für die Behörde Grnnd zu mannichfachem Einschreiten gewesen, sie haben auch bei einem großen Theile der hiesigen Bevölkerung entschiedene Mißbilligung erfahren. Der Stadtrath ist nun zwar weit entfernt davon, dem Ausschänken von Bockbier an sich irgend wie hindernd in den Weg treten zu wollen, er wird aber von nun ab im Interesse der öffentlichen Sittlichkeit und Sicherheit Genehmigung zu Abhaltung von Bockbierfesten nicht mehr erthcilen .und verbietet demzu folge ein uno für alle Mal die bei Gelegenheit des Bockbierausschankcs in hie sigen Wirthschaften bisher üblich gewesenen besonderen Veranstaltungen als: die Anpreisung oder Gewährung von Prämien irgend welcher Art sür Consnmirung bestimmter Biermcngen, das lärmende Änkündigen des Anstichs eines frischen Fasses, die Verwendung maskirter Kellner, Kellnerinnen nnd Musikanten, sowie das Umherziehen der letzteren im Rcstaurationslocale, das gemeinsame lärmende Absingen von Liedern (Bocklicdcr), Krei schen, Schreien, Johlen, sowie das Aufschlagen mit Stöcken und Schirmen Seiten der Gäste. Etwaige Zuwiderhandlungen hiergegen werden mit Geldstrafe bis zu 60 oder mit Haft bis zu 14 Tagen geahndet werden, auch haben die Inhaber von Schankwirthschaften oder deren Stellvertreter schon dann, wenn sie dergleichen Zuwiderhandlungen in ihrem Locale nicht zu verhindern suche», dergleichen Be strafung, außerdem aber auch des Setzens einer Polizeistunde für ihr Rcstau- rant^während der Dauer des Bockbierausschankcs zu gewärtigen. Hohenstein, am 27. Deccmber 1886. Der Stadtrath. Pfotenhauer. Aufforderung zur Declaration! Es ergeht hiermit an alle diejenigen Einwohner von Abtei-Oberlungwitz, welche ihr steuerpflichtiges Einkommen rc. auf das Jahr 1887 deklariren wollen die Aufforderung, dies sofort bewirken zu wollen, da in den nächsten Tagen mit der Einschätzung begonnen werden wird. Abtei-Oberlungwitz, den 15. Januar 1887. Der G e m eind er a th Lauge. Bekanntmachung, die Anmeldung der Militärpflichtigen zur Rekrutiruugs- Stammrolle betr. In Gemäßheit von HK 20 und 23 der deutschen Wchrordnung werden alle sich dauernd hier aufhältlichen Militärpflichtigen und zwar: 1. die im Jahre 1867 geborenen und 2. die in den Vorjahren, über deren Dienstpflicht jedoch noch nicht endgültig entschieden ist, hiermit aufgcfordcrt, behufs Aufnahme in die Rckrutirungs-Stammrolle innerhalb? der Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar 1887 unter Vorlegung von Gcburts- bez. Loosungsschein persönlich auf hiesiger Gemeinde- Expedition sich anzumeldcn. Znr rechtzeitigen Anmeldung der vom hiesigen Orte zeitig abwesenden militärpflichtigen Personen sind deren Eltern bez. Vormünder, Lehr-, Brod- oder Fabrikherren verpflichtet. Die Unterlassung dieser Meldung zieht eine Geldstrafe bis 30 Mark —- oder Haft bis zu 3 Tagen nach sich. Gersdorf, den 3. Januar 1887. Jordan, Gem.-Vorst. Sächsisches. Hohenstein, 15. Januar. Wir machen noch an dieser Stelle auf die Annonce des Geflügelzüchtervereins zu Chemnitz in unserem heutigen Blatt aufmerksam und können wir noch mittheilen, daß diese Ausstellung ein großartiges umfassendes Bild vom Stande der Geflügelzucht bieten wird. Es kommen 296 Nummern Hühner u. Schwimm vögel, 485 Nummern Tauben zur Schaustellung. Die Prämiirung findet nach dem Classensystcm statt und chören wir, daß fast alle Raccn in hervorragenden Exemplaren vertreten sind. Wir können nur zum Be suche dieser Ausstellung dringend Mhen, da nichts versäumt würde, um dem Besucher einen bleibenden Eindruck zu sichern. In der heißen Zeit des vorigen Jahres erkrank ten in Chemnitz ungefähr 160 Personen infolge Ge nusses von rohem, gehacktem Rindfleisch, welches aus zwei größeren, im besten Rufe stehenden Fleischereien bezogen worden war. Obwohl manche der erkrankten Personen sich unter choleraartigen Erscheinungen in Lebensgefahr befanden, so kamen doch alle bis auf ein im ersten Lebensjahre stehendes Kind mit kürzerer oder längerer Krankheit davon. Bei den mustcrailti- gen Einrichtungen des dortigen Ccntralschlachthofes und der daselbst auf das Sorgfältigste geübten Fleisch beschau erregten diese Fälle in der Bevölkerung nicht geringes Aufsehen und gaben zu allerlei Vermuthun gen Anlaß. Jndcß ergaben damals die angestellten Untersuchungen keinerlei positives Resultat. Seitdem ist es sedoch einem Mitgliede der dortigen natur- forschenden Gesellschaft, Herrn Haupt, welcher sich bakteriologischen Studien mit Vorliebe zugewandt hat, gelungen, aus Uebcrrestcn jenes Fleisches schöne Rein kulturen des von Hauser vor wenigen Jahren ent ¬ deckten Fäulnißpilzes Lrotou miradilis zu gewinnen und dessen sehr giftige Wirkung durch Versuche an Thicren nachzuweisen. Nach seinen Darlegungen trifft Niemanden die geringste Schuld an den Chemnitzer Massenerkrankungen, da kein Mensch eine Verunreini gung des Fleisches mit den allgegenwärtigen Fäulniß- baktericn zu verhindern vermöge. Doch sei das Aus legen von Hackfleisch in den Fleischerläden während der heißen Jahreszeit durchaus zu widerratheu, auf keinen Fall aber dürfe, wer seine Gesundheit liebt, solches Fleisch in rohem Zustande genießen. Ein in Dresden bei seinen Eltern wohnhafter junger Mann hat sich in der Nacht zum 14. d. M. mit einer großen Nadel in das Herz gestochen, um sich zu tödtcn. Die Nadel brach ab und konnte bei der Operation nicht entfernt werden. Der junge Selbstmordcandidat wird wohl schwerlich am Leben erhalten werde». Wie wir hören, werden Ihre Königl. Majestäten am 26. d. M. nach Leipzig reisen, einen mehrtägigen Aufenthalt daselbst im dortigen königl. Palais nehmen und innerhalb dieser Zeit de» höhere» Lehranstalten rc., sowie der zur Zeit daselbst stattfindcuden Kochkunst- Ausstellung Besuche widmen. Wie früher, so werden dabei auch diesmal wieder an hervorragende Per sönlichkeiten der Stadt, wie auch an die Kreise des Offiziercorps, der Künstlerschaft rc. Einladungen zur königlichen Hoftafel ergehen. Die Mutter des neugeborenen Kindes, welches am 13. d. in der 10. Vormittagsstunde in Reichenbach in der Nähe des alten Poststalles im Schnee liegend aufgefundc» wurde, ist in der Person der 19jährigcn Tochter eines dortigen Eisenbahnschaffners Sch. er mittelt worden. Das Kind war schon in halbstarrcm Zustande, doch erholte sich dasselbe in der Wohnung des Maschinisten Franz Dietzsch nach mehrmaligem I Baden und bei guter Pflege sehr bald. Abends wurd dann das Kind der Mutter, die in Folge des ganzen Vorganges darniederliegt überbracht. Die polizeilichen Erörterungen werden wohl ergeben, in wie weit hier ein absichtliches Verbrechen vorliegt, oder ob der Fall eine mildernde Bcurtheilung verdient. Ein Dienstmädchen in Reichenbach hat dem großen Schnee ihr Lebe» z» verdanke». Sic fiel am Dienstag beim Fensterputzen zwei Stock hoch herab in den Hof, aber so glücklich in einen Schneehaufen, daß ihr kein Schaden widerfuhr. Bei einer kürzlich in Zwickau stattgefundenen Gerichtsverhandlung gegen einen Auswärtigen wegen Beschimpfung des Andenkens eines Todten versuchte der Angeklagte seine Strafthat damit zu decken, daß er behauptete, er sei spiritistisches Medium und die etwa von ihm gethanc Aeußerung eine überirdische Manifestation. Natürlich fand diese seltsame Ein wendung keinerlei Berücksichtigung und es erfolgte die Verurthcilung des Angeklagten. Aus Meißen wird geschrieben: Die Garnison- fragc scheint sür Meißen in günstigem Sinne gelöst zu werden. Es soll ein Bataillon des neu zu er richtenden sächsischen Jnsantcric - Regiments hierher kommen und die Mannschaften bei den Bürgern ver- quartirt werden. Die andern zwei Bataillone erhalten Döbeln zum Standquartier. Das 105. Regiment, welches seit 1871 in Straßburg liegt und nun in die Hcimath zurückkehrt, kommt nach Plauen i. V. und Schneeberg, das neue 3. Jäqcrbataillon nach Wurzen, die neuen Batterien nach Riesa. Die Stadt muß aber ein Exercicrhaus bauen. Wie man hört, ist eine hiesige Baufirma bereit, dasselbe auf ihre Kosten hcr- zustcllcn, dafcrn die Stadt einen Jahreszuschuß zu d« vom Kriegsministerium zu gewährenden jährliche« Entschädigung giebt. Der Bürgermeister Schiffner ist
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