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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.10.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031014012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903101401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903101401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-10
- Tag1903-10-14
- Monat1903-10
- Jahr1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.10.1903
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Serugsgedildr: LinikltLKrllcki f»r Ln»»k» bei tLaUL jweinmliaer Zutraauna durch unlere Boten und »or,en«, an Sonn- und Moniaaen nur einmal) » MI oo vi durch au««Sr>iae ikom - »nüionäre , Mi. de». S Mi. »o L«. Be» «uimaiiaer Zustellung durch die PoiiSMt. tokite Bestellgeld), im Aus- land mit entsprechendem Zuschläge. N ach druck aller Artikel u. Originai- Miltellungen nur mit deutlicher Quellen an gäbe <„Dre»d. Nachr.") «ulässig. Nachträgliche bona rar- anivrüche bleiben unberücksichtigt: unverlangte Manuikrivte werden nicht auidewabrt. relegramin-Adreile: Nachrichten DreAde». St-riiadel 1856. Lokliskvrantsn 8r. L1ajp8tüL äe» Lünixs von L^okson. klinrelvorkauk »n«««!««, Lltmarßt 2. Hauptgeschäftsstelle: Marienstr. 38/4«. Nnresgen-tarif. Annnlinie von Anlündigungen bia nachmittags 3 Ubr Sonn una geiertagS nur Manensirapc 3S von tt bi- U!n Die t spallige Ärnnd «eile >ca. s Lilden- 20 Psg. An kündigungen aus der Privaliette Zeile 2L Ps,.: die sivaltige Zeile als ..kin- aeiandt" oder aus Tertieile so Big. Ä» Nummern nach Sonn und iseicr lagen l- bez. gspallige Grundjeilc» 3o. «o dez so und so Big »ach be sonderen, Larü. Auswäüige Lus träge nur gegen Bvrauebezalilung, Belegdlätter werden mit tolijig. berechnet. Sernsprechanschlus: «mt I Sir. U und Sir. 20»». '. von ? Imt-ImtsllliWii lt. LlMIM-kllll'IclllllllW! H in »IIvn 8til»rton NI!<1 ?rsi«Ik8orr. — llormoliv Ikuivt. sin »ödkllsdrllr. 7-70-7"^:^-.': W ... ^ 'L rorsokieckonor 8tLrbo. vei'Ikßt Ulli! UllVKklekt ^ rs6lt)w6 E ü6H6ÜI()i115 ^<?/ ^ liekort als 8p«r1aI1t»t äio varbsUlabrilc K 6. m. d. II. ^ LtOiri-, Hvliiv p ^ Xtl-ilM :!2. DP» brestien-l., 8rcl>8eii-siloe 8. Isrrixpmlief l, ZSS2. D ^ - .u°s«r«a s.»... °». Ett^r - vgl, ÜVAl» .. eiÄllll-liiliMivii! r-ÜIMSi f Flirr! Vencksoknob- Md. 8jriwk8ll'ilü8e 11 ß bsitvo smptieklt rum I*» E» H» I»II» , kraul ocier leibneiss »II,»» vRIt vIR I» i,Miiet v. 8 lin mortr?»!, dis 8 Idr »Iieiilb. Ar. 28S. Z« i-t,«!- Die Lage in Ostasien. Landtagswablen. Das alte Waisenhaus. Handelskammer, i Mntmaßl. Witterung: Heilig »8". Cossebaude, Gerichtsverhandlungen. Knpfcrstichlabinett. ! Mild, veränderlich. «V» lvvN» 1-^» ^ Zur Lage ln Ostasien. Die Alarmnachrichten, die den Ausbruch eines kriegerischen Konfliktes zwischen Rußland und Japan In unmittelbare Stäbe nicken, daben bislang von keiner Sette eine Beglaubigung erfahren. Dennoch haben sie die Wirkung, daß sie die Aufmerksamkeit von den orientalischen Wirren hinweglcnken und den Schwerpunkt der inter nationalen Politik noch dem fernen Asien, nach den Gestaden des gelben Meeres, verlegen, zumal der Aufschub der Zarenreise nach Rom nur allzuleicht den Verdacht errege» kann, als stehe er mit bedrohliche» oslasiatischen Komplikationen im Zusammenhänge. Zweifellos fehlt es nicht an Momenten, aus denen wenn auch zunächst noch nicht aus die Wahrscheinlichkeit, so doch auf die Möglichkeit eines russisch-japanischen Krieges geschlossen werden kann. Diese Mög lichkeit haben Russen wie Japaner bereits seit Monaten in ihren militärischen Rüstungen ins Auge gefaßt; denn so sehr sich auch die Mitteilungen sonst widersprechen, darin stimmen sie überein, daß beide Teile kampfbereit gegenüberstehen. Sollte es sich wirk lich bestätigen, daß die Japaner auf Korea gelandet sind in der Absicht, sich dort sestzusetzen, wie es die Russen in der Mand schurei getan haben, so erscheint die Gefahr eines Zusammenstoßes zwischen den beiden rivalisierenden Mächten bedeutend erhöbt. Die koreanische Frage bildet zur Zelt den Brennpunkt der ost asiatischen Situation. Nm Koreas willen hat Japan vor neun Jahren gegen China Krieg geführt: Korea, der Brückenkopf Japans nach dem Festland» hin, sollte von der chinesischen Oberhoheit gelöst und dem Einfluß des Mikado unterworfen werden. Das zu erwirken, gilt den Japanern als eine Aufgabe, von der die Zu kunft ihrer ostasiatischen und überhaupt ihrer gesamten internatio nalen Machtstellung abhangt. Das Uebergewicht Rußlands in Korea, eine Gefahr, die für Japan mit dem transsibirischen Bahn- bau der Russen aktuell wurde, bedeutet für das Reich des Mikado, daß es seine Herrschaft auf dem japanischen Meere, also in dem- iliiige» Teile des Stillen Oceans bedroht sieht, der seine Küsten unmittelbar bespült. Seit dem Frieden von Schimonoseki. der Juha» um seine Kriegsbeute brachte, ist mehr und mehr der rujsiiche Emsliiß aus koreanischem Boden gewachsen, und da die Hülsen keine Anstalten tressen, die Mandschurei zu räumen, lo hat man in Tokio Grund genug zu befürchten, daß schließlich auch Korea der Botmäßigkeit des Zarenreiches anheim fällt. Eine genügende Jichcut.il, ihrer Machtstellung gegenüber der bleibenden Okkupation der Mandichurei durch die Russen erblicken die Javaner nur in der Beschergreifung Koreas ihrerseits. Mit einer Teilung Koreas kann ihnen auf die Dauer kaum gedient sein; es hieße das nur die Lösung der koreanischen Frage verschieben. Es ist jetzt wieder holt davon die Rede gewesen, die beiden Konkurrenten wollten uch dahin einigen, daß den Russen der Norden, den Japanern der Süden Koreas zusiele. In politischer wie in militärischer Hinsicht würden die Russen bei diesem Teilungsgeschäst den Haupt- vortcil haben. Bei der langen und schmalen Gestalt der korea nischen Halbinsel würde ein bloß die südlichen Landesteile be herrschendes Japan die ihm anheimgefallenen Provinzen wirt schaftlich nur sehr schwer zu entwickeln vermögen, weil sie durch den Beherrscher Nordkoreas von dem großen asiatischen Hinter- lande abgcschnitten wären. Daß aber die Russen keine Neigung zeigen, den Japanern Korea zu überlassen, wo sie in den letzten Jahren beständige Fortschritte gemacht haben, wird begreiflich, wenn man erwägt, daß dieses uralte Kaiserreich alle Vorbedin gungen einer großen, wirtschaftlichen Zukunft in sich trägt. Die gebirgige Halbinsel ist überreich an Mineralien aller Art, be sonders auch an Eisen und Kohle, und dabei liegt überall die hasenrciche Küste in nächster Nähe der mineralischen Lager. Gegen wärtig bezahlt Korea einen großen Teil der Einfuhr mit im Lande gewonnenem Golde. Um Koreas willen Haben im Anfänge des vorigen Jahres die Japaner mit den Engländern ein Bündnis geschlossen, und vssenbar hat im Hinweis auf d'eses Bündnis der japanische Ge sandte in London in einem Gespräche mit einem Journalisten tue Hoffnung ausgesprochen, daß Japan die „aktive Sympathie" seines Bundesgenossen England haben werde, lvenn es zu einer Krisis kommen sollte. Es fragt sich indes, ob das englisch- japanische Bündnis in der Tat zu solcher Hoffnung berechtigt. In dem Abkommen, das am 30. Januar 1902 unterzeichnet worden ist, heißt es zunächst allgemein: Beide Regierungen sind von dem Wunsche beseelt, den statu« guu und den allgemeinen Frieden im fernen Osten, wie auch die Unabhängigkeit und Integrität von China und Korea ausrccht zu erhalten. Die Hauptbestimmunigen des Vertrages lauten: „Wenn einer der beiden Vertragschließenden in einen bbricg mit irgend einer anderen Macht verwickelt werden sollte, wird der andere Teil strenge Neutralität bewähren und sich bemühen, zu verhindern, daß andere Mächte sich an den Feindseligkeiten gegen seinen Verbündeten beteiligen. Wenn ferner irgend eine Macht sich den Feindselig keiten gegen diesen Verbündeten anschließt, wird die andere Partei ihm zu Hilfe eilen, den Krieg mit ihm gemeinsam führen Und in' wechselseitigem Einvernehmen Frieden schließen." Nach diesen Bestimmungen kann cs nicht zweifelhaft sein, daß England seinem Bundesgenossen Japan gegenüber zu „aktiver Sympathie" nicht verpflichtet ist. wenn es Koreas wegen zu einem Wafsingange lediglich zwischen Rußland und Japan kommen sollte. Für diesen Fall hat England neutral zu bleiben. Das geht auch unzweideutig aus den Erläuterungen hervor, die seinerzeit der englische Minister des Aeußern Lord Lansdowne in einer Depesche an den britischen Gesandten in Tokio gegeben hat. Darnach kann derjenige Teil des Abkommens, der für jede der beiden Parteien die Verbindlichkeit enthält, daß sie von der anderen Partei zum Beistand ausgefcrdcrt werden kann, nur wirksam werden, wenn einer der Verkündeten sich gezwungen sieht, in einen Krieg zu ziehen zur Verteidigung von Interessen, welche beiden gemeinsam sind, ferner wenn die Um stände, unter welchen er diesen Schritt unternommen hat, derart sind, daß feststcht, daß er Len Streit nicht gesucht hat, und wenn der Verbündete, der zur eigenen Verteidigung in Kampf verwickelt ist, sich nicht durch eine einzelne Macht, sondern durch eine feind liche Koalition bedroht sieht. Nur in dem Falle, daß Frankreich Rußland im Kriege mit Japan unterstützt, würde England ver pflichtet sein, seinen Bundesgenossen zu unterstützen Der japanische Gesandte in London hat in dem angeführten Gespräche u. a. noch bemerkt: England und Japan handelten seit längerer Zeit gemeinsam und seien jetzt zu einer vollständigen Verständigung miteinander gelangt. Für die Kriegscvcntualität würde indes diese Verständigung ebenso wenig zu bedeuten haben wie jene „aktive Sympathie", die der Gesandte im Falle des russisch- japanischen Krieges erwartet. Es ist bezeichnend, daß die „Times" gerade in dem gegenwärtigen Augenblicke das lebhafte Bedürfnis empfinden, ihrer friedfertigen Gesinnung Ausdruck zu geben. Das Londoner Blatt hebt hervor, daß ein Krieg den Fortschritt der japanischen Zivilisation in unberechenbarer Weise aufhalten würde, und führt dann weiter aus: „Japans Interessen in Korea sind zu wichtig, als daß es nicht jeden Nerv anspannen sollte, um sie unverletzt zu erholten. Es erblickt in Korea seinen Hauptlebens mittelmarkt. wenn die eigenen Quellen einmal erschöpft sein sollten, und es hat große Kapitalien in koreanische Unter nehmungen gesteckt. Natürlicherweise betrachtet es auch Korea als das beste Ansiedlnngsland für die eigene Nation, und die Japaner wandern, wie sie cs bereits immer taten, in steigender Zahl dorthin aus. Schließlich ist der wichtigste Punkt für Japan der, daß die geographische Lage Koreas es für Japan absolut verbietet, zuzugeben, daß das Land, wie die Mandschurei, in fremde Hände gerät. Japan hat durch die drobcndc Stellung Rußlands an der Grenze sich genötigt gesehen, seine Ansprüche geltend zu machen, Ansprüche, die absolutes Recht aus Ancrken- nung haben, wenn Geographie, Rasse und Geschichte über haupt zählen. Tie getroffenen Maßnahmen waren friedlicher Natur, und während der langen Verhandlungen hat Japan eine Selbstbeherrschung gezeigt, die seit der Zeit, wo cs eine Groß macht wurde, seine Politik in so bemerkenswerter Weise charakte risierte. Daß die Streiffragen >n diesem Geiste friedlich ge löst werden kö8..en und daß cs Japan gelingen mag, Rußland die Berechtigung seiner Forderungen, ohne eindringlichere Maß nahmen zu ergreifen, klar zu machen, müssen alle diejenigen ernst lich hoffen, die unserem Bundesgenossen wohlgesinnt sind und die nicht gerne durch einen blutigen Krieg den Frieden des fernen Ostens gestört sehen möchten." Dieser langen Rede kurzer Sinn kann nur der sein, daß sich England im Falle eines russisch- japanischen Krieges streng an den Vertrag mit Japan halten und neutral bleiben würde. Die Japaner werden wohl trotz chrer begreiflichen Erregung noch kühlen Verstand genug besitzen, um dies rechtzeitig einzusehen, und es daher vorziehen, statt auf die „aktive Sympathie" John Bulls zu spekulieren, sich mit Ruß land zu verständigen Neueste Drahtmeldungen vom 13. Oktober. <Nachts einnekende Deveschen befinde» sich Seite 4.» Berlin. Der „Reichsanz." veröffentlicht die vom Kais? anläßlich seiner Anwesenheit in Wien verliehenen Auszeichnungen: Erzherzog Friedrich erhielt die Kette zum Schwarzen Adler- vrden, Erzherzog Leopold Salvator den Schwarzen Adler- orden und Oberyofmcistcr Fürst von und zu Li echten sie in die Brillanten zum Schwarzen Adleroröen. — Dem „.Hamb, Corr. zufolge sind bei den Verhandlungen über den Reichshaus Halts-Etat für 1904 auch in den Einzel-Etats^ die ionst davon möglichst verschont blieben, vielfache und scharfe Ltrcichniigeii von Neufordcrungen seitens der zuständigen Reichsbchörde vorgenom- mcn worden. — Der frühere natioiiollibcrale LandtagSabgeordnete Prediger einer. Richter ist im Alter von 82 Jahren in Marten dorf gestorben. — Die Meldung eines Frankfurter Blattes über schwebende Verhandlungen betreffend Verlegung des Sitzes der Regierung von Wiesbaden nach Frankfurt a. M. entbehrt jeder tatsächlichen Unterlage. Berlin. Mitteilung des KriegSmlnistcriums über die Fahrt der Truppentransportschiffe: Der Ablösungstransport der ostasiatischen Besatzungsbrigadc auf dem Dampfer „Silvia" ist am 12. Oktober in Colombo eingetrosscn und am 13. Oktober nach Suez abgcgangen. Berlin. Der japanische Gesandte in Berlin Graf Jnouye, der in den letzten Tagen aus Japan auf seinen Posten hierher zurückgekebrt ist. äußert in hiesigen diplomatischen Kreisen, daß die derzeitigen Beziehungen zwilchen Japan und Rußland durch aus nickt den Ausbruch eines Krieges befürchten lassen. Die Verhandlungen bechglich Koreas würden schon in nächster Zeit zu einem befriedigenden Ergebnis führen, und was die Räumung der Mandschurei anbetlifst, so sei zu erwarten, daß auch dieser Konflikt. auf gütliche Weise bcigelegt werden würde, da Rußland es bei > seiner !o oft bekundeten Friedensliebe wohl kaum in dieser An" gelegeiiheit aus einen Krieg ankommen lassen würde. Berlin. <Priv.-TeI.) Aus eigener Unvorsichtigkeit hat sich der Rittergutsbesitzer v. Lupinsky in Kioniichin bei Samkcr. einer der Führer der polnischen Bewegung, erschossen, v. Lupinsky wollte in Gcsellichcist ieineS Sohnes zur Jagd fahre» Als er nun mit seinen beiden getadenen Gewehren den Wagen besteigen wollte, fiel eins davon um und entlud sich. Die Schrotladung traf den linken Oberschenkel und den Unterleib Lnpinskys. so daß bald daraus der Tod eintrat. Danzig. Seit heute vormittag 10 Uhr herrscht hier leb haftes Schneetreiben. Paderborn. Zum Nachfolger des Armecbischoss Tr. Aßmann ist der bisherige Generolvikar des Militärbischofs, Hein rich Voll mar in Berlin, bestimmt. Derselbe wird heule vor dem päpstlichen Nuntius in München feierlich das Glaubens bekenntnis oblegen; auch die Bischofsweihe dürfte in nächster Zeit erfolgen, naufdcu! die päpstliche Ernennung vollzogen sein wird. Köln. sPrio.-Tel.) Einem Petersburger Telegramme der „Köln, Ztg." zufolge wurde die Zahl der Torpedofahrzeugc im Stillen Ozean bedeutend verstärkt. Außer mehreren Tor pedokreuzern, Torpedobooten, sowie Torpedolransportschiffen be finden sich neuerdings noch 11 Torpedoboote mit 40 Offizieren und 500 Mann uns außerdem 1000 Marinesoldaten der bal tischen Flotte auf dem Wege nach Port Arthur. Die japanische Flotte fft angeblich bereits nach der Küste Koreas abgeaangen. Darmstadt. Die Zarensamilie fährt heute nachmittag nach dem Jagdschloß Wolfsgarten ab und verbleibt daselbst 10 Tage. Alsdann weilt die kaiserliche Familie weitere 4 Wochen in Darmstadt. M ü ii cd e n. In der gestrigen Sitzung des Finanzausschusses wurde beim Etat des königlichen Hauses an den Ministerpräsiden ten die Frage nach dem Befinden des Königs Otto gerichtet. Herr v. Podewils gab zur Antwort, daß eine Llendemng in dem Be finden des Königs weder zum Schlimmeren noch zum Besseren erngetieten sei, worauf der Titel ohne weitere Erörterung geneh migt wurde. Nürnberg. sPriv.-Tel.) Der „Frank. Kur." meldet aus Bamberg: Als gestern vormittag IlffT Uhr der frühere Haus lehrer und Rechtskandidat DiPPold von Bayreuth in Begleitung eines Ziviltransporteurs hier emtraf, hatte sich, da seine Ankunft in der Stadt bekannt geworden war, am Bahnhofe eine nach Tausenden zählende Menge eingefunden. Als Tippold den Zug verlieb, wurde er sofort erkannt. Die Menge nahm eine drohende Haltung gegen ihn ein und trotz eines starken Aufgebots von Polizei und Gendarmerie wurde der Häftling samt seiner Be gleitung etwa 100 Meter weit in die Luitooldstraße hineingedrängt. Erst als die Polizisten und Gendarmen Miene machten, von ihrer Waffe Gebrauch zu machen, machte die Menge Halt, und es ge lang. Divpold in einen Wagen zu bringen. Dieselben Szenen des Johlens, Fluchens und Verwünschens Dippolds widerholten sich am Tore des Landgerichtsgefängnisses. Breslau. Auf der Straßk von Oberlangenbielau nach Peterswaldau wurde die arg verstümmelte Leiche eines gut gekleideten Mannes ausgefniideii. Die Persönlichkeit des Toten ist noch nicht feslgestellt. Breslau. sPriv.-Tcl.) Eine unter dem Vorsitz des Kai dinals Kopp abgehaltcne Erzpriesterkonserenz der Diözese Breslau richtete ein Ergcbenheitstclegramm an den Papst, worin sic diesem die Gefühle ihrer tiefsten und willfährigsten Verehrung bezeugen. Wien. In der vergangenen Nacht verstarb hier der Genera! bHollinächtigte und Direktor der Aktiengesellschaft Siemens u Halske, Dr. Richard Fcllinger. Prag. Auch der Rest der Landtags-Sitzung wurde mit der Obstruktion der Deutschen ansgefüllt. Paris. «Priv.-Tel.j .G!l B>aS" äußert sich zu den ost- asiatischen Meldungen: Es gibt leinen Vertrag, der uns zwinge, könnte, eine so ichlechte Sache, wie die Rußlands in Ost asien zu unterstützen. Paris. sPriv.-Tel.) Die internationale Sonitäts- konserenz hat heute ihre zweite Plenarsitzung abgehalten. Tic Delegierten aus Lpanic», Griechenland, Portugal, Rumänien und Rußland verlasen Erklärungen, in denen die Ansichten ihrer Regierungen über das allgemeine Programm der Konserenz zu sammengefaßt sind. Die t-itzungen wurden hierauf bis zur nach stcn Woche vertagt. A r m e N r ie rcs. In der Rne des Ecvles und in der R»e Bcmard griffen gegen mittag Ausständige mehrere Fabriken. Boilkgebäude und Kontore an. Der von ihnen angerichtete Schaden ist ziemlich beträchtlich. An einigen Stellen wurdet' Brandstiftungen versucht, an anderen Geschäftsbücher zerrissen. Die Ausständigen baden, um die Kavallerie in ihrer Bewegung-- freiheit zu Verbindern, Stücke Leinwand und Stricke a»er über die Straßen gewannt. In den Straßen patrouillieren Truppen Arm en ti v res. Die Unruhestifter haben im Credit du Nord 2000 und in c>>ieni anderen Bankinstitute 1500 Francs ge stohlen. Auf den Straßen ist eine ungeheure Menschenmenge angesammclt, io daß die Kavallerie cinfchreitcn mußte, um d> Straßen freiznl,alten. Es wurde ein Warenhaus geplündert und viele Waren auf die Straße geworfen. Mehrere Personen wurden verletzt. Nom. „Capitaii Frocassa", „Mcssaggero" und „Voce della Verita" drücken in ihren Morgenausgaben ihr Bedauern aus über die V crschiebung derReise des rus > ischen Kaisers nach Italien. „Popolo Romano" sagt: Wenn Kaiser Nikolaus gekommen wäre, würde das italienische Volk ihm gezeigt habe», daß cs sich durch die Sozialisten nicht irrclciten lasse. Das Blatt betont, daß die ganze italienische Presse, die die Gefühle der großen Mehrheit des Volkes verkörpere, mit Ausnahme einiger sozialistischer Blätter, einstimmig die unpassende Sprache einer so kleinen Zahl Individuen brandmarke. Rom. Ja dem Schreibe», das der Adjutant des Zaren dem Könige in Pisa übcrbrachtc, soll der Zar die Verschiebung der Reise mit großer Müdigkeit und Nervosität motiviert und nächstes Frühjahr als Zeitpunkt voogeschlagen haben, doch soll der Besuch nicht in Rom, sondern in Racconigi oder in einem anderen Orte statlsindcn. Vis a, Der König und die Königin lind in Begleitung des Ministers des Aeußern, Morin, und des Gefolges gegen 3 Uhr nachmittags nack Paris abgereist. Eine, aroßc DE . v« ^ -^S°L ZH Z S ^ T - 2. ' es V halb
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