Suche löschen...
Sächsische Elbzeitung : 15.07.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191507150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19150715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19150715
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1915
- Monat1915-07
- Tag1915-07-15
- Monat1915-07
- Jahr1915
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 15.07.1915
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
.Fernsprecher Nr. 22. Die „Sächsische Elbmlnnq" erscheint Dienstag,Donners' tag und Sonnabend. Die Ausgabe des Blattes erfolgt Tags vorher nachm. 4 Uhr. Abonnement« Preis viertel jährlich 1.1,0 Mk., Lmonallich 1 2>!k., 1 monatlich 60 Pfg. Einzelne Anmmern 10 Pfg. Alle kaiserlich. Poslanstaltcn, Postboten, sowie die ZciUmqölräqer nehmen stets Bestellungen ans die .Sächsische Elbzeilnng" au. Tägliche Nomau-Bcilage. SouuabcudS: „Illustriertes ttnterhaltnngSblntt". 5liEksEcMtit»W. Amtsötatt sm iW K«iliiill!t Amtsikiill!!, Bmlilichc HWiB«i Sc« Ziliibklii b> ElhmiiW, stwic für kn ZiOI«k«!ti!idnlii <;n Hchnsiti«. Tel.-Adr. Elbzeitung. Anzeige«, bei der «leiten Ber- breitung d. Bl. von grosser Wirkung, sind Montags, Mittwochs nnd Freitags bis spätestens vormittags l) Uhr nnfzngcbcn. Preis für die 5> gespaltene PcUtzcilc oder deren Panin 16 Pfg. (tabel larische und komplizierte An zeigen nach Ucbcrcinkunft). „Eingesandt" und „Ncklamc" 60 Pfg. die Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Alle 14 Tage: „Landwirtsch. Beilage." In sc rat c n-A u n a hm c st e llc u : In Schandau: Expedition Zankcnstrasjc 104; in Dresden und Leipzig: die Anuonccn-Anrcan« von Haascnstcin x Bögler, Znvalidcndank nnd .ltndols Mosse, in Frankfnrt a. M.: ck. L. Daube S: Co. - - - Nr. 83. Schandau, Donnerstag, den 15. Juli 1915. 59. Jahrgang. Amtlicher Teil. Vorratserhebung über Ole und Fette. Am 15. dieses Monats ist gemäß der Bekanntmachung Uber Vorratserhebungen vom 2. Februar 1915 eine Erhebung Uber die Vorräte an Ölen und Fetten vorzunehmen. Abholung bereit zu halten sind. Anzuzeigen sind die am 15. Juli laufenden Uber einen Doppelzentner. Schandau, am 14. Juli 1915. Jahres vorhandenen Vorräte Der Stadtrat. Ms aem Arge rur Devolution in MKIanä. Da in einigen russischen Städten verwegene Verschwörer schon längst an der Arbeit sind, und weil auch in Ruhland allmählich eine Partei zur Entwickelung kommt, die Ruhland von der Beamtenwillkür und dem Drucke der geistigen Finsternis befreien will, so hat man vielfach angenommen, dah die Unzufriedenen und Unversöhnlichen in Ruhland sofort mit dem Beginne des Krieges als einer günstigen Gelegenheit auch mit einer grohcn revo lutionären Bewegung in Ruhland einsetzen, mindestens aber heimlich einen grohen Schlag gegen das Zaren- rcgimcnt vorbereitcn würden. Diese Anschauung ist ein Irrtum. Das Gesetz der Trägheit und Schwerfälligkeit hängt noch viel zu zäh am russischen Volke, als dah aus demselben etwa wie 1789 in Frankreich eine große Revolution wie ein mächtiger Feuerbrand plötzlich Hervor brechen könnte. Die große Mehrheit des russischen Volkes besteht ja auch aus Bauern, und der russische Bauer ist allen Versprechungen der Negierung und der Geistlichkeit gegenüber gutgläubig und geduldig, und den russischen Bauern sind bei Beginn des Krieges viele Versprechungen gemacht und gute Hoffnungen ausgepslanzt morden. Den russischen Bauern ist sogar versprochen worden, daß sie das Land der in Rußland lebenden Völker nnd Volksstämme, die nicht altrusfisch sind, bekommen würden und dazu noch vieles vom Feinde erobertes Land. So etwas gefällt dem landhungerigen russischen Bauer sehr gut, und er zog deshalb gern in den Krieg. Da durch den Krieg auch aller fremder Handel in Rußland vernichtet werden sollte, so gefiel auch den russischen Kaufleuten und Fabrikanten der Krieg. Den größten Beifall sand aber der Krieg bei allen russischen Beamten und höheren Offizieren, denn sie konnten sich jetzt bei den riesigen Heercslieserungeu die Taschen stillen und die Unterschlagungen einmal gehörig im großen betreiben. Man sieht daraus, daß für die eigentlichen Vertreter der Revolution während des Krieges in Rußland der Boden zunächst gar nicht günstig war, und deshalb eine große Revolution in Rußland von heute auf morgen nicht ausbrechen kann, auch dann nicht, wenn die Russen noch einige Niederlagen erleiden. Aber Rußland befindet sich durch den Krieg in einer großen Gährung und diese kann der Revolution die Wege bereiten. Es ist nämlich im russischen Volke doch bekannt geworden, daß die russischen Heere schwere Niederlagen erlitten haben, dah Millionen von russischen Soldaten ihr Leben oder ihre Gesundheit eingcbüht, und daß Milliarden an Geld und Gut, Waffen und Kriegs material durch den Krieg verloren gingen. Diese ungeheueren Verluste und ganz vergeblich ge brachten Niesenopser erzeugten im russischen Volke eine große Gährung, die durch die Fortdauer des Krieges einen hitzigen, fieberhaften Charakter anzunehmen droht, denn wenn die russische Negierung den Krieg gegen Deutschland, Oesterreich-Ungarn und die Türkei sortsetzcn will, so muß sic das russische Volk zu ganz unerträglichen Opfern zwingen. Man wird in Rußland achtzehn- und siebzehnjährige Rekruten ins Heer einstcllcn, und man wird ganz alte Jahrgänge der Reichswehr cinberusen, man wird auch Zwangsanlcihen machen und Vieh und Getreide massenhaft für das Heer mit Beschlag belegen. Bei dem Mangel an höherer Kultur und innerer Kraft werden die Notstände in Rußland einen ganz besonders hohen Grad erreichen, und das russische Volk wird dann zur Verzweiflung kommen. Nach den neuesten Kundgebungen aus Ruhland mutet die russische Regierung auch den russischen Ein wohnern in dem vom Feinde bedrohten Gebiete an, Haus und Hof zu verlassen, und Hab und Gut, wenn sie es nicht mit sortnehmen können, zu zerstören. Wenn Nichtamtlicher Teil. so das russische Volk erst dann zur Verzweiflung ge trieben wird, kann die jetzt noch kleine, aber verwegene russische Ncvolutionspartei blühen. Dann kann es lrommen, dah russische Regimenter sich empören und ihre Führer erschießen, dann kann es kommen, daß man die Urheber dieses Krieges ermordet und viele als Peiniger des Volkes bekannte Beamte an den Galgen hängt. Dann kann auch der Fall eintreten, daß eines Tages eine Schar tollkühner Revolutionäre mit für die Ver schwörung gewonnenen Offizieren und Soldaten vor dem „Väterchen" erscheint und ihm ihren Willen aufzwingt. Das alles kann aber erst eintreten, wenn der Krieg gegen Rußland energisch weitergesührt wird. Kriegsereignisse. Großes Hauptquartier, am 13. Juli. Westlicher Kriegsschauplatz. Ein französischer Handgranatenangriff bei der Zucker fabrik von Souchcz wurde abgewiesen. Im Anschlusse an den Sturm auf den Kirchhof wurde darüber hinaus unsere Stellung in einer Breite von l»OO Metern vorgeschoben und auch das an der Straße nach Arras gelegene Cabaret Rouge genommen. Die Zahl der Gefangenen hat sich auf8 Offiziere, 215 Mann erhöht. Verschiedene Ansätze zu feindlichen Gegenangriffen wurden unter Feuer genommen. Ihre Durchführung wurde dadurch verhindert. Zwischen Maas und Mosel entwickelte der Feind leb hafte Artillcrietätigkeit. Viermal griff er im Verlause des Abends und der Nacht unsere Stellungen im Priester walde an. Die Angriffe brachen unter großen Ver lusten vor unseren Linien im Feuer zusammen. Ocstlichcr und südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Oberste Heeresleitung. Von einem deutschen U-Boot beschossen. Grimsby. (Reutcrmeldung.) Der Fischdampscr „Fleetwood" lies am Montag ein. Er neigte stark zur Seite. Das Schiff wurde ohne vorhergehende Warnung in der Nordsee von einem deutschen Unterseeboot beschossen. Ein Mann ist tot, drei sind verwundet. 12 deutsche V-Boote im Mittelmeer. Der „B. Z." wird aus Athen berichtet: Nach an geblich zuverlässigen Privatmeldungen befinden sich im Mittelmeer 12 deutsche Unterseeboote. Andere würden folgen, um der Blockade an den Dardanellen und den Operationen aus Gallipoli ein Ende zu bereiten. Kreuzer „Königsberg" vernichtet. Die englische Admiralität gibt bekannt, daß die beiden Monitoren „Csevern" und „Mersey" den deutschen Kreuzer „Königsberg" vom 4. bis zum 11. Juli in der Mündung des Nufidji an der Küste von Deutsch-Ostafrika vollständig wrack geschossen haben. Die Verluste der Italiener am Jsouzo. Die Genfer „Tribuna" bestätigt nach dem „Hamb. Fremdenbl." den Zusammenbruch aller italienischen Angriffe. Die Verluste der Italiener am Jnsonzo beziffert die Zeitung auf Uber 80 000 Tote, Verwundete und Feld- dienstunfähige. Italien braucht mehr Munition. Die Tribuna weidet: Der König hat im Haupt quartier einen Erlaß unterzeichnet, wodurch ein Aus schuß für die eifrigere Herstellung von Waffen und Munition ernannt wirb, an dem der Ministerpräsident sowie der Minister des Schatzes, des Krieges und der Marine teilnehmen. Zugleich wurde Generalleutnant Alfredo Dello lio zum Unterstaatssekretär für Waffen und Muniton ernannt. Der kriegsmude Heber d Auttuuzio. Die Stampa" teilt mit, d'Annunzio habe in Pescara seine Mutter besucht. Die Mutter weinte beim Anblick des Sohnes. d'Annunzio war erst sprachlos; sein erstes Wort war: „Mutter, ich werde Dich nie mehr verlassen." Somit scheint seine Reise an die Front wiederum ins Wasser gefallen zu sein. Herabsetzung der Gehälter der im Felde stehende» französischen Staatsbeamten. „Daily News" melden aus Paris: Bisher hat die französische Negierung die Gehälter der Staatsbeamten, die ins Heer eingestellt wurden, voll ausbezahlt. Wie in parlamentarischen Kreisen verlautet, beabsichtigt man jetzt aus Sparsamkeitsrücksichten, vom 1. August ab eine Herabsetzung der Gehälter, wahrscheinlich auf die Hälfte. Frankreich läßt die Amerikafahrer durch Torpedoboote geleiten. Genf. Ein Genfer, der aus Philadelphia nach Gens zurückgckehrt ist, berichtet, das englische Schiss, das ihn in 18 Tagen ohne Zwischenfall nach Bordeaux ge bracht habe, sei auf dem größten Teil der Neise von französischen Zerstörern begleitet gewesen. Wollen die Franzosen von den Japanern lernen, wie gesiegt wird'/ In Frankreich weilt seit einigen Tagen eine japanische Militärmission unter dem Befehle des Obersten Ogala. Man nimmt an, daß diese japanische Militär mission dem französischen Gcneralstabe die japanischen Kriegs-Erfahrungen unterbreiten soll. Die Franzosen wollen also von den Japanern lernen, wie gesiegt wird. Leider sind nur die Deutschen an der Westfront keine Nüssen! Frauzvsische Abueiguug gegen eine« zweite» Wiuterfeldzug. Die „Neue Freie Presse" meldet aus London: In Frankreich haben sich wichtige Vorfälle zugetragen, die für den Verlaus des Krieges von Bedeutung sind. Der Präsident Poincaree hatte vor einigen Tagen eine Neise an die Front angetreten. Er kehrte viel schneller zurück, als er beabsichtigt hatte, weil die Bevölkerung und die Truppen Kundgebungen gegen die Fortsetzung des Krieges veranstalteten. Meldungen aus Frankreich berichten über unzweifelhafte Merkmale zunehmender Kriegsmüdigkeit. Die Bevölkerung und die Armee haben die größte Ab neigung gegen einen zweiten Winterfeldzug. Dazu kommt die Unzufriedenheit über die viel zu geringen Leistungen der Engländer. Auch die beiden Generalstäbe, der eng lische und der französische, sind uneinig, und diese Un einigkeit wirkt auf die allgemeine Stimmung drückend. Dazu kommt der Rückzug der Russen aus Galizien, der in Frankreich den tlessten Eindruck Hervorries. An Ge fallenen, Verwundeten und Kranken verliert die französische Armee monatlich nicht weniger als 200 000 Mann. Joffres letzter Trnmpf. Die französische Kammer hat eine Gesetzesvorlage an genommen, nach der alle Senegalesen der Jahresklassen 1889 bis 1917 in das französische Heer eingestellt werden. Ein Antrag des Abgeordneten Labroue, nur die geläufig französisch schreibenden und sprechenden Senegalesen auf zunehmen, wurde unter Protest abgelehnt. Hwei Polinnen «nter Spionaqeverdacht hinqerichtet. Wie aus Petrikau berichtet wird, sind zwei Polinnen in Opocno, Gouvernement Radom, unter der Anklage, sür die österreichisch-ungarische Armee Erkundungsdienste geleistet zu haben, von den Russen verhaftet und öffent- - - ? gerichtet morden. Vor Vollzug der Exekution ries die eine Verurteilte: „Es lebe Polen!" Die andere forderte die Versammelten zu oerzweiseltem Kampfe gegen den Zarismus auf. Der Heldenmut, mit dem beide
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite