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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.11.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192111100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19211110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19211110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-11
- Tag1921-11-10
- Monat1921-11
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.11.1921
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Riesaer H Tageblatt nnd Anreiaer Mtblatt and Ameiger). 74. Jahr« „ . — . , — stud die Straßeutzahner aeftern früh Tages schwarzrotgoldeneu Flaggenschmuck. Da« Gewerk- »» den Streik ,errett«. Urder die Ursache »tesrS Ansftaude» schastskartell Leipzig und die Vorstände der sozialistischen » ersitze» »TB. fo»,endrS: Dtt vatzahöfc S, 18 ««» 23 st«» »ie Berlin—Washington—Wiesbaden. TS vergeht kern Tag, an dem die Krise der Revara-, twnS frage, hervorgerusen durch den Sturz der deutschen Mark, nicht in neuen Erscheinungsformen zutage träte. Drei Tatbestände von bedeutendem Gewicht liegen beute Meder vor. Erstens die Ankunft der Reparationskommisfion rn Berlin und das Bekanntwerden einiger ihrer Programm- Punkte. Zweitens ein Einspruch des englischen Vertreters rn der Reparationskommisfion geKn das Wiesbadener Ab kommen und drittens die Berufung des französischen Wie deraufbauministers Loucheur nach Washington, wo sein Ministerpräsident Briand soeben angelangt ist. Ob die Meldung von der Berufung LoucheurS nach Washington sich bestätigt, steht allerdings noch dahin. Heute vormittag wurde sie jedenfalls von Paris auS dementiert. Es besteht ern unmittelbarer Zusammenhang zwischen all diesen Ereignissen, und dieser Zusammenhang ist eben die immer näherrückcnde Möglichkeit, daß Deutschland nickt einmal in der Lage sein werde, die Januarrate zu bezahlen, die immer unverkennbarere Gewißheit, daß das jetzige Re- parativnsschema auf die Dauer nicht erfüllt werden kann In der Note deS englischen Delegierten in der Reparations kommission, Sir John Bradburhs. dis wir bereits in der gestrigen Nummer des „Ries. Tagebl." veröffentlicht haben und in der das Abkommen Rathenau—Loucheur als für die übrigen Alliierten in seiner jetzigen Form unannehm bar bezeichnet wird, findet fick der Satz: „die Arbeiten des Garantieausschusses haben noch nickt einen Punkt er reicht, wo die Bezahlung der übrigen Raten, selbst für das lausende Reparatwnsjahr, als gesickert angesehen wer den könnte." Hier ist also von informiertester und offi ziellster Seite die Unsicherheit selbst der nächsten Raten- zahlung zum Ausdruck gebracht. WaS die späteren Raten anbelangt, so schließt zwar dieser Bericht noch die Augen vor der tatsächlichen Gefährdetheit auck dieser Zahlungen, aber er hebt doch hervor, daß es nicht angängig sei, den Ulttmatumspflichten Deutschlands nack Art des Wies badener Abkommens noch neue Leistungen hinzuzufügen, die zum mindesten mit der Behauptung Deutschlands, daß eS. schon die Ultimatumslasten nicht zu tragen imstande sei, durchaus nicht harmonierten. Sir John Bradburh will also das Wiesbadener Abkommen nur pann gelten lassen, wenn die Vorteile, die Frankreich darin gewährt sind, und die eine Bedrohung der auf die übrigen Alliierten entfallen-' den Forderungen darstellen, wesentlich abgeschwächt wer den. Dies letztere scheint uns im wesentlichen eine eng lisch-französische Angelegenheit. Ein deutsches Problem aber ist die Frage der Leistungsfähigkeit insgesamt und das aktuelle Problem der Leistungen pro 1922. ES ist Wohl nicht von großer Bedeutung, daß Bradburh die erstere Frage nicht angeschnitten hat, nachdem er ja bezüglich der viel enger gesteckten zweiten schon seine Zweifel geäußert hat. Diese Zweifel find es wohl auch, die zu der Reise der Neparationskommission nach Berlin führten. Ohne Zweifel sieht man den Zahlungsplan pro 1st22 imnier mehr ms Nichts der Markentwertung zerrinnen, und es scheint Aufgabe der Neparationskommission zu sein, zunächst ein mal zu sichern, was noch zu sichern ist. Der „New- tzork Herold" weiß zu berichten, daß man von der deutschen Negierung einen sofortigen Vorschuß von 100 bis 209 Millionen Goldmark fordern wolle, und daß man u. a. darauf dringen werde, die Gehaltsaufbesserungen der Be amtenschaft erst dann vorzunehmen, wenn die Nepara- tionsraten des kommenden Jahres sichergestellt seien. Es sollen nach dein „Echo de Paris" noch weitere, sehr ernste Maßnahmen ms Auge gefaßt sein, diese Zahlungen sicher zu stellen, u. a. Maßnahmen gegen die Kapitalflucht aus Deutschland und die Devisenspekulation. Sind diese,Nach richten richtig, so beweisen sie zwar, daß die Neparütions- kommission ebenfalls von den akuten Zahlungsschwierig keiten Deutschlands durchdrungen ist, daß sie aber gleich falls noch an der Fiktion festhält, die Zahlungsbestim- munacn des Ultimatums selbst seien an sich durchführbar. Diese Art der Einstellung mag durch die Kompetenz begrenzung der Reparationskommission wie auch ihrer ein zelnen Mitglieder gegeben sein, aber es läßt sich nicht ver kennen, daß die Regierungen selbst bereits mit anderen Auffassungen an das Problem Herangehen. Tie Einver leibung der Währungs- und Schuldenfrage in das Pro gramm der Washingtoner Konferenz lieh bereits deutlich darauf schließen, und wenn eS sich bestätigen sollte, daß Brrand seinen Minister Loucheur, der ja. ausschließlich mit Reparationsfragen besaht ist, so plötzlich nach Wa> hing ton Nachkommen läßt, so besteht Grund zu der Vermutung, dah das Reparationsproblem dort in noch ausgiebigerer Weise besprochen werden soll, als eS schon vor Hriands Abreise wahrscheinlich schien. Wir hoben in Deutschland allen Anlaß dazu, die weiteren Symptome dieser Krise mit höch ster Aufmerksamkeit zu verfolge». Ankunft der ReParationsko»«isfio«. Die Mitglieder der RrparatiouSkommtsfiou stnd gestern üachmittag in Berlin «ingetroffen. lieber die Absichten der Kommission wiffen die Blätter nur mitzuteilcn, daß sie sich an Ort und Stelle über die Finanzlage Deutschlaichs in- formieren wird. Ueber dt« Einzelheiten ihres Programms ist auch an Berliner zuständigen Stellen nichts bekannt. * . Wie der »Vorwärts* mittellt, «ird heut« das Reichs- kabiuett über die Eindämmung der Geldentwertung de- raten und Richtlinien für die kommenden Besprechungen mit der Reparationskommission ausftellen. Der daverische Ministerpräsident«»-^ Lerchenfeld ist geftkrn nachmittag in Berlin etngetrosf««. Der .Deutschen Allgemeinen Zeitung* zufolge dient der Besuch einer Aus- spräche mit den zuständigen Stellen de« ,Reichs über die Lage. Graf Lerchenfeld hat bekanntlich bei seinem Amtsantritt Parteien hatten für nachmittag 2 Uhr sieben große öffent liche Versammlungen mit dem Thema „Ter 9. November und die Arbeiterklasse* angesetzt. Diese waren — in den meisten Betrieben ruhte ab l Uhr mittags die Arbeit — durchweg aut besucht. Der TemonstraNonSzng nach dem AugustnSpIatz und die Kundgebung auf demselben unter schied sich kaum von früheren derartigen Veranstaltungen. Der Platz war gut besetzt. Ohne Zwischenfälle, wie der Aufmarsch, vollzog sich auch die Räumung des Augustus- platzeS, die Mehrzahl suchte rasch die heimisch-n Penaten auf. In Hamburg fanden am Mittwoch stark besuchte Demonstrationsvcrsammlungen statt. Am Vormittag waren an den Gräbern der Revolutionsovfer von der Sozialdemo kratischen Partei und vom Arbeiterrat Groß-Hamburg Kränze niedergclegt worden. Auf Beschluß der Gewerkschaften trat in Stettin nm Mittwoch mittag ArbeitSruhc ein. Ter größte Teil der Arbeiterschaft leistete diesem Beschluß Folge. Tie Teil- nähme an der Einweihung des TenkmalS sür die in den RevolntionS- und Kapptagen Gefallenen war gewaltig. Das Denkmal wurde nachts mit roter Farbe beschmiert. Tas Polizeipräsidium setzte aus die Ermittlung der Täter eine Belohnung von 3000 Mark aus. Von der Botschafter»otrsereu;. Di^ Botschafterkonseren; in Paris hat gestern vor mittag den Beschluß über die Festsetzung der albanische« Wrenze unterzeichnet und beschlossen, diese Entscheidung der albanischen, der griechischen und der fuaojlawiichen Negie rung, sowie dem Völkerbund zu notifizieren. Außerdem ist beschlossen worden, Oesterreich zur Ratifikation des Proto kolls von Venedig auszufordern. TieBotschasterkonserenzhateinSÄrcibendcrungarische» Regierung zur Kenntnis genommen, das ihr durch den alliierten Vertreter in Budapest zugegangcn ist und in dem die ungarische Regierung sich verpflichtet, den Beschlüssen der Botschallerkonserenz vom Februar 1920 und Avril 1920 Folge zu leisten. Durch diese Beschlüsse wird die Wiederein setzung der Habsburger untersagt. Fsch für einen Krieg mit Cvwjetrnsiiaud k Eine Telegraphenagentur erfährt aus Warschau. Mar schall Fock, der gegenwärtig in Amerika weilt, führe dort eine große Propaganda für eine sofortige Intervention in Sowjetruhland. Fach habe dem Präsidenten Harding er klärt, die Weiterexistenz der russischen Sowjetrepublik sei unvereinbar mit dem europäischen Frieden und Wieder ausbau. Weiter meldet dieselbe Korrespondenz, auch die französischen Delegierten für die Washingtoner Konferenz hätten den Auftrag, unbedingt diese Intervention gegen Sowjetrußland auf der Wafhingtoner Konferenz durchzu- setzen. Wenn diese Nachrichten zutrcffen, so wird man in Deutschland aufhorchen müssen. Nicht nur weil wir über haupt an dem Schicksal Rußlands und an dem Frieden Europas einigermaßen interessiert sind, sondern auch weil eine Intervention in Rußland ohne Zweifel Deutschland al« Aufmarschgebiet benutzen würde. Wir haben aber keine Sehnsucht nach einer Wiederholung der Tragödie von 1812, und die überwiegende Mehrzahl der deutschen Bevölkerung ist wohl auch der Ansicht, daß niemand rin Recht hat, dem russischen Volke von außen her irgend eine Rcgiernngsform aufzuzwingen. Es ist vielleicht zu verstehen, daß Marschall Fach sich danach sehnt, seinem Feldherrnruhm neue und verhältnismäßig billige Lorbeeren hinzuzusügen. Aber eS wäre nickt zu verstehen, wenn die großen Wesrmechtc sich tatsächlich dazu hergeben würden, die srivolcn und erfolg losen Abenteuer der letzten Feldzüge gegen Rußland noch einmal zu wiederholen, und die Sowjetregiernug zum Märthyrer zu macken, der, selbst wenn ihm der Garaus ge macht würde, in der Erinnerung von Millionen nun erst recht glorifiziert wäre. Demobilisierung in Jugoslawien und in der Tschechoslowakei. Die „Grazer Tagespost* meldet aus Belgrad: Mit Rück sicht aus die Entwirrung in Ungarn beschloß der Minister rat eine teilweise Abrüstung der einberufcnr« Reservisten. Die aktive Armee loll solange an der Grenze Reiben, bis ei» normales Verhältnis zu Ungarn eingetretcu ist. Der Eisenbahnverkehr mit Ungar» ist wieder ausgenommen. AuS Prag wird gemeldet: Die TtmobiUsiernug der Armee beginnt am 10. November uns soll vor Ende No- vemver vollkommen durchgesührt sein. Ter Präsident dec Republik gibt in einem Armeebeseht seiner Genugtuung darüber Ausdruck, in wie kurzer Zeit die Armee kampfbereit gemacht worden fei. Die rasche Konzentrierung der vewass- neten Kräfte habe einen entscheidenden Einfluß auf -die günstige Entwicklung der Ereignisse gehabt. Tagesileschichte. D-utsideS Rrich. SinkrlatzzumSchutzeder Verbraucher. Da» bayerische BrsamrmiMfteriuiu hat zum Schutze »er Verbraucher «tue« «belaß veröffentlicht, wort» es heißt, »atz viele gewissen los, Leute die Rat »es Velkes infolge »er rapi» wachsende« Tenerung mitzbrauchr», «» sich in krosser Selbstsucht ««» Habgier maßlos zu bereichern, «egen diese Polksausbeuter solle durch umfangreiche Maßnahmen nn» empfindliche und sofort wirksame Strafen seitens der Ge richte «ad Polizeiorgane energisch vorgegange« werde«. — Hoffentlich folge» diesen Worte,» auch die Taten. Stratzeabatznerstreik in Berlin, «nfde« Bahn höfen S, 18, 2» ««» 23 find die Straßenbahner aeftern früh erklärt, daß er bestrebt sein werde, eine enge Fühlungnahme mit dem Reich aufrecht zu erhalten. Die vorfchnsiforderungen Frankreichs. Wie der „TemvS" bestätigend meldet, bat die Garautie- kommisston die Forderung erhoben, daß Deutschland am 15. November und am 1. Dezember je einen Vorschuß leistet, der zahlenmäßig etwa vier Fünftel der halben Milliarde Goldmark betragen soll, die am 15. Januar 1922 fällig ist. Diese Vorschnßzabliingen sollen aus den Einnahmen der Zölle »nd der AuSfuhrabgabe enthob«» werden. DieRepara» tionSkommission, welche sich mit diesen Forderungen einver standen erklärt bat. wird jetzt in Berlin mit der deutschen Regierung über die Maßnahmen sprechen, welche die deutsche Regierung ins Auge gefaßt hat. um diese verlangten Vor schußzahlungen zu leisten. Die Kommission wird sich ferner eingehend mit der Kreditaktion der dentscken Industrie, so wie mit dem MarkkurS, ferner mit dem deutschen Budget und der Schaffung neuerEinnahmcqnellen durch neue Steuern usw. beschäftigen. , Die französische Kammer zu« Sturz der Mirk. In der gestrigen Sitzung der französische« Kammer ergriff bei der Beratung der Finanzlage Frankreichs der Berichterstatter des Finanzausschusses de« Lafteyrie das Wort und erklärte, der Stur, der Mark und der öster reichischen Krone würde den geldlichen Bankrott Deutsch lands. aber nicht den wirtschaftlichen herbeikühren. Durch den Sturz der Mark werde der Mittelstand in Deutsch land grausam in Mitleidenschaft gezogen. In Deutsch land gebe es nur einen Teil der Bevölkerung, der die Schulden Deutschlands begleichen könne; aber die Alldeutschen unternehmen alles, was sie könnten, um die Erfüllung der Pflichten Deutschlands unmöglich zu machen. Was soll die Regierung unternehmen, wenn Deutschland die Anwendung des Artikels 234 des Friedensvertrages verlangt? Frankreich hat vorgeschlagen, Deutschland ent gegenzukommen, aber die anderen Alliierten hätten verlangt, daß dieses Entgegenkommen dazu dien?, daß die Summe bezahlt werde, die man ihnen schulde. Bö» diesem Lage an sei die Mark gefallen. Frankreich habe nicht nur nichts getan, um den Sturz der Mark herbeizuführen, eS habe im Gegenteil durch das Abkommen von Wiesbaden viel zur Erleichterung der geldlichen Lage Deutschlands beigetragen. Die heutige Ursache des MarksturzeS sei die Unordnung der deutsche» Finanz««. Lasteyrie erklärte weiter, wenn der Deutsche 1000 Mark zahle, zahle der Franzose 520 Franken. Das sei zehnmal mehr. Angesichts dieser Lage müsse die Garantiekommisfion funktionieren, um die Kontrolle der Steuereinnahmen und des gesamte» Devisenhandels i« Deutschland sicher zu stellen. Die Alliierten hätten nach dem Kriege eine Politik der finanziellen Solidarität betreiben muffen. Endweder Deutschland oder Frankreich müsse zahlen. Einen Mittelweg gebe es nicht. Ratheuittt über das Wiesbadener Abkomme«. Der Reparationsausschuß des Reichswirtschaftsrates beschäftigte sich gestern in gemeinsamer Sitzung mit dem Kohlenausschuß mit dem Rathe«au-Louche»r-Abkomme«. Reichsminister a. D. Ratheuau erläuterte und verteidigte das Abkommen in seiner Eigenschaft als Mitglied des Äeichs- wirtschaftsrates. In der Erörterung kam zum Ausdruck, daß es sich iu erster Linie darum handele, ob es möglich fei, ein Produktionsprogramm aufzustellen, durch welches die deutsche Wirtschaft sich auS einer konsumierenden in eine produktive verwandeln oder mindestens eine Balanzierung der Handelsbilanzen eintreten könne. Ohne Einschränkung des LuxnSgüterderdrauches in Deutschland fei dieses Ziel nicht zu erreichen. Besonders günstig fei, daß das Wies badener Abkommen der Industrie für lange Zeit Beschäf- ligung gewährleiste. Die Feier des S. November. Im ganzen Reich ist, soweit die bisher vorliegende» Meldung«» erkennen laßen, die Feier des 9. Novembers ruhig und ohne Störung verlaufe». In Berlin verließen nachmittags um 2 Uhr die Arbeiter ihre Betriebe und be gaben sich in geschlossenen Zügen nach sechs verschiedenen Plätze», wo Ansprache»» gehalten wurden. Die Beteiligung an den Versammlungen und an den Umzügen war schwach. Man schätzt di« Zahl der Demonstranten auf höchstens 70000. Abends sanden in etwa 20 Lokalen Versamm- luugen unter Teilnahme von Familienmitgliedern statt. Am Hnmdoldthain schloß Emil Barth seine RevolntionS- dilanz mit den Worten: 1914 «ar dep Michel ein Rind vieh, 1918 «in größeres Rindvieh und jetzt ist er ein Rtesenrindvieh. In Dresden bat sich der 9. November nicht «rbebltch von einem gewöhnliche,» Werktag unterschieden. Die öffentlichen Gebäude trüge»» Flaggenschmuck in den ReichS- farben. In sehr vielen Betrieben ist gearbeitet worden. Di« Straßenbahn verkehrte wie sonst. Am Vormittag fanden tn verschiedenen Sälen Versammlungen statt. Die Teilnehmer zogen dann geschlossen nach dem Wiener Platz, wo der Arbeiter-Sängerbund Lieder vortrua. Auch de« Abend« waren größere Versammlungen; ein Fackelzna der Arbeiterschaft bildete den Abschluß der Feier de« Revo- lutionStages. Aus Anlaß des ÜtevolutionktageS wurde auch in verMedenen Druckereien Sachsens gefeiert, so daß einige Zeitungen nicht erscheinen konnten. So znin Bei spiel nicht in Radebeul,' Lockwitz, Großenhain, Meißen, Zwickau, Hohenstein-Ernstthal usw. In Leipzig ist der Revolutionsfeiertag außerordentlich ruhig verlausen. Staatsgebiiude trugen aus Anlaß de« ch- SS8. Donnerst««, 19. November 1921, abend«. Da« Mesa« Tageblatt erscheint jeden Len abends '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtags. Bez»,»preis, gegen Barauszahlung, monatlich 5.— Marl ohne Zustellgebühr. Einzelnummer so Pf. Anzeigen sür di» Stumm« des Ausgabetages sind bis 9 Uhr vormittag» aufzugeben und im voraus zu bezahlen; «in« Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wirb nicht übernommen. Preis kür di, 4» mm breit,, tz ww bohr Brundschrtst-Zetl« (7 Silben) 1.50 Mark, OrtSpreis 1.2S Mark; zeitraubender und tabellarische, Satz SO"/, Sluüchlag. Nach- Weisung»- und VermitttlungSgebühr 50 Pf. Feste Tarif«. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Klag« «ingezogen werden muß oder de» Auftraggeber in lkoitturS gcrär. Zahlung»- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig« Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Fall« Höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebet der Druckerei, der Lieferanten oder der BesörderungSeinnchtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung «der Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreise;. ilhelm Dittrich, Niesa. «nd Anzeiger Meblatt a«d Anzeiger). DI-K« »IU» «IM u- «-«Ich-« »-W-NlatlNWl der «mtShmchtmannschast «roßenhat«, de» Amt»gerlchtS, der AmtSanwaltschast beim Amtsgerichte «nd de» Rate» der Stadt Riesa, de» Kina«,am« Riesa nutz de« Hanvtzollamt» Meißen, sowie de» «emeinderate» RröbL.
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