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02-Abendausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 18.01.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19140118029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1914011802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19140118
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-01
- Tag1914-01-18
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Ist-. 17. 2. Ausgabe. DrMer Neuefte NaHEkEZIEZI unabhängige Tageszeltuna - M- I » »k. M »L. .- -,-.. .- ~...... M ZElng Z:x-«.«kZZ«-«s«::7::«»·sz ggs dar-HEXE usi» Volks-u sysin Ist ko-. II- Zas Mund olt —f sont-lud 70 ka» aussetzt-only Mo Mk. frei hat«-. Mit der IMPLIED-- T- «F·fsssa:.zzkszgzss«sssslhm. ·««««"«ekp:.s....·«s.ss«s..!s-rsIIMIZSZQITJZMW 111 « « . i« a . « « weih-Essskzijgz»Wässiszzzzzzkikzzzssxä Gtö te Vetbkekkmts MS« CUO txt-InsMzssg.-:-.5.:.55..·;2.e·.-»segnet-MAX Wmenipn Tuch satsutlekr. cl s on» Ins alte a « Z th« Ruft-« Aha« 75 · « «M · GEIST-W- ILL-WWEIZPÆZHZZM gut-»am- m swskschsmsteus serv-www s» gis-zssssgzsszEkkkksMÆngWWg«- - thun note I sm« - lls »k- Issv - - . Muw"owutames ad ach-Zie- Zkr. a « sitt-sprechen Reduktion RI. 18 892 Its-edition Nr. Is M, Vettqu Nr. ts ZU Tetegpsdr.e Neuem Orest-m stack- dem aussuc- iu han«-zukommt t Äs- Wiss-los Akte 40 citlse souutasssikshsusssse II a t su skk Use-tiqu 1. sonntags-wende ist«-Lesu lektem Nons- liehe Seit-« If und ds. Unten get-lau Seite 17. Jkaueuzeipuus sein W. eint-leben Seite U. stärkt-ste- Ceite sk. Vet «ks«tes Seite U. Dressur Swrtscitsus Seite Is. seden sind. Würde eine siiindige Kommission ge bildet, der die in gewerdepolitischen Fragen sachver stiindigen Abgeordneten stiindig angehören, so wurde flir die Bearbeitung solcher Gesetze eine gewisse Gleichmäßigkeit und latdoerstiindigieit ergielt sper den. hierbei wäre sreilich auch darauf Heda-di su nehmen, das die einzelnen Produttionh und Ge werdektveigh nor allein die drei Gruooen der schwer-, halbgeugi und deriigindustrie einigermaßen gleiais mäßig vertreten wären, so rote es der Bund der In« duitriellen iiir den Wirtschasstlichen fass-nun das de ratende Organ der Reichskegierung in der ans-var tiaen dandeldpolitih oorgeschlagen dat. Der aenannte Vorschlag Basierinanne ist von allen bisher gemachten gweisellod derjenige, der die meisie Aussicht aus Erfolg verspricht, während die Industriebetriite, deren Gründung neuer dings onn den rechtssiedenden Parteien eifrig be trieben wird, wobl nur eine vorlibergehende Tritt-ein una bleiben werden. Eis isi gewiß aus fällig, dasz gerade die rechtsstebenden Parteien, das Zentrutn - in dem Ausschuß der rheinischen Zenttutniipartei s— und die Konservativen —- duniichsi in Sachsen - die Gründung solcher Beitiite für geraten hielten. Angesichts der Tatlache, dasz in den parlamentarische-n Fraltioncn dieser Par teien siibrende Industrielle nur schwach vertreten sind oder überhaupt schlen, mag das Bedürfnis vorhanden sein, sich von irgendwelcher Seite »be raten« zu lassen. Es muß aber ausfallen, daß diese Parteien nicht dort ihren Rat nehmen, wo sie ihn atn besten finden rollt-dein nämlich bei den O rg a n i sativnen der Industrie, den Dandeldtams niern und Vetbiindem in deren Beschlüssen die Mei nung der Industrie doch unnerfiilstdier zutn Ausdruck kommt als in parteipolitischen sing saiiisen Was von den großen gemeinsamen Organi sationen gesagt wird, das ist die Meinung der Jn dustrie schlechthin Etwaige Meinung-verschieden beiten in der Anschauung miissen innerhalb dieser aus Inbängern aller bürgerlichen Parieirichiungen rulanttnengeienten Körpersedasten vorher ausge glichen werden« und in keiner Organisation wird es, snilglild sein« eine bestimmte Meinung durchsu driickem Denn sich nicht die Inschauungen der Min der-seit itn industriellen Oelatniinteresie niit den sinc saiauungen der Mtdrdelt vereinigen tut diesen Gründen ist ed denn auid Tatsadr. daß die Industrie die »Beiriite«, diese neuesten Griindungen parteinolitiscder Ver legenheit, rnit gemischten Gefudlen detraidtet Sie senden gans siedet nur verwirrend, wenn niajt gar - trai need viel sidlirntner tuiire - spaltend wirken. Die Industrie rann sich einen solchen Luxus lau-n gestatten, und es tried auch nsenia dazu beitragen, ihrer Stirn-ne mehr Geltung zu nerichasfen, wenn, um ein naheliegendee fiitdsis sches Beispiel anzusiibrem die Vertretung der Jn dustrie in der Ersten Ständekarnmer. über deren Ge staltung die Wunsche der berufenen und freien Ver tretungen der Industrie seit Jahren vorliegen, nun non einem konservativen Industriebet rat tin konservativen Sinne noch einmal erledigt wird. Deckt sich dieser Entschluß milden bereits vorliegenden Resolutionen der offiziellen Vertre tungen, so war sein-e Fassung unnötig und würde der konservativen Partei nur das Armutsgengniö aussiellein daß sie die sachliche Arbeit der vorhande nsen Interessenvertretungem namentlich der Han drittes-unertr, nicht zu windiqen wußt-e. seicht er aber von den Beschlüssen ab, was bei der den sm riern eng verbriiderten Leitung dieses Indus-is- Veieates nicht verwunderlich Innre, so würde er gegen die industriellen Interessen wir-ten nnd dein-it beweisen, das der Jndustriebeirnt sieh nu- Indu striellen znfmmensese die rnit der Oefsrnipeit see Industrie uni- ihren anerkannten Organisationen iteine diiblung halten. In keinem Falle also wird dei- Jndnstriebeirat ein-as Wesentliches fiir die stär tnni des industriellen Einflusses leisten nnd sonachx NO Ilssine Verdienst Haben, die Industrie, die nn’ sich ohnehin schon genügend sachliche Differenzen zu überwinden hat, uin eine einbeitiiche Front herzu- Fellen, noch nach Parteien zu spalten. Oder er wird ich gar su etwas Schlimmen-n mißbrauchen las sen, nämlich mn ancakisch qefinnte Parlamentarier in den Stand zu seyen, sich bei der Vertretung ihrer varieipoiitischen Anschauungen aus eine Einrichtung zu berufen, deren Sachverständigieit wegen ihrer betonten parteipotitischen Fär bung bestritten werden muß. Minore-ten zur Beratun zurückzogen Diese dauerte vetbättnismäßis kurze Zelt Dann wurde das Urteil verküsdiat Die Gesaswocenen sprachen den Inge- Ilatma cods schuldta des Mai-des an sei-er ersten sen-· In den andern vier Falles deiabten sie dte Frage nur aussieht-deckan Der Angeklagte wurde-, dem Antrage des Staatsanwalts gemäß, zun- Tode fand s- ls Jahren Zuchtdans vers-stellt Von der allnklaae ded Nord-ersucht- aus seine Eltern erfolgte Freisarecduum Hat-s nahm das Urteil gefaßt auf. Dei bet uni. tote der Staatsanwalt mtt Recht sagte, Gott set Dank seltene Fall des Gistmörders tst tn dieser Abscheullchkett seit den Tagen der Renatssanee überhaupt kaum wieder dagewesen. Ver Jahrzehnten bat etn begabter englischer Künst ler. Thomas Watnektglst, etn Dichter, aus den gleichen Motlven wie dieses Scheusal Hops, eine Anzahl Menschen vergiftet, um ihre Lebensver sicherunasvollcen eimukassieren. Das war zu einer Zett, als dte Lebensversicherungögesellschasten noch jung waren nnd kaum an die Möglichkeit solcher Ver brechen dachten. , ' Die Verurteklung Hopfs. Zum Tode und zu 15 Jahren such-haus. Man wird iich mii dem Fall noch su beschäf tigen haben. Eines aber muß heute schon geiagl werden. Es ist unerhört daß einem beliebigen Menschen Cholera- ein-b Tuphnöbazillcn in beliebigen Mengen verabfolgt werdeni Wie scharf Fiel-i man bei den geringsten Ver-eben gegen Drogiiten vor nnsd beim Oanbverkguf von z. T .gano ungesährlichen Sachen. Und welche Ges fabcen für eine ganze Bevölkerung lsnuserten da in dem offenen Gisiikliranke eines Würde-M »An wissenschaftlichen Zweckenl« Hier ixt die Stelle, wo die Behörden einsetzen müssen. Au ) aus dem Auslande dürfen gefährliche Bazjllenian iuren nicht an Privatpersonen abgegeben werden. Dafür man aeforgi werden, ohne daß die Wissenschaft und ihre Träaer zu kurz kommen. Und das knnn unsres Erachtens nicht schwierig sein. Einer der senfaiiouellstcn Mokdprozesse hat neftern in Frankfurt a. M. geendet. Der Meucheimötder gepf, der mit unbe reiflicher grauem-aller Kalt ütiateit mit Gift und gesährlichen Bazillcn check fcite Frauen, seine Kinder, vielleicht auch gegen feine Citern qewiitet hat, empfing fein TodesutieiL Stint-and sonnt-e dakai zweifeln, daß der Prozev diesen Ausgang nehmen werde-. Den Geschirr-seyen wund-n » " sem- Schutt-from vorgelegt Sie lautete-c- beirn Pfain des Anaeiiagien aus Mord und Mord per n ; sei dein vor-ehelichen Kinde aus Mord; bei der ersten Frau aus Mord; bei der zweiten Frau aus Acri-versuch bei dein ehelichen Kinde ans Mord dei der Mutter ans Mord nnd MerdversnG « bei der dritten Frau ans Mord-deran Der smarsnnwati Sind-ne begründete, sie Ists Frankfurt a. Isi. teleqrapbieri wird, den allse cneinen Teil der Intiaäu Der Gift-wein die nieder trengiiqsie nnd seieste ri des Morde-, eFdri Gott sei ant Nr den Seitendeiien in unser-r aierienin nnd der ord rnii Batierien ist überhaupt nie-sie bei uns bisher beodaesriet worden. Zier wurde dein Angeklagte-r eine aanse Reihe von isinrerden vor feworsein Eine furchtbare Beschuidifnnw und doch st sie wahrt Es kann keinem Zwei ei unterliegen jdaß wir ed hier mir einein der aesiibriichiten nnd »skrnpeiiesesien Verbrecher zu tun zudem Der sin setioate bat allen seinen nächsten naeddriqen rnit ist nach dein Leben asetratdiei nnd sie zum Teil nac-l qebrnchi. Das Motiv war liberaii schnöde Gewinn-» sucht. Uin sich dir bereichern nnd sieziästilqer Ver-. psiichinngen zu entledigen, hat der nqei anie leid nen ihm nni nächsten stehenden Personen nagst ge Qualen bereitet Lunasanh inii iensiiseoer ere · nunq nnd Ueberlegunq im er seine Opfer dnrcks immer neue Zusiihrnngen von th und aisiiisini lieben Substanzen zugrunde geri iet. Bei den meisten Verbrechern, auch bei den ganz schweren Verbrecherm findet man Milderunqss gründe. Fier sucht man verpesens danach· —Es spra nach dem Staatsanwai noch der Ver teidiger Dr. Sindheiineh woraus sichldie Ge- Jndustriebeiräta Die klagen iiber den geringen Einfluß z» Industrie auf die Gesehgedung lehrten in den bisher am Jahrezdeginn erschienenen Feuchten der Handeliiamrnern rnit erneuter Dring lichkeit wieder, so u. a. auch in dem Jahresberichte « oundecstanimer Essen-Mtihlheim-Oberhausen, einer Kammer, die in der Zentrale des rheinisehi pkskfälischen Jndustriebezirts liegt. Der Verfasser sssesed Berichts weist in bezug aus die Erledigung pkk letzten Steuergesehe darauf hin, daß die erwerbe tiitiaen Kreise, d. h. gerade diejenigen, welche die Staatslasten in der Hauptsache aufzubringen haben vund von deren Gedeihen das Wohlergehen der Arbei gkfchaft abhängig ist, isn Reichstag so gut wie oh n e Einfluß seien. . « Besonders lebhaft sind auch in der leisten Zeit die Erörterungen gewesen, die sur praktischen Ab er des bestehenden Uebeistanded gepflogen wor-. den sind. Wir hatten erst kürzlich Gelegenheit, auf’ eja- Skhrist der Handel-stammt D ti sse ldo rs hin- Mcifeth die das ganze Problem der Verstärkung ied industriellen Einflusses in den Parlamenten aus- Mfg erdrterte und audigiebige Vorschläge hierzu Mchfe, und in der »Deutschen Wirtschastiigeitung« pqt dek Abgeordnete B a sse rma n n, wie gleich fall- berithtet, vorn Standpunkt des Parlamentariers nii den von ihni selbst sa vielfach beklagten geringen einflusz der Industrie beleuchtet. So viele Bor fthliige auch gemacht worden sind, so dtirften sie doch feile taurn tiesgreisende Aenderungen herbeiführen, solange ed der Industrie nicht gelingt, in ausreichen ixk Zahl Männer ihres Ver-trauend und aus ihren eigenen Reihen in den Reichstag abguordnen, und zwar solche, die innerhalb der Parteien und Fras .iionen auth wirtliö eine fiihrende Rolle zu spielen in der Lage sind, also hervorragende Vertreter ihre-, standes. Immerhin muß, da hierzu lahrgehnte rdtig sind, versuiht werden, der Industrie den ihr gebührenden Einfluß auf die» Gesetzgebung oder wenigstens doch eine großer-e- Verticksiehtigung ihrer Luni-he herbeizuführen lind da vermag der bereits w danfabund gemachte und non der nationallibei raten Partei, neuerdings auch von ihrem Führer besser-traun warm beflirwortete Vorschlag, die cchafsung einer ständigen Kommission stir den Handel und die Gewerbe, eine gegen die be iehenden Zustände immerhin bemerkenswerte Besse rung su bieten. Die Kommission ist als Reichstags tolnniission gedacht, sie soll den Fraltionen Gelegen heit geben, ihre - wenn auch an Zahl gering-en —- art den gewerbetreibenden Stein-den stammenden Mitglieder hineingusendetu Ganz richtig bemerkt der ils-geordnete Bassermann bei der Besprechung dieses FBvrschlags, daß bei der Ausarbeitung der Gesetze, die sich auf Handel und Gewerbe beziehen, in der Regel Fdesondere Kommissionen gebildet werden und somit : simmer wieder neue Abgeordnete mit den i isten-erblichen Fragen besaßt werden, auch wenn sie · Lvon Berufs wegen gar nicht als sachverständig anzuk 1 Die fkanzviismc Fmttcnvalitii. Mut-Unge- dcs still-erei- Mariaeninisters Piorko Bsatlhr. ) Die Mrzliche Anwesenheit Wdinfton Churchills »in Paris wurde von einigen bekannten französischen Paliiilern damit in Zusamman gebracht, das die franzssische REMMIM beuur igi durch die Aeußerunaen des chatztanzlers Ltond George, ge denke- die Zweiieiluna der seit dem Beschlusse Detcassaö im Mittelmeer ionzentrierten Flotte wieder durchzuführen und die Verteivisäng des Aerwelianala sowie einisker Punkte des sit ntiichen Ozeans in der früheren rt zu sichern. Der Senator Zenry Bär-engen der frühere Marinemiuisier anessan uwd einige gegen England mißtrauiiche Publizisten verlan ten, daß der Schus der fran siisifchen Küste okne Rücksicht auf ie Bari-nie eordtale wiederhererstellt werde; denn es gehe nicht an, Frankreich im ordcn völlig zu entblößen. Vom Kabinett Doumergue iit bisher keine Entgegnung aus dtcie Auslassunaen zur Veröffentlichung gelangt. Man vermutet, das die Verhandlungen über diese wichtige Frage, die sag Problem der französischen Motten-Organisation neuerdings anfrollt, noch weiteraepflvgen werden Unser 0-Miiarbeiter suchte nun sich über die in qui unsterrichteten Kreisen herr schende Meinung Aufklärung zu verschaffen Der Nachfolger Delcnsses im Miakineministcrinnn Se nator Pizrre Paul-im dessen Wirksamkeit im Kabinett - arihou in mancher Hinsicht erfolgte-ich war, machteihm über die siichilinien der RMII 1111l Icll Kkkllzklllllt Das verwandelte Karusselb Isaria stplziekken dlzNosse itzt 4qiteichtenfschrith Unzeiten und trabtetn bäumten sich und ichnvben Min, nnd die Herrschaften iin Sattel taten, als wiren die schwierigsten Reiterkunststiickchen ihr all tägiichstes und leichtestes Spiel. Rolle und Reiter umflutet vom Glanz des Lichtes, umprahlt vom Far «-bevvrunck, umrauicht von Musit, waren mächtige ÄPiuaenweide iiir die noch alanzvollere Gesellschaft m der Runde. Manch ein Sproß aus ariitotratischem hause konnte es mit einem brav-messen Kunstreiter unfuedmem Ein Kunstreiter ist immer bereit, sieh um des lieben Brotes willen den Hals zu brechen. Der Kavalier rißkiert es um ein beisalliges Zeichen aus M ngr. zu der er binausblickt. Noblesse verpflichtet- War das noch ZirkazP Es war eine ritterliche UMkbaltuna, Sport, Blasier und Repräsentation in keinem. Der Hof in den Sagen, der Adel ringsum, Die Bürger bis zum Dache empor. Ein Kaum-als sest, nicht ohne Maskerade, aber auch nicht ohne Feierliihkeic Dreödner Reiterseit. Die Sache schaut im Jahre Usudstdndundertnierzehn noch immer sehr originell W. Originell ist aber heutzutage nur daran, daß» VII-Ade in einem Theater der Fünftausend- klingt M nscht besser als: ZirkusP - vor sich gebt und sich jedermann ein Billett dazu taufen kann. Sonst aber II ste» alt und fast traditionell. Nur baden sich die derlkschttften ehemals untereinander atniistert Darin schuf die Zeit akaudnchen Wand-L Mem tret das Volk gern als Zuschauer herein. Eigenilich unter hPUSU sich die Herrschasten zwar noch immer unter einander und das Volk sieht eben nur zu; wie sie M Unterijaitetn Nicht schlecht Und es ntaa das aute MUW wenig titzelty wenn zehntausend Augen de- Osmdernd niederblicken, wenn zehntauiethiinde zum .«f«ll-eusammenichlagen. Neiterfeste waren immer --,.5-s»i-i«aes·,·Miiei-. Beinahe Lein Kaeneval inl a I ÆLIHÆFJMI AsarnsselL Sanannte man's- IU E· ·- " km bei dein Wort nie-an bist-I zetne Pferde. an Ringelfpiele Ali-Kindes Aber Anna dazumal drehten sich die Kakuskcllg let-know mit leib haftigen Rossen und leibhaftigen Rittern darauf, und waren so beliebt wie die Turniere, die allmähiich aus der Mode kamen. la, kaum gab es größere Fest lichteiieu ohne ein KatusseiL Und in den blendend sien Zeiten war in der Regel der Fürst selbst unter den Neuem Wenn man in Dresden von den biendendsten seiten redet, denkt jedermann nn die Augusts des Starken. Mit Recht, selbstverständlich, nach außen waren keine strahlender. Da wurden Feste gefeiert wie sie nicht mehr wiederkehrten. Da waren auch die herrlichsten Karussells dabei, vielleicht war damals die Blütezeit der Reitersestr. Ans einem vergilbten Stich sehe ich ein Karussell aus dem Fåschina des Jahres 1722 abgebildet. Ein »ein-wund oomique«. Der Stier-s bestand darin, daß die Mitwirkenden als ~Scaramüzzi, Crispini, Arleebini, Pantaloni. ths wri, Brighelli, Polieinelli und Genua-ji« verkleidet waren. Die italienische Posse bederrstste ia das Theater, und man kannte ihre Figuren besser als alle andern. In acht Quadrillen zeigten sie ihre Künste- Nicht alle. wenn auch die meisten zu Pferde. Wenig stens auf dein Stich sieht inan Gestalten zu Fuß, nnd sie käme-sen gegen sie anspringende Hunde oder andre kleine Tiere. Der Schauplatz ist aber kein geschlosse ner Raum, sondern der Zwingeräos rnit dein sreien Himmel darüber. Und das war gewiß kein its-let Schaupiatz fiir derartige SpeitateL Schon ragen alle Galerien und ein längst verschwundenes Portal.« Die reiten-den Hartekine und Pantalons mögen nicht« Iscrade steif unld würdet-all daaesessen sein, sondern! allerlei Narrenspäße und Schabernacke imprrwisierH hindern bei denen die Dosqesellschast sich lebhaft arm-( d erte. i Schon vorher packte Ausqu der Starke viel vom ’pöfere Ketussells gegeben und auch nachber. Wäh rend auf einer Seite die Posse beliebt war, die leben muiwilliaen Einfall erlaubte und jeder Allotria Raum gab, war es auf der andern Seite die Alles sovie. die strenge Im Jahre 1709 ehrte Königv cum-Erden Winken Music Friedrich, des s- Gast eingetroffen war, mit einer langen Reihe non Grads lichteitetn Da durfte ein Karuffell nicht fehlen, und es fteilte diesmal die «vier Weltteile« dar. Australien war damals fchon lange entdeckt, aber man hatte eine undeutliche Vorstellung davon. fo das man es lieber unterle. Das war einfacher, als feine Eint-il dunadtraft ansuftrengern Man anertannte nur vier Weltteile, und die Quadrillen festen lich aus Euro päern, Ufiatem Afrikanern und Umericanern zufam men. Der König non Dänetnark durfte die Europäer anflibren, was ohne Zweifel eine besondere Obre war, denn die Europäer dildeten sich auch fchon vor zwei Jahrhunderten ein, das heil der Welt und die Träaer der edelsten Kultur su fein. Blau war die Farbe der KaruffellsGuropäcr. König August, immer zum Phantaftifchen undßuntfarbiqen neigend« scheute sich nicht, einen fuirninanten Mobren zu machen und lomtnandierte die Afriraner. Die ilsiaten waren rot, die ilnieritaner braun gewandel. Man raffelte init den Lanzen aeaeneinander und facht einen undluti-» sen Kampf aus. Wer der Sieger blieb, wird nichts ausdrücklich berichtet, aber Inan braucht nicht zu be-( zweifeln, das die Europäer triumphiertern Erstens wurden fie, wie seit-an oon den- Unialichen Sag an aefiisrn und es wiire tartlos, den Gast auf den oden zu strecken. Und zweitens waren es-die curopiieri Es icheint fedoch, das diefes Karuffell non einein andern weil übertroffen wurde, das Ldnia klugqu in feiner fplendiden Urt Inno 1719 ocranftaltete. Dies nial kaut er fosufagen felbft zu fiib all M« denn er war volle acht Jahre oon Dresden abwesend gewesen- Einen fo prawtliebenden Gaft wußte er ohnegleichen zu ehren. Die Luftbarleiten, die einander folgten, hatten kein Vorbild uni- ihr Aufwand wird auf die Aleinialeit von vier Millionen aefebiidn Auch der Dresdner Rat muste natürlich in den Stadiiitckel areifen und mehr all einiaufend Taler herausholen wofiir eigentlich die Glbbrticke hätte erweitert werden .follen. Doch die Luftharkeiten sinnen suniichft voran, Befehl ift Befehl. und ihr Gipfel warein »Kanner der vier Elemente-c Wieder bot der Zwinger den Rahmen; er war übrigens mächtig aufgefchwiickt wor den, Utn Mn Gase-iden« der oon oeraoldeten Lilien gekriint waren, ranlte sich ein Kranz von Postanteniem aus denen Orangenbäume goldene Früchte trugen uud loniiinen silbern sprangen. König August hatte die vier Quadrilien persönlich aus dein Ostrawerle draußen gesammelt und führte sie in glänzendem Auszuge nach dem stingerhose. Das Feuer ritt voran. Rot in seinem Flittergolgz der König selbst in Diamanten gehüllt, die auch Flam men sprühten, das Geschirr seines spanischen Pserdegi gleich-falls von Diamanien suulelnd Das Wasser, vom Kururinzen geleitet, ritt hinterher, blas-blau mit Silber bekleidet; der Prins trug aus dem Kopse einen Delphin, dessen Augen zwei Riesendiamanten bil deten, untd sein Mantel war non Diamanten über gossen. Der Herzog von Weißensels siihrte die Erde an. braun in Gold gebiilitx der Herzog von Wut-item bera erschien in weißer Kleidung mit Flügeln als Kommandant der Lust. So gelangten die vier mör chenbasken Quadrillen in den Zwinger, wo in einer Loge Jupiter in bischsteigener Person satzqu tanzten durcheinander wie eben die vier Elemente. cin ähnliches Karussell gab es tin Karnevai i728; auch da inwpnierten vier Quadrillen durch ibren Prunt und ibre Reitkünstr. Die erste davon bestand aus lauter Polen; ihre Gewänder waren scharlachrot," ibre Federbüsche weiß und blan; der König stidrte sie selbe Der Kurprinz, der Herzog von Weißensels und der herzt-g von colstein führten die übrigen. die grauen und braunen und gelben, die aber alle niit Gold überschüttet waren. Man könnte in den alten Chroniten gewiß notb eine lange Kette von Ver-lieben Reitersesten sitt-dem die nur beweisen, welcher Beliebtbeit sie sich einst erfreuten. Lille sind sid ini Grunde ähnlich. das eine ist prunkveller als das andre, ed wechseln nur die Farben, die Personen, die Ideen, die Kunststiicke bleiben. Sie blieben bis aus den beutigen Tan. Die Zuschauer sind es, sdie ain meisten sich geändert baden. Was würde denn Hso ein Kavalier aus dein glorreiiben Jahrhundert der Ulionaeperstcke dazu saaew das scher, wer nur will und wer lich eine Karte unt eine balbe Man leistet ean von der Galekie eines Zirludaebiiudeö begeistert iseiiall liatliben deckst Es 11.
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