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Dresdner neueste Nachrichten : 31.05.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194005315
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19400531
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19400531
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-05
- Tag1940-05-31
- Monat1940-05
- Jahr1940
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 31.05.1940
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1940 Freitag, 31. Mai 1940 48. Jahrgang Ar.lLS " Dresdner Neueste Nachrichten r,,vff<»riKi »et srKn IvffMiin«tn« Haue Kasch«, rrs^ilelm menatl.».-IM. »« o» fftn>»^»npr«Is»! «madprets: »l«1fi>aM,e»».8«ll, «m fftn»»I««nt«l» 147t»f., postb«»u« ».- KM. leiafchttEItchr»^rApf.pch^rbüffr«) HI«r»u>»Itpf. reffeN-eld. OHHOch ststststlH GOHckHOHstUada^ Stellengesuch« und »rtvat« Jamttienan,«,NI 11 K»s., die r» mm dreit« ma».Itilt iin Halbmonatl.1.- KM.ttveutda»dsr»du»g:2ula»d1SX»f..ffluOand1.-1tM.wSch«ntl. GGGGG «ßi^vGGGV V GUGGGV ^^vGGVGGffGU Gv vGGGAGGHD lezttelt 1,10 RM. Alachlaß nach Molstaffel I »der Mengenstaffel I» Selesgedtlln alll»«l»r,l<! auterhakd Geat-VeeSdens lt la Sroß-Vresden 10 R»I. sstrZlfferanzelgen Zo Kol. aueschl. Port», gur gelt Ist stlnzeiaenorelellst« Ztr 10 gültlg. Verlag und S-rtßlett»ng: -rr-dea -rrdlnangstraße 4 * postanschrtfi: Vre-dea «r. Postfach «zemruf: vttsverkedr Sammelnummer 21601, Fernverkehr 27SSI«relegramme: neueste Dresden * poftschelt. 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M. »-18 Uhr. .Vorder- ff strrei und I ksch- ' FM ff» IffL», e, lange durchs, »Ar Ik-M« »Ueli MkllWII Baffe der französischen Truppen ausgerieben Angriffe gegen die Reste des englischen Heeres im Gange Die Masse der deutschen Divisionen in Belgisch« und FranzSflsch'Flandern für neue Aufgaben frei Paris stürmt die Bahnhöfe Briten bei Lasset aufgerieben Kriegsmarine übernimmt Küstenschutz am Kanal - Abschußerfolg unserer Nachtjäger X Belgrad, 81. Mai z-mkgp ff-n-!» französische Barbarei Oer Feind wird vernichtet Bericht unserer Berliner Schrtftleitung letzten englischen Widerstand ist in vollem Gange. Die große B ernichtun gsfch la ch t geht ihrem Ende entgegen. n o b. eine „vorbehaltlose Kapitulation nicht unbedingt" ein« treten müsse. Aber die Sorge um die in Flandern Ein geschlossenen ist nicht mehr die einzige. „Wir müsse» einen Hauptstoß erwarten" schreibt die „Epoquc" und hat mit dieser Ankündigung wahre Pa nik in Paris gesät. lieber das Elend der Flüchtlinge aus dem französischen Kricgsgebiet berichtet „Oeuvre" an Hand von Beispielen, wie diese Flücht linge in der schamlosesten Weise ausgebcutct werben, „wie von Räubern im Wald", schreibt das Blatt, wäh rend die Negierung tatenlos zusieht. Weltbild Die F'ronkrkeDunse» am seskrisen 7ase.' 6e«kric/ieii ckie versehsee/euen Ää'ume, in ckene» ciie /teste cier F'einckarmee» einsese/rtosse» sinck. Tie Behandlung, die dem deutschen Bot schafter in Brüssel, seinen Mitarbeitern und ihren Angehörigen mit Frauen und Kindern von Len französischen Behörden widerfuhr, ist ein politisches und psychologisches Faktum von besonderem Gewicht. Tie Vorgänge, über die Botschafter v. Bülow-Tchwante und- Schriftleiter Körber jetzt außerordentlich eindrucksvoll berichtet haben, ergänzen und runden in ihrer Art das furchtbare Bild, das die Meuchelmorde und sadistischen Quälereien an deutschen Sol daten vor uns enthüllt haben.' Tiefer Schandtaten machten sich nicht allein die farbigen, sondern auch die weißen Franzosen schuldig und es ist beiläufig nicht französisches Verdienst, sondern eine Fügung der Vor sehung, daß Körber, und die mit ihm wider Recht und Abkommen aus dem Tiplomatenzug verhafteten Kame raden nicht Opfer des gleichen entsetzlichen Geschicks wurden. Französische Behörden, also Franzosen, schikanierten und quälten die Insassen eines Zuges, der durch Herkommen diplomatischen Brauchs in besonderer Weise geschützt war. Die vielfältigen Schutzrcchtc, die der sremdc Diplomat genießt, sind ein Kennzeichen des politischen Lebens zivilisierter Staaten. An diesen Bräuchen unterscheiden sich Kultur und Barbarei. Die französische Nation erhebt vor allen anderen Völkern der Welt den Anspruch, Wegbereiter und Trä ger der Kultur zu sein. Sic meint, wie ein geistreicher Teutscher es einmal formulierte, daß Gott Franzose sei. WaS wir aber im Weltkrieg erlebten und nach dem Ver sailler Diktat und die Untaten, die uns in diesen Tagen den Blick in die abgründigsten Tiefen der französischen Seele sreigaben, offenbaren mit erschütternder Deutlich keit den Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklich keit, zwischen vorgegebenem Schein und tatsächlichem Sein. Wir sehen den AbstiegeinesVolkcs.daS einst eine große kulturelle Kraft entfaltet hat, in die Niederungen der Entartung. Das französische Blut wurde durch die ständige und immer mehr Glieder des Volkes ergreifende Mischung mit dem Blut fremder farbiger Rassen verdorben und die »ichtmllitärische Ziele an. Wesentlicher Scha de« ist nirgends angerichtet worden. I« Südholstei« wnrde ei« feindlichcs Flugzeug durch Nachtjäger abgeschostc«. In Rordfrankreich verlor der Feind drei französische, vor Stavanger ein britisches Kampsslng- zeug in Lnstkämpfe«. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt. General prioux gefangen Oberbefehlshaber der 1. französischen Armee x Berlin, 81. Mai Am SS. Mai wurde bei Steeuvoorde ostwärts Cassel der Oberbefehlshaber der erste« srauzösische« Armee, General Prioux, mit zahlreichen anderen hohen fran zösischen Offizieren gesaageugcnommen. General Prion? ist 61 Jahre alt und gilt als ein besonders befähigter höherer Führer. Im Weltkrieg war er französischer Generalftabsossizier. Nach Be endigung des Weltkriegs befehligte er Kolonialtruppen und mar zeitweise Ches der französischen Militärmission in Polen. Seit Kricgsbcginn übernahm er die erstt französische Armee. Mit dem Zusammenbruch dieser Armee fiel er in deutsche Hand. Die Zahl der Ge fangenen läßt sich noch nicht annähernd übersehen. NGl » war es auch der Sinn der Entsendung dieser Soldaten nach Frankreich, daß sie i n e i l ig e r K l u ch t mit einer „über alle Zweifel erhabenen Moral" wieder heim kamen. Sie sind geschlagen worben, Hahlen aber stets ihre Ueberlegcnheit über den Gegner erwiesen. Trotz dem sind sie auSgerückt. Nicht einmal zum Rasieren hatten sie noch Zeit. DaS alles leuchtet sicherlich auch den englischen.Hörern und Lesern ohne weiteres ein. Die Tätigkeit der Luftwaffe war am Donners tag durch das schlechte Wetter beeinträchtigt. Trotzdem ist Dünkirchen erneut angegriffen und die llcber- wachung der Kanalküste und Ostfrankreichs aus der Lust anfrcchtcrhaltcn worden. Unmittelbar vor der englischen Küste greift die deutsche Kriegsmarine weiterhin mit unverminderter Aktivität in die Kämpfe ein. So stellt sie die Wiederkehr des Skagerrak tag es in das Zeichen stolzester Erfolgt!. Tie Küsten batterien an der besetzten Kanaskliste find von den deut schen Marineeinheiten zur Abwehr deS Gegners bereit gestellt worden. Die Säuberung der von französischen Armeen besetzten Gebiete schreitet fort. Ter Angriff gegen den „Während der ganzen Kämpfe sah ich wenig feind liche Infanterie. Nur Tanks, Bomben, Flam menwerfer und Flieger. Am nächsten Tage sah ich, daß mein Haar weiß geworden war." „Zer schlagene Trümmer" sagt der Augenzeuge von seiner Armee. Das ist -aS Ende des Marsches auf Berlin. Das ist das '„glänzendste Rückzngsmanöver der Kriegsgeschichte", von dem die englischen Zeitungen schrieben, die inzwischen entdeckt hatten, daß dieser Rückzug noch glänzender war qls der aus Norwegen. Auch das Reuterbttro gibt einen Bericht über die Heimkehr englischer Soldaten. Er spricht in be scheidener Zurückhaltung von „zahlreichen" Soldaten der Nordarmee, die an der SUdostküstc Englands ausgeschifft worden seien. ».Einige zeigten die Spuren leichter Ver letzungen." Aber da» ist noch nicht alles Ungemach. ES kommt noch weit schlimmer. „Die gewöhnlich frisch rasierten Gesichter waren in zahlreichen Fällen mit mehrere tagealten Bärten bedeckt." Man bedenke: Nicht einmal rasiert! „Die am Hafen versammelte Menge begrüßte sie zuerst mit tiefem Stillschweigen, brach aber dann auf das sröhkichc Händewinken der dem Flandern kampf Entronnenen in begeisterte Kundgebungen aus. Viele Männer schienen sehr erschöpft und schliefen sofort ein, als sie in den Zügen waren. Andere beugten sich ans den Fenstern, und viele sprachen von den schreck lichen Tagest, die sie erlebt hatten. Dabei gaben sie interessante Einzelheiten itber Lustbombardements, die sie zu besteh»« hatten, uyd lobten die Ueberlegcnheit der Royal Air" Force in ihrem Zusammentreffen mit deutschen Fliegern. Alle die Männer schienen sehr er müdet zu sein, aber ihre Gesichter, obgleich sehr ernst, trugen keinerlei Zeichen von Niedergeschlagenheit. Tie Moral ist über alle Zweifel erhaben." Unrasiefft rind müb«, das ist alles, was den eng lischen Soldaten nach dem Reuterbericht widerfahren ist. Der Krieg ist eine harmlose Angelegenheit. Sicherlich Der Pariser Bertreter der „Breme" berichtet, daß die neueste« Nachrichten vom nördliche» Kriegsschau platz in Paris größte Bestürzung ansgelöst hätte«. Die Bevölkerung sei zu den Bahnhöfe« geeilt und hätte ihre meiste« Sachen in der Stadt zuriickgelassen, um uur schneller i« das Juuere des Landes gelange« zu , könne«. X Führerhanptqnar» tier, 81. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Während die Masse der französischen Truppe« inNordsrankreich aus gerieben oder gefan gen ist, leiste» an wenige« Stelle» versprengte oder ein geschlossene Abteilungen «och Widerstand. Er wird in kur,er Zeit gebrochen sein. Der Angriff gegen di« Reste des englischen Heeres in dem flachen, nur mehr wenige Kilometer tiefest und durch Anstannnge« der Kanäle geschützten Bogen längs der Küste zwischen Fnrnes — Bergnes «nd westlich Dün kirchen ist i« Gange. Der Geg ner wehrt sich hier zäh« in dem Bestreben, möglichst viel Sol daten, «en« auch ohne Gerät, aus die Schiffe z« rette«. Di« um Cassel eingeschlos sene» englische« Kräfte wurden bei dem Versuch, »ach Notden durchzubrechen, auf gerieben. » Die Masse der deutschen Divisionen im Artois und in Flandern ist für neue Auf gaben frei geworden. Die Gefangenen, «nd Beute,ah- len konnten auch noch nicht überschlägig ermittelt wer- den. Der Einsatz der Luft waffe war im Lause des 3". Mai durch die Wetterlage stark beeinträchtigt. Trotzdem wurden die Hasenanlage» von Dünkirchen erneut ange griffen. Die Kriegs marine übernahm im ge« Sr. Berlin, 81. Mai Der Fe in bist in der großen Flandern - schlacht nicht nur geschlagen worden. Er wird vernichtet. Bon den, französischen Armeen leisten nur noch versprengte Truppenkörper an wenigen Stellen Widerstand. Die Masse befindet sich in voller Auflösung. Es gilt alles in allem nur noch, die Ge fangenen zu zählen und die unübersehbare Beute zu sichten. Die Gefangennahme pts Generals Prioux ist ein neuer sprechender Beweis für den allgemeinen Zusammenbruch. Nun ist.jn kurzer Zeit bereits der zweite französische Armeeoberbefehlshaber in deutsche Hand geraten. Die Engländer verteidigen an der Küste noch ein kleines Gebiet, einen Streifen von un- gcsähr 40 Kilometer Brei« -und kaum 10 Kilometer Diese mit der Kraft der BerzpNiflung. Der zähe Wider stand hat nur den Sinn, die Flucht über den Kanal zu ermöglichen und zu sichern. Das große Unternehmt« deS Rücktransportes ist aber am Mittwoch nachmittag und abend von der deut schen Luftwaffe zerschlagest^ worden. Das Hafenbecken von Dünkirch e n ist aüststelaufen. Die Anlagen sind zerstört. Die KüstensinK und die Kiistengewässer liegen unter dem Feuer deutscher Batterien aller Kaliber und der vortrefflichen Flakgeschütze. Es finden nr/kleine Häuflein, die sich hier fisch auf die offene See in Booten und Schaluppen Hu retten vermögen, und nicht alle werben ein Schiff erreichen, da- sie aufntmmt. Eine amerikanisch«, RWrtchtenagentür bringt einen Angenzeugeybestichk' ühM di« englischen Soldaten, die der Flanbernschlacht emronnen uüd nach der Insel zuriickgekebrt sind. Gleich Schlafwandlern wankten sie an Land, blutig, verschmutzt, in zerrissenen Uniformen, teils ohne Schuhe. Sie seien, erklärten sie. von den Deutschen verfolgt-MHLschtert und immer wieder, ohne Schlaf, marschiert, sltr Wokdat sagte dem Bericht- erstatt», er habe in seinen schlimmsten Träumen sich nie dergleichen vorgestM«^ samteu holländische» und i» de« t» «»serer Hand be findliche« belgische» »nd srauzösische» Küstengebiet die Küstenverteidigung. Einem demschek Schnellboot gelang es, vor der belgische» Küste «inen feindliche« Zerstörer dnrch Torpedoschnß -»versenke». I« der Nacht zmn 81. ö. griffe« wiederum bri tische Flugzeuge tu Rorddeutschland „Neuer Hauptstoß zu erwarten" Gorgen an der Seine werden immer schwerer Telegramm unseres Korrespondenten S» Bern, 31. Mai Während sich das Schicksal der französischen Trup pen in Belgisch- und Französisch-Flandern erfüllt, hält Reynaud Sitzungen ab. Wie die „TimcS" berichtet, hätte er in den letzten Tagen sich in steter Verbindung mit den englischen Ministern gehalten, was zur „gegen seitigen Ermunterung" bcigetragen habe: aber diese Ermunterung scheint doch nicht ganz wirksam gewesen zu sein, denn, wie verlautet, soll es bei gestrigen Be sprechungen Reynauds mit Pctain, Weygand, anderen Hohen Militärs und Daladier zu erregten Debatten und scharsenZusammenstößen gekommen sein, was auf die Stimmung fieberhafter Erregung in Paris nicht dämnfend wirken kann. Man kann eben an der Seine die Augen vor der Wahrheit nicht mehr länger verschließen, und das „Journal" glaubt nur noch, daß - 5-5^ v owk ffevame täffm» -r-, Seele verdarb in dem Rausch des Hasses gegen alles Deutsche, aus dessen Taumel der Franzose sich selbst durch die gelungene „Revanche" von 1910 nicht mehr zu lösen vermochte. Deutschland ist bereit gewesen, über das Vergangene liinwcgzusehcn. Vergessen konnte freilich kein Deutscher, was uns durch die barbarische Mißhandlung der Kriegs gefangenen in Frankreich und durch die Demütigungen in der Bcsatzungszeit zugefügt worden war. Damals haben die Regierung und die Marschälle der „Grande Nation" deutsche Menschen den vertierten Gelüsten des farbigen Abschaums aus Frankreichs Kolonialreich aus geliefert. In der fortschreitenden Verminderung ihrer rassischen Qualität und in dem Haß gegen Deutschland, der sich an dem Aufstieg des Reiches von neuem entflammte, verloren die Franzosen den Blick für die Realität wie für das mögliche. Frankreich schlug die ihm immer wieder daraereichte Friedenshand zurück. Als die Stunde der Entscheidung schlug, stellte es sich ohne Zögern ans Englands Seite, um Deutsch land nun endgültig zu vernichten und ihm, was 1910 „versäumt" wurde, den Rest zu geben. In tragischer Blindheit schlug es so die letzte Chance aus, die ihm das Schicksal bot. Es folgte der Stimme des Hasses undschreitetinseinenUntergang. Frankreich sah in seinem Tun und seinem Wesen einst eine Sendung, die Europa glücklicher und schöner machen sollte. Heute ist es eine stotwendige Mission, Europa von der Krankheit der Zersetzung und -es Niedergangs zu be- freien, die sich in Frankreich verkörpert. Die Vergeltung für die Todesqualen, die Drangsale, die Demütigungen und Kränkungen, die das französische Volk deutschen Menschen tausend- und abcrtausendfach zusügte, ist unausbleiblich. Diese Vergeltung wird im Zeichen historischer Notwendigkeit stehen. 8r» Oer Krieg vor Englands Tür . X Stockholm, 31. Mai Der Londoner Berichterstatter von „Stockholms Tidningen" meldet, daß man in London, wenn -er Wind von Osten wehte, den Kanonendonner der Schlachten inNordsrankreich undFlan- dern habe hören können. Von -en Badeorten an der englischen Südostküste hab« man» stsgar jede Nacht auf der gegenüberliegenden französischen Seite das grau sige Schauspiel des Krieges vor Augen, bas Mündungs feuer der Geschütze und die Feuerscheine gewaltiger Brände. In London herrsche ein Zustand nervöser Un- ruhe, und alle Welt sei in ängstlicher Erwar tung der Schrecken, die der immer näher kommende Krieg der britischen Insel.bringen werbe. : Beginnender Gtahlmangel in England X verli«, S1. Mai Der Ausfall Belgien-, Hollah- und LnstemburgS hat die Westmächte wirtschaftlich und namentlich in Hinsicht auf die RüstungSlteferumgen viel schwerer ge- troffen, als sie ursprünglich zugete« wollte«. Als be sonders empsindlich sicht man iwSitglanb -rn Aus- fall der belgischen «nd k»-x e m b ur g i sch e n Stahllieferungen an. „Financial News" gibt in versteckter Weise zu, daß die englische Kriegsindustrie infolge dieses Ausfalles mit Schwierigkeiten rechnen müsse.
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