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Sächsische Dorfzeitung : 26.01.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188401262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840126
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-01
- Tag1884-01-26
- Monat1884-01
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 26.01.1884
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Wb. » »ed«Nw» U^-e,.«r«»«d1 . Mich»« O«ü» - A HeWw« «1ch«t»» Ottniw, Hmmerftas «» G»n««d»d früh «mine-ents. Prets- ^ichthrl. M-1^0. Z» d»ti,heu durch >8 k»ü«rlichtn Post. »ß»lttn und durch »»irre Boten. kreier Liefenmg »s H««s erbebt die -ist noch eine Ge« bithr »en 2b Pfg. iichsiftie DorsMmS. A»ssr«ts »«rd«» bis Mo» », MtMooch >. Freit«, Mitte, e»geno»»e» toste»: dieich«UZeaeLb«. ll»1« Mnges«»dt: « M Inseraten- Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. AmtShauptmannschasten Dre-den-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften de- kgl.«Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentümter Dresden, Tharandt und Moritzburg. »eraatwortlicher Redakteur imd Verleger A-rrm««« Müler tu Dre-den. ««»ahmefteüea, Die Lrnolbische Buchhandlung. Jnvalidendank, Hassenstein LLogl«. Rudolf Moste. G. L. Daube L C» in Dresden, Leivji, Hamburg, Berlin, Kranksuri «M Sonnabend, dm 2K. Januar 1884. 46. Jahrgang. Abonnements-Einladung. Bestellungen auf die „Sächsische Dorfzeitung" für die Monate Vvdrasr und Meir» nehmen alle kaiserlichen Poftanstalten und Postexpeditionen gegen Vorausbezahlung von 1 Mark entgegen. Die DerlagS«Expedition. Politische Weltschau. Deutsches Reich. Bekanntlich sind über die Bedingungen, unter denen Italien dem österreichischen Bündniß von 1879 mit Deutschland als Dritter im !Bunde beigetreten ist, noch wenig authentisch« Aeuße- rungen erfolgt. Einige Klarheit hierüber bringt jetzt die Mittheilung der „Köln. Ztg.", daß Italien dem lFriedenSbündnisse zwischen Deutschland und Oesterreich lvutrr denselben Bedingungen, wie die beiden anderen Mächte beigetreten sei. Der HilsSakt trete schon dann «ia, wenn eine der Machte angegriffen werde und die lstttahr nahe und drohend sei, daß eine zweite Macht Ißch mit der angreifenden verbinde. Setze man also den UM, daß die Franzosen Deutschland angriffen, um stlsaß-Lothringen zurückzuerobern. Wenn Rußland sich vabei ganz ruhig verhält, keine Rüstungen macht und leine Neutralität erklärt, so würde Oesterreich nicht ver lpflichtet sein, Deutschland in einem solchen Kriege zu Unterstützen und dasselbe würde für Italien gelten. Ganz Inders liege die Sache, wenn Rußland rüsten und sich ^«schicken sollte, mit Frankreich verbündet an dem Krieg« uhtilzunehmen; dann würde Oesterreich zur Bunde-Hilf« verpflichtet sein und ebenso Italien. Kaiser Wilhelm will im kommenden Frühjahre der bevorstehenden Doppelhochzeit der beiden hessischen Prin- mssinnen Viktoria und Elisabeth mit dem Prinzen Lud wig von Battenberg bez. dem Großfürsten Sergiu- von Rußland persönlich beiwohnen. — Der Bischof Brink mann, gegen welchen durch gerichtliche- Urtheil vom p März 1876 auf Entlassung auS dem Amte als Wischof von Münster erkannt worden war, ist nunmehr vom Kaiser begnabigt worden. ES wurde infolge dessen Idir kommissarische Verwaltung in der Diöcese Münster laufgehoben und die Wiederaufnahme der eingestellten lEtaatSleistungen für diese Diöcese und zwar vom 1. d. lab, angeordnet. Beide Häuser des preußischen Landtags hielten am IMmwoch Sitzungen ab. DaS Herrenhaus genehmigte Zunächst ein Gesetz, welche- Abänderungen de- PenfionS- IgliktzeS vom 27. März 1872 bestimmt, lehnte sodann leine Petition, welche die Uebernahme der Unterhaltungs kosten der SchifffahrtSanlagen im frischen Haff und den Paffargefluß auf den Staat verlangt, ab und nahm zu einer Petition um Gehaltserhöhung der GerichtSdiener eine motivirte Tagesordnung an, welch« auf die in Aus sicht genommene Neuregulirung aller Beamtengehälter hinweist. Schließlich genehmigte da- Hau- nach längerer > Debatte die Abänderungen de- Gesetze- über Bildung ' der Staatsschulden-Kommission mit der Modificirung, daß letztere auS einem Direktor und mindesten- drei > Mitgliedern bestehen muß. — DaS Abgeordneten hau- erledigte sodann mehrere Petitionen, von denen eine, welche die Regelung der kommunalen Besteuerung von Staatsbeamten an ihrem amtlichen Wohnorte bezweckt, der Regierung im Sinne der Petenten überwiesen wurde. In seiner Donnerstag-Sitzung hat da- Abgeordnetenhaus den Etat der Berg-, Hütten- und Salinen-Verwaltung in den Einnahmen genehmigt und bewilligte sodann auch die verschiedenen Ausgaben diese- ReffortS, ohne ! daß dabei über Fragen von nicht au-schließlich preu ßischem Interesse diSkutirt wurde. Wir haben schon berichtet, daß im VolkSwirth- schaftSrath die Meinungen über den Reichsunfallver sicherungs-Entwurf sehr getheilte sind. Wir fügen hin zu, daß selbst diejenigen Mitglieder, welche sich mit dem Gedanken der „BerufSgenoffenschaft" befreundeten, Bedenken hatten gegen die vorgeschlagene Gestaltung derselben, gegen bureaukratische Bevormundungen rc. Von mehreren Industriellen wurde diese ganze Ein richtung abgewiesen und freie Versicherung verlangt. Allseitig tadelte man die Zahl der Betriebe, auf welche daS Gesetz sich beziehen soll — aber gerade diese ist die Voraussetzung der Organisation von «DerufSgenoffen- schaften", da sich solche für die ausgeschlossenen Betriebe selbst nach der Auffassung der Regierung nicht würden Herstellen lassen. DaS vorgeschlagene Umlageverfahren wurde allseitig als unsolide abgelehnt. Andererseits machten die Herren Baare und Genossen, welche den ersten Entwurf der Regierung wegen deS darin ent haltenen ReichSzuschuffeS und Beitrags der Arbeiter unterstützt hatten, nunmehr Opposition wegen deS Ver zichts auf diese Zuthaten und wegen der vorgeschlagenen Betheiligung der Arbeiter an der Feststellung der Ent schädigungen und dergl. Im Laufe der Debatte er klärte übrigen- am Mittwoch der Ministerialdirektor Bosse, eS sei kein Geheimniß, daß die Reichsregierung auch die AlterS- und Jnvaliden-Versorgung der Arbeiter zu regeln inS Auge fasse, die Regelung sei aber nor nach gründlicher Prüfung aller einschlagenden Verhält nisse möglich und befinde sich noch in der Vorberathung. Der Redner trat der Meinung entgegen, daß sich durch die Grundzüge deS UnfallversicherungS-GesetzeS ein sicht liches Mißtrauen gegen die Arbeitergeber hinziehe; im Gegentheil bestehe volle- Vertrauen zu denselben; man wünsche aber auch die Arbeiter an der Lösung der be treffenden Aufgaben zu betheiligen und hoffe, daß sich da- Verhältniß gegenseitigen Vertrauen- zwischen beiden Theilen Herstellen werde. Der deutsche Botschafter in Pari-, Fürst Hohen- lohe-Schilling-fürst hat sich nach FriedrichSruh zum Be such deS Reichskanzler- begeben und reist von dort direkt auf seinen Posten, während der Statthalter Generalfeldmarschall von Manteuffel nochmal- von FriedrichSruh in Berlin eingetroffen ist. Die baierische Kammer hat am Mittwoch bei Be- rathung deS Titel- Strafanstalten im Justizetat auch gleich der sächsischen eine interessante Debatte gehabt. Der klerikale Abg, Pfarrer Frank konstatirte mit Schrecken, daß immer mehr Verbrechen, wie diejenigen Dickhoffs und Schenk- um sich greifen. An der Regierung wie am Landtag sei eS, die Quellen, welche die Zuchthäuser bevölkern, zu verstopfen. Vor Allem thue eine größere Religionspflege noth. In Baiern fänden sogenannte Volksmissionen statt, in denen dem Volke der GotteS- glaube gelehrt werde und die unter dem Zuflüsse aller benachbarter Gemeinden im Freien abgehalten würden. Aber diese Missionen hätten eine Erlaubniß der Polizei, der Regierung und der Ministerien nöthig, während jedem Professor auf der Universität gestattet sei, Vor träge zu halten, mit denen er der Jugend den Glauben aus dem Herzen stiehlt. (Bravo! recht-.) Der Kampf zwischen Schule und Kirche habe die Autorität der Lehrer und Geistlichen schwer untergraben. Der Redner besorgt für die Zukunft eine weitere Zunahme der Verbrechen. Auch die Theater tragen nach ihm dazu bei, indem sie, nicht mehr Schiller- Idealen folgend, eine Schule der Lasterhaftigkeit seien. Endlich seien die öffentlichen Gerichtsverhandlungen die förmliche Hochschule für Ver brecher. Der Justizmiuister Fäustle bestreitet die Gefahr die sich au- öffentlichen Verhandlungen ergebe. Nie mals, meint er, sei die Sicherheit in Baiern mehr gefährdet gewesen, al- zur Zeit deS geheimen Verfahrens. In der Sitzung deS elsaß-lothringischen LandeS- AuSschuffeS vom 22. d. M. hat sich der bekannte Gegner teS kaiserlichen Statthalters, Baron v. Bulach (Sohn) nochmals in der Rechtfertigung seiner Angriffe ver sucht und erklärt, er sei nicht im Namen unzufriedener Beamten aufgetreten und protestire gegen eine Zusammen stellung seiner Person mit Antoine, halte aber im Uebrigen seine Behauptungen aufrecht. Staatssekretär v. Hofmann erwiederte, die von dem Statthalter in- augurirte Versöhnungspolitik sei von einem Theile der deutschen Presse al- Schwäche augegriffen worden, daS Land sei aber dem Statthalter dankbar, in dem be ruhigenden Bewußtsein, daß nicht nach der Schablone regiert werde und der Statthalter daS Land selbst kennen Feuilleton. Frost in Blüthen. von H. Palmü-Pay st«. (11. Fortsetzung.) Der kleine Herr athmete frei und leicht auf. Er Me so sehr gefürchtet, den empfindlichen Santof zu sänken und wünschte doch nicht- weniger, al- den Achen Freier seiner Tochter gänzlich abzuweisen; er sollte eben nur Zeit gewinnen und da- hatte er ja er richt. Die Gläser klangen. Die Herren baten, sich ihnen »nzuschließen und einer fragte, wem da- Wohl denn „Einer glücklichen Zukunft!" lautete SantofS -ntwort. „Die können wir Alle brauchen!" meinte der Bürgermeister und sich erhebend, mit der Linken sich ms den Tisch stützend, während die andere Hand da- mt Champagner gefüllte GlaS hoch hielt, bat er um Recht al- Aeltester — als ältester Freund, ver- mstrte er sich schnell, da eS ihm noch zur rechten Zeit «siel, irrige« Folgerungen über sein Alter vorzubeugen — ^tu heute noch versäumten Toast auf den liebenS- lvürdigen Wirth sprechen zu dürfen. ES sei bisher immer sein Privilegium gewesen, auf Festen daS Wohl in Frauen, in Gesellschaften da-jenige der HauSfrau inzubrmgen; hier fehle eine solch«, ab«r die Gastlichkeit Pie die gesellige« Talente ihre- unwiderstehlich liebens würdigen WirtHS machten vergessen, waS sonst dem Feste höchsten Liebreiz verleiht, eine anmuthige Frau. Aber Santof ließ ihn nicht auSreden, erhob sich und bemerkte, man thue ihm mit dieser schmeichelhaften Versicherung durchaus keinen Gefallen. Er selbst ent behre in seinen Räumen, an seiner Seite gar sehr eine liebe HauSfrau und Gattin und der Herr Bürgermeister möge, so er eS wahrhaft gut mit ihm meine, dem Toaste eine andere Wendung geben. Und nun wurde auf eine zukünftige HauSfrau angestoßen. Auch Halden ließ sein GlaS an da- deS WirtheS klingen und Santof flüsterte ihm mit vielsagendem Blicke zu: „Auf eine glückliche Zukunft, junger Freund und auf da-, waS wir lieben!" Halden leerte sein Gla- auf einen Zug und hielt e- noch ein wenig länger an die Lippen, dann umge- waudt gegen die Spitze seine- Daumen- und sagte: „Auf Nagelprobe geleert, Onkel Santof. Wo bleibt denn Elftiede diesen Abend? sonst gestattetest Du doch immer ihr flüchtige- Erscheinen beim Dessert, hört da- jetzt auf?" „Sie wird groß, bald eine Dame, Halden, da paßt sich - nicht mehr!" „Na," meinte jener, „ich bin überzeugt, daß sie trotz alledem den Konfitüren Deine- Diner» nicht ab hold wird. Darf ich ihr einige in Silber und Gold schimmernde Knallbonbon- bringen?" „Warum nicht, wen« Du sie «icht eben jetzt beim Unterricht störst?" ,„Herr Gott, O«kel, quälst Du Dein schönes, kluge» Kiad außer de» Schulstunde« auch «och «tt Privat stunden? Ich dächte, daS wäre bei Elfriede ganz unnöthig, mache doch keinen Blaustrumpf au» ihr!" „Denke nicht daran, Halden. Den Winter maa da» so hingehen, nach der Einsegnung aber gedenke ich sie auf Monate mit Fräulein Braun auf Reisen zu senden, sie soll Bergluft athmen, soll ihre Nerven stärken, bestehlt der Doktor, um diese immerwährende« Kopfschmerzen zu verlieren!" „Die kommen vom Lernen, verlaß Dich darauf, Onkel!" „Nun ja, davon ist fie aber jetzt nicht abzubringen, ander« Jvt«r«ff«n werden schon erwache«, wenn fie nächsten Winter in die Gesellschaft geführt wird!" „Ja, fie ist unnatürlich ernst für ihre Jahre, aber trotz alledem reizend!" „Freut mich zu hören, Halden, freut mich außer ordentlich," bemerkte Santof, seinen Freund Lenthe« vielsagend anblickeud und mischte fich dann frohgelaunt, mit aller ihm zu Gebote stehenden Redseligkeit und Lebhaftigkeit in die Unterhaltung seiner Gäste. Halden aber füllte einen Krystallteller mit Kon fitüren und verhielt fich b«i Au-wahl der Knallbonbons so eigen und bedachtsam, daß er nur solche zur Mit nahme für gut erachtete, die er geöffnet und deren De visen er gelesen. Nachdem er noch einen schnellen Blick in den ihm gegenüber hängenden Spiegel geworfen, die Spitze« seines BärtcheuS gedreht und die etwas ver schobene Kravatte geordnet, verließ er da- Zimmer und traf draußen im Hausflur sogleich mit Fräulein Bram» zusammen, die ihren heute vermehrten häuslichen Pflichten «achgtag. Sie hielt in der einen Hand eine Schüssel - mit de« Resten eine» Truthahn-, in der anderen «ins
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