MW MitilU. Extrablatt. Wolffs Bureau meldet: Grohes Hauptquartier am 27. August Das Deutsche Westheer ist neun Tage nach Beendigung seines Ausmarsches unter fortgesetzten siegreichen Kämpfen in französisches Gebiet von Cambrai bis zu den SUd- vogesen eingedrungcn. Der Feind ist überall geschlagen worden und befindet sich in vollem Rückzüge. Die Größe seiner Verluste an Gefallenen, Gefangenen und Trophäen lassen sich bei der gewaltigen Ausdehnung der Schlachtfelder, dem zum Teil unübersichtlichem Wald und Gebirgsgelände, noch nicht übersehen. Die Armeen des Generaloberst von Kluck hat die englische Armee bei Maubeuge geworfen und sie heute südwestlich von Maubeuge unter Umfassung erneut an gegriffen. Die Armee des Generaloberst von Bülow und des Generaloberst Freiherr v. Hausen haben etwa 8 Armee korps französischer und belgischer Truppen zwischen Sombre-Namur und Mons in mehrtägigen Kämpfen voll ständig geschlagen und verfolgen sie jetzt östlich Mau beuge vorbei. Namur ist nach zweitägiger Beschießung gefallen. Der Angriff auf Maubeuge ist eingeleitet. Die Armee des Herzogs Albrecht von Württemberg hat den geschlagenen Feind über den Semois verfolgt und die Maas überschritten. Die Armee des Deutschen Kronprinzen hat eine be festigte Stellung des Feindes hinter Longwy genommen und einen starken Angriff aus Verdun abgewiesen. Sie befindet sich im Vorrücken gegen die Maas. Longwy ist gefallen. Die Armee des Kronprinzen von Bayern ist bei der Verfolgung des Feindes in Lothringen von neuen feind lichen Kräften aus der Position von Nancy und aus südlicher Richtung angegriffen worden. Sie hat den Angriff zurückgemiesen. Die Armee des Generalobersten von Heeringcn setzte die Verfolgung in den Vogesen nach Süden fort. Das Elsaß ist von Feinden gesäubert. Aus Antwerpen haben vier belgische Divisionen gestern und vorgestern einen Angriff gegen unsere Verteidigung in der Richtung Brüssel gemacht. Die zur Abschließung von Antwerpen zurückgelassenen Kräfte haben die bel gischen Truppen geschlagen, wobei viele Gefangene ge macht und Geschütze erobert wurden. Die belgische Be völkerung hat sich fast überall an den Kämpfen beteiligt. Daher sind strengste Maßnahmen zur Unterdrückung des Franktireurs- und Bandenunwesens angeordnet worden. Die Sicherung der Etappenlinien mußte bisher den Armeen überlassen werden. Da diese aber für den weiteren Vormarsch die zu diesem Zwecke zurückgelassenen Kräfte notwendig in der Front brauchen, so haben Se. Majestät der Kaiser die Mobilmachung des Landsturmes besohlen. Der letztere wird für die Sicherung der Etappcnlinien und zur Be setzung von Belgien mit verwendet werden. Dieses, unter Deutsche Verwaltung gestellte Land soll für Heeres- bedürfnisse aller Art ausgenützt werden, um das Heimats gebiet zu entlasten. Der Generalquartiermeister v. Stein.