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Dresdner Nachrichten : 12.09.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188309122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-09
- Tag1883-09-12
- Monat1883-09
- Jahr1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.09.1883
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reltiri,he>»rahlpacht Berit« «Dresden. LMc»«i,„ crtchetnl iLgl m, ftlitz 7 Uh, i. d. Itshkd.: Milllcnlu. I». Tldoiilikmclllxprel» »lerxilahrlich ll Mail HU -Ltq«., duich dl« 'Pult 7 Marl <ä Plg-. Nuinm. 10 Piac. gllr dic Mulkqabc cillaklandlcr M»- »uicriplc maa» sich die «cdauldi» »»cht »«dtiiUich. «tim-nceie Wl Uli« iiehm-l, an: Lirilllttvileeli-Tliircaur r Haaseli- »«»>> » «»«l«»: - «u»»ll In»ali»««»«»trM»v«, n- >»a,,l,. - «.». «Ie» ,» Mandat»»,: — n. ««eck » »«. i» Halle: — »en>«e tu Haulbur,. Hagekkatt fiir Politik, Aiitkrl>alt««g,GtMftsvtrkehr. LSrskubericht, FremLenliftt. Ltruspttch-Sletlen Ar «(Allst)m532Menst) 7l»Ielal« werden Marteniiratc N! lud vinlljln^ II Ul» angenommen. : ^t!.M,l,a,,»»Ul>r. Sn diel .dl n.. ^n L!ei»niagcill ai. »ia> e: > ul t,a1.m.ll»hr. a e > ,^n„>e Pelll,elle solle! >» P» <t>. geial»n ine:ie>lc»»>t!l. Llile Slalnrllk i » das chl,, tvgiac lsrnliellien der Jniclatc irird iilchl ge ge de». elu!loilll>ge Annoncene Sluorl^e ililerncu ld» I .» >,cnell Prall»< «eraiido-^ahlui,, durch Lrle> lllNlke» odei tloil,»llal.luil I. rinn Liibkll kailcii >» chig. I-.->elalc,u^ dir Moiila,i»!>iUl»nler oder nach einem »cluage d,e PeUneUe eu-pi. kviLö-üi'tiksI, tl»n<lr»l«»kal7rr. Heloelonell«», I!e>.e-Hece»»»lre», »eise-»»»»ekroilon, t>»»i«o>»»> l>»n, klilllrloinon, ^«irl«lo»l»^>>»i,, »Iil>I> llorlaseden, I mdlulreta.ede», Iiel.eNa.eko» neu. Luslüilriiok» illu^irlidu >'r«l-!i»:on »orrlo» srntr« ui.-o^odou null »aall »ltllviirtd lruu'.» vordanllt. ^ ir»n«t«u GttUnv, Itrv8<l«;n, ^ tllltlrutke-ristr. 211». u. Koplitvinsti. V nui koutplntr. zient-'-uM/ KscheMWg -icVN ZA)»^rk ^»drezew«sixn zinskMnÄvrse^siVr 110 wo I.I I, stzlent/lkttvöll.vk^0tbi,!ics,IoM>r3b8eI^ ^s/t»de/»/ee>„-?ros/>e<c/s--ra/,'L uNckZezopoe^d 018«!lloiusll UN.lUd>M«0trt. ^Uv 8ttolt«rvtiu ffiöak>t,ir Ru^subl. Vr«««v HbU«KV«t»I ^ üviiiesiitdex i» kitpio-ß«»lefti«i> ^ eI«U»ote ?»clinn8t ll,t:rlesks»^e» MUot urr< polnlen^ekc. U!udU-tN.c>I'/o:^!t^l«;i» v<>r.icii ^.»^2 nveU iiiis^ätNd ll kiiUico virr-uvär. ^ «I. Httris«,» ftiöline, vrerol«». s>) ^Vildüi-uk'vi-d'tr. 211». u. 8»,>I>i(-i>8ti-. « am l'u^lillitlr. ^apissvriv-AtanulLvtur ^Ilwarkt O. ILL88L tMmarkt ÜSui^I. Llükliokvritut. ! VorjitllriL« Muster »>»M uutor kodteuplvinuu. Vvchtv Li Io«It«uu« jeOer LxtrultQktvtluu^» Nr. 255. 28. Jahrgang. Anflage: 38.000 Lrpl. Auüjlclilen >ür de» 12. Lept.: Schwacher nul'e»inuntcr Wind, ver- ün. crlichr Bewalkung, clwas Nicdcrichiag, Tcmp. elwad wärmer. Dr-edkl,, 1883. Ml!twoch,12. Lcptbr. und dem jrammerhcrrn von Minkwitz, nach Baden-Baden, deüclienl- lich nach Schlo»- rlraucheuwies begeben, um bis Ende dcS Monats bei ibren dortigen Verwandten zu verweilen. T>e Rückkehr nacn hier dürste alcichicitig mit der Rückkunst Sr. Majestät von rocmbmg erfolgen, völlig R lbert bewohnt vom 13. de. Ms. bis m der nin 2". crsolgcnden Abreise nach Homburg noch die Soniimrrelideni Pillnitz. "Rach Veeudigung der Vkanövcr ist mu 27. September Ruhetag, und Tags daraus erfolgt in Gegenwart des ttaiserc, .stimm Albert u. s. w. die Weihe des Vriederwald Denkmale. "Rach der Rückkehr beziehen Hhre Majestäten dic slgl. Villa in Strehlen — Sc suchte am auch Vas ... Begründer, Dr. Mojchkau, dem hohen Gaste als Führer diente. — Kausmann vr. i-lül. Carl Lampe in Leipzig erhielt daö Komthulkrcu; 2. Klasse vom Albrechksorden. -- ",>n den beiden Dresdner Landt^gswa hl kreisen sind die sperren Schuldirektor Heger und Stadlra»' Bönis cd als Sieger aus den Wahlen hcrvorgcgangcn. Lenerer, der alleinige Kandidat der Konservativen, siegte über alle Mitbewerber mit relativer. Letzterer, der Kandidat der all Imo verbündeten Fort schrittspartei und der Konservativen, siegte mit absoluter Stimmen mehrheit. Die Wahlen selbst gingen in völliger Ruhe und Freiheit mit dem üblichen Apparate »nd in leidlich lebhafter Betheiligling vor sich. Im zweiten Wahlkreise übten von 6öö'i Berechtigten 3447, im dritten von 6848 nur 2389 ihr Bürgerrecht aus. Vor allen 6 Wahllokalen hatten die um dic Lanalagssitze werbenden Parteien ibre Stimmzettelvcrtheiler aufgestellt, die allen Sinlretenden jene viereckigen Papiere cinbändigten, welche den "Rainen des Er korenen entbleiten — gedruckte Stnsen jener Leiter, dic. wenn sic lang genug ist, in den Abgeordnetcuhimmel führt. Wer nicht ver- ralben wollte, wen er wähle, nahm klüglich von jedem Verlheiler einen Stimmzettel, zerriss die ihm nicht zusagenden und gab den seines Vertrauensmannes ab. In der Pirnaischcn Vorstadt beglei teten die Agenten der Resormcr dic Stimmzettel für Pinlert mit der Bezeichnung „Der Judenfeind!" dic Sozialdcmotraten aber betonten, wenn sie Zettel für Herrn v. Vollmar ausricscn, in aus fallender Weise das Wörtchen „von". Es war, als ob sie stolz daraus wären, dab ein Adeliger von ihnen ausgestellt wurde. -Herr v. Vollmar selbst bedient sich, wenn wir nickst »neu, seiner Präpo sition nicht mehr. Zwischenfälle kamen nicht vor: ein kleines Mädchen, das für scinm kranken Papa den Stimmzettel in die Urne werfen wollte, mußte unverrichteter Sache und betrübt abziehen. Da die Wablvorstände und Wahlgehilfcn nach Schluß der Wahl (3 Ubr) keine Eßpause eiistrcten ließe», sondern sofort zum Auszählcn der Stimmzettel über gingen, wurde das Resultat schon nach einer guten Stunde bekam». Fm 2. Wahlkreis (Pirnaische Vorstadt» erhielt Schnldircctor Heger (kons.) 1435, Justizrath I)r. Schassratli (lortschritll.) 754. Schriftsteller Pinkert (Reformers 539, Herr v. Vollmar ksoz.-dcm.) 719 Stimmennämlich: im Wahllokal Meinliolv's Säle H. 225, Dr. Sck. 161. P. 133, v. V. 143: in der Resiaurcttion Justitia (Holbeinplatz) H. 667, vr. Sch. 306, P. 236, v. V. 329: iu Braun's Hotel H. 543, vr. Sck. 287, P. 171, v. V. 247. Im Friedrich- st ä d t e r Wahlkreis siegte der von dec^ForlichrittSpartci und den Konservativen gemeinsam ausgestellte Stadtrnlh Bönisch mit 1567 Stimmen über den sozialdemokratischen Baugcwcrlcn Pslau m. der 836 St. erhielt. Es wurden nämlich abgegeben in Ebcrlcin's Restauration (Scminarstr.) für U. 596, für Pf. 355; in der Eentralhalle ii'ir B. 515, für Pf. 271, im Schicßhaujc sür B. 456. für Pf- 207 Stimmen. — Wahl-Nachrichten auS dirProvinz. Im Wahl kreise Leipzig erhielt: I)r. Schill (Kompromis; - Enndidat) 1339, Köhler (Joctschiitt) 106, Gastwirt!, Münch (Sozia!-Demokrat» 305 St.: Eisen berg-Moritzbnrg erhielt Domänen - Pächter W ink lc r-Heisenberg (kons.) 81. Erblchnrichtcr Philipp-Klein wolmsdorf (Fortschritt) 62-, in Coswig: W.50, Ph. 2: in Külitz: W. 15, PH. 6; in Mu-Eoswig W. K>: PH.—; in Langcbrüü: W- 18, PH. 48. — Wahlkreis H o h n st ein: StaLtrath Elauß (kons.) 348, Gastwirth Münch (Loe.-Tcm.) 24; in Ernsttbal El. 101, M. 12- — Wahlkreis Allenberg u. s. w.: In Rabenau: Geh. Hosratk Ackermann-Dresden 55, Fabrilant Großmann- Glashüttc 56; in Dippoldiswalde A. III, G 55; m "Altcn- berg A. 119, G. 9. Glashütte: A. 9. G. 137. - Wahl kreis Rochlitz: Kommcrzicnrall, Krcsncr - Schivcizerlhal ckoni.) 220, Reckstsainvalt Vr. Mcijchncr (Foitschr.i 13, (^astwirlh Stolle (sozialdcm.) 24. — Walstlrcis Großcnl'ain: In Eiroßcnhain: Bürgermeister Hermann lkonj.» 134. Fabrikant Hirsch (libcr.) 38, Gastwirth Münch (sozialdem.) IO; in Na de bürg: Hrm. 90, Hirsch 16. M. 6; in Biichoss- werda: Hrm. 173, Hirsch 65. M. 21; in Pulsnitz: Hrm. 134, Hirsch 38. M. 10. — Wahlkreis W crdau: Ullrich (nat-lib.) 435, Gastivirth Stolle 166. — Gestern früh 9 Uhr versammelten sich in Folge ergangener Einladung von Seiten des RatiicS ans dev, Kirchbauistal; der M a r t i n. Lu the r t ircd e an hiesiger Mariinilrase die Rlikglicder des Kirchenvorstandes zu Antonsladl-Drci-dcir rura Herr Bauratl, Gicse als Vertreter der Bauobcrleiiung. Turck, Herrn Stablratl, Tcucher wurde stkamcnS des Ratlres der Kirchbauplatz zum Zwecke des Baues sowie besten Umgebung zur Mitbenutzung beim Bau übergeben. Der Vorsitzende des Kirchcnvorslandcs, Herr Paslor Dr. Sturm, dankte hieraus dem Rallie für das srcnndlichc Entgegen kommen bezüglich des Kirchbones und wrack» die Hossnung ans, daß die Kirche erfüllen möge der Stadt zur Zierde. Marlin Luther zum Gedächtniß, der Gemeinde zum Segen und Gott zur Eine, und daß man, wenn der letzte Stein in de» schönen Ban eingcsügt sein werde, sür Gottes Schutz, den Bauleuten bewiesen, danlcn düric mit dem einmüthtgm Lobpreise: „Run danket Alle Gort!" — Der Kirchbau selbst soll nächste Woche beginnen, die tcicrliebe Giimdsicinlcgung aber mit dem Lutiicrjnbiläum im Monat November verbunden werden. — Gerüchtweise verlautet aus dem Sladtverorduetensaal — was uns rüdesten kaum glaublich erscheint! — daß mcincre Mit glieder dcS Kollegs bei dem Vorstand beantragt bäkten: Vertretern »olchcr Blätter, welche entstellte Rescralc über die Plenarsitzungen brächten und mißliebige Kritiken an die Verbandlungcn knüpften, den Sitz aus der Journal» II cn - Trivnnc zu entziehen. — Sollte ei» solcher, nach umcrcr Kennlniß von der gc'ammten hiesigen Berichterstattung gcgcnsiandoioscr und seiner Tendenz nach in heutiger Zeit mein als bcwemtender Annag wirtlich ernstlich in Bclrackt kommen können ? Es ist kaum denkbar. Jedenfalls sind wir, Weiteres vorbebaltend. aus das Geschick dieses sonderbaren Antrages einiger weniger llnzusricdcncn innerhalb des sonst so inlclllgenten Kollegiums neugierig. BrldiNwdltUKkl: llirdaltcur lur dr. L»r>l Biere p ,,, Lrrrdcil Wahlstatt gegen Wahlstatt — aber was will der gestrige Wahlkampf in Sachsen besagen gegen dic heiße Schlacht, die heute vor 200 Jahren von den Sachsen mit geschlagen wurde? Die Wablstatt armo 1683 lag bei Wien. Die damalige Hauptstadt des deutschen Reiches wurde durch dic vereinigten Schwerter Deutschlands und Polens vor der Eroberung durch die Türke» gerettet, das deutsche Reich und der Westen Europas überhaupt und für immer von der Türken»oth befreit. Von 300,000 Türken war damals Wien belagert, 61 Tage war es eingcschlossc», über 100,000 Bomben wurden aus die unglückliche Stadt geworfen : die Bevölkerung, halb verhungert, war der Verzweiflung nahe; sie kämpfte heldenmülbig, aber schon war der Feind in sie eingcdrungcn; da. in höchster Be- drängniß, erfolgte ihr Entsatz. Die Befreiung Wiens ist eine der leuchtendsten Tbatfachen der »eueren Geschichte, der 12. Sept. 1683 strahlt nicht bloö als Schlachtendatum, sondern als Wendepunkt der Kulturgeschichte Europas in einem unvergänglichen Glanze. "Als solchem kommt ihm eine Bedeutung zu. aus die sich kaum einer der berühmtesten Schlachtentage der Neuzeit zu erheben vermag. Das heißt die stolzen Ehrentage deutscher Wasrcn: Leipzig. Waterloo, Sedan nicht verkleinern. Denn so hoch dem Deutschen das -Herz beim Hellen Klange dieser Namen schlägt, 1814, 1815, 1870 war. wie auch die eisernen Würfel fallen mochten, die Kultur Europas selbst nicht bedroht: 1683 aber kämpfte sic mit der Barbarei "Asiens und wars diese sür immer nachOstcn zurück. Das Abendland stand »»mittel bar vor derGesahr, eincBcute des barbarischcnTulkenthmnü zu werden. Die Fluth des Islam wälzte sich umvioerstehllch »ach Westen-, Ungarn war in seinem Besitze; siel das Bollwerk Wien, so hätten sich die wilden Gewässer der türkischen und tartarischen Barbarei unaufhaltsam über Süd-Deutschland ergossen. Schon schwärmten tartariiche Reiter mordend, sengend, bcrrtcmachend längs der Donau entlang, weit stromaufwärts über Wien; die österreichischen Bauern retteten ibre Habe bis über den Rhein hinüber und in die Thal» der Schweiz. Es war nicht abzuschen, was dieser barbarischen .Hochflut!, widerstehen konnte, wenn Wien nicht entsetzt wurde. Der Behcrrscher Frankreichs, Ludwig XIV., der „allerchrrfllichste König", war ehrvergessen genug gewesen, den Erbfeind der Christenheit zuin Einbruch in das deutsche Reich auszuhctzen. Gelang der »ichtSwürdige Plan, so hätte der Säbel des Großtnrken »ach Niederwerfung des deutschen Reiches zuletzt auch noch an die Tbore französischer Städte gepocht. Was es besagt hätte, wenn Deutschland unter die Herrschaft der Janitscharcn gefallen wäre, das auszumalen, ist heute nicht nöthig. Die Tapferkeit des Herzogs Karl von Lothringen, des Polenkönigö Sobieski, der Kurfürsten von Sachsen und Bauern. Johann Gcorg's III. und Max Emanuel, rettete am 12. September 1683 nicht blos Wie», sondern die Freiheit und die ganze Bildung der abendländischen Christenheit. Bon den Schlägen, die damals Kara Mustapba unter den Mauern Wiens erlitt, hat sich das Osmancnrcich niemals erholen können. Seitdem geht cs mit dem Türken thum in Europa unaufhaltsam abwärts; der Islam verlhcidigt in immer schwächeren Anstrengungen seinen Besitzstand: zu einem Angriffe gegen den Westen hat er sich niemals mehr zu er mannen vermocht. Darum war der heutige Tag in Wahrheit ein Beireiungs-Tag und es erfüllt uns Sachsen mit berechtigtem Stolze, zu gedenken, ein wie großer Anthcil an seinem Rubine uns gebührt. Mit 10.000 seiner tapferen Landeskinder schlug der ritterliche Ahne um'ercs jetzigen Königs, Ehnrsürst Johann Georg III., unter dem Befehl des kaiserl. Oberscldherrn uns an der Seite dev Polenkönigs, das Türkenkeer aufs Haupt. Dem Mutk, der Ausdauer, der Unerschrockenheit und Tapferkeit des sächsischen HeercS und seines fürstlichen Führers zollen alle Geschichtsschreiber hohe Bewunderung; cs ist insonderheit wesentlich das Verdienst des sächsiichen FeldmarscballS v. d. Goltz, daß er energisch aus die Ausnutzung der errungenen militärischen Vortheile drang. Wenn auch dem damaligen Cliurfürstenthume die Mißgunst des Sck»ick>als den entsprechenden Lohn sür seine glorreiche Thal vorenlhiell und der Ehuttürst ziemlich mißmutliig nach der Heimatl, zurücklelnte — heute, nach 200 Jahren, wollen wir mit freudigem Stolze und dankbar auf unsere Helden von Vorfahren blicken, die bei einem weltgeschichtlichen und w-ltbefreienden Werke in den Reihen der Vordersten kämpften, bluteten, glänzten! Aus einem anderen Gebiete der Kulturgeschichte und weit ent fernt von dem Schauplatz der gedachten kriegerischen Rnhmcstbat vollzog sich am Sonntag ein anderes, aber auch stolzes Kutturwerk. "Am Sonntag wurde tief im Inneren No>dc»nerikas die Norv- Pacisicbahn de», Verkehr übergeben. Der Schöpfer dieses großen Unteinekmcns. rin deutscher Landsmann, Namens Billard, schlug in Gegenwart zahlreicher Ebrengäne, namentlich auch der aus Tcntschland Geladenen, einen goldene» Nagel in die nunmehr fertigen Sctncnengcleise ein. Damit wurde ein neuer Weg zwischen Europa. Amerika und Aste» erschlossen. Zu de» Schtencnsträirgen, welche bcieitS den attanttschcn mit dem sollen Lccan verbinden, ist ein weiterer getreten, der neue Handels- und Industriegebiete allen Mit dem Eontreadmiral Livomus verläßt binnen noch nicht 3 Jah ren schon der sechste Admiral die dcutichc Marine und zwar in einem Alter, wo der gereiste Mann dem Vaterlande die besten Dienste zu leisten vollauf vermag. Am 6. Januar 1881 ivrndc dem Eontrecrdiiiiinl Kinderling, am 15. Februar >881 de», Eontrc- adlinlal Pizeivisinski, am 18. Oktober 1881 dem Contlkadiniral Mac Lean und nur vor wenige» Wocben dem Viecadmiral Batich und dem Eontrcadmn al Berger der Abschied bewilligt. D.ese starte Be lastung des PensionsctalS wird sich um so sühibarer machen, als sic in ähnlicher Weile jetzt auch bei den höheren Stelle» in der Armee hervvlttitl. Die Ernennung des Generals Broniart v. Schellen dem zum KriegSministcr ist bekanntlich der Rücktritt mehrerer Ab- thcilnngsdirektorcn seli-.cS Ministeriums. der Gcncrailiclitcrrantü v. Hariinann, v. Rauch :c.. gefolgt. Die plötzliche Pensionirung des Eontreadmiral Livonius lommt um so überraschender, als der selbe bei den mngstcn Entlassungen weder dic Nord- noch die Ost- icc-Flottcnstat-on crbielt, da man ihn angeblich bei dcr Eentralstclle in Berlin nickt entbehre» konnte und er dem Patente »ach der ältcsie Eontreadmiral, der nächste zum Viceadmiral war. Eine Ver wendung »o hoher Olstziere in anderen Zweigen dcS Reichsdienstes giebt es nicht -, die Steuerzahler baden einfach das Vergnüge», die hohen Pensionen solcher biensttüchriger und dienstwilliger Offiziere zu bezahlen. Nicht minder muß cs Mißvergnügen erregen. Laß der Regiernngspräsibcnt v. Flottwell in Metz, gleichfalls ein Mann in den beiten Jalnen, mit einer Pension von ktOOO Mark in den Ruhe stand tritt, ohne daß man ihn anderwärts bcschäitigt. Wenn sür die Pensionirung dieses Beamten auch ancusübre» ist, daß er sich seine Maßregelung durch allzugroße Nachgiebigkeit gegen dic Fron« zöslingc in Lothringen verschuldet hat. so trifft dies bei den massen haften Penstonirungen von Admirälen, Generälen und sehr häufig auch de: anderen Oslizier-n nicht zu. Hier wirken bisweilen Gründe mit, die, wenn sie die Presse mit ihrem wahren Namen bezeichnen wollte, unter Umständen dem Jorirnalisten so etwa 4—6 Monat: Gesäiigniß eintragcn könnten. :c. K. H. Prinz Friedrich "August von Sachsen bc vergangenen Sonnlnge, gelegentlich eines sinbm Ansslngcs aus der Burg Ohbin befindliche Historische Museum, besten Neueste Telegramme der „Dresdner Rachr." vom N.Septbr Ehe m n i tz. Sozialist Vollmar ist mit großer Majorität ge wählt-. im 31. ländlichen Wahlkreis siegte Jungnickel (iorlschrittlich), im 36. ländlichen Wahlkreis Proseffor Straumer (konservativ). Berlin. In vergangener Nacht ist in dem benachbarten Niederi'chöiihauien die Iran crnes "Arbeiters Eichler in ihrer Wohnung durch Messerstiche ermordet worden. Der Verdacht lenkte sich sofort aus den Ehen nnn der Ermordeten, der früh aus einem hiesigen Exeerzier- platzc btrttbestcckt scblascno gesunden wurde. Eichier giebt an, im Streit nach seiner -Frau gestochen zu haben» bestreitet aber die Ab sicht, sie zu ermorden. Berlin. Der z» den Kaiser - Manövern hierher gekommene französische General Baron de Launa» wurde nach dessen Ankunft vom KriegSministcr Bronsart, dem Gcneral-Ouartiermerster Grasen Waldcrsee und dem Gouverneur Willijon begrüßt. Als Gast des Kaisers kommt der sächsiichc General ron Montbo zu den Manövern bei Merseburg. P e st. In Agram fanden Haussuchungen und im Anschluß daran Verhaftungen von Agitatoren statt, welche versucht hatten, die Bewegung in Kroatien zu sozialistlschen Zwecken auszubcuten. Paris. Tic deutsche militärische Mission wurde vom Kriegs- Minister Tliibaudin sehr zuvorkommend empfangen. Thibaudin sprach dem Generalleutnant Grasen Wartenslcben seine lebhafte Befriedigung darüber aus, einen Offizier von so hoher Stellung und w großen Verdiensten Persönlich kennen zu lernen und gab iinn die Versicherung, daß er und seine Begleiter in der ganzen französischen "Armee tbcilnahmvollste und herrlichste Ausnahme stnden würden. — Die bisherige Vcrz>g>.'ru»g in der Sendung von Ver stärkungen »ach Tonking cnttland durch die Weigerung Tlnliaudm'S, ihm unterstehende Truppen zu cem vom Parlament nicht beschlossenen "Feldzüge verwenden zu lassen, er gab erst »ach. als seine Verant wortlichkeit durch förmlichen MunsterrathSbeschluß gedeckt wurde, der ihm auftrug, die algerischen Trnppcittheile aus »einer, in dic Verwaltung des Marineministers üoergchcn zulässig. — Dcr Stadt- rergeant Jeunet, der das Kind seiner Tochter zerstückelte, wurde heute hingcricbtct; cs ist dies die erste Hinrichtung unter Grcvy. R o in. Dic Rette Gicrs nach Italien und angebliche bevor stehende Besprechungen zwischen ihm, Bismarck. Kälnotti und Mancini wird h.er bezweifelt. London. In Glasgow sind die neun Irländer, welche der Bctbciligung an den dortige» Dimamit-Erzeffen angcklagt sind, gestern vor die Geschworenen verwiesen worden. Ncw - ?) ork. Ein Telegramm des „Hcrald" ans Hongkong sei ein chinesischer Volrsbautcn in einige ouf ' ' ibi Völkern erschließt. Es ist ein bochwichtigeö Glied in den Gürtel der Wettstra^cn eingerciht worden und der Präsident Billard tonnte mit bcgründctcm Stolze ans das Geleistete zurückblicken. Eine er staunliche Summe von menschlicher Kübnbeit. Ausdauer, Energie und "Arbeitskräften war erforderlich, mir unter den unglaublichsten Schwierigkeiten diese wlinderbarc Hochstraße in »nwirthlicbcii Wild nissen tierausznli-rneii. AndercncitS wird man gut th»n, abzuwartcn, ob sich dic bochsliegenven Erwartungen, die »ich an die neue Ver- kcbrüitraße knüpien, so schnell verwirk.icben und den "Aktien dieser Eiscnbalin, welche dem deutschen Geldmärkte zugciührt wcrdc» sollen, kann^nan imini-rbin starkes Mißtrauen entgegen! ringcn, ohne von der c löoinng der Balm seih»! geringer rn denken. In Denl chland gelit das Pennoniren höherer Offiziere und Deamler, die »och im beste» ManncSiilter stehen, flott vorwärts. meldet: In Canto» , - - dem Quai gelegene Häuser ausländischer Kaufleute gewaltsam ein- georungen und habe dic Häriier alsdann angezttndct. Chinesische Truppen stellten später die Ruhe wieder her. Der „Herold" meldet weitere "Austritte in Eanton durch den zufälligen Tod oes chinesischen Wolmmigskommisiac Iicrvorgcinfcn, welcher an Bord des TampierS „Hankoiv" gehen wollte und dabei verunglückte. Die Volksmenge bewarf den'Dampfer mit Steine», welcher sich in Folge desien ent kernte. Mebrerc Häuser ans dem Quai wurden durch den Pöbel ,n Brand gesteckt, ein Angriff aus Personen hat jedoch nickt stattgc- fundcn. Chinesische Soldaten erschienen später, zerstreuten die Menge und stellten die Ordnung wieder her. Drei Kanenenbootc sind von Honkong zum Schutze der Ausländer nach Eanlon ab- gcgangen. Tie Berliner Börse verlies still, aber fest, wenigstens wurden eie aufäuglichcn Rückgänge gegen Schluß wieder reichlich cingeholt -. von den fremden Plätzen lagen schwache Notirringcn vor, erst am Schluß meldete London fest, Spekulative Banken waren Anfangs schwächer, zum Schluß fest, Kaffabaiikcir hatten beschränktes ! Geschäft. Deutsche Äabncn reckst fest -. aus einem "Artikel der „Nord deutschen" über den wirthschaftlichen Nutzen der Slaatseiienbalmc» wurden VerstaatlickungSgerüchte konstruirt, die besonoers Ostpreußen und Marienburgern zu Gule kamen; von österrcrchischcn Bohnen wiche» Franzosen zurück, währeno Lombarden anzogcn. Leiter- reichii'ctie Prioritäten unverändert, Bergwerke und Industrien ohne einheitliche Tendenz; deutsche Fonds und fremde Renten still. ftr«»»t»r« ». 7»«.. re. Lkl-Nr,, ülvtiieo. üredu eer Siacisea:,,, —. Lsm- I-drdeil wcm,. wer vooie —. Lcll. LNberleme —. Pae>errkl,le —. dlaUjlcr rde-,. Lelmr. Ipoldrcme —. «»/, Un,.Sloidrel-ie 7«',. 77er NiNien —. --aer lUlisen— 2.dnciU<>iile!>-e —. Neuem U> a«r. Voldoule-Iie . u. dnem-ul«»'« -. U»l»r. Pdplcrrente —. likconi« —. v,i»imr —. a>l>nu»ld>>dbu INI Muennl! —. v«r>». II. Skvtdr. ikchlut.» Renn 7S.7L. Lnleilie IVS.I0. IiaNkller »».so. Glelnrdeli» «SI,el> Souidarden 3W.00. do. Prieritaien Lv>. »Mter M veslerr. Gdtdrenie!-d>!,. Mul»:,. Lokulcs und Lüt'ffijtlitS. — Ihre Majestät die Königin hat sich - Die städtriche Steuerreform betreffend ist als — Ihre Majestät die Königin hat sich gestern Abend neuestes Lebenszeichen eu erwähnen, daß der Vorsitzende des s. Zt. 6 Uhr 10 L" muten, begleitet von der Hofdame Grägn Ltrachwitz - zur Berathnng einer Reform deS städt. Steuerwesrns niedcrgesetzten
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