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Weißeritz-Zeitung : 19.05.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-187105199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18710519
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18710519
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1871
- Monat1871-05
- Tag1871-05-19
- Monat1871-05
- Jahr1871
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 19.05.1871
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Weißerih-Zeitung- Z Amts- und Anzeige-Matt der Königlichen Gerichts-Ämter und Stadträthe zv Dippoldiswalde vnd /raucnsteiu. verantwortlicher Nedarteur: Carl Zehne in Dippoldiswalde. Erscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehen durch alle Postanstalten. Tagesgefchichte. ' Dippoldiswalde, 18. Mai. Indem wir noch besonders auf die im Jnseratentheile unseres heutigen Blattes enthaltene Einladung zu dem 24. Patrioti schen Abend (am nächsten Sonntag) aufmerksam machen und dieselbe dringend bevorworten, bemerken wir, daß es dem Sinne der Unternehmer ganz ent sprechen würde, wenn nicht nur in Bezug auf die Menge der Theilnehmer, sondern auch in Bezug auf vielseitige thätige Betheitigung in Wort und Lied ein ähnliches Resultat erzielt werden) könnte, wie am Friedensfeste, dem 4. März d. Js. Dresden. Die Synode beschäftigte sich in den letzten Sitzungen mit dem Patronat, und waren zu zu diesem Gesetze nicht weniger als 14 Anträge einge gangen, die eine Versöhnung des Gemeindeprincips mit dem Kirchenprincip wünschen. Sehr breitspurige und salbungsvolle Reden der verschiedenen Herren Geist lichen steuerten alle auf das Ziel hin, nichts fahren zu lassen, was den geistlichen Zwecken und Interessen dient. — Von den nach Frankreich zurückbeförderten Turkos haben gegen 60 vor ihrem Abgänge das Gesuch an die Militärbehörde gestellt: in die sächsische Armee übertreten zu dürfen! — Am Montag machte die Dresdner Polizei den Butterhändlern wieder einen unverhofften Besuch, bei dem sie 103 Stückchen Butter als zu leicht befand und mit Beschlag belegte. Früher wurde die confis- cirte Butter zum Besten der Armen versteigert; jetzt erhält sie der Defraudant zwar wieder, jedoch zerschnitten und zusammengeknetet, und muß außerdem für jedes zu leicht befundene Stückchen eine Strafe von 10 Ngr. erlegt werden. Das wird hoffentlich sicherer wirken als die erste Strafart! Berlin. Die Session des Reichstages wird sich wohl länger auSdehnen, als man bisher glaubte, und wohl bis Mitte oder Ende Juni währen. Diese Verzögerung wird durch die große Wichtigkeit und Dringlichkeit der noch zu erledigenden Arbeiten gerecht fertigt; dahin gehört zunächst die Erledigung des Ge setzentwurfes über Elsaß-Lothringen, das Militärpensions gesetz und eine Reihe von Gesetzentwürfen, welche sich mit der Verwendung der Kriegsentschädigung, soweit diese in nächster Zeit fällig ist, befassen werden. — Ueber den feierlichen Einzug der Truppen in Berlin, an welchem Deputationen aller Truppen- theile deS ganzen deutschen Heeres Theil nehmen werden, gehen die Nachrichten immer noch auseinander. Während von einer Seite als definitiv der 3. August genannt wird, kommen von anderen Seiten Angaben, daß in der ersten Hälfte des Juni es geschehen werde, und zwar deshalb, weil zu dieser Zeit dann noch der deutsche Reichstag in Berlin versammelt sei, und eS in der Absicht liegen soll, die Vertreterschaft des gesammten deutschen Reiches in corpora an dieser Festlichkeit theil- nehmen zu lassen. — Nach einer officiellen Zusammenstellung be rechnen sich die Verluste der deutschen Armeen an Todten und Verwundeten im letzten Kriege gegen Frankreich auf 4990 Officiere und 112,038 Unter- officiere und Soldaten. Der zu begründende Inva lid en fonds würde sich nach den angenommenen Sätzen für die Officiere auf 59,880,000 Thlr. und für die Unterclassen auf 179,260,800 Thlr., also in Summa auf 239,140,800 Thlr. stellen, welche von den 5 Mil liarden Kriegskosten zu entnehmen sein werden. Frankreich. Die Lage der Insurgenten wird immer schwieriger, und die Tage der Commune sind gezählt; sie ruinirt sich selbst durch innere Zwistigkeiten, Paris wird durch die Uneinigkeit der Führer fallen, die immer mehr zu Tage tritt. Die ConfiScation (zu deutsch Diebstahl) deS Privateigenthums, die Angriffe gegen die Religion, die unsinnigen Reden, die Verhaf tungen gutgesinnter Bürger — diese Thatsachen haben die Mitglieder der Commune sehr verhaßt gemacht; die letztere scheint bereits selbst einen Aufstand zu befürchten, und allgemein herrscht die Ueberzeugung, daß eine weit verzweigte Verschwörung gegen die Commune besteht. Die Versailler Truppen sind nun auch im Besitz des Forts BanveS; sie zogen am 14. Mai ein, ohne den geringsten Widerstand zu finden, denn die Insurgenten waren durch eine unterirdische Ver bindung mit dem Fort Montrouge entkommen. Im Fort BanveS wurden 60 Kanonen vorgefunden. Seit 15. Mai stehen die Versailler Truppen vor den Wällen von Paris und wechseln mit den auf den Wällen be findlichen Insurgenten Schüsse. Im Tuileriengarten wurden Batterien errichtet, der Luxembourg-Palast und Garten geschlossen. In der Ringmauer von Paris sind bereits mehrere Breschen geschossen, der Schaden un geheuer, der überall angerichtet wurde. Der ganze Westen und Südwesten von Paris ist unbewohnbar; Bomben und Kugeln regnen überall und kosten viele Menschen. — Das HauS des Herrn ThierS am St. GeorgS- platz in Paris ist also in Folge eine- DecreteS des „Wohlfahrtsausschusses" demolirt und in einen Schutt haufen verwandelt worden! In zehn Möbelwagen
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