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Dresdner neueste Nachrichten : 03.04.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194004031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19400403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19400403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-04
- Tag1940-04-03
- Monat1940-04
- Jahr1940
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 03.04.1940
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Mittwoch, 3. April 1940 48. Jahrgang Ar. 78 Dresdner Neueste Nachrichten s«,»««»'«!»: Sn frei« SuflNkmi«»«Hao, »Uischl. rck>«n1oha manaN.».-IM. v» pe »a,,t,,apr,Is«. Swndpeett: di« Ispaw-emm-Sell« Im »n»,Is«ot«tt ttllpf, poitdqu, ».-AM. leinschlichUch N^ . pofigedühew» hierw »» «Pf. SeftM««». OHtzGU /L, ßßßHlH LßHlHßßtzUtzdOSp «ielüagtsuch« und onvai« zamINenan,«i,n> » Hp»„ bl« 7v mm dr«it« °u»-3«il« Im hulbm<m<U>.1.-7M.Kr«u,baodf««d«»,!2ntao»r-Aps..«>>naad1.-«M.wS<tWll. VGGGG T4GGV '^I^UGEGGG^D r«r»l«ll Nachlaß nach MMaffel I ob« Mengenflaff«! v Lüesgrdüh, aln,»I»r««<k «ulürdakd So»t-vrE»< t»Nv«. I» <Vn>-Mn,dw II Ädt für glfftranzel«« Uirlps. auslLI. Port». tzur Zill Ist Aazeiginp-eKIlg« Nr.» «Mli^ Verlag ood SchrWetwag: Vrttde» «. rerdtilaadSraße i - Postanschrift: Vresden «l. Postfach «Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 2iü0l, Fernvettehr 27S8I«relegramme: neueste Dresden« Postscheck: Dresden rosa M «verlangt« Einsendungen an dl« Schristleituag ohne Tllükport» werden v«brr zurlickgesandt noch aufbewahrt. - Im Falle hrh«r«r Gewalt ob«r Letrlebsstörung haben unsre Äezleher keinen Anspruch aus Nachlirf«rung oder drstallung de« «nlsprechenden Entgelts Mer Sombenangnff auf Scapa Flow Mehrere britische Kriegsschiffe durch Bombentreffer und Bombeneinschläge in nächster Nähe beschädigt x Berit«, ». April DaS Oberkommando der Wehrmacht «ibt bekannt: Au der Westfront stellenweise regere Spähtrupp» tätlgkelt. Am r. April wnrd« die Lustausklärnxg über der ge samten Nordsee, der englischen Ostküste bis ,« den Shet« landinseln und über Ostsrankreich fortgesetzt. Ein deut sches Ausklärnngsflngzeug muhte nach eipem Lustkamps mit drei britischen Fügern aus See «otlpnbe». Die Bc» sallung wurde von einem anderen deutschen Aus» tlärungSslngzcug ausgenommen. , >. In den Abendstunden wurde« «pueut britische gerstreitkrüste in Scapa Flow-angegviffrn. Sb- wot di« Wetterlage «ngUnstIg «std di« Abwehr sehr stark war, gelang «S, mehrer« Schiss« durch Bombentreffer bzw. Bombeneinschläge t»t nächster Nähe zu beschädigen. Im Westen kam e» an verschiedenen Stellen zu Lustkämvsen. Dabei wurden drei feindliche Jagd» siugzeiige abgeschossen. Zwei eigene Flugzeuge «erden vermißt. Oäntfcher Protest in London X Kopenhagen, 8. April Zu der Torpedierung des deutschen Handelsschiffes .Hugo Edmund Stiunes" in der Nacht -um 24. März durch ein englisches U-Boot teilt das dänische Außcu- minlsterium mit: DaS Wrack beS vor Thorsmtnbe an der Westküste Jütlands versenkten deutschen Handels schisses „Edmund Hugo StinneS"- liegt etwa 16 Meter mücr Wasser in einem Abstand von etwa 11s Seemeilen von der Küste, d. h. also innerhalb dänischen LecterrttoriümS. Nachdem die Untersuchung der näßeren Umstände, dte in Verbindung mit dem Unter gang des Schisses stehen, jetzt zu Ende geführt worden ist, wird der dänische Gesandte in London den Auftrag von seiner Regierung «rhalten, in' der Angelegenheit bei der englischen Regierung vorstellig zu werden. „pylvetHaK ZnVien" - Ghandl vertraut London» Versprechungen nicht mehr Telegramm unseres Korrespondenten 8t. Amsterdam, 8. Apsil Mit einem offenen Pulver fast hat ein ver trauter Mitarbeiter Gandhis, Gopal,^d>e Lage in Indien verglichen. Er war gerade von langen Konfe renzen mit Gandhi nach Madras zurückgekehrt, als er «e No«, 8. April „Nom Risorgimento bis heute waren «nd sind unsere schlimmsten Feind« die Franzosen. Da- osstztelle «nd inoffizielle Frankreich, der einzeln« Franzose und das ganz« Bolk waren, sind und werden niemals von einem anderen Gesühl geleitet sei« als dem Hast gegen Ita lien und dem einzige» Wunsch, sein« Macht ,« ver nichten.* Dies« Sätze im „Regime Fascista" gebe« die allgemeine italienische Reaktion wieder ans das Be» lanntwcrden eines sensationellen Dokuments, daS Frankreichs ZerstückelnngSplüne gege» Italien ein deutig ansgezeigt hat. Bet der Unterredung von Neynaud mit Sum- ner WelleS nämlich in Parj^ so berichtet das Blatt, wurde dem Amerikaner von Rehnaud eine Land tarte Europas gezeigt, auf der dte hypothetischen Gren zen eingezcichnet waren, wie sie sich Frankreich erhofft. Als nun die beiden Staatsmänner nach der Be sprechung, wie üblich, photographiert wurden, kam auch die Karte, die hinter ihnen hing, aus das Bild und so an die Oessentltchkeit. Aus dieser Kart« besteht Deutschland nur «och aus Prensten, all« rheinische« Provinz««'hat Frankreich annektiert, Pole« ist wieder erstanden und durch Pommern ergänzt, die ehemalige Tlchecho-Slo wakei BeneschS ist ans Koste« Deutschlands und Un garns ausgeplustert, der «e«e Haböontgerstaat mit Bayern grenzt an die Adria, «nd Italien verliert Bcnezien und Istrien. Das „Regime Fascista" fügt noch Hinz«, dast die Weltmächte vermutlich auch den italienischen Afrikabesitz unter sich aüfgetpilt habe« «nd daö Imperium RaS Tafari vermach«» norden. In Italien ist man nun also,,so erklärt „Regime Fascista", endgültig darüber aufgeklärt worden, dast die Plutokraten im Falle eines SfegeS über Deutsch land auch Italien verstttmmtlnJtnd zur ewigen Machtlosigkeit verdammen werde«. „Dtt Karte Rey- nands erlaubt uns, jedem ins Gesicht zu speien, der heute in Italien noch irgendwelche Sympathie für dte Lache Frankreichs zeigt." Die „Tribuna" veröffentlicht die erwähnte Photo graphie als „amtliches Dokument" auf der ersten Sette und bemerkt dazu, die „Erne»««« Europas" sollten nicht vergessen, -ast hinter den hHltgen und unverletz lichen Grenzen Italiens die Macht deSmtlitärt- schcn und kriegertsche^FaschtSmuS mit Millionen von blitzenden Bajondtten stünde. Herr Neynaud hat in stlnrr Regierungverklä- rung über die Beziehungen Frankreichs zu Italien gesagt, dast er den Sinn für die.lajettiische Solidarität nicht verloren habe. WaS unter dieser Phrase in Wahrheit zu verstehen ist, erweist die Karte, die Herr Neynaud Sumner WelleS gezeint hat und dir bezeugt, dast -er französische Imperialismus auch die Ver nichtung beS faschistischen Imperiums erträumt. ES sind Utopien, diese Pläne von der Auf teilung Deutschlands und der Zerstückelung Italien», aber es sind Zeugpifse der wahren Einstellung der dort diese Aeusterung tat. Er erklärte, dast Gandhi jegliches Vertrauen in dte Aufrichtigkeit der englischen Regierung völlig ver loren habe. Ein kürzlich in der „Times" erschienener Artikel über dte Unterschiede zwischen den Hindus und den Mohammedanern habe ihm klar gezeigt, wie der Geist der englischen Regierung arbeite. Indien habe den letzten Nest von Glauben an daö so genannte Angebot beS DominienstatuS verloren, daS der Vizcköntg seinerzeit gemacht habe. In Zusammenhang mit diesen Acusterungen aus Gandhis nächster Umgebung sind Gerüchte bemerkens wert, Last Gandhi eine Ueberbrückung -er X Washington, 3. April Unter dem überwältigenden Eindruck der Veröffent lichungen des deutschen Weistbuches hat jetzt Senator Reynolds gefordert, dast die Anschuldigungen, die gegen den amerikanischen Botschafter in Frankreich, Bullit, im Zusammenhang mit der Veröffentlichung erhoben werden, vom SenatsauSschust für Auswärtige Angelegenheiten untersucht werben sollen. Reynolds er klärte: „ES betrifft die amerikanischen Mütter, wenn ihre Söhn« auSgesandt werden, um ihr Blut oder ihr Leben für die Rettung des britischen Empires herzu geben." Man müsse sich mit dieser Affäre befassen, so lange Bullit noch in den Bereinigten Staaten sei, und scststellen, waS an den Anschuldigungen des WctstbucheS Wahres sei. Der Senator erklärte, eS sei ja möglich, dast eS sich um Propaganda handle, man dürfe diese An gelegenheit jedoch nicht übergehen, ohne die Wahrheit festgestellt zu haben. Dast diese Wahrheit die Echtheit der polnische« Dokumeute ist, ist der immer wachsende Eindruck in Amerika, wo- hiq nun auch durch Bildfunk die Faksimiles der Urkunden übermittelt worden sind, und „Chjkago' Daily NeivS" berichtet aus Washington, dast man in dortigen politischen Kreisen trotz der offiziellen De menti» -er Auffassung sei, -ast die Aeusterungen der Botschafter Bullit und Kennedy im deutschen Weissbuch korrekt wiedergegeben seien. „In einzelnen Fällen seien BnllttS Verlautbarungen getreue Widerspiege lungen der vtelverbreitetrn Auffassungen gegenüber dem europäischen Krieg, die auch Präsident Roose- velt sich zu eigen gemacht habe." Die amerikanische französischen Politik gegenüber Rom, Zeugnisse, die lehrreich und ausschlustreich sind. Zivile Wehrpflicht in Italien Küstenschutz verstärkt Telegram munsereSKorrespondenten R » m, S. April Der italienische Ministerrat hat eine Reihe von Mass nahme« beschlossen, die die Wehrkraft des Landes er höhe«. Dazu gehört vor. allem die Einführung der zivilen Wehrpflicht für all« nicht militärdienstpsltchtlgen Männer, Frauen und Kinder über IS Fahre. Kerner ist die Verstärkung des Küstenschutzes beschlossen worden. Schließlich ist die Abführung überflüssiger Eisengegen- ständr wie Gitter, Tore, Raseneinfassungen usw., dte bisher nur von den städtischen Behörden einzelner Ge meinden durchgesührt worden sind, ans ganz Italien anSgedrhnt und vereinheitlicht worden. In Zukunft werden von der Einziehung nur eiserne Gegenstände von künstlerischem und historischem Wert ausgenommen. Diese Massnahmen sind, wie in Rom betont wird, durch dte Entwicklung der internationalen Lage nötig geworden und die Beschlüsse des Mintsterrates werden von der italienischen Oeffcntlichkett unter dem Gesichts punkt der notwendigen Verteidigung gegen drohende anglo-sranzösische Uebergriffe zustimmend begrüstt. „Giornale d'Jtalia" bemerkt im Hinblick ans dte Ver stärkung beS Küstenschutzes, die andauernden dreisten Drohungen der englischen und französi schen Presse Wit möglichen Unternehmungen frem der Kriegsflotten gegen italienische Küsten machten die neuen Massnahmen dringend nötig. Retchsmtnlster DarrL in Budapest X Budapest, 3. April ReichSrrnährungSmintster RetchSbauernführer R. Walter Darrs ist am Dienstag nm 14 Uhr mit feiner Begleitung in Budapest eingetrosfen. Am Mitt woch wird der Reichsminister nach einer Kranznieder legung am ungarischen Heldendenkmal vom Reichs verweser v. Horthy empfangen. Anschließend stattet er dem Ministerpräsidenten Graf Paul Telekt einen Besuch ab. Die Budapester Presse schenkt der Ankunft des RetchSernährungSmtntsterS starke Beachtung. ES wird darauf hingewtefen, daß gleichzeitig mit Darrs auch der italienische und der jugoslawische LanbwirckschqftSmtntster die derzeit hier stattftndenbe ungarisch« landwirtschaftliche Ausstel lung zum Anlaß nehmen werden, nm mit dem unga rischen Ackerbaumtntster die diese vier beteiligten Län der berührenden gemeinsamen lanbwtrtschastltchen , Probleme zu besprechen. Der „Pester Lloyd" bemerkt, daß Daricös Besuch im Geist -er zwischen Deutschland und Ungarn bestehenden alten und innigen Kreund- schaftSbe-tebungen stattsinde. Meinungsverschiedenheiten zwischen Hindus und Mohammedanern, aus denen die Engländer so großen Nutzen gezogen haben, in direkten Verhandlungen mit dem Moslcmführer Jin- nah versuchen wolle. Der Plan, der von den Moslems befürwortet wird, ist eine Austeilung nach Interessen sphären. Die Gebiete init überwiegender mohamme danischer Bevölkerung jein knappes Viertels würden sich unter Umständen mit dem DominienstatuS zu- siyedcn geben, während sie den Freiheitskampf der Hindus, die aus dem Empire ausscheibcn und ein un abhängiges Indien errichten wollen, dann nicht mehr behindern wollen. Ocsfentlichkcit stand im letzten Jahr unter dem Ein druck, dast Roosevelt Deutschland gegenüber bis zum Oktober eine Kriegspolittk getrieben habe in der Annahme, dass dte USA. — wenn der Krieg auS- brcchen sollte — ihn aus feiten des britischen Empires mttmachen würden." „Newyork Herald Tribüne" veröffentlicht ein Schreiben des amerikanischen Publizisten AmoS Pin - chot an Roosevelt, worin der Präsident aufgefor- dert wird, nach dem Erscheinen des Weissbuches endlich seine Haltung zum Europakrieg eindeutig zu erklären. Pinchot erinnert daran, dast Bullit anlässlich des Washington-DtnnerS im Pariser Amerikanischen Klub im Februar 1838 „praktisch dasselbe" gesagt habe, was daS deutsche Weissbuch an Hand der Polendokumcute jetzt beweise. Weiter weist er 81 o o s c v e l t auf die im April 1838 abgegebene Presseerklärung hin, worin der Präsident einen Leitartikel der „Washington Post" lobte, der siir den Fall eines Krieges zwischen Deutschland und den Weltmächten Amerikas Kricgseintrttt „als so gut wie sicher" voraussagte. Pinchot schliesst: „Falls Ste nicht beabsichtigen, die Vereinigten Staaten gegen den Willen deS amerikanischen Volke» in den Krieg zu verwickeln, ist eS höchste Zeit, Ihre Stellung klarzumachcn. Im Augenblick ist ste alles andere als klar." „Chicago Tribüne" betitelt ihren Leitartikel: „Wessen Votlchaster ist Bullit?", wobei gesagt wird, Bullit sei Lebruns Botschafter bet Roosevelt und habe eS als seine Aus gabe betrachtet, in USA. die Kriegsliefcrnngen für die Westmächte vorznbcrcitcn. Mit Wasserstempel und Ltnterfchrist X Amsterdam, s. April ' Di- holländische Oesseutlichkeit beschäftigt sich mit unvermindertem Interesse mit der Bcrösseutltchung der polnische« Dokumente, wobei „Allgemcen Handels blad" seststellt, daß die Originale der in Frage stehen de« Dokumente den ausländische« Pressevertretern in Berlin vorgelegt worden seien, so daß diese sich über zeugen konnten, daß sie den Wasserstempel polnischen Dtaatspapiers und die eigenhändigen Uuterschristcn polnischer Diplomaten auswetseu. Ferner hätten sich aus den Dokumenten auch Stempel und Randbemer« kuugeu aller Warschauer Regierungsiuftanze» vor, gesunden. DaS „Vaberlanb" schreibt, dass die deutschen Doku mente durchaus ernst zu nehmen seien und dass Eng land und Frankreich sowie auch Roosevelt als Kriegs hetzer angeprangert wären. „Dagblad" bezeichnet eS als wahrscheinlich, dass sich die amerikanischen Bot schafter in Paris und London in ihren kriegshetzerischen Aktionen jüdischen und anderen unter irdischen Einflüssen sehr geneigt machten und dass sie in enger Fühlung mit massgeblichen jüdischen Kreisen und Presseorganen in Paris und London ge standen hätte«. Der Artikel schliesst: „Man muss den Weitblick eines Marschalls Pilsubski bewun dern, der noch im Jahre 1835 Eden gegenüber den Wunsch ansdrückte, dass Großbritannien sich mit seinen eigenen Kolonien beschäftigen solle, anstatt sich um die mitteleuropäischen Angelegenheiten zu kümmern. Hätte man PilsudskiS Testament respektiert, bann würde man nicht in den Krieg htneingekommcn sein, der nach dem Selbstmord Polens den Untergang der Demokratien mit sich bringt." X Belgrad, 3. April Dte Ueberschwemnmngen im ganzen jugoslawischen Donaugebiet nehmen unvorstellbare Ausmaße an. Der Fluß ist am Dienstag weiter gestiegen; er erreichte jetzt bei Belgrad den bisher nie gekannten Höchst stand von 78S Zentimeter über dem Normalwasier. Rings um Belgrad sind riesige Ländersldchen überspült, aber auch ganze Stadtqjertel stehe« unter Wasser. Aehnlich steht «S in de« übrige« Donanftädte« und -dörfern aus. In Neusatz wurde «tue ganze Sied, lnng unter Wasser gesetzt, in Vokuwar mußte jetzt auch dte Stadtmitte geräumt werde«, so daß nur noch der südliche höher gelegene Teil bjSher vom Hochwasser verschont geblieben ist. I« der Belgrader Vorstadt Zemu« sSemlinj stürzten >8 Hänser ein. Wettere 208 sind vom Einsturz bedroht. In SeMvndria sVmede- rovoj find 37 Häuser znsammengebrochen. Aber auch Theiß, Tenesch «nd Bega führen immer höheres Wasser mit sich, so daß daS ganze Wanat bald einem einzigen riesigen See gleicht. Der Schade«, de« die Ueberschwemnmngen angerichtet haben, wird bisher bereits ans über 18 Milliarden Oer große „Silber-Mann" Daladier und Neynand mögen sich gegenseitig nicht leiben. Der stiernackige Bäckerslohn, der unter Depres sionen leidet und sich in dem sür ihn unentwirrbaren Knäuel von Kriegsschuld und englischer Abhängigkeit hossnungslos verstrickt hat, dieser Mann, der dröhnende Reden mit unerträglich salbungsvoller Stimme hält, hat nichts übrig für den kleinen, schlauen und völlig bedenkenlosen Pariser Finanzier Paul Reyuaud, sür den die Welt keinerlei Geheimnisse ausserhalb der Börse hat und der der Ueberzeugung ist, dass man Welt geschichte wie Börsenspekulationen machen kann. Wäh rend Daladier ein Mann ohne nennenswertes eigenes Vermögen ist, der sich aus Ehrgeiz den Pluto kraten verschrieben hatte, ist 8t eynand eine der her vorstechendsten Persönlichkeiten der sranzösischen Pluto- kratie selbst. Er war als Angehöriger der gemässigten Rechten Justiz- und Finanzmiuister in der Acra Tar- dieu und musste sehr lange warten, biS ihn Daladier, der von Finanzen so gut wie nichts versteht, im April 1938 in sein Kabinett holte. Neynaud war cs, der da- mals gewaltige Anstrengungen machte, um die völlig veraltete, durch Stadt- und Bezirküzölle gehemmte und verteuerte und durch ein ungesundes Provisionösystem angekränkelte französische Wirtschaft aus moderne Touren zu bringen; aber sein damaliger Erfolg, ins besondere aus dem Gebiet der Währungssanierung, ist mit dem ungeheuerlichen Preis einer kapitalisti schen Abhängigkeit Frankreichs von Eng land erkauft worden. Neynaud ist der Mann, der in erster Linie dafür verantwortlich ist, dass heute Frankreich, wirtschaftlich gesehen, ein englisches Dominion ist. Er war es, dessen ausgesprochene Deutsch feindlich- keit schon damals in der Zeit um das Münchner Abkommen ihn alles tun liess, waS in seiner Macht als Finanzminister stand, um eine Aussöhnung mir Deutschland zu sabotieren. Die Goldbeträge z»m Beispiel, dte auf Grund der Währungsstabilisternng nach Frankreich wieder hincinslossen, benutzte er sosori zu überaus umfangreichen Käufen von Bomben slugzcugen in Amerika, anstatt mit ihrer Hili» Frankreich vor dem drohenden englischen Einfluss zu retten. Das Gefährliche an der Persönlichkeit Reu- naudS ist aber vor allem, dass bei ihm, ähnlich wie bei Chamberlain und Churchill, die allgemein politische. Interessen sich mit seinen privaten Geldinter essen kreuzen und vermengen. Dte Franzosen nennen ihn ihren „xranclureontior", waS bei diesem Finanzmann und früheren Finanzminister einen dop pelten Sinn hat. „Xrz-ont." heisst Geld und auch Silber, und Reynaud war nicht nur Frankreichs Ftnanzministcr, sondern als Privatperson gleichzeitig der grösste Silberkönig der Welt. Zusammen mit dem früheren Wirtschastsminister Patenotrc, der seine finanziellen Ideen teilt, kontrolliert er die Majorität der mexikanischen Silbermtnen, der grössten Silberproduktionsstätten der Welt. Von dieser privaten Beschäftigung mit dem wichtigen Währungs metall stammt sein besonb.rcS Verständnis für Wah- rnngs- und Finanzfragen nnd auch, kann man hinzu fügen, sein besonderes Unverständnis sür die von Währungömctall und Währungsmanipnlationcn unab hängige deutsche Volkswirtschaft. Selbstverständlich hält er mit den internationalen Gold inagnaten gute Freundschaft in cdelmetallischcr Interessengemeinschaft, die dann die Wiege der poli tischen Abhängigkeit wird. I. k. Oie Freundschaft Rußland-Deutschland wird immer fester X Moskau, 3. April Noch immer wirb in der Sowjetprcsse Molotows Rede am vergangenen Freitag in umfangreichen Artikeln kommentiert. Jin „Trud" finden sich dabe- folgende Sätze über das Verhältnis der Sowjetunion zum Deutschen Reich: „Die neuen gute« sowjetisch-deutsche« Beziehungen, die durch den Abschluss deS Nichtangriffspaktes begonnen wurden, sind im Lause der vergangenen Monate prak tisch erprobt worden. Sic haben in der Tat eine ge nügende Festigkeit gezeigt. Die Freundschaft mit Deutschland wird immer scster! Die gelchäsitichen Bin dungen zwischen den beiden grössten Mächten Europas werden immer enger. Etwas anders wurden unsere Beziehungen zu Eng land und Frankreich. Schuld daran sind nur die herr schenden Kreise deö englisch-französischen Imperialis mus. Die englisch-französischen Jmperia- listen wollten, dass die Sowjetunion zum Stellvertreter in ihrem Krieg gegen Deutschland würde. Aber diese Pläne sind ihnen nicht gelungen. Daher erklärt sich auch die Feindschaft der Regierungskrcise unserem sozialisti schen Staat gegenüber. Die englisch-französischen Im- perialistcn wollten uns ihr« Politik aufzwingcn, aber dteö wird niemals sein." Dinar geschätzt; er erreicht damit dte Höhe deS halb jährlichen HauShaltetatS. Explosion ln Mischer Munitionsfabrik X A m st e r d a m, 3. April In einer britische« Munitionsfabrik in Schottland hat sich eine Explosion ereignet, die offenbar katastro phale Ausmaße angenommen hat. Im Anschluß au eine erste dürftige Mitteilung sah sich der Versorgungsministcr veranlaßt, bckanntzngeben, „er bedauere, Mitteilen zu müssen, dass mehrere Menschenleben ve r l o r e n g e g a n g e n" seien, außerdem habe eS mehrere Verwundete gegeben. Es seien aber Schritte unternommen, um die „bald möglichst« Wiederaufnahme der Produktion sichcr- zustellen". Kurz daraus wurde bereits eine dritte Mel dung auögegeben, in der eS u. a. heisst: Infolge der Explosion brach in der Munitionsfabrik ein Brand aus, und alle umliegenden Städte wurden um Hilfeleistung ersucht. Dte Fenster in den Häusern und Läden in der Umgebung wurden durch die Gewalt der Explosion z ertr U m mer4. „Frankreich Italiens schlimmster Feind" pariser Haßpläne gegen Rom enthüllt — Auch Italien soll zerstückelt werden Telegramm unseres Korrespondenten LlGA. steht Weißbuch-Faksimile Appell an Roosevelt: „Höchste Zeit zur klaren Stellungnahme" Ganze Stadtviertel Belgrads unter Wasser Oie Hochwasserkatastrophe in Jugoslawien - Das Vanat ein riesiger See
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