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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193611058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19361105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19361105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZschopauer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1936
- Monat1936-11
- Tag1936-11-05
- Monat1936-11
- Jahr1936
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1936
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Gesch8stSst.,von den Boten, sowievonallenPostanslaltenangenommen Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amishauptmannschast Flöha und deS Stadtrats zu Zschopau behördlicherseits ö-siimmte B'm' Und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e G. m. b H Zschopau Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. 41: Postscheckkonto: Leipzig Nr. 428»4 — Fernsprecher Nr. 7iL Zeitung für die Orte: KrumhermerSdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Wilischthal, Weinbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharsenstein, Schlößchen Porschendors Dsnnswstag, 8. No»««,!»«« 193H IO4. ^Grötzier WaWeg i« der GesWe der Vereinigten Staaten Gewaltige SNeyryett für Roosevelt Sieg -er Persönlichkeit r . Die diesjährige Präsidentenwahl in den Vereinigten E« 'Staaten steht allein da in der amerikanischen Geschichte. Nie ist ein Kandidat mit einer derartigen Mehrheit als Sieger aus dem Wahlkampf hervorgegangen. Nie haben die Wahllokale solche Massen von Wählern erlebt wie diesmal. Es soll etwas bedeuten, wenn zur Wahl in NSA. die Menschen Schlange stehen, und es soll etwas heißen, wenn ein Mann unbestrittener Sieger wird, der 80 v. H. der amerikanischen Presse gegen sich hat. Das alles muß man wissen, um die ungeheure Bedeutung des Wahlsieges von Roosevelt ermessen zu können. Es waren durchaus nicht vereinzelte Kreise, die mit großen Bedenken bis zum letzten Tage die Chancen Roosevelts für eine Wiederwahl beurteilten und die ihm vielleicht günstigstenfalls eine kleine Mehrheit zubilligten. Die Wetten, die ja Amerika nun einmal bei jedem großen Ereignis abschließt, ob cs sich um die Wahl einer Schön heitskönigin oder die Wahl des Präsidenten handelt, sprachen eine deutliche Sprache. Zwar setzten die meisten Amerikaner auf Roosevelt, aber sie waren sich ihrer Sache Doch nicht sicher. Man muß sich fragen, wie cs möglich war, daß trotz Her pessimistischen Voraussagen Roosevelt dennoch einen so überwältigenden Sieg davontragen konnte. Wenn man einen stichhaltigen Grund dafür finden will, so kann man nur sagen, daß die V o l k s » ü m l i ch k e i t Roosevelts über die Politik vor und hinter den Kulissen gesiegt har. Roosevelt ist dem Amerikaner nicht ein leerer Name, der mit irgendeinem Parteiprogramm verknüpft ist, Roosevelt ist ihm ein Begriff. Der Präsident steht dem Volke per sönlich nahe, er steht mittendrin im Volk. Die sonst so vielgerühmte Volkstümlichkeit amerikanischer Präsidenten, Die wir aus echt amerikanischen. Zeitungsberichten und Bildern kennen, ist bei Roosevelt keine Reklame. Der Präsident hat im Herzen seines Volkes einen Platz, und das verschaffte ihm seine große Ucberlegenheit gegenüber seinem Gegenkandidaten Landon, der den meisten doch ein Unbekannter und lediglich von der Partei herausgestellt war, ohne daß er besondere Verdienste mitbrachte. Der Kandidat der Republikaner hätte ebensogut einen anderen Namen haben können. Er wäre in jedem Falle nur der Erponent seiner Partei gewesen, aber seine Person hatte kein Gewicht in diesem Wahlkampf. Aber dieser Gesichtspunkt allein ist nicht ausreichend, um diesen größten Wahlsieg der Geschichte Amerikas zu erklären. Wenn auch das Menschliche zu dem Siege Roose velts sicher ein gut Teil beigetragen hat, so hat doch die Amtszeit der verflossenen vier Jahre den Amerikanern gezeigt, daß der Präsident ein Mann der Tat ist und nicht Der Worte und Versprechungen. Auch Roosevelt ist zwar noch durchaus in den Ideen der Demokratie befangen, und «r wird sich weder von ihrem System noch von ihren Formen lösen, aber er hat immerhin den Mut aufgebracht» Dinge anzupacken, denen andere vielleicht mit Rücksicht auf die Partei und die Popularität aus dem Wege ge- gaygen wären. Roosevelts Energie sucht ihresgleichen, sie ist vereint mit einem klaren Blick für das Geschehen .ju der Welt und im eigenen Lande. Er kennt die Schäden, Pnier denen die EntMÄung Amerikas leidet, und er war mach Möglichkeit bestrebt, sie zu beseitigen. ,Jn seiner früheren vierjährigen Amtszeit bat Noose- .chelt viele Probleme angefaßt, ohne sie allerdings immer MM'zu können. aber daß er sie überhaupt angefaßt hat, Mbrutet schön eisten Fortschritt. Roosevelt weiß, daß Amerika heute nicht mehr das Land ist, das jenseits von Gut ünd Böse steht. Die Jahre der Blüte sind vorüber. Die sogenannte Prosperity hat ein Ende. Amerika ist von Her Weltkrise ebenso erfaßt worden wie andere Staaten. Es hat die gleichen Sorgen, die die Demokratien in Europa seit langem erleben. Es kommt um die Arbeits- tosenfrage nicht herum. Seine Wirtschaft ist nicht mehr Die Wdltbeherrscherin, sie mutz sich heute gegen manchen Ansturm wehren und har schwere Sorgen: Auch soziale Fragen, um die man sich bisher in Amerika wenig Kopf- "WMerzen gemacht hat, lassen sich nicht immer beiseite- Wieben, denn sie hängen eng zusammen mit der unge heuren Arbeitslosigkeit und drängen zur Lösung. Wäre Roosevelt nicht wiedergewähli worden, so wären viele Dinge in ihrer Halbheit steckengeblieben und manches Erreichte wäre wieder zunichte gemach' worden. Jetzt hat Roosevelt wieder vier Jahre vor sich, in denen «er weiterarbeiten kann in dem Bestreben, das Angefan gene auch zu Ende zu führen. Das große Vertrauen, das daß, amerikanische Volk ihm durch die Wahl laut und deut lich ausgesprochen hat, wird ihm den Rücken stärken und Der Wahlkampf in USA. ist entschieden. Mit einer nie erwarteten Mehrheit hat Präsident Roosevelt über seinen Gegner Landon den Sieg davongelragen und sich so,nit die Präsidentschaft für die nächsten vier Jahre gesichert. Bon 48 Staaten sind Roosevelt 46 zugefallen. Von 531 Wahlmäunern stimmten 523 für Roosevelt und nur 8 kür Landon. Auch dieses Ergebnis kann sich noch ändern. Der lächelnde Sieger Allen Voraussagen zum Trotz ist der Wahlsieg Roose velts größer denn je. Und die, die mit aller Bestimmtheit voraussagen zu tonnen glaubten, daß Roosevelt nicht an nähernd die Mehrheit erreichen würde, die er im Jahre 1932 über Hoover davontrug, haben erfahren müssen, daß die Mehrheit sogar noch größer ist. Der unterlegene Präsidentschaftskandidat Landon hat sich in sein Schicksal gefügt, er hat den Spruch der Nation anerkannt und Roosevelt seine aufrichtigen Glückwünsche zu seinem Wahl- siege übermittelt. Dagegen hat der republikanische Hamilton sich nicht so gefaßt gezeigt. Er war völlig niedergeschlagen und hat bis zum letzten Augenblick die schwere Niederlage seiner Partei nicht zugeben wollen. Als man ihn bat, doch über den Rundfunk an die Gegen seite seine Glückwünsche zu richten, brachte er lediglich die Worte heraus: „Im Sterben grüßen wir euch!" In der ersten Morgenstunde nach dem Wahltage führte Roosevelt bereits in 44 Staaten, und sein Riesen erfolg stand fest. Die Nachricht, daß sich auch der tradi tionelle Nepublikanerstaat Connecticut, der 1932 für Hoover stimmte, diesmal sich für den Demokraten Roose velt entschieden hatte, war eine besondere Sensation. Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß dieses Wahl ergebnis die Wahlen in den Weststaaten zugunsten Roose velts erheblich beeinflußt hat. ...... Wahlfieber um Mitternacht Die Wahlbeteiligung war tn vielen Bezirken so groß, daß die Wahlurnen nicht ausreichten und Kartons, Fässer und andere Behälter genommen werden mutzten, um die Fülle der Stimmzettel aufzunehmen. Mit ungeheurer Spannung erwarteten die Wähler das Ergebnis der Wahl. Man berechnet, daß wenigstens 45 Millionen Menschen an die Wahlurne ge gangen sind. Das Wahlfieber kam namentlich in New Vork zum Ausdruck. Dort drängten sich um Mitternacht in den Hauptverkehrsvierteln Hunderttausende, die von der Poli zei bewacht und behütet würden, Menschen aus allen Schichten der Millionenstadt. Sie starrten gespannt auf die Transparente über den Kinos und Theatern, auf denen in kurzen Zeitabständen die Wahlergebnisse be kanntgegeben wurden. An den gewaltigen Gebäuden der Rockefeller-Radio-City war eine riesige Landkarte von USA. angebracht, auf der die Staaten, die Roosevelt ihre Stimme, gegeben hatten, grün aufleuchteten, während die Staaten, in denen Landon Sieger geblieben war, in rotem Licht erschienen. Je weiter die Zeit fortschritt, um so mehr vergrößerte sich der grüne Fleck auf der Karte, während der rote nur klein und unscheinbar blieb. Mit der zu nehmenden Erkenntnis, daß Roosevelt unbestrittener Sieger dieses Wahlkampfes würde, steigerte sich auch die Begeisterung der Mengen. Im eigene« Wohnbezirk «»ierlege« Wie alle Wahlen nach demokratischem System, so hat auch die Präsidentenwahl in USA. seltsame Ueber- raschungen gebracht. Während Roosevelt im Wohnbezirk seines Gegners siegte, unterlag er, genau wie bei den Wahlen 1932, in seinem eigenen Wohnbezirk. Der Präsident selbst erwartete im Kreise seiner Familie und einiger Freunde das Wahlergebnis. Mit größter Befriedigung nahm er seinen Sieg auf und gab seiner aufrichtigen Freude darüber Ausdruck. Das Glück wunschtelegramm seines Gegners Landon erwiderte er mit folgenden Worten: „Ich > 'raue darauf, daß wir Ame rikaner alle uns jetzt für das gemeinsame Wohl zu- sammenschließen." Ein Vergleich mit früheren Wahlen Ein Vergleich mit den Wahlen in den letzten zwanzig Jahren stellt den überragenden Wahlsieg Roosevelts noch schärfer heraus. gewählt Stimmen Wahlmänner 1932 Roojevelt 22 821 857 472 1928 Hoover 21 392 190 444 1924 Coolidge 15 725 016 3^2 1920 Harding 16 152 200 404 1916 Wilson 9 129 606 277 Gegner Stimmen Wahlmänner 1932 Hoover 15 761 841 59 1928 Smith 15 016 443 87 1924 Davis 8 385 586 136 1920 Cor 9 147 353 127 1916 Hugh-S 8 538 221 * 254 Der 71 jährige Senator Borah wurde im Staal Idaho zum sechsten Maie mit großer Mehrheit in den Senat gewählt. Borah erhielt als progressiver Republi kaner ebensoviel Stimmen wie Präsident Roosevelt. ihm helfen, Schwierigkeiten, Venen er m seiner einen Amtszeit begegnete und deren er nicht Herr werden konnte, aus dem Wege zu räumen. Das Vertrauen des Volkes wird ihn vielleicht nun auch in die Lage versetzen, die Widerstände, die sich aus dem System der amerikanischen Demokratie ergeben, zu brechen. Die Dik tatur, die seine Gegner an die Wand gemalt haben, wird Roosevelt kaum aufrichten, aber er wird nun einige Reformen, die ihm durch das Oberste Bundesgericht zu nichte gemacht worden sind, jetzt mit schärfster Energie durchzuführen versuchen. Dabei wird er allerdings Mit tel finden müssen, um das Bundesgericht, das nach der Verfassung in der Lage ist, alle Bestrebungen des Prä sidenten und Beschlüsse des Kongresses anfznheben, in seiner Macht zu beschränken. Nus seiner ersten Amtszeit nimmt Roosevelt manche Erfahrung in seine neue Amts periode mit hinüber. Er wird sich vor neuen Rückschlägen zu sicher» wissen, und er wird die B l a n k o v o l l m a ch l, die ihm das Volk für die nächsten vier Jahre gegeben har, zu nutzen wissen. Die große Masse erwartet viel von Roosevelt. Die Großindustrie und die Finanzwclt sind seine schärfsten Gegner. Leicht ist die Aufgabe nicht, die Roosevelt über nommen hat. Aber er hat das Zeng dazu, Schwierig keiten zu meistern. Kurze Nachrichten. Ocrlin. Ter Führer und Reichskanzler empfing auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden Seine Eminenz den Kardinal Faulhaber zu einein Besuch. Bayreuth. Der Reichswalter des NSLB. und Leiter des Hauptamtes für Erziehung, Gauleiter Wächtler, hat den Leiter der Thüringischen Staatsschule für Führermm und Politik, Eybel, in die Reichswaltung des NSLB. als Leiter der Personal-Hauptabteilung und als Haupt- stcllenleiter in das Hauptamt für Erzieher berufen. Paris. Eine tschechoslowakische Wirt schaf t s a b o r d n u n g ist in Paris eingclroffcn, um Kontingentverhandlungcn mit der französischen Negierung auf,zunehmen.
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