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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 17.10.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-192110176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19211017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19211017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1921
- Monat1921-10
- Tag1921-10-17
- Monat1921-10
- Jahr1921
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 17.10.1921
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WOWWM WN TRIAL kür Aibtenstein-Eallnberg, Hohndorf, RodNtz, Bernsdorf, Rüsdorf, St-Egidien, AMriLsorl» Marienau, den Mülsenarund. Huhschnavvel und Tirschhei«. Erscheint täglich, anher Sonn- und Festtags, nachmittags. — Bezugspreis: 6,50 Mt. monatlich frei ins Haus, durch die Post bei Abholung 19,50 Mk. vierteljährlich. Bestellungen nehmen die Ge schäftsstelle, sämtliche Postanstalten, Briefträger und unsere Zeitungs- träger entgegen. — Einzelnummer 30 Pfg. Anzeigenpreis: Die sechsgespaltene Erundzeile wird mit 1 Mk., für auswärtige Besteller mit 1,25 Mk. berechnet. Im Reklame- und amtlichen Teile kostet die dreigespaltene Zeile 2,50 Mk., für Auswärtig« 3,00 Mk. Schluß der Anzeigenannahme norm. 9 Uhr. Fernsprecher Nr. 7. Dirahlanschrift: „Tageblatt". Postscheckkonto Leipzig 86 697. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachansea des Amtsgerichts und der Amtsanmaltschaft, somie des Stadtrates zu Lichtenstein-CallnberF. DruL u. Verlag von Otto Koch L Wilhelm Pester in Lichtenstein-C., Inh. Wilhelm Pester in Lichtenstein-T-, zugleich verantwortlich für den gesamten Inhalt des Blattes. Nr 244 Montag, -eu 17. Oktober 1S2L 71. Jahrgang Auf Blatt 396 de« hiesigen Handelsregister» ist heute die Firma August Nell in Lichtenstein-Lalluberg nach Verlegung der Niederlassung von Chemnitz hierher und al» Inhaber der Firma der Kaufmann Karl Hermann Sandig in Lichtenstein. Lallnberg eingetragen worden. Angegebener Geschäftszweig: Herstellung von und Handel mit Strumpf« waren Amtsgericht Lichteustein-Lallnberg. am 15. Oktober 1921 Kurze wichtige Nachrichten. * Tie Berichte über die Erkrankung de; srührren bar,r. Königs Ludwig lauten neuerdings sehr ernst. Nach Privatmeldungen muß an d«m Aufkommen des frülzeren Königs ernstlich ge zweifelt werden. * Der Dollar ist am Sonnabend auf 150 gestiegen, das bedeutet d«n bisher größten Tiefstand der Mark. " Das Genfer Diktat soll morgen Dienstag Deutschland und Polen übermittelt werden. * In einer imposanten, von über 10 000 Personen besuchten Versammlung im Hofe des neuen Schlosses hat die Bevölkerung von Stuttgart gestern abend Einspruch gegen die geplante Verge waltigung Oberschlesiens erhoben. * Das Eleiwiher Krankenhaus steht mit allen seine« An lagen in Flammen, Löschungsoersuche werden durch Wassermangel erschwert. * Das Venediger Abkommen sieht für Oldenburg eine Volks abstimmung vor: Ungarn will einen Aufruf an die Banden zur Abrüstung richten. Wiener Neustadt ist in Verteidigungszu stand gesetzt, sodaß ein Angriff der Ungarn wirkungslos bleiben wird. * Die Oesterreicher Großdeutschen haben eine Anfrage an die Regierung gerichtet, in der sie auf die Gefahren der Kar listen Bewegung Hinweisen. * Der Prozeß gegen die elf Mitglieder des Kabinetts Radoslawow, die Bulgarien vercmlaßt hatten, auf feiten Deutsch lands in den Krieg einzutreten, hat in Sofia begonnen. Ra doslawow, der sich in Berlin befindet, ist nicht erschienen: er wird in contumacium abgeurteilt werden. Man nimmt an, daß der Prozeß ungefähr einen Monat lang dauern wird. * Der Gemeinderat von Cork (Irland) hat eine Tages- vrdnung angenommen, in der der Deil Erean aufgefordert wird, di« Friedensverhandlungen aufzuschieben, bis die politischen Ge- > fange neu frei gelassen worden sind. MeilMWel Mel M Sir !!!!!! UI!! Ter sächsische Ärbeilsminister Jäckel äußert sich in sozia listischen Blättern über die Proteste der Industriellen gegen die „einseitigen Bevorzugungen der Gewerkschaften" bei der Entscheidung über Anträge auf Bewilligung von Ueber- stunden. In seinem Artikel führt er u. a. aus: Tie Verfügung des Arbeitsministers (gegen das Ueber- stundenwesen) ist eine im Interesse der Arbeiterschaft und der Industrie getroffene Maßnahme. Sie wurde notwendig in folge einer skrupellosen, das Ansehen der sächsischen Industrie und das Wohlergehen ihrer Arbeiterschaft schwer schädigen den Ausnutzung der Valutakonjunktur durch das Unter nehmertum. Gesetz und Recht «riskierten für ganze Schich ten vom Unternehmertum nicht mehr. Bei Tag und Nacht wurde gearbeitet. Um die vorgeschriebene Erlaubnis bemüht man sich nicht; wenn Anzeige und Bestrafung erfolgte, so bezahlte man seelenruhig. . . . Dieselben Krei'e, die vor nicht langer Zeit sich nicht genug tun konnten in der Em pörung über die angebliche Gesetzlosigkeit der Arbeiter, ar beiteten einfach unter Mißachtung der Gesetze ohne Erlaub nis 10 - 14 Stunden pro Tag. Wie die Gesetze, so igno rierte man auch die mit den Arbeiterorganisationen abge schlossenen Tarifverträge. — Ium Schluß sagt der Minister, das Arbeitsministerium werde selbstverständlich, wenn es sich beraten läßt, die Parität wahren. Man wende sich in den Kreisen der Unternehmer daran gewöhnen müssen, daß sie nicht mehr wie früher die erst« Geige spielen können. Wenn ein unabhängiger Sozialist in einer Parteiver- fammlung so scharfe Worte gegen das Unternchmer- tum braucht, werden sie nicht weiter aussallen. Hier aber spricht ein Staalsminister in aller Oeffenttichkett, ein Mann, der sich darüber klar sein müßte, daß in der Frage des Ueber- stundenwesens die wirtschaftlichen Erfordernisse des Augen blickes nicht außer acht gelassen werden dürfen, und daß es nicht angängig ist, diese Angelegenheit mit der Leiden schaft des Parteilebens zu behandeln. Wohin soll es führen, wenn ein Minister gerade Lem Teil des Volkes so schroff begegnet, der durch unternehmende Betätigung dem Wirt schaftskörper die heute so nötige Widerstandskraft gibt! Nur unermüdliche Zusammenarbeit aller Teile des Wirtschafts lebens, der Arbeitgeber wie der Arbeitnehmer, kann reiten, was irgend noch zu retten ist. Tas sollte auch ein IlSP- Minister endlich gelernt haben. Deutsches Reich. Tie Knute bleibt. Berlin. „Liberte" behauptet zu wissen, daß der Minister- rat in seiner gestrigen Sitzung die Frage der militärischen Sanktionen am Rhein erörtert habe. Ter Ministerpräsi dent und seine Kollegen seien darüber einig, daß in keiner Weise von einer Aufhebung der militärischen Sanktionen die Rede sein könne. Abgesehen davon, daß der Standpunkt der französischen Regierung in dieser Frage nach wie vor sehr klar sei, habe sich auch in Deutschland nichts ereignet, was Grund zur Freigabe der notwendigen Garantien hätte geben können. — Was müßte sich wohl in Deutschland ereignen, das Frankreich zu einem Nachgeben in dieser Frage veranlassen könnte. Dir Kredttlxreinrgung. Der vom Reichswirtschaftsrat ausgearbeitete Gesetzent wurf über die Errichtung einer Kredttvereinigung der deut schen Gewerbe besagt, daß es die Aufgabe der Kreditver- einigung ist, dem Deutschen Reiche zur Erfüllung der ihm obliegenden Zahlungsverbindlichkeiten die erforderlichen Mit tel zur Verfügung zu stellen. Tie Beschaffung erfolgt im Wege der Anleihe. Die Grundlage des von der Ver einigung zu suchenden Kredits soll das Betriebsvermögen der Gewerbe, die Grundstücke der Land- und Forstwirt schaft und die der Vermietung dienenden Gebäude der Mit glieder der Vereinigung bilden. Der Kaptialbetrag der An leihe wird für Rechnung des Reiches an die von ihm be zeichnete Stelle der alliierten Mächte ausbezahlt, kann also keinem anderen Zwecke zugeführt werden. Zinsen- und Amortisationszahlung erfolgt durch in Mark ausgestellte Gut scheine, dagegen kann die Vereinigung ihre Mitglieder ver pflichten, ihre nicht für den eigenen Betrieb notwendigen Zahlungsmittel in fremder Währung (Devisenbeschaffung) der Vereinigung zu überlassen. Die Quittung über die Zah lung kann jedes Mitglied zur Verrechnung mit jeder Rrichs- abgabe verwenden, für die Einkommen- und Körperschasts- stcuer nur dann, wenn nach Tilgung aller Reichssteuern ein Ueberschuß bleibt. Die Großberliner Stadtverordnetenwahlen sind gestern bei schönstem Wetter vollständig ruhig ver laufen. Tie Wahlbeteiligung scheint diesmal besonders in den bürgerlichen Kreisen stärker gewesen zu iein als im Vorjahr. Bis Mitternacht wurden 1495 763 abgegebene Stimmen gezählt. Davon erhielten Deutschnationale 262110, Deutsche Volkspartei 224 507, Deutsch-Sozialisten 11 378, Zentrum 55 768, Wirtschaftspartei 75 967, Demo kraten 105 830, Sozialdemokraten 315 821, Unabhängige 297 179, Kommunisten 146 733, ungültige Stimmen 2 470. Nach diesem bisherigen Ergebnis würden die Sozialdemo kraten eine Mehrheit von 20000 Stimmen haben. Es fehlt jedoch noch das Gesamtresultat von Wilmersdorf, das über wiegend bürgerlich gewählt hat. Ferner stehen noch einige kleinere Bezirke aus, so daß eine sozialdemokratische Mehr heil zumindestens sehr fraglich ist. Tas Wiesbadener Abkommen bleibt. Lanchcur schreibt im „Journal", daß die Enttäuschung der Deutschen über Obcrschlesien die Wiesbadener Abmach ungen weder beeinträchtige noch abänders. Die Verpflich- tangcn, die Deutschland in Wiesbaden eingegangen sei, seien ohne Vorbehalt« (durch Rathenaus Schuld. De Red.) ge geben morden. Er schätze die deutschen Gesamtleistungen, soweit sie in Wiesbaden ihren Ausdruck gefunden hätten, auf fast 10 Milliarden Mark Sachwerte im Jahre. Die Niederlage der Gerechtigkeit. „Paese" schreibt über die Genfer Entscheidung: Der Jndustriebezirk sei ungeschickt verschnitten. Eine der letzten Wohlstandsquellen Europas sei zerstört. Tie wirtschaftlichen Maßnahmen seien absolut ungenügend. Polen iei durchaus unfähig, den Bergbau dieser Bezirke zu entwickeln. Noch mals triumphiere Frankreich nochmals unterliege das Recht und die Gerechtigkeit. Tie treue Pfalz. Ter bayerische Ministerpräsident, Graf v. Lerchenfeld, hat anläßlich seiner Pfalzreise folgendes Telegramm an den Reichspräsidenten in Berlin gerichtet: „Herr Präsident! Eine fünftägige Pfalzreise liegt hinter mir, wobei ich alle Amtsstädte besucht und mit allen Be- oölkerungsschichten Fühlung genommen habe. In den schweren Tagen, in denen wir um Oberschlesien bangen, ist es mir Bedürfnis, Ihnen zu sagen, daß ich überall treue Deutsche gefunden habe. Die Pfalz hält fest am deutschen Vaterlande. Das Hilfswerk Oppau ist unter Leitung des bayerischen Staatskommisiars in vollem, erfolgversprechen dem Gange. Bayerischer Ministerpräsident Graf. v. Lerchcnfeld." Oberkommissar Tirard begrüßt den neue« Rheinland- kommisfar. Der neu ernannte Reichskommissar für die besetzten Rheingebiete, Fürst von Hatzfeld - Wikdenburg, der bereits in diesen Tagen in Koblenz die Führung der Geschäfte des Reichskommissariats übernommen hatte, überreichte gestern nachmittag der Jnterallierten Rheinlandkommission seine Vollmachten. Der Vorsitzende der Interalliierten Rhein- landlommission, Tirard, begrüßte namens seiner versammel ten Kollegen den Reichskommissar und gab der Hoffnung Ausdruck, daß eine gedeihliche Zusammenarbeit Gutes für alle beteiligten Länder ergeben möge. Der neue Reichs kommissar erwiderte, wesentlich sei, daß die rheinische Be völkerung von den sich aus der Besetzung ergebenden Lasten und Unzuträglichkeiten nach Möglichkeit befreit werde. Jede Erleichterung und Entspannung, die sich im Rheinland ergebe, werde zweifellos einen Widerhall in der öffentlichen Meinung der Welt finden. T«utfcher Tag. Am Sonnabend begann in Detmold der Deutsche Tag. In einer Entschließung gab der Deutsche Tag seiner (ütt- rüstung betreffend der Feindbundentscheidung über Ober schlesien Ausdruck. Die Ziele des Bundes sollen sich nach Befestigung seiner Organisation mehr und mehr der posi tiven Ertüchtigungsarbeit zu deutschen Wesen zuwenden. Mit einer Einspruchsentschließung gegen die Ausnahmeverordnung zur Einschnürung des deutschvölkischen Willens schloß die Sitzung. Ausland. Eine enttäuschte Hoffnung. Rotterdam, 16. Oktober. Ter „Courant" meldet aus London: Die deutschen Arbeitervertretcr haben am Freitag früh London wieder verlassen. Es verlautet bestimmt, daß Lloyd George sich geweigert habe, die deutschen Arbeiter vertreter zu empfangen mit der Begründung, er könne in die Genfer Verhandlungen nicht eingreifen. Auch die ab lehnende Haltung der englischen Arbeiterpartei und die Weigerung der Trade-Union, über politische Fragen, wozu die oberschlesische gehöre, mit den Deutschen Besprechungen aufzunehmen, hätten den völligen Fehlschlag der deutschen Abordnung in London vervollständigt. Sie EWW Lek W- M ÄleMMeWM Beschlüsse und Abänderungsanträge In« Reichspostministerium wurde gestern und beule mit des sen Verkehrsbeirat unter Vorsitz des Reichspostministers, der auf Veranlassung der Reichsfinanzverwaltung im Reichspostmini- sterium ausgearbeitete vorläufige Entwurf des neuen Post-, Te legraphen- und Fernsvrechgebührenges«tzes durchberaten. Dieser dem Reichsrat und dem Reichstag vorzulegend« Entwurf ent hält u. a. folgend« neuen t ' Gebühre« für de« I«landsp»stverkebr: Für Brief« im Ortsverkehr bis 20 Gramm 75 Pfg.. über 20 bi» 250 Gramm 1 Mk., im Fernverkehr bis 20 Gramm
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