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Sächsischer Landes-Anzeiger : 30.11.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189211305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18921130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18921130
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsischer Landes-Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-11
- Tag1892-11-30
- Monat1892-11
- Jahr1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 30.11.1892
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Diese verbreitetste unparteiisch» «»gliche Leitung tostet monatlich 28 Pfg. t« Chemnitz frei ins Hau». Mit dem Extrabeiblatl Lustiges Bilderbuch lostet der tägliche „Anzeiger" monatlich SS Pfg. (in Chemnitz srei ins HanS); angerhalb Chem nitz Znlragen monatlich 15 Pf. Bei der Post ist der Anzeiger nur mit dem Extra-Bciblatte Lustiges Bilderbuch zu beziehe» sürSS Pfg. monatlich. (Nr 5580 1V. Nachtrag zur Postliste.) Telegr.-Adresse: Geucralanzeigek. Ferusprechstellc Rr. >36. MWMWWWMWMWDMWUWWVMWMMWMW» SSchstscher Landes- fNo Chemnitz Anzeig NN- Umgegend. «»»elgenprei«: «geshalt»» Corpu»zeilt(ca.S Silben fasse«») ober deren Raum 15 Pfg. — Bevorzugte Stell« («gespalten« Petitzeile ca. 11 Silbe» fassen?) 80 Pfg. Bei wiederholter Aus nahme billiger. — Anzeige» können mir bis Bormittag tv Uhr angenommen werden» da Druck und Verbreitung der großen «nslage längere Zeit erfordern. Ausgabe: Wochentag» Abend» (mit Datum de» nächsten Lage»). — Di« Anzeigen finden ohne PreiSansschlag zngleichBer« breitnng durch die Chemnitzer Eisenbahn. Zeitung. — Nr. 278. — 12. Jahrgang. I Verlags-Anstalt: Alexander Wiede, Chemnitz, Theaterstraße s I Mittwoch, 30. November 1892. , >,>>>« Politisch« Nimdscha«. Chemnitz, den 29. November. Deutsches Reich. — Voll» Kaiserhose. Der Kaiser empfing am Sonntag Abend im Neuen Palais den Reichskanzler Grafen Caprivi. Am Montag Vormittag hat sich der Kaiser zur Thcilnahme an den vom Fürsten von Pleß veranstalteten Jagden nach Pleß begeben, wo die Ankunft Abends erfolgte und der Monarch festlich empfangen wurde. Am Mittwoch erfolgt sodann die Rückreise nach Potsdam. — Wie der bayerische Kriegs minister von Sefferling, so ist auch der württembergische Kriegsminister Schott von Schotten stein zum Mitglieds des Bundesrathes ernannt worden. Beide Herren Verde» an der Berathung der Militärvorlage theilnehmen. — Das preußische Staatsmiuisterium hielt am Montag rnter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten Grafen Eulenburg eine Sitzung ab. In derselben wurde dem vom Kultusminister vr. Bosse vorgelegten Entwurf eines Gesetzes zur Aufbesserung der Gehälter der Volksschullehrer die Zustimmung ertheilt. — Die sensationelle»» Aeutzermlgen, welche Fürst Bismarck einem Pariser Journalisten Le Roux gegenüber gcthan haben soll, werde von einem anderen Zeitungsschreiber der Seinestadt, Redakteur Bashoux vom Journal „Matin", für unbegründet erklärt. Der letztere Schriftsteller ist vom Fürsten Bismarck schon früher und auch soeben wieder empfangen worden und ihm hat der Altrei chskanzler erzählt, er habe mit Herrn Le Roux nicht gesprochen. Der Inhalt der wirklich stattgehabtcn Unterredung soll in diesen Tagen veröffentlicht werden. — Nebel das Gefecht bei Kilossa tu DentschOstasrika, in welchem am 6. Oktober Leutnant Brüning im Kampfe gegen die Wahche fiel, gehen dem „Hannov. Kour." interessante Privatnach richten zu, denen wir folgende Einzelheiten entnehmen: „Der Stations chef von Kondra, Leutnant Brüning, hatte nur zwei deutsche Unter offiziere und 51 Zulus zur Verfügung, da Leutnant Storch und Or. Arning mit dem übrigen Theil der Zulukompagnie zu der neuen, südlicheren Station Lusolwe abkommandirt waren. Die Wahehe waren, während ein Unteroffizier und 10 Zulus eine Seitenbewegung ausführten, von Leutnant Brüning, Sergeant Köhler und 35 Zulus aus Kondra vertrieben; nachher machten sie aber einen Angriff in übermächtiger geschloffener Kolonne, und auf diesen Angriff gaben die Zulus Fersengeld. Leutnant Brüning und vier Zulus sind den Wilden in die Hände, gefallen und von ihnen niedergeinctzclt worden; um 8. Oktober sind die Wahehe ohne weitere Angriffe, nachdem sie Kondra und dort lagernde Karawanen ausgeräubert, abzogen. Die Leichen des Leutnants Brüning und der Zulus sind dann erst von einer vom Fort ausgesannten Patrouille gesucht und gefunden und, weil nicht mehr transportabel, an Ort und Stelle bei Kondra be erdigt worden. Dem die Seitenbewcgung ausführendenUnteroffizier waren die Zulus ebenfalls ausgerissen. Der Vertrag mit den Zulus war bereits am 1. Juni oder 1. Juli abgelaufen gewesen; sie hatten auch schon auf der im Juni oder Juli in das Land der Mahenge und Wahehe unternommenen Expedition sich geweigert, weiter zu marschiren; nur dem Einfluß des Leutnants Brüning auf sie scheint es gelungen zu sein, sie länger zu halten. Aus einem Briefe des Leutnants Brüning bom Ende September d. I. geht hervor, daß die Zulus schließlich als äußersten Termin ihrer Ankunft an der Küste den 1. November d. I. zugestanden hatten, so daß Leutnant Brüning mit ihnen um Mitte Oktober hätte abmarschiren müssen, falls seine Ablösung nicht immer verzögert worden wäre. Die Katastrophe bei Kilossa hat lediglich der Umstand verschuldet, daß die Ablösung der Zulukvmpagnie auf ganz unbegreifliche, ja unverzeihliche Weise von dem Kommando der Schutztruppe verzögert worden ist, sowie daß die Station ungenügend besetzt gewesen ist, sowohl nach der Zahl, als der Zuverlässigkeit der Soldaten. Außerdem hören wir, daß die Zuln- kompagnie verhältnißmäßig schlechte Waffen gehabt hatte, Gewehre ,rind Seitengewehre vom Jahre 1871, und daß — kaum glaublich, aber wahr — ein Ersatz, bezw. eine Ergänzung abgclehnt wurde, weil — die Zulukompagnie zur Ablösung stehe, und ferner, daß auch mit Munition die Station Kilossa nicht genügend versagt war! Alle diesem nach war nicht zu verwundern, daß die Zulus nicht mehr fechten wollten, oder doch nur aus der Ferne sich herbcilicßcn. Endlich hören wir, daß in der Nacht zum 12. Oktober die ganze Station Kilossa abgebrannt ist, bis auf das steinerne, noch im Bau be griffene, vom Leutnant Brüning jedoch schon bewohnte Offiziers- Haus." — Aus dem Reichstage. Die Zentrumsfraktion des Reichs tages hat beschlossen, eine Kommission zu bilden, welche überlegen soll, wie am besten die Fragen der Handwerkerkammcrn, des Lehr lingswesens, des Befähigungsnachweises und des Hausirhandcls wieder im Reichstage zur Verhandlung gebracht werden können. Die Frage des Hausirhandcls wird, Zentrumsblättcrn zufolge, wahrschein lich die Einbringung eines besonderen, formnlirtcn Gesetzentwurfs nothwendig machen. Wegen der anderen Fragen dürfte zunächst eine Interpellation an die Reichsregicrung in Frage kommen. Ebenso wird in den Kreisen des Zentrums die Frage erwogen, wie den Schwindel-Ausverkäufen und sonstigen Mißbräuchen im gewerblichen Leben wirksam entgegengetreten werden kann. — Die Deutsch-russische,» HanvelövertragSverhand- luugeu. In einer Mittheilung des „Hamb. Korr." über die deutsch-russischen Handelsvertragsverhanblungen wird die Behauptung, daß die letzte russische Note jede Aussicht auf Verständigung ab schneide und den zuerst von Rußland eingenommenen Standpunkt verleugne, als übertrieben bezeichnet. Die Deutsche Regierung hat nach derselben Meldung eine Rückfrage nach Petersburg gerichtet. Jeden falls ist die Aussicht einer wirklichen Verständig»»«; auch hiernach noch sehr unbestimmt. Die Beschlntzfafsnng über das von verschiedenen Seiten angesochtene Abkommen mit der Schweiz, betr. den Patent-, Marken- und Musterschutz, ist im Bundesrathe vertagt worden. Wie den „Hamb. Nachr." geschrieben wird, ist das Abkommen den Bundes regierungen zur Begutachtung der hervorgetretenen Bedenken zuge sandt worden. — Die Cholera. Trotz der in den letzten Tagen stattgehabten scharfen Kälte kommen immer noch einzelne Cholerafälle in Deutsch land vor. Wie der „Reichsanzcigcr" offiziell mittheilt, sind in Demmin in Pommern zwei Neuerkrankungen vorgekommen, davon eine mit tödtlichem Ausgange. — Rektor Ahlwardt im Gefängnis; interviewt. Ein Berichterstatter des Berliner „Kl. Journal" hat den Rektor Ahlwardt unter Bezug auf das jenem so günstige Resultat der Reichstags ersatzwahl im Wahlkreise Arnswalde interviewt. Aus den Mit theilungen hierüber entnehmen wir die folgenden Stellen, die von allgemeinem Interesse sind: „lieber das Wahlrcsultat in Friedeberg- Arnswalde war Ahlwardt bereits orientirt. Er selbst darf zwar keine Zeitungen lesen, aber man hatte ihm Mittheilung von dem Ergebniß gemacht. Er war sehr stolz auf den Erfolg und sprach mit großer Zuversicht von der Stichwahl, in der er fest auf seine Wahl gegen über dem Freisinnigen Drawe rechnet. Daß er wegen der Juden- flinten-Brochure verurtheilt werden wird, verhehlt sich Ahlwardt nicht, er hofft aber auf milde Strafe. Jedenfalls, so führte er aus, denke er es aber so einrichten zu können, daß er vor Verbüßung der in diesem Falle zu erkennenden neueren Strafe in den Reichstag cin- trcte, um auch dort diese Angelegenheit zur Sprache zu bringen. Die Reichstagstribüne allein sei der Ort, von der man wirkungsvoll zur ganzen Nation reden könne, und diese Gelegenheit werde er aus giebig benütze». Der Antisemitismus glimmt seiner Uebcrzeugung nach im ganzen Lande unter der Oberfläche; cs bedürfe nur des richtigen Mannes, der diese verborgene Gluth zur offenen Flamme aufblasen könne. Dieser richtige Mann, der auch die verschiedenen Schattirungen der antisemitischen Partei vereinigen, unter einen Hut bringen könne, sei er, Ahlwardt. Sobald er wieder frei wäre, würde er zu noch schärferer Agitation, als bisher, übergehen, damit bei künftigen Reichstagswahlen eine große Zahl antisemitischer Abge ordneten in den Reichstag einzieht. Daß dies geschehen werde, davon ist Ahlwardt durchaus überzeugt. Ueber die Ziele der ganzen Bewegung ließ er sich jedoch nicht weiter aus. Oestevkerch.Mkirarl». — Der Konflikt zwischen dem Premierminister Grafen Taaffe und der dentschliverale» Partei im Wiener Abgcord- netcnhause scheint fertig zu sein, denn Graf Taaffe hat es abgelehnt, bündige Versicherungen zu geben, daß er die Rechte der Deutschen streng respektieren werde. Der dcutschliberale Minister Graf Kuen- burg wird unter diesen Umständen nicht im Kabinet verbleiben. — Aus Pest liegt nichts Neues von Belang vor. Italien. — An Stelle deö soeben verstorbenen italienischen Marineministers San Bon, eines sehr tüchtigen Seemannes, ist der Admiral Racchia zum Marincminister ernannt worden. Das Be- gräbniß des Verstorbenen wird auf Staatskosten abgchalten werden. Frankreich. — Die Verhandlungen über den Panamaskandal haben etwas Besonderes immer noch nicht ergeben. In der Dcpntirten- kammer ist wieder lang und breit über die Angelegenheit verhandelt worden, aber die Deputaten sind aus dem Sitzungssaal nicht klüger herausgekommcn, wie sie hincingcgangcn sind. — Vom Kriegs- schanplatze in Dahomcy liegt Neues nicht vor. Man macht Jagd auf den flüchtigen König Bchanzin, der sich mit dem Reste seiner Truppen angeblich nach der Genze des deutschen Tvgogebictcs gewandt haben soll — Der bekannte Pariser Finanzmann Baron Hirsch ist auf der Jagd angcschosscn und leicht verwundet worden. — Zwischen der französischen Negierung und den französischen Bischöfen stehen die Dinge noch lange nicht so, wie sie stehen sollen. Mehrere Prälaten, die zu Erzbischöfen berufen worden sind, haben diese Würde abgelehnt. — Ans den von den Franzosen annek- tirten Theil der Dahomcyküste erheben auch die Engländer einen ge wissen Anspruch. Es sind deshalb' lange Verhandlungen zwischen Paris und London zu erwarten. — Die Bank von Frankreich und andere große Pariser Geldinstitute, durch welche seiner Zeit die Bestechungen an die Abgeordneten in der Panamaangelcgenhcit auf Checks hin gezahlt sein sollen, haben die Vorlage ihrer Kassabücher an die Untersnchungskommission in dieser Angelegenheit verweigert. Unter diesen Umständen wird die Ermittelung schwer sein. GroMitaimlen. — Ei««e Anarchistenversammlnttg, die am Sonntag in London auf dem Trafalgar-Square stattfindcn sollte, wurde polizeilich verhindert. Zn irgend welchen Ruhestörungen ist cs dabei nicht gekommen. — Dev englische Premierminister» Herr Gladstone, führt in einem Antwortschreiben an die sozialdemokratische Vereinigung aus, die Frage der öffentlichen Arbeiten für die be schäftigungslosen Arbeiter nehme die Aufmerksamkeit der Regierung in Anspruch. — Ans England werden schon wieder einmal Militärkrawalle berichtet: In Limerick gab cs unter Mann schaften der 18. Batterie, die mit Mannschaften der Garde in Streit gcrathcn waren, ernstliche Meuterei. Die Rasenden zerbrachen die Fenster in den Häusern einer ganzen Straße und leisteten der Polizei erbitterten Widerstand. Mit blanker Waffe mußte die Ruhe lich wieder hergestellt werden. — I», verschiedenen S Irlands wurden am Sonntag nationale Kundgebungen zvm Ge dacht,nß der Hinrichtung der Fenier Allen, Berlin und O'Brien ab gehalten. In Limerick und Belfast kam es zu' blutigen in Cork erklärte ein Redner, Gladstone habe bisher fürJrl ' gethan und werde wahrscheinlich jetzt wieder nicht» thun. freiung Irlands von der englischen Herrschaft VlMf^ Walt herbeigeführt werden. — ^ London hat erklärt, daß die neulich gebrachte Mittheilung vom Aus bruch einer Revolution in Rio Grande de Sul der Begründung ent» behrt. — Die deutsch-englifche Grenzkommission ist in Wanga H an der Küste von Ostafrika angekommen. Rutzland. — Die von der rnsflsche» Regierung geplante neue Wehrstener wird voraussichtlich schon vom neuen Jahre ab Platz greifen. — Die Grostfiirstin Konstantin, eine geborene Prin zessin von Sachsen-Altenburg, ist von einem Sohne entbunden worden. — Der Prinz LoniS Napoleon Bonaparte, welcher vor zwei Jahren in die russische Armee eingetreten ist, und jetzt als Oberst leutnant eine Schwadron des in Kaukasien garnisonirenden 44. Dra goner-Regiments kommandirt, ist zum Oberst und Kommandeur eine» der im Warschauer Bezirk stehenden Dragoner-Regimenter ernannt worden. — Lange Gesichter ln Petersburg. Aus der russischen Hauptstadt wird der „Petersb. Ztg." geschrieben: Interessant ist eS, < zu beobachten, daß durch die Ernennung des Generals von Werder zum deutschen Botschafter in Rußland, so sehr sie die vornehme russische Welt erfreut, doch auch gewisse Kreise recht stark und nicht -3 ganz angenehm überrascht wurden. Die „stark überraschten" sind die« jenigen, die als Nachfolger des bisherigen Botschafters von Schweinitz ^ einen Neuling in russischen Verhältnissen erhofften, der sich erst den Boden hätte erobern müssen. Keinesfalls aber rechneten sie auf eine« an allerhöchster Stelle so sehr beliebten Diplomaten, wie es General von Werder unumstößlich ist. So glaubten denn die zahlreichen Petersburger Franzosenfreunde bereits, daß nach Neubesetzung de» deutschen Botschafterpostens es dem französischen Botschafter leicht werden würde, ein gewisses Uebergcwicht über seinen deutschen Kollegen zu erreichen. Sie fußten darauf, der Zar gewöhne sich schwer an " fremde Gesichter und neben sich schon vergnügt die Hände. Die auf . ganz persönlichen Wunsch des Zaren erfolgte Ernennung des GeneralS von Werder hat ihnen mithin einen argen Strich durch die Rechnung gemacht, zumal sie bei allem ihren Aergcr dem jüngst gethanen AuS- ^ spruch eines Petersburger Blattes recht geben müssen: „Wenn Jemand, so ist General von Werder der rechte Mann auf dem rechten Flecks um gute Beziehungen zwischen Rußland und Deutschland zu fördern." 7Z Man darf auch gespannt aus den Widerhall sein, den die Ernennung am Seinestrand finden wird. Die Pariser Zeitungen sind ja so wie so schon ein wenig eifersüchtig." Orier j. ... - A — Kö«»ig Kail voll Rnmättiett hat am Sonntag die neue Session der Deputirtenkanimer mit einer Thronrede eröffnet, welche die Beziehungen zu allen Nachbarstaaten als günstige bezeichnet und x auf die wirthschastliche Entwickelung des Landes hinweist. Leider sind in letzter Zeit aus Rumänien mehrfache Ereignisse bekannt ge worden, die erkennen lassen, daß dort unten an der Donau doch noch Manches recht sehr im Argen liegt. Und gerade die Regierung, die > dazu berufen ist, der Bevölkerung mit einen, guten Beispiele voran- H zugehcn, thnt das am wenigsten. — Der e»«glischen Regier»»««- i erwächst i>» Indien ein neuer Aerger. Der Beherrscher der Land- , ' schaft Tschitral, welche wichtige Pässe des Hindukusch umfaßt, hat sich > unter den Schutz des Eniirs von Afghanistan gestellt, dessen Stellung dadurch eine viel hervorragendere, als sie seither war, wird. Den . - Briten ist damit wenig gedient, denn der Emir ist, wie allgemein bekannt, ein sehr unzuverlässiger Mann. ClMmrtzev Stadt-Anzeiger. »I« Snundk u»I-r,S Blatt«» w«rd«il «rsacht. ,,»S »-ich,lg- güllgl, mlliugltlwi Chemnitz, den 29. November 1892. —n. Ordination. Am vergangenen Sonntag, den 27. d. M., fand in unserer schmucken Nikolaikrche eine seltene Feier statt, nämlich die Ordination des Herrn Predigtamtskandidat Otto Georg Kellcrbauer vom Missionshanse in Leipzig. Dieselbe wurde von Herrn Superintendent Professor Michael unter Assistenz der Herren vr. Hosfmann, Diakonus Richter, Diakonus Michael und Hilfsgcistlicher Hänel, sämmtlich von hier, sowie des Herrn k. Prölß aus Wcndischbvra, einem Oheim des Ordinailden, vollzogen. Nach der Ordination hielt Herr Kandidat Kellerbauer eine von heiliger Begeisterung für die Heidcn-Mission getragene Predigt über Joh. 15, 16, i» welcher er nns einen Einblick in den köstlichen Grund der Freudigkeit, das Werk der Mission zu treiben, gewinnen ließ. Der Gottesdienst war äußerst zahlreich besucht. — Herr Kellerba„er ist der älteste Sohn des Herrn Professor Kcller- baner, Lehrer an den hiesigen technischen Staatslehranstalteii, und wurde am 22. Oktober 1868 hier geboren. Seine Mutter ist die Tochter eines Pfarrers. Seine Vorbildung hat er auf dem hiesige» Gymnasium und den Universitäten zu Erlangen und Leipzig erhalten. Herr Kellcrbauer geht zunächst ans 7 Moiiatc als Pfarrgchilfe »ach Winsen a. d. Aller, »in sich ins geistliche Amt eiiiznlcbcn, und wird hierauf als Missionar zu den Tamiilen in Indien abgeordnet werden. — Möge sein Wirken unter den Heiden von Segen be gleitet sein. —1—. IOjährigeö Stift,lllgöfest. Der hiesige „Evan gelisch-lutherische Jünglings- und Männer-Verein", welcher in erster Linie hier wellende», fremden jungen Leuten evan gelischer Konfession einen festen sittlichen Halt und in angenicsscner Geselligkeit thunlichstcn Ersatz der Hcimath zu bieten bestrebt ist, be ging gestern Abend die Feier seines 3ttjährigcn Bestehens durch ein einfaches, aber würdige» Stiftungsfest, welches im Saale de- „Elysium" abgehaltep wurde. Daß der Bcrci» sich auch in weiteren streifen wohlverdienter Stlmvathieel» erfreut, das bewies " lnehmer, würde Ulket H°r worauf der W Richter, Rückblick auf die^ ' ^gegangenen, ge Leiter icher
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