Suche löschen...
Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 11.03.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-193203118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19320311
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19320311
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1932
- Monat1932-03
- Tag1932-03-11
- Monat1932-03
- Jahr1932
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Wochenblatt für Zschopau W ««d Umgegend Va« .Wochenblatt' erscheint wert, Mich. Monatlicher Bezagrvreiil 1 90 Ml. frei HauS Best Zungen i-Mrden in unserer Geschästsstevi. von '»> Boten, sowie von allen Bost» anstalten angenonnnen. Zschopauer Tageblatt n. Anzeiger Da« Wochenblatt Kr Zschopau and Unkend (Zschopaaer Tageblatt and Anzeiger) tfl da» zur Verbfferttltchang der amtlichen Bekanntmachangen der AnttShaaptmannschast Flöha, de« Amtsgericht«, de« Finanzamt« and de« Stabtrat« za gschopaa behördltcherseit« bestimmt« Blatt Bankkonten: Handelsbank Chemnitz e. G. m. b. H. Zweigstelle Zschopaa — Gemctnbegtr-konto: Zschopau Nr. «r PostscbeSlont« Leipzig Nr. 42— Fernrai Nr. iS ^aLesgen-?r«sle: Amtlich« Brttme- mochangen 8k mm breit, t mm Höbe Pfg„ t spalttge mm-Zeil, »de' deren Raum 8 Bfg„ Reklamezeil' (Textbrrite) 1 mm 2b Psg. Tabet larischer Sa« ko »/, Aufschlag. B«' Pla-dorlchrisr 2K »/. Loischlag 100. M Nachdruck unserer Eigenmet dangen nur mit genauer Quellenangabe erstattet. Organ für die Orte: Ravkirchen. BSrnrckm, Hohndorf, WMschttznl, Weißbach, Dittersdorf. Gornau, DittmMtSdo'1, Witz'hd»rs, «ch-rsen^ei^ -«dloßchcn-Porscheudori. NebenauSgabe: DitterSdorfer Gemeindebote. der einen vom Verlag ausgestellten Versiche- mit einem Sterbegeld in Höhe von RM. 50—nach einhalbjahrigem unuu- «ikpkl AüüIIllkllI rungSauSweiS in Händen hat, ist bei der Nürn- Nkukll Ülkküklllll 'erbrochenen Abonnement, RM. 7k.— nach dregahrigem un.-nterbrochenen pksstUlkl l. berger Lebensversicherungs-Bank in Nürnberg Abonnement, RM. lvO.- nach fünfjährigem ununterbrochenen Abonnement I " Jeder Sterbefall muß schon nach dem Eintritt der Bank schriftlich zur Anmeldung gebracht werden. Ueber die Voraussetzungen der Versicherung (Rechte und Pflichten der Abonnenten im Versicherungsfalle) geben die Bersicherungsbedingungen Aufschluß, die vom Verlag oder von der Nürnberger Lebensversicherungs-Bank zu beziehen sind. Hindenburg am MMM Sinn M Ziel Der KMM Nm Donnerstag abend hielt Hindenburg die ange- kündigtc Nundfnnkansprache, in der er begründete, warum er die Kandidatur angenommen Hal. Er führte aus: Deutsche Männer und Frauen! Als vor sieben Jahren zum ersten Male die Frage an mich herantrat, mich für Deutschlands höchstes Amt zur Verfügung zu stellen, habe ich es absichtlich vermieden, vor parteimäßig aufgezogenen Versammlungen zu reden und habe deshalb nur einmal im Rundfunk vor dem ge samten deutschen Volke-' gesprochen. Jetzt, wo mir zum zweiten Male die Präsidentschaft des Deutschen Reiches angetragen worden ist, wollte ich mich <im Wahlkampf völlig zurückhalten. Der Verlauf desselben nötigt mich aber, aus meiner Zurückhaltung herauszutreten und im Rundfunk zu dem gesamten deutschen Volke zu sprechen; denn alle sollen es aus meinem Munde hören, warum ich die neue Kandidatur angenommen habe. Zugleich will ich durch diese Ansprache dartun, daß ichnicht gewillt bin, die in der letzten Zeit über mich ver- breiteten Unwahrheiten unwidersprochen zu lassen. Eine politische Programmrede will ich also nicht halten, weil ich es nicht für nötig halte: Mein Leben und meine Lebens arbeit sagen Ihnen von meinem Streben nnd Wollen mehr, als es Worte tun können. Wenn ich mich nach ernster Prüfung entschlossen habe, mich zu einer Wiederwahl zur Verfügung zu stellen, so habe ich es nur getan in dem Gefühl, damit eine vater ländische Pflicht zu erfüllen. Hätte ich mich versagt, so bestand die Gefahr, daß bei der starken Parteizersplitte- rung, insbesondere der Uneinigkeit der Rechten, im zwei ten Wahlgang entweder der Kandidat der radikalen Rechten oder ein solcher der radikalen Linken zum Präsidenten des Deutschen Reiches gewählt würde. Die Drei aufsehenerregende Verhaftungen. Der Berliner Polizeipräsident teilt mit: „Wegen des dringenden Verdachts, sich des Verbrechens des Hochverrats schuldig gemacht zu haben, wurde der Polizeileutnant Kurt Lange, der Poli zeiwachtmeister Schulz-Driesen und die Buchhalterin Gertrud Müller festgenommen. Die Angeschuldigten sind überführt, sich Pläne der Polizei- nnterkünfte, der polizeilichen Waffen- und Munitions lager beschafft und an maßgebende Stellen in der NSDAP, weitergeleitet zu haben. Eine noch nicht er- mUtelte Persönlichkeit, die der Gauleitung Berlin der NSDAP, angehört, hat die Betreffenden zu ihrem Vor gehen veranlaßt. Die polizeilichen Ermittlungen werden fortgesetzt." Über die V o r g e s ch i ch t e der Verhaftung wird vom Polizeipräsidenten noch mitgeteilt: Die Beschul digten haben sich an Beamte der Schutzpolizei hcran- gemacht und versucht, sie zu veranlassen, ihnen die in Frage kommenden Pläne zu verschaffen. Hierbei hat sich beson ders Schulz-Briesen hervorgetan. Dieser hat die Pläne an seine Braut, an das beim Schrader-Verband beschäftigte Fräulein Gertrud Müller, weiter gegeben. Fräulein Müller hat die Pläne dem Polizei- leutnant Lange zugesandt, der sie dann, wie der Polizeipräsident erklärt, an eine Persönlichkeit der Gau leitung Berlin der NSDAP, weitergeleitet hat. Bei Lange sind mehrere Pläne gefunden worden. Als Grund für ihr Vorgehen geben die Beschuldigten an, sie hätten gehört, daß das Reichsbanner die Kasernen der Schutzpolizei habe stürmen wollen, und hätten daher Gegenmaßnahmen treffen wollen. Wahl eines Parteimannes, der Vertreter einer einseitigen und ertremen politischen Anschauung sein und hierbei die Mehrheit des deutschen Volkes gegen sich Haven wuroe, hätte aber unser Vaterland in schwere, nicht absehbare Er schütterungen versetzt. Das zu verhindern, gebot mir meine Pflicht. Ich war mir dabei wohl bewußt, daß diese meine Entschließung von einem Teil meiner alten Wähler, darunter leider manchem alten Kameraden, mißverstanden und ich deshalb angefeindet werden würde. Aber ich will lieber verkannt und persönlich angegriffen werden, als daß ich sehenden Artgcs 'unser Volk, das so viel Schweres in den letzten anderthalb Jahrzehnten getragen hat, in neue innere Kämpfe geraten lasse. Um Deutschland hiervor zu bewahren, um ihm eine Zeit der Ruhe zu geben, in der es die für unsere Zukunft so entscheidenden großen Fra gen im Innern und nach außen hin lösen soll, würde ich mein Amt im Falle meiner Wiederwahl weiterführen. Gewisse politische Kreise haben meinen Entschluß, wieder zu kandidieren, anders gedeutet. Auch sind Unrichtigkeiten, wenn nicht gar bewußte Lügen über mich im Umlauf. Dagegen wende ich mich nun. Es ist behauptet worden, ich hätte meine Kandidatur aus den Händen der Linken oder einer schwarz-roten Koalition entgcgcngenommcn. Das ist falsch. Die Kandidatur ist mir ans allen Schichten und allen Kreisen des deutschen Volles an getragen worden, sowohl von einem großen Teile meiner alten Wähler, als auch von solchen, die 1925 ihre Stimmen anderen Bewerbern gegeben haben. Die ersten Ersuche an mich, wieder zu kandidieren, gingen von Gruppen der Rechten aus. Diesem Vorgehen schlossen sich andere Par- Haussuchung im nationalsoziali-ischen Parteihaus. Mit einem größeren Aufgebot von Kriminalbeamten und Schutzpolizei fand eine Haussuchung bei der Gau leitung sowie in den Räumen der übrigen dort befind lichen Parteiorganisationen im Parteihaus in der Hede- mannstraße in Berlin statt. Zu der Haussuchung wurde auch der verhaftete Polizeileutuant Lange vorgeführt: er sollte jene Persönlichkeit angeben, von der er den Auf trag zu seinem Vorgehen erhalten hat. Lange konnte jedoch, obwohl ihm alle im Büro anwesenden Personen gegenübergestellt wurden, seinen Auftraggeber nicht be zeichnen. Hierzu teilt das GaupresseamtderNSDAP. mit: „Die Beschuldigten, Polizeileutnant Kurt Lange, Polizeicberwachtmcister Hans Schulz-Briesen und die Kanzleiselrctärin Gertrud Müller sind bei der Berliner Gaulcitung der NSDAP, vollkommen unbekannt. Niemand der maßgebenden Persönlichkeiten des Gaues hat je mit ihnen in Verbindung gestanden. Die im Laufe des hentigcn Vormittags in der Hedemannstraße vorgenom- menc Haussuchung verlief gänzlich ergebnislos." * Die Pressestelle der Reichslcilung der NSDAP, wen det sich in einer längeren Erklärung gegen die Mitteilung des Berliner Polizeipräsidiums, welche die NSDAP, mit Hochverratsplänen oder illegalen Absichten in Zusammen hang bringe. Die NSDAP, stehe, so erklärt die Pressestelle der Reichsleitung der NSDAP., entsprechend den wieder holten eindeutigen Erklärungen der Parteileitung, aus dem Boden der Legalität. teten und Verbände an. Ich icivp yave meine Zustimmung zu meiner Kandidatur erst dann gegeben, nachdem ich mich überzeugt hatte, daß — unbeschadet der Parteizugehörig keit im einzelnen — in ganz Deutschland weite Schichten den Wunsch haben, daß ich weiter in meinem Anne bleibe. Kandidat einer Partei oder einer Paneiengruppe zu sein, hätte ich abgelehnt, ebenso wie ich Bedingungen und Verpflichtungen zurückgcwicsen habe. AVer aus über parteilicher Grundlage der Kandidat des deutschen Volkes zu sein und als solcher denen entgegcnzutrcten, die nur Kandidat einer Partei sind, das hielt ich für meine vaterländische Pflicht. So werde ich, wenn ich nochmals gewählt werden sollte, nur Gott, meinem Gewissen und dem Vatcrlande verpflichtet sein und als der Treu händer des ganzen deutschen Volkes lneines Amtes walten können. Im Wahlkampf sind aus meiner bishergen Amtsfüh rung persönliche Angriffe gegen mich gerichtet worden. Ich greife die schwerwiegendsten heraus; das Urteil über das mir zugefügte Unrecht überlasse ich jedem einzelnen: In erster Linie wird mir die Unterzeichnung des Aoung-PlanS vorgchalten, durch die ich mich in einem offenen Gegensatz zu der sogenannten Nationalen Front gesetzt hätte. Die Unterschrift ist mir wahrlich nicht leicht geworden, aber ich habe sic gegeben in der Überzeugung, daß auch diese Etappe notwendig war, um zu unserer nationalen Freiheit zu gelangen, und ich glaube, ich habe recht gehandelt. Das Rheinland ist frei, die fremden Aufsichts behörden sind verschwunden, der Noung-Plan mit seinen Voraussetzungen ist durch die tatsächliche Entwicklung bereits überholt. Ich glaube nicht, daß wir bei allen Schwierigkeiten der außenpolitischen Lage heute so weit wären, wenn ich damals dem Rat, nicht zu unterschreiben, gefolgt wäre. Ein weiterer Vorwurf, der in der Agitation gegen mich eine Rolle spielt, ist der, daß ich die Notverordnungen unterschrieben habe. Ich weiß wohl, daß ich durch ihren Erlaß dem deutschen Volke schwere Lasten zugemutet und mich der persönlichen Kritik sehr ausgesetzt habe. Wir standen im letzten Sommer vor der Frage, ob wir durch politische Unterwerfung unter das Ausland uns finan zielle Erleichterungen erkaufen oder durch eigene Kraft und schwere Opfer uns als Nation selbst behaupten wollten. Ich habe nicht gezögert, mich für den letzteren Weg zu entscheiden. Da der eigentliche Gesetzgeber, der Reichstag, versagte und nicht imstande war, aus dem normalen Wege der Gesetzgebung die erforderlichen Maßnahmen zur Beseiti gung unmittelbarer Ges en für Wirtschaft, Staats- finanzcn und Währung zu ireffen, mußte i ch einspringen und im Rahmen der mir durch die Ncichsversassung ge gebenen außerordentlichen Befugnisse selbst handeln. Ich habe hierbei an den guten alten militärischen Grund satz gedacht, daß ein Fehlgreifen in der Wahl der Mittel nicht so schlimm ist als das Unterlassen jeglichen Handelns. Es ist durchaus begreiflich, daß über einzelne der ge troffenen Maßnahmen Meinungsverschiedenheiten be stehen, und ich habe mich oft nur schweren HerzenS zu einzelnen dieser Not verordnungen entschließen können. Ich selbst bin der Ansicht, daß manche der Maßnahmen, die in schwieriger, schwer übersehbarer Situation eiligst getroffen werden mußten, verbesserungssäbig sind. Ich glaube auch nicht, daß all die Belastungen, die sie enthalten, aus die Dauer aufrechterhalten werden können. Im Gegenteil hoffe ich, daß manche Bestim mungen bald aufgehoben oder durch andere Regelung ersetzt werden können. Keiner der Kritiker kann mir zum mindesten daS Motiv heißester Vaterlandsliebe und stärksten Willens für Deutschlands Freiheit als Grundlage meines Wollens av- sprcchcn, und selbst die lautesten Rufer im Streit gegen das sogenannte .S v st e m" werden zugcbcn müssen, daß HlchmtsMoil de! der Perliier Polizei Berliner Voltzetbeomte unter Hochverratsverdacht
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite