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Dresdner neueste Nachrichten : 02.01.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194001027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19400102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19400102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-01
- Tag1940-01-02
- Monat1940-01
- Jahr1940
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- Dresdner neueste Nachrichten : 02.01.1940
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48. Jahrgang Dienstag, 2. Januar 4940 Stellengesuche und private Famlllenaniel-ea »Rpf^dlelS ww breit« wm-Zelie Im Textteil 1,1 o 7M. Nachlaß noch Malstoffel I ober Mrngenstaffel v. Lriefgebühr für Ziffer- anjetgen >o Rpf. ausschl. Porto. Zur Zett Ist Anzeigenpreiellste Nr. S gültig. Postanschrift: Vresd^Ai, Postfach * Fernruf: Ortsvettehr Sammelnnmmer 24ü0i,Zernvettehr 27981-27983 * Telegramme: Äeneste Dresden * Postscheck: Dresden 2060 * Verliner Schristleltung: Verlin W3Z,VMorIastraße4» Nichtveriangi« Einsenbtzigen an bi» Schristleltung ohne Rückporto werben weder »urückgefandt noch aufbewahrt. - Im Fall« höherer Gewalt oder ÄetriebsstSrung haben unsre Lezleher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelts Nr. 4 Auslandsglückwünsche an den Führer Reichsminister Or. Goebbels sprach am Lahreswechsel zum deutschen Volk - Sowjetrusflsch,japanischer Uschereivertrag abgeschlossen DresLmr Neueste Nachrichten Bezugspreise: 2,00NM. K. Anzeigenpreise: «mndpr.,,- d.. ispa,.,g. mm.M« ,m «». Solbmon.i,OONM.P°stbchugmonoll.2XX)NM.einschI.Z,,«Npf.postg«bühr«a GGstü» Ust»" ök ,»I,«n<eil1«Npf.,St-Neng.sucheundprivoIe (hierzu 3S Rpf. Zusteltenqsgebühren). Kreuzdonbsenbung: Inland al« Z eit u n g< druck fach, 21 Rpf^ SluSlonb 1^)0 RM. für di« Doch« - LimeimmmnlijM, I5LL «"»SmWetWWe»-- Sr-«d-° «, r«rdt,«°d!tta»e 1 Telegrammwechsel mil Staatsoberhäuptern Blitzlichter aus -em Westen Data di er in Kochs Fuh stapfen Man hat in Frankreich das neue Jahr mit dem alten Haßgesang gegen Deutschland begrübt und die französische Presse hat nochmals dargetan, dab ihr hcibcr Wunsch an das neue Jahr die Zerschmetterung des Deutschen Reiches, die Wiederherstellung PolenS, der Tschccho-Sowakei und Oesterreichs und die ewige Knechtung desdeutschen Volkes ist. ES ist durchaus so, wie das spantche Blatt „ABC" in einer Betrachtung der sranzösiscfen Kriegsziele sestftellt, dab man in Frankreich weder zu den alten Forderungen Fachs nachdem Rheinland zurückgekehrt ist und seht verkündet, dab der Versailler Vertrag noch nicht hart genug gewesen sei. DaS spanische Blatt betont aber gleizcittg, dab man sich auch in Deutschland über diesen Vcrnichtnngswillen an der Seine klar sei und das deutsche Volk darum seinen Kamps mit eiserner Entschlossenheit sortsche. Eine Tatsache, die Herrn Da- lädier und tie Seinen mit grober Sorge ersüllt: denn Daladier machte sich im Finanzauöschub der Kam mer zum Befürworter gewaltiger Kredttanforderungen sür die Ausrüstung der französischen Armee mit mo dernem Kriegsmaterial, insbesondere sür «ine Be- schlennigunz der mechanischen Konstruktionen der fran zösischen Armee. Wobei er die neuen schweren Lasten den Abgeordneten durch erneute Besch im psun- gen Deutschlands schmackhaft zu machen versuchte. Verrückter für Daladier gesucht Den Lbgeordnetrn d« Ke rillt», Bormann der Kriegshetzer an der Seine, hat dieser Notruf DaladierS nach mehr Waffen nicht schlafen taffen. Er kam zu der Ansicht, dib Geld allein zu wenig Hilf« biete, und tat ein übrig:». Er gab in feiner ckitung Daladier den Rat, sich einen Verrückten anzusctmssen als Rai- gcbcr. T eser Mann müsse mindestens zweimal täglich in die iirbcite-stnbe des sranzösisck^n Mintstcrvräsi- deuten eintreten dürfen und ihm sagen: Herr Präsi dent! Man muh eine Kanon« entdecken und von Henle an serienweise Herstellen, die öOO Kilometer weit schieben kann. Er müsse »hm weiter sagen: Herr Präsident! Man mns, ein Flugzeug entdecken und ab Henle serienmäbig Herstellen, das tausend bewassnctc Mann tragen kann. <>crr Präsident! Man mub eine» sM-Tonnen-Tank entdecken und ab heule serienmäbig konstruieren, der mit 20 Kanonen ausgerüstet ist und !>0 Meter breite Flusse überqueren kann. Um diesen Krieg zu gewinnen, muss« man altgewohnt« Weg« ver lassen. Troubadour Giroudaux Dieser lebte Satz dürste fa richtig sein, aber wenn mau nun schon in Paris in den Ratschlägen eines Verrückten die lebte Rettung steht, dann steht rS wohl nicht gerade zum besten. Kein Verrückter aller dings, sondern ein Mensch mit einigem gesunden Ver stand ist der Abgeordnete Laurent, der den Fran- zoscn im „Jour" dartut, dab nur sie die Kosten siir die gesamte Kricgsührung tragen und dassranzöstsche Volk den englischen Krieg bezahlen müsse. Da diese Worte bei vielen Franzosen aus fruchtbaren Boden gesallcn sind, hat sich lebt der französische Pro- pagandachcs Giroudoux selbst ans Mikrophon be geben und eine Nundsunkansprache an England ge- hallen. Giroudoux ist ein Dichter, und eS siel ihm nicht schwer, unter souveräner Verachtung der Geschichte in dichterischer Freiheit das historische Verhältnis zwischen England und Frankreich, -aS bekanntlich 500 Jahre Kamps war, im Glanze der Freundschaft von heute zwi schen den Plutokraten an der Themse und den Kapita- listen an der Seine erscheinen zu lallen. Diese Freund- schast alsdann pries er in dem Pathos eines Trouba dours, wobei sich denn auch seinem dichterisch beslügelten seurigen Auge Siege zur Lust und zur See darstellten, die nüchternen Blicken bislang verborgen geblieben sind. Ein Lab allerdings war bemerkenswert und einwand frei, die Bemerkung nämlich, das, fcdcS der beiden Völ ker am ersten Tage des neuen Jahres einen Alliierten vorsinden werde, der seiner würdig sei. Dies läbt sich in der Tat nicht leugnen. Churchill immer der alte Würdig wahrhaft der Siegessehergabe deS franzö- fischen PropaganbachesS ist Churchills Reaktion auf die cindentige Feststellung von amtlicher USA.-Seite ge worden, da» die englische Behauptung der Versenkung der „A thenta" durch ein deutsches U-Boot nicht zu be- weisen sei, vielmehr das Schiss nach dem Fazit der Aus sagen durch eine innere Explosion zerstört worden sein müsse. Diese Feststellung klang Herrn Churchill sehr unangenehm in die Ohren, und er ließ denn nun durch Reuter verlautbaren, dab die amerikanische Erklärung ans die Berösfentltchungen in der USA.-Presse zurück- zusühren sei, um die Tatsache zu verschleiern, dab sie in Wahrheit auf einem Bericht der RechtSabtetlung deS USA.-Aubenamtcs beruht. Und gleichzeitig läßt er be- haupten, dab amerikanische Stellen als ihr« „Privat- Meinung" bekundet hätten, baß wenig Zweifel darüber beständen, dab die „Athenia" durch «in deutsches U-Boot versenkt worden sei. Allerdings schweigt sich Churchill, sonst so beredt, sehr darüber aus, wer diese amerika- Nischen Stellen gewesen seien, und vermeidet vor allem jede Antwort aus die in Amerika immer stärker gestellte Frage, warum denn bi« von Washington erbetenen näheren Informationen London» zum ,,«thenta".Fall bis heute noch nicht etngetrossen sind. St, sind au» sehr begretsltchcn Gründen noch nicht etngetrossen. Herr Churchill aber wird auch im neuen Jahre der gltckLüg « er vletbuu» L X Berlin, 2. Januar AuS Anlab -eS Jahreswechsels hat iu der her gebrachten Weise ein Austausch telegraphischer Reu« sahrSglückwünsch« zwischen dem Führer und den Staats oberhäuptern und Regierungschefs ausländischer Staa ten. die mit dem Reich in freundschaftlichen Beziehungen stehen, stattgesnnden. AIS erstes ging baS Telegramm deSKönigs von Italien und Albanien, Kaisers von Aethtopien ein, das in Uebersetzung wie solgt lautet: „Nehmen Sie meine herzlichen Wünsche entgegen, die ich die Freude habe, Ihnen auö Anlab des Jahres beginns erneut -um Ausdruck zu bringen. Vittorto Emanuele." Der Führer hatte folgenden Glückwunsch gedrahtet: „Ew. Majestät bitte ich, -um Beginn des neuen Jahres meine und des ganzen deutschen Volkes aufrichtigen Glückwünsche für das Wohlergehen Em. Majestät selbst wie für das Königliche Haus entacgenzunehinen. Ich verbinde hiermit meine besten Wünsche stir das weitere Gedeihen der verbündeten italienischen Nation." DaS Telegramm des Führers an den italienischen RegiernngSches Mussolini hatte solgrnden Text: „Znm bevorstehenden Jahreswechsel spreche ich Ihnen, Duce, iu sreuudschastlicher Verbundenheit meine herzlichsten Glückwünsche ans. Möge auch im kommende« Jahre unter Ihrer starken und bewährten Führung dem mit dem «atioualsozialistischeu Deutsch, land verbündeten faschistischen Italien bei der Lösung seiuer national«« Ausgaben ei« «oller Erfolg beschie» de» sei«. Aböls Hitler." Der Duce antwortet«: „Ich erwidere mit gleicher kameradschastltcher Herzlichkeit die Glückwünsche, welche Sie mir anläbltch des Jahreswechsels übermittelt haben. Für das nationalsozialistische Deutschland bringe ich die gleichen Wünsch« zum Ausdruck, wie Sie sie mir sür das faschistische Italien ansgedrückt haben, nämlich dab unsere beiden Völker — vereint — ihre Ziele erreichen und ihr« Zukunst sicherstcllen können. Mussolini." Der Glückwunsch deS spanischen StaatSchcss Genera lissimus Franco an den Führer hatte nachstehenden Wortlaut: „Anläbltch deS neuen JahreS übermittele ich Ew. Etzellcnz den aufrichtigen Ausdruck der Wünsche, welche ich stir Ihr persönliches Wohlergehen und sür das Gedeihen der groben deutschen Nation hege. Fran cisco Franco." Die Antwort desFUhrerS lautete: „Zum Jahres wechsel übersende Ich Ew. Exzellenz meine aufrichtigen Wünsche für Ihr persönliches Wohlergehen und für bas Glück und die Gröbe Spaniens. Mögen dem Jahre deS militärischen Sieges viele Jahre glücklichen Ausstieges folgen. Adolf Hitler." Dem Reichsverweser des Königreich» Ungarn hat der Führer wie folgt gedrahtet: „Ew. Durchlaucht bitte ich, anlählich deS Jahres wechsels meine aufrichtigen Glückwünsche entgcgen- zunehmen. Ich verbinde damit meine und de» deutschen Volkes besten Wünsche sür das weitere Gedeihen der be freundeten ungarischen Nation. Adolf Hitler." Admiral v. Horth sandte nachstehendes Telegramm: „Anlählich deS neuen Jahres bitte ich im eigenen sowie im Namen der gesamten ungarischen Nation meine allerwärmsten Glückwünsche entgegennehmen zu wollen, v. Horth y." Der König von Bulgarien telegraphierte: „Zum Jahreswechsel spreche ich Ihnen, Herr Reichs kanzler, sowie dem deutschen Volke meine herzlichsten und aufrichtigsten Wünsche aus. Boris." Der König von Rumänien sandte folgenden Glückwunsch: ,Ach bitte Ew. Exzellenz, meine besten Wünsche sür das neue Jahr «ntgegenzunehmen und die warme Hoffnung, dab eS den Frieden bringen wirb. Carol R." Der Prinzregent von Jugoslawien drah- tete: „Meine Frau und ich senden Ew. Exzellenz unser« herzlichsten NcujahrSwünsche und erinnern uns ost an die schönen in Berlin verbrachten Tage und an Ihre grobe Liebenswürdigkeit. Mit besten Grüben Paul." Der Führer hat diese Glückwünsche in gleichherz- lichcr Weise telegraphisch erwidert. Moskau an der Zahresweude Bonunserem Korrespondenten 6. v. Moskau, Neujahr llltv Die gesamte Geschichte deS vergangenen Jahres wird überschattet durch die gewaltige Wende, welche sich am 28. August 1838 in MoSka u vollzog. Alle Begebenheiten dieses Jahres, das an Ereignissen wahrlich nicht arm gewesen ist, erhalten durch diese» entscheidende Datum ihr besonderes Licht, und noch Generationen werben es darum als ein weltgeschicht liches Datum empsinden. Blickt man heute auf den dramatischen Ablauf dieses Geschehens zurück, so er scheint die Herstellung einer Jnlcressengcincinschakl mit Deutschland immer deutlicher als die Krönung der sowjctrusstschen Außenpolitik. Wie war eS möglich, dab eine Regierung von einem Tag zum andern die Verhandlungen mit zwei anderen Regierungen fallen lieh — Verhandlungen, die durchaus nicht hossnungslos schienen —, um sich plötzlich einer dritten Macht zuzuwenden? Eine Erklärung daiür hat der sowjetrussilche Regierungschcs und Aubenkommislar Molotow gegeben, als er nach Abschluß des Nicht- angrisfspakteS mit Deutschland die Stalinsche Voraus sicht des Geschichtsverlauss rühmte. „Ter Abschluß des sowjetisch-deutschen Nichrangrisssvertrages zeugt davon", sagte Molotow, ,chah die historische Voraussicht des Ge nossen Stalin sich glänzend bewahrheitet bat." Ihr realpolitischer Sinn hielt die Männer des Kremls davon ab, das Schicksal ihrer Völker mit der Sache Englands und Frankreichs zu verbinden. Mit grober Umsicht wurde das Werk der diplomatischen An näherung zwilchen Deutschland und der Sowjetunion in die Weg« geleitet. ES entbehrt nicht ganz der Komik, wenn man Heu!» an den fröhlichen Optimismus zurückdenkt, den bei spielsweise der englil仫 Sonderbcaiislragir Strang in Moskau an den Tag gelegt hat. Dieser holsniingS- volle Beamt« deS Foreign Lssice halte sich durch eine seltene Gabe für Allerweltssormcln einen Namen ge macht. Er kam nach Moskau in der festen Ucb r- zeugung, dab er schon eine passende Formel für die Sowjets sinden würde, besonders da er sich gewißer- niaben auch als Fachmann sür russiscln! Fragcu be trachtete. Die „Suche nach der Formel" nahm volle sieben Wochen in Anspruch. Ain S. August ist Strang dann still und bescheiden nach Loudon zurück, gereist, zu einem Zeitpunkt also, in dem die deutsch- sowjetische Verständigung bereits konkrete Formen annahm. Noch merkwürdiger erscheint uuS heute der Gedanke, bah erst am ll. August in Moskau die M i l i t ä r m i s s i o n auS England und Frankreich anlangt«. Als diese Offiziere an einem strahlenden Vormittag im Schmuck ihrer sämtlichen Orden den Schlafwagen verlieben, ahnte kaum einer iwn ihnen, waS wirklich bcvorstand. In Moskau erzählt man sich die Anekdote, dab der englische Delegationsführer Admiral Plunkett nach dem ersten Moskauer Kaviarcncu sich sehr zuvcr- sichtlich über die VerhandlnngSaussicbtcn äußerte. Nur der englische Mililärattachö in Moskau habe diesen klingenden Enthusiasmus des Champagner trinkenden alten Herrn nicht geteilt. Er versuchte ein wenig zu dämpfen, indem er sagte: „Sie irren, Sir, wir haben hier überhaupt keine Chancen!" Die englischen und französischen Offiziere nahmen das jedoch sür einen Witz und sie leerten die Gläser auf das gute Gelingen der EinkreisnngSsront. Zwei Tage nach dem dcutich- sowjetrussischen Pakt gingen sie saug- und klanglos nach Hause zurück. Einige wenige Wochen persönlicher Bekanntschaft mit den englischen Unterhändlern und Offizieren hatten genügt, den sowjetrussischen Staatsmännern den Ge schmack an einer Zusammenarbeit mit den westlichen Demokratien gründlich zu nehmen. Aus der anderen Seite ergaben die kurzen, aber arbeitsreichen Begegnun- gen mit dem Leiter der deutschen Außenpolitik sogleich eine praktische Basis für ein fruchtbares Zusammen wirken. Deutschland und die Sowjetunion haben sich getroffen in dem Gedanken, daß ihr Zu sammengehen alle BorauSsetzn,igen biete für die Her stellung einer endgültigen Ordnung im Osten. Die ganze Politik der Sowjetunion, auch der Revisionismus, den man in Moskau seit Ausbruch deS deutlch-eng- ltschen Krieges entfaltete, muß verstanden werden unter dem Gesichtspunkt der dauernden Stabilisierung. Die Sowjetunion zog auS der neugcschasscnen Lage die realen Folgerungen. Insofern betrachtet man auch in Moskau da» abgelausene Jahr als ein Jahr der entscheidenden geschichtlichen Wende, die dem Sowjetstaat politisch und wirtschaftlich neue Zn- kunftöperspektiven eröffnet und ihm bereit» in reichem Mähe Gewinn bracht«. Option tn Oberetsch beendet X Rom, 2. Januar Die Durchkührung der Option der deutschsprachigen Bevölkerung des Oberetsch ist gemäh dem deutsch-italie nischen Abkommen um Mitternacht des 31. Dezember abgeschlossen worden. Der Entscheid ist vollkommen in Ordnung vor sich gegangen. Die Beziehungen zwischen den italienischen Behörden deS Obcretsch und den Mit gliedern der deutschen Abordnung waren stets nnd sind von größter Herzlichkeit und Korrektheit getragen. Am NeusahrSabend hat in Bozen ein Esten mit anschließendem Empfang stattgesunden, an dem neben den Mitgliedern der deutschen Abordnung der Staat», sekretär im Innenministerium, Bufsarint-Gutdt, die Präfekten und Parteilriter der Provinzen Bozen und Trient sowie die Zivil- und Militärbehörden der Pro vinz Bozen teilgenommen Haven. Aufklärer über Sheiland- und Srkneyinseln — Briten überflieg«« holländisches Gebiet DaS Oberkommando der Wehrmacht gab am 81. De zember bekannt: „An der Westsront verlief der Tag ruhig. Dl« Kriegsmarine setzte auch tu deu letzte« Woche« die Ausklärungs- «ud Ueberwachungstätigkeit sowie eine lausende Kontrolle der Handelswege in Oft« «ud Nordsee planmäßig fort. Der Ansatz von Seeftreit- kräste« im Haudelskriege war weiterhi« ersolgreich. Ein Vorpostenboot Ist in der Nacht vom 2V. zum 80. Dezember östlich von Trelleborg bei schwerem Sturm gestrandet. Von der 87 Mann starken Besatzung wurden 33 gerettet." Am 1. Januar gab da» Ober kommando der Wehrmacht bekannt: „An der Westfront keine besonderen Ereignisse. Feindlich« Flugzeug« versuchte« am »t. Dezember nachmittags die deutsche Rordseeküfte auzusltrgr«, wurde« jedoch frühzeitig erkauut uud abgewehrt. Wertvolle (Lrkundungsergebnisse X Berlin, 2. Januar DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Westen geringes Artilleriestörnngöseuer. Bei den AusklärungSslügen am 31. Dezember gegen die deutsche Rordseeküfte sind die Engländer beim Rückslug auS der Deutschen Bucht tn nieder ländisches Hoheitsgebiet eingeslogen. Am ReujahrStage unternahm die deutsche Lustwasse AufklärungSsliige gegen die Shetland« und Orknryinseln. Sir brachten wertvolle SrkundungS« erarbnisse. Ein Teil der eigenen Ausklärer geriet 200 Kilometer vor der schottischen Küste tn Berührung mit überlegenen Kräften d«S Feindes. Eines unserer Flug zeuge, das insolge einer technische» Störung bereits vor Beginn des Kampfes seine Kampskrast zum Teil ein« gebüßt hatte, mußte ans See niedcrgehen. Ein britisches Flugzeug wurde so schwer beschädig«, baß es seinen Heimathase« wahrscheinlich nicht mehr erreicht hat. London droht Skandinavien Telegramm unseres Korrespondenten 8t. Amsterdam, 1. Januar Alle- Betrachtungen der englischen Presse zur Jahreswende haben erneut den britischen Ber- ntchtungSwillen gegen Deutschland be kundet. Dabet konnten die Blätter jedoch nicht ver schweigen, daß England vor Lohnkonslikten, Jnslalions- gesahr, Mängel in der Rüstungsindustrie, Lebcnsmit- telrationierung und Exporlrückgang steht. „News Chronicle" schreibt, tn der Bevölkerung wie auch in Regierungskreisen sei vielfach die Ansicht verbreitet, die Weltmächte brauchten nur zu warten, dann komme der Sieg automatisch. Demgegenüber zitiert das Blatt das Wort des französischen Finanzmintsters Rcnnaud, dab die Zeit neutral sei und nur sür den arbeite, der sich anstrcnge. „Daily Mail" fordert gröbere Kampfentschlossenheit, als sie bisher tn Eng land zu beobachten mar, und hält dem Engländer die zuversichtliche Stimmung tn Deutsch land als Vorbild vor. „Daily Telegraph" warnt davor, die Stärke Deutschlands zu unterschätzen, und gibt zu, dab die Aktivität der deutschen Flotte für viele inEnglanb eine Ueber- raschung war, die nicht an solche Möglichkeiten ge glaubt halten. ES habe eine selbstgefällige Unterschätzung der U-Boot« und Miuengesahr in England bestanden. Ferner macht das Blatt die Andeutung, daß die Alliierten zwar das Selbstvertrauen hätten, einen langen Krieg durchhalten zu können, aber dennoch bi« Entscheidung über die F.ige: Ossensive ober Defensive unter dem Gesichtspunkt gesällt werben müsse, die Feindseligkeiten in diesem Jahr zu beenden. In diesen wie in anderen Artikeln kommt der Wunsch zum Aus bruch baß bi« Weftmächte Hilf» von Len Neutrale« erhalten möchten, dem sich die Drohung gesellt, denn „Daily Mail" beklagt sich über die Neutralität der skandinavischen Länder und fügt hieran die bedeut same Feststellung: „ES wird sür das alliierte Ober- kommando schwierig sein, eine Initiative zu vermeiden, die mit Recht so gebeutet werden kann, dab sie die Neutralität der skandinavische« Läuder gege« dere« Wille» verletzt. Die vielfach angekündtgten KabinettSverände- rungen werben sich wahrscheinlich in kleinem Rahmen halten. Eines der Opfer dieser Veränderungen wird nach Pressemeldungen der sogenannte Informations minister MacMtllan sein. Der Konflikt im englischen Koblenbergbau nimmt ernstere Formen an. Die Vertreter der Bergarbeiter-Organi sationen fordern die Einsührung sogen. Gleitlöhne, die sich automatisch an bi« steigenden Lebensmittelpreise angleichen. Wrttere trtfche Bomvenproteste X Amsterdam, 2. Januar Mitglieder der IRA. verübten ein Bombenattentat argen das Gebäude der „Dublin Irish Preß" tn Belfast. Bewassnctr JRA.-Leutr drangen plötzlich in daS HauS ein und nahmen ein Mitglied der Redaktion als Geisel gefangen. Nachdem da» Inventar mit Benzin über gossen war, wurden einige Bomben zur Explosion ge bracht, die große Verwüstungen anrichtrten. Am Montagabend wurde eine Bombe durch «in Fenster in die Hauptfruerwehrstation in Londonderrv geschleudert. Wie die Londoner Presse meldet, haben sich eine Reihe heftiger Explosionen im Kanalisationssystem der englischen Stabt Peovtl tu der Grafschaft Somerset ereignet.
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