Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 23.04.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150423025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915042302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19150423
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915042302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-04
- Tag1915-04-23
- Monat1915-04
- Jahr1915
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
WM, WM MM d« »M U>>vbMg am AM« imd« bentt, K« Hbe»il-I«gabe «N - di« ldost.««,»ch»r «, S«l«miai»»»»dr erhalt«». »S. Jahrgang. MN». Freitag, 23. April 1S18. Telegramm-Adresse: Neckrtcht« Dresden. Hegvürr-eL 18SV Druck und Verlag von Liepsch Sc Reichardt in Dresden, tzauxtgefchästssteller Marienstraste S8M. Sammelnummer für sämtliche Lelephonanschlüssc: 25 241. Nachtanschluß: SV-11. Aniei^n-Pretsr »«nahm« »»« Nnkl«. di«tn^» dt, «chm S Uhr. Lonnla«» >w> M-ri-nstr,»« « ,»» N bi« >/»l Uhr. Di, etnlp-lli-e Zein <etwc » Silben) ,S Pf.. »1, -wets-aUlge Zeile Tutseite 70 Ps., »i« rwetlpait. Reklame«», I.bü M.. S»mUle» Nachrichien au« Lee» den die einlpali. Zeil, SS Pf. — In Rum mern nach G»n». uut Feierl«,«» ertib» PreieHtze. — Luiwili >i,e »uftriire nur^gen «oeau»be>ablune ^ JedttvRegdlattl-Vf. Schwere srauzöfische Verluste im Priesterwalde. Ursel-reiche deutsche «lueusprenmngen uud deftiae Arüllerieiitm-se an der Westfront. — SranMche Rlßerselge am -nrtma>«»vellerr«ds. — Ae ölcherftrllnng der deutschen Wirtlchastrledenr. — Ae «riesrlase im Kantasn» und am Surrtanal. »er «ntllchr dentschr «rieardericht. 1A»tl1ch.i a «rohes Hauptquartier, rr. April. Westlicher Kriegsschauplatz. Westlich uud sittlich des La«Bassä «»Kanals und »ord»eftlich »o« Ar ras nahmen wir erfolgreiche Mincn- fpreugnuqen vor. I« de« Argonuen und i« Gelände zwischen Maaö »nd Mosel sanden heftige Artillerickämpse statt. Rach ihrnarstderfall griffen di« Franzose« hentc «acht im West teile de- Priester waldeS au, wnrden aber nntcr schwere« Berlnste« znriickgeschlageu. >» Rordhange deS HartmanuSweilerkopfeS zerstörte« wir gestern eine» feindlichen Ttlikpnnkt nnd »lese« am Abend eine» seindljche» Angriff ab. vestlicher Kriegsschauplatz. Die Lage im Osten ist unverändert, l». L. v.i Oberste Heeresleitung. Ein Telegramm deS Kaisers. Auf ein Huldigunqötelegraunn anläßlich der hundert jährige» Zugehörigkeit Düsseldorfs zur Krone Preußen an den Kaiser lief aus dem Großen Hauptquartier folgende Slntwortein: Am heutigen Tage -er hundertjährigen Zugehörigkeit deS Herzogtums Berg zur Krone Preußen habe ich den erneuten Treueid der Bürgerschaft Düsseldorfs mit Freuden entgcgengenommen. Gott, der Herr, hat die Geschicke deS deutschen Volkes und BaterlandeS im verflossenen Säkulum gnädig gelenkt und wird auch die gegenwärtige schwere Heimsuchung in Segen für m»S und unsere Nachkommen wandeln. sW. T. B.s Wilhelm 1«. Die Fliegerangriffe auf badische Orte. b. Bei dem Angriff, den feindliche Flieger Mittwoch abend zum dritten Male auf Lörrach machten, explodierten unweit deS Lazaretts zwei Bomben. Die eine riß ein Loch in die Mauer der Maschinen fabrik Kaltenbach und beschädigte landwirtschaftliche Geräte. Die zweite platzte auf freiem Felde. Verletzt wurde nie mand. Weitere Bomben wurden abgeworfen auf die Ort schaften Hägelas, Söllstein und das Kurhaus Kloster- weidenau. An der Fabrik der schweizerischen Firma Sarasin wurden beim Angriff am Vormittag erheblicher Schaden an gerichtet und zwei Personen schwer verletzt. Gegen Mittag überflogen feindliche Flieger Wicsenthal und warfen Bom ben auf das Dorf Steinen. Die Unterschletfe bet den französischen Heeresliefernngen. Dem „Douvelltste" wird aus Paris gemeldet: In Zu sammenhang mit der Untersuchung der Angelegenheit Goupil sind in Paris zwei Großkaufleutc ver haftet worden. lW. T. B.s Sin Stahlhelm statt des Käppi? Nach einer Meldung des „Nouvelliste" aus Paris be absichtigt die Heeresverwaltung angeblich infolge schwerer Verwundungen, welche die Soldaten am Kopse erlitten haben, das französische Käppi durch einen Stahlhelm zu ersetzen. sW. T. B.s Gegen die KshlenpreiSfteiaerung in Frankreich. k>. Die Handelskammer in Calais überreichte nach ein gehender Beratung der französischen Negierung eine Ent schließung, worin gefordert wird, daß der Staat im Interesse der französischen Industrie sofort Maßnahmen gegen die andauernde K oh l e n p r e i s st e i g e r u mg treffe und daß die Kohlenpreife von Staats wegen geordnet und aus ein erträgliches Maß zurückgeführt werden. Der Niedergang des französische« SüdfrnchthandelS. Der „TempS" meldet, daß der vormals so blühende Südfruchthanbel durch da» Aufhören eines regel mäßigen Schiffsverkehrs zwischen Frank reich «nd England seinem völligen Ruin entgcgcn- geht. Da auch der Handel mit Südfrüchten und Blumen nach Belgien und Deutschland geschlossen ist, verfaulen die Waren an Ort «nd Stelle. sW.T.B.s Der Ansstand in Marokko. Der Oberst Duplesses wurde bet einer In spektionsreise im Gebiete von Tadla und Khenisra nach dem „TempS" von Zaian-Lenten angegriffen. Die Franzosen hatten vier Verwundete. sW. T. B.s Verlorene englische Fischdampfer. kk- Die Blätter melden aus London: Die seit dem 0. April im Kanal als überfällig gemeldeten acht eng- li schon Kischdampfer aus GrimSby sind am 18. April amtlich für verloren erklärt. Trunksucht in der englische« Marine. Die „Daily News" berichten: Bei dem Totenschau gericht eines ertrunkenen Matrosen sagte der Kapitän ans. daß der Mann betrunken gewesen sei. Es sei eine ge wöhnliche Erscheinung, daß seit etwa einem Monat die Mannschaft betrunken sei. Es sei schwer, Matrosen zu bekommen. Er könne nichts dagegen tun. Der Obmann der Richter sagte, dann sei c» kein Wunder, wenn deutsche Unterseeboote so leicht englische Schisse faßten. (W.T.B.) Sinstellnng de» PerssnenverkehrS ans der Zeelaudlinie. Die britische Admiralität hat neuerdings die Ein stellung des Personenverkehrs der Zeelandlinte verfügt. Der Poftdtenst wird fortgesetzt. sW.T.B.s Di« englische Negierung gegen die allgemeine Nehrpslicht. Lloyd George sagte im Unterhaus« nach dem „Nieuwe Courant", daß die Regierung nicht der Ansicht sei, daß der Krieg mit mehr Erfolg geführt würbe, wenn die all- gemeine Wehrpflicht ctngrführt würde. Lord Kitchcner sei sehr zufrieden mit dem Erfolge des Aufrufes an die Freiwilligen. sW.T.B.s Amerikanische Unterseeboote für England. - Das Amsterdamer „Handelsblad" meldet nach der „Newyork-Tribunc", daß die Lieferung von Unter seebooten fortgesetzt werde. Als die Lieferung ganzer Unterseeboote als Neutralitätsvcrlctzung erklärt wurde, wurden Teile von Unterseebooten nach Montreal ge bracht. dort zusammengesetzt und nach England ver schickt. sW.T.B.s Englische Rekrntiernnqsmaßuahmen. Ter Ausschuß, der die Staatsaufsicht über die eng lischen Eisenbahnen auSübt, hat angrordnet, daß die Gesellschaften keine Männer cinstellcn dürfen, die zum -Heeresdienste geeignet seien. Der Ausschuß stelle den Ge sellschaften anheim. Frauen anzunehmen. Eine deutsche Fliegerletstung. b. Uebcr die hervorragende Leistung eines deutschen Fliegers, der englische Plätze mit Bomben belegte, findet man in den „Times" folgende Einzelheiten: Am Freitag mittag flog ein deutscher Flieger über Kcnt und warf neun Bomben ans Favcrsham und Sitting- bournc, ohne Schaden anzurichten. Zuerst wurde die Maschine über Deal gesehen, wo sic sich in großer -Höhe hielt. Sic nahm bann den Flug über Favcrsham, Sitting- bvurnc und Sheernetz, überflog die Insel Sheppcn, ging wieder landeinwärts über Eanterburn und verschwand end lich gegen 1 Uhr. Ein englisches Flugzeug war aufge stiegen, um den Feind zu verfolgen, allein dieser nahm einen so unregelmäßigen Weg, daß man glaubte, cs mit zwei deutschen Flugmaschinen zu tun zu haben. Als der Engländer aufstieg, verschwand der Deutsche, der einen Borsprung von 8---0000 Fuß hatte, mit großer Schnelligkeit. Auf Favcrsüäm warf der Deutsche vier gewöhnliche un feine Brandbombe. Eine fiel auf Kricket-Land, einige Meter vom Ashfvrd-Wcg, eine andere mitten auf eine Straße, in die sic ein großes Loch schlug. Der Pastor Ehapman entging nur knapp dem Tobe. Eine dritte Bombe schlug wieder auf Kricket-Land aus, eine vierte in eine Scheune im Dorfe Mount ein und eine fünfte fiel tu einen Park. Endlich siel eine Bombe noch'"in der Nähe von Erayalls Farm nieder und drei andere in den Gorecourt- Park. Nach der Flugrichtung zu urteilen, meinen die „Times" zum Schluffe, dürfte der deutsche Zweidecker aus Zccbrüggc gekommen sein. Die Lohnbewegung der englischen Bergarbeiter. ' Wie die „Times" melden, hielt der ausführcnde Aus schuß des Bcrgarbciterverbandes Großbritanniens am Mitt ! woch eine Borvcrsammlung ab. Im Ausschüsse besteht eine starke Strömung, die eine Konferenz empfiehlt zu dem "Zwecke, daß die Gesamtheit der Bergleute am gleichen T a g c k ü n d i g t, um die Arbeitgeber zur Be willigung der Forderungen zu nötigen. sW.T.B.s Die „Times" gegen Asquith. k>. Die „Times" kritisieren wiederum, und zwar eine ! von Asquith in Newcastle gehaltene Rede. „Der Appell des Herrn Asquith an die Vaterlandsliebe und Selbstverleug nung anderer", schreibt das Blatt, „würde das Volk mehr er mutigt haben, wenn er sich weniger Mühe gegeben hätte, die Fehler seiner Regierung zu beschönigen. Der Fleiß, womit er die Unfehlbarkeit seiner Regierung nachzuweiscn ver suchte, war mehr eine banale Rechtfertigung der eigenen Partei als eine feierliche Mahnung des eng lischen Premierministers an einen großen Teil des Volkes in einer entscheidenden und großen Zeit." Dennoch geben die „Times" wie die übrige Presse zu, daß die Rede Asquiths ein energischer und taktisch richtiger Appell an die bet der Munitionsanfertigung beschäftigten Arbeiter gewesen sei. , Ans de« englischen Unterhanse. In der Dienstagssitzung des Unterhauses erwiderte Staatssekretär Grey auf eine Anfrage, er habe amtliche Berichte erhalten, daß deutsche Missionare in Südchina Schmähschriften vorurteilSvollcn Inhaltes gegen England verbreiteten. Die Regierung könne aber nicht erwarten, daß die chinesische Regierung dagegen einschrette. Auf ver schiedene Anfragen über die» Verhandlungen zwischen Japan und China erwiderte Grey, er sei nicht in der Lage, Erklärungen über diese Verhandlungen fischen zwei anderen Mächten abzugeben. Die chinesische Politik der britischen Regierung werde fortgesetzt durch den mit Japan bestehenden Vertrag bestimmt. Dieser bezwecke die Erhaltung der gemeinsamen Interessen aller Mächte in China durch Sicherung der Unabhängigkeit und Unver letzlichkeit der chinesischen Republik, sowie den Grundsatz gleicher kommerzieller und industrieller Rechte aller Nationen in China. Die britische Regierung stehe in be ständigem Verkehr mit ihren Vertretern in Japan und China, sowie mit den kommerziellen Körperschaften daheim und im fernen Osten, die an diesen Verhandlungen inter essiert sind. DaS Haus möge sicher sein, daß die Regierung nach wie vor sich bemühe, die offene Tür für den britischen Handel in ganz China zu sichern. Eine lebhafte cinstllndigc Debatte entstand über den Antrag eines Mitgliedes, daß während des Krieges im Untcrhause keine alkoholhaltigen Getränke verabreicht werden sollte». Die Debatte mußte ver tagt werden, da die Meinungsverschiedenheiten groß waren und man eine Abstimmung vermeiden wollte. In einer schriftlichen Antwort auf eine Anfrage er klärte Staatssekretär Grey. die britische Regierung habe in Washington gegen die Reparatur des Hilfs kreuzers „Prinz Eitel Friedrich" in Newport New» auf Grund des Artikels 17 der Haager Konvention Einspruch erhoben. Die amerikanische Regierung habe die Begründung nicht anerkannt, da ein durch die See und nicht durch eine Handlung deS Feindes entstandener Schaden an Schiffen auSgebeffert werden dürse. Die Re gierung habe sich auf -ie Bestimmung berufen, daß die lokalen Behörden einer neutralen Macht über die Not Wendigkeit der Reparatur entscheiden sollten. sW. T. V l Der Aufstand in Indien. h. Das Londoner „Presscburcau" veröffentlicht folgende amtliche Meldung ans Simla: iOOO Eingeborene sirissen am Sonntag bei Schabkads die englische» Truppen an. Die Eingeborenen wurden zurück geschlagen und verloren 151« Tote und Verwundete. Dic Abfassung dieser Nachricht läßt klar erkennen, daß sic iin englischen Sinne zurechtgesiutzt ist. Die Kriegslage im Kaukasus uud am Tuezkaua». I>. lieber die Kriegslage des türkischen H ccrcö im K anlasns »nd am Suezkanal wil der Korrespondenz „Heer und Politik" geschrieben: Das erfolgreiche Vorgehen des türkischen Heeres auf der kauka sischen Front hat die Russen auf diesem Teil des Kriegs schauplatzes wieder in die Defensive znrückgewvrfen. Der linke Flügel der türkischen Kankasiisarmcc hat jüngst bei Artmin bis nach Vordschirchv hinaus, das südwestlich von Artwiii liegt, größere Erfolge erzielt. Cs handelt sich hierbei um die Kämpfe am Tscharokslusse, der schon öfters in diesem Kriege eine Rolle gespielt hat. Die ersten Zu sammcnstößc fanden hier Anfang Dezember v. I. statt. Tie russischen Truppen hatten bei Ausbruch der Feindseligkeiten zwischen Rußland und der Türkei einen schnellen Einfall nach der Türkei gemacht und waren gegen Erzcrum vor gedrungen. Aber die türkischen Truppen wiesen den .Feind in wenigen Tagen mit mächtigen Schlägen aus dem Lande und trugen den Krieg in russisches Gebiet hinüber. Schon am 1>>. Dezember konnten sie den russischen Truppen eine schwere Niederlage bcibringcn. Die Russen hatten daraus- hin bedeutende Verstärkungen an dieser Stelle ihrer Front hcrangezogcn nnd drangen mit überlegenen Kräften vor, worauf die Türken auswichen. Sofort wußte der russische Gencralstab von einem gewaltigen Sieg zu berichten. Wie wenig Wert diese Siegesmeldung hatte, ging schon wenige Tage später aus der Meldung des russische» GcneralstabcS selbst hervor, die besagte, daß bei Artwiii heftig gekämpft wurde. Da die Türken noch bei Artmin standen, konnte» sie nickt IM Kitometcr weit zurüctgcschlagcn worden sein. Dic russischen Verstärkungen wurden dann bald aus türki scher Seite ausgeglichen, so daß die Türken wieder aus der ganzen Linie im Kaukasus die Offensive ergreifen tonnten. Nicht nur der linke türkische Flügel, der sich an Artwin anlehnt, ging erfolg reich vor, sondern auch im Zentrum bei Sarukamisch konn tcn dic Türken in jüngster Zeit größere Erfolge an ihre Fahnen heften. Sarykamisch ist eine wichtige russische Garnisonstadt, die südöstlich von Artmin gelegen ist. Sind dic Türken hier im Kaukasus im erfolgreichen Vvrschrcitcn, so ist die Lage des gegen Acgnptc n mar schierenden Heeres für die Türken auch als günstig zu be zeichnen. Der Oberbefehlshaber der türkischen Armee hat jüngst in einer Proklamation angckündigt, daß die Vor bcdingungen für den Vormarsch beendet sind. Eine gegen den Suczkanal vvrmarschicrcndc Armee hat naturgemäß mit Schwierigkeiten zu rechnen, die für einen Kriegsschau platz in Europa nicht in Betracht kommen. Es ist der Mangel an Eisenbahnen, die Maßnahmen des Nachschubes und des Ersatzes, es sind dic nicht gepflegten Hecresstraßcn. sowie dic verschiedenen Maßnahmen, die zur Versorgung der Truppen mit Lebensmitteln notwendig sind. Bevor ein Heer hier zum entscheidenden Vorgehen sich anschickt, wird cS auch die kleinsten Einzelheiten berücksichtigen müssen, wenn cs gut geführt ist. Dic planvolle und jede Möglichkeit berücksichtigende Vorarbeit der türkischen Heeresleitung ist dic beste Gewähr dafür, daß auch nicht das Geringste versäumt wurde, was für einen sicheren E> folg notwendig ist. Es handelt sich um ein H ccr v o n mehreren 10 0 000 Mann, das einen Weg vo» ll 5 0 Kilometer vor sich hat. Die große Umsicht, mit der alle Vorbereitungen getroffen wurden, beweist, daß die türkische Heeresleitung völlig -er Lage gewachsen ist. Angriffe türkischer Flieger. „Daily Chronicle" meldet aus Athen, daß türkische Flugzeuge aus Smyrna in den Dardanellen angckommcn sind. Die Flieger warfen über die im Gols von Saros liegende Flotte der Alliierten Bomben, ohne Schaden anzurichtcn. sW.T.B.s Die angeblichen Truppentransporte «ach den Dardanellen Kl. „Jtalia" meldet zn den von Reuter berichteten Truppentransporten aus Aegypten nach den Dardanellen: Es haben an den non Reuter bezcichneten Tagen nur wenige Dampfer Alexandrien verlassen, das nach der Truppenmeuterci in Kairo in verschärften Kaiege znstand erklärt worden ist. Mutmaßlich sind dic 03 Trup- pcntransportdampfcr ein neuer Bluff für die Bai kan möchte. Dic Meldung erscheint auch schon deshalb in dieser Form ganz unwahrscheinlich, weil dic revolukio närcn Zustände in Aegypten und die drohende Türke» gcsahr am Suezkanal eine solche Truppencntscrnung an» Aegypten als unmöglich erscheinen lassen. Franzosen und Engländer auf Lcmnos. Ein griechischer Augenzeuge schreibt über dic Truppen ansammluiig der Verbündeten ans Lcmnos Ende Apr,1 folgendes: Mudros ist ein prachtvoller natürlicher Hafen der jedoch heute den Anblick eines Schisfssricd Hofes gewährt. Bisher habe» die Verbündeten bei de» Angriffen auf dic Dardanellen drei Linienschiffe verloren: die „Queen Elizabeth" liegt vor dem Hafen nnd zeigt schwere Beschädigungen, der „GauloiS" liegt auf Grund. Im ganzen mögen 70 bis 80 Kriegsschiffe bei Mudros ver sammelt sein; die Transportschiffe lassen sich nicht zählen, da sie nicht dauernd im -Hafen weilen. Vor einigen Wochen waren etwa 20 000 Mann Landungstruppen auf der Insel versammelt, die dann nach Aegypten abgingcn und durch neue, etwa 5000 Mann, ersetzt wurden, Franzosen, Senegal.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite