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Sächsische Dorfzeitung : 01.05.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188405010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840501
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-05
- Tag1884-05-01
- Monat1884-05
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 01.05.1884
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iiMche Aorßtil«V. 46. Jahrgang Donnerstag, den 1. Mai 1884 c- ro Pf. bit Fenilleton ,ul n ihn nur llkt. >ße 81,1. > c clb- sch. Inserate werden bi» Montag Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: die Ispalt Zeile 1üPf^ Unter Eingesandt: 30 Ps. g 1 I 1i ir.l Ute bit ten ch- u schien dr: Russische H"/o ange lnd scheint n war die latelangeii UagnalM gagcmeliU ikenswenh e umgeht, tiren, ans wn dieser r deutschen kapitaliße« tonen der >f aufmeri- nsolidinet 126,,. L74 lOI,,. 140,,» I6ö,.. I6S 135 gegen 110 Stimmen vom Reichstage genehmigt. Das Haus ging später zur dritten Berathung deS Ge setzentwurfs, welcher die Abänderung des Gesetzes über die eingeschriebenen Hilfskassen vom 7. April 1876 be trifft, über. Im Wesentlichen wurden alle Beschlüsse der vorigen Lesung aufrecht erhalten und schließlich der Entwurf im Ganzen mit Majorität angenommen. Im Abgeordnetenhause wurde am 28. April bei der fortgesetzten dritten Lesung der Jagdordnung das konservativ-klerikale Kompromiß leider zum Besten des Jagd sports und zum Schaden der kleinen Grundbesitzer per fekt. In der zweiten Berathung war die Eingatterung des Roth- und Dammwildes für den Fall, daß kein ge nügender Wildschadenersatz beschlossen würde, angeordnet worden. Später wurden jedoch ausreichende Bestim mungen über letzteren getroffen, so daß man dann auf die Eingatterung hätte verzichten können Nachdem man aber am Sonnabend den gesetzlichen Anspruch auf Wildschadenersatz wieder strich, war die Ein gatterung die letzte Position, welche behufs deS Schutzes der bäuerlichen, Aecker vertheidigt werden mußte; trotz einer lebhaften Rede deS klerikalen Abg. Eonrad in diesem Sinne stimmte daS Centrum gleich den Konser vativen für die Befriedigung deS Jagdvergnügens auf Kosten der Bauern; und somit ist das Ergebniß, daß — die Jagdordnung mag nun im Herrenhause zu Stande kommen oder nicht — Schutz gegen Wildschaden nicht geschaffen wird. Eine längere Debatte rief wieder der „Sonntagsparagraph" hervor, wonach an Sonn- und Festtagen alles Hetz- und Treibjagen und während des Gottesdienstes überhaupt jedes Jagen verboten sein soll. Der Sonntagsparagrapk wurde schließlich in der von den Konservativen beantragten Fassung, wonach außer dem durch polizeiliche Verordnungen weitere Beschrän kungen der Sonntagsjagd eingeführt werden können, angenommen. In der Kommission des Reichstages zur Vorbe- rathung des Secialistengesetzes war Montag Abend Mi nister v. Puttkammer wieder anwesend und betheiligte .sich lebhaft an der Debatte. Auch Staatssekretär v. Bötticher, die sächsischen Bevollmächtigten v. Nostiz- Wallwitz und Oberst v. Schlieben, der badische Bevoll mächtigte v. Marschall und Präsident v. Levetzow waren bei der Berathung zugegen, welche sich um den ersten Antrag des Abg. Windthorst drehte, im H 0 unt. 2 des Socialistengesetzes zu streichen, wonach Versammlungen zu verbieten sind, von denen durch Thatsachen die An nahme gerechtfertigt ist, daß sie zur Förderung der social demokratischen Bestrebungen bestimmt sind. Nach längerer Debatte wurde der Antrag Windlhorft's, trotz Widerspruchs der Vertreter der verbündeten Regierungen mit 13 gegen 7 Stimmen beschlossen. Zwischen der Regierung und 102,.. 77 60,«» 77 104,»» 88 88,!, 84,»» 73,»» 84,,» 64,»» 83,i. 299,-i 08,»» 541 147 86 121,«» I27,i» 312 39 64 127,». 102,». 131 r- >ir ik m nz her :al. Sen dir er- fich genauer an. Er trug sich doch gar nicht anders als die Herren vom Civil, die im Salon der Generalin verkehrten; seine Wäsche war immer sauber, sein Rock vom besten Tuch, seine Kravatte ohne Tadel, und er wechselte sogar die Handschuhe, ohne die er nie ins Zimmer trat, öfter als durchaus nöthig war. Er gab in vornehmen Häusern Unterricht und wußte so viel — sehr viel mehr als Herr Heinolt, zu dem sie Jahre lang wie zu einem Stern erster Größe aufgeschaut hatte. Er konnte ein Pfarrer werden und in der Kirche auf der Kanzel predigen. Zu den andern armen Teufeln, die sie bisher kennen gelernt hatte, wollte dieser gar nicht recht paffen. Jedenfalls hatte er's aus eigener Kraft weit genug gebracht und verdiente, daß sie sich lebhaft für ihn interessirte. In den Stunden war sie aufmerksamer als die Fräuleins; kein Wort entging ihr und ihr treffliches Ge- dächtniß hielt leicht fest, was sie gehört halte. Bald wußten die Kinder, daß sie sich jederzeit an sie wenden und von ihr die beste Auskunft darüber erhallen konnten, was der Herr Kandidat gesagt und wie er's gemeint hatte. Sie half nun regelmäßig bei den Arbeiten, lernte alle Ge dichte und geschichtlichen Jahreszahlen mit, rechnete im Kopf auch die schwierigen Aufgaben nach und wußte für Abonnements-Einladung. Bestellungen auf die „Sächsische Torfzeitung" für die Monate Mai und Juni nehmen alle kaiser lichen Postanstalten und Posterpeditionen gegen Vor ausbezahlung von 1 Mt. entgegen. Die Verlags-Expedition. eS, „er hat s ganz gewiß so gesagt und redet sich jetzt aus." Politische Weltschau. Deutsches Reich. Die Anarchisten haben die Niederwalder Denkmalsenthüllung durch ein furchtbares Verbrechen zu einem Tage deutscher Trauer und deut scher Schmach machen wollen und die Affaire scheint doch nicht so unschuldiger Natur zu sein, als man neuerdings annehmen möchte. Die Mittheilungen über dieselben werden nicht eher vervollständigt werden können, alS biö die Untersuchung wider ReinSdorf, Bachmann und Genossen ihr Ende erreicht haben wird, waS nicht mehr allzulange währen dürfte. Sowohl das eigentliche Willemsen'scbe Attentat (in Elberfeld), welches zu den ferneren Ermittelungen geführt hat, als auch diese dabei aufgespürten Pläne der Üebelthäter sind nun ziemlich klar gestellt, so daß demnächst mehr darüber bekannt werden dürfte. Daß die Verbrecher u. A. auch ein Festzelt in Elber feld zu der Sedanseier in die Luft sprengen wollten, wurde seiner Zeit bekannt. Soviel ist wahr und das kann schon jetzt gesagt werden, daß die Pläne der Anarchisten in Elberfeld und Barmen in der That sehr weit aus schauender Natur gewesen sind. Die Ergreifung des ReinSdorf, Bachmann und Genossen hat mancherlei schlimmen Dingen ein wenigstens vorläufiges Ende be reitet. Auf welche Weise die Polizei bei der Gelegen heit auch hinter den Plan betreffs des Niederwalddenk mals gekommen ist und wieweit dieselben Verbrecher auch in dieses Vorhaben verwickelt sind, muß einstweilen noch das Geheimniß der Untersuchung bleiben. Bei Eröffnung der Montagksitzung theilte Präsi dent von Levetzow den Reichstagsmitgliedern mit, daß die deutsche Kolonie in San FranziSco an die Ange hörigen deS verstorbenen Abg. Or. Lasker eine Beileids- adresse gerichtet und von dieser dem Reichstage eine Abschrift zugesendet habe. Zunächst erledigte man als dann eine Wahlangelegenheit, sowie einen Bericht der Reichsschulden-Kommission und ging sofort an die zweite Berathung des Gesetzentwurfs, die Anfertigung und Verzollung von Zündhölzern betreffend. Bekanntlich «ar in erster Lesung der Theil der Vorlage, welcher die Erhöhung deS Zollsatzes für Zündhölzer betrifft, leb haft bekämpft worden. Dasselbe geschah auch heute; gleichwohl wurde schließlich die quest. Erhöhung mit „Die muß es doch wissen!" Nun hatte er sich über rascht nach diesem untrüglichen Gewährsmann umgesehen, aber gar nichts mehr bcstritten, sondern nur bemerkt, er müsse sich nicht richtig ausgedrückt haben und wolle deshalb den Gegenstand noch einmal erörtern. Minna unterließ hinterher nicht, freimüthig zu bekennen, daß sie den Herrn Kandidaten falsch verstanden gehabt habe; aber sie drang damit nicht durch. „Nein," hieß die deutschen immer Rath, wenn den Kindern bei allem Nachdenken gar nichts einfallen wollte. Wäre der Unter richt ihr selbst «rtheilt, sie hätte kaum mehr davon pro- fitiren können. Dafür verehrte sie aber auch den Herrn Kandidaten in der Stille hoch und dachte Tags über mehr an ihn, alS an irgend einen anderen Menschen, Fräulein Meta ' nicht ausgeschlossen, zu der sie doch die wärmste Zuneigung j fühlte. Hätte sie nur in den Stunden mit antworten ! und ihm zeigen können, wie großen Antheil sie nahm. ! Aber sie saß ja da nur am Fenster, damit Jemand bei j den Kindern sei und zählte gar nicht mit. Manchmal ! freilich, wenn sein Vortrag besonders spannend wurde, ! ertappte sie sich dabei, daß die Hände mit dem Nähzeug in den Schoß sanken und die Augen sich eine Weile starr auf das Gesicht deS Lehrers hefteten, wie wenn sie ihm die Worte aus dem Munde nehmen wollte. Sah er sie dann gleichfalls an, so erschrak sie heftig, zuckte zusammen und nahm rasch die Arbeit wieder auf. i Vielleicht wurde sie auch roth. Er hatte sich so gesetzt, daß er nur ein wenig den Kopf zu wenden brauchte, um sie mit seinem Blick wie zufällig zu treffen. Auch wenn sie eifrig nähte, merkte ihr seines Gehör aus dem Klange seiner Stimme, sobald er ihr zugewendet sprach. Das geschah sehr ost, be- sonders seit die Fräulein verrathen hatten, daß sie ihnen bci den Arbeiten helfe, und immer Alles besser > wisse, als sie. Er hatte einmal behauptet, daß etwaS > von ihnen nicht ganz richtig aufgefaßt sei; sie waren aber mit großer Hartnäckigkeit dabei geblieben, daß er'S so und nicht anders gesagt habe und hatten sich endlich, da ihnen kein AuSweg blieb, auf Minna berufen. ' dem Präsidium deS Abgeordnetenhauses soll eine Eini gung dahin erzielt worden sein, daß die Session des Landtags noch vor Mitte Mai geschloffen werden kann. Der Reichskanzler soll sich schweren Herzen entschlossen haben, auf die Berathung der Steuervorlagen in dieser Session zu verzichten. Von einer anderen Seite ver lautet jedoch, Fürst Bismarck beharre nach wie vor auf Er ledigung der Steuergesetze. Die Petitionskommission deS Reichstages hat am 28. v. M. eine Reihe Petitionen von pensionSlosen Invaliden aus früheren Kriegen um Pensionirung (im Sinne des Antrags Büchtemann- Eberty) der Regierung zur Erwägung überwiesen. Die Anträge der Wahlprüfungökomnnssion des Reichstags, die Wahlen der Abgeordneten Prinz Handjery, Samm und TäglichSbeck zu kassiren, sollen bereits in der nächsten Woche im Plenum zur Berathung kommen. Wie man aus maaßgebender Quelle erfährt, haben die Anträge auf Wiedereinführung der Berufung in Strafsachen zur Zeit keine Aussicht. Von den zur Theilnahme an der „ägyptischen Kon ferenz" eingeladenen Großmächten hat, wie wir erfahren, Deutschland als erste Macht die Einladung angenommen. Oesterreich folgte als zweite, Italien Kat sich als dritte angeschloffen. An der Zustimmung Rußlands ist gleich falls nicht zu zweifeln. Indessen waltet völliges Dunkel über die von Rußland auf der Konferenz einzunehmende Haltung. Man darf annehmen, daß diese rm Großen und Ganzen sich den orientalischen Ansprüchen geneigt zeigen werde. Die Verwaltung des Norddeutschen Lloyd hat An laß erhalten, sich mit der Frage zu beschäftigen, ob sie auf die Vorschläge der Reichsregierung wegen angemessen unterstützter Postdampserlinien nach Ostasien und Australien einzugehen geneigt sei. Die letztere Linie würde sie lieber übernehmen alS die erstere, in der die Konkurrenz mit einigen der stärksten Dampfschifffahrts-Gesellschaften der Welt auszuhalten sein würde. In ihrem Schooße fehlt es auch nickt an Stimmen, denen das angebotene Aequi- valent zu niedrig erscheint. Sonst ist die Gesellschaft jetzt solide genug fundirt, um Alles leisten zu können, was irgend eine Unternehmung in oder außer Deutsch land leistet. Während die „Nat.-Lib. Korr." für ganz gewiß meldet, daß der Papst Herrn LedockowskiS Verzicht an genommen habe, erklärt der „Kuryer PoznanSki" von der Annahme des Verzichtes durch den Papst und vollends von dem Verzichte des Posener Kapitels auf die Wahl seines Nachfolgers sei ihm absolut nichts be kannt. Wie lange und zu welchem Zwecke dieses offi- ciöse Dersteckspiel wohl noch getrieben werden wird? In München fand daS Georgs-Ritter-Ordensfest statt, dessen Feier mit größtem Pomp und namentlich Anseraten- Annahmestellen r Die Arnoldische Buchhandlung, Jnvalidendank, Hassenstein LVogl«^ Rudolf Moste, G L Daube E». in Dresden, Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a M. u. f. w. »a- Skt nu) ibr. un) n ld. Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. ArntShauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann Müller tu Dresden. Seitdem schien eS ihr öfters so, als trage er dieS und das nur für sie vor. Er schweifte dann plötzlich vom eigentlichen Gegenstände ab und in Gebiete hinein, die sich dem kindlichen Verständniß unmöglich erschließen konnten. Er wendete sich dabei auch ftetS der aufmerksam lauschenden Zuhörerin am Fenster zu und brach, wenn er auch ihr unverständlich zu werden fürchten mußte, gewöhnlich mit dem tröstlichen Schlußsatz: „Darauf werden wir später nochmals zurückkommen," ab, um sich wieder mit den Fräuleins zu beschäftigen. „Heute war der Herr Kandidat sehr gelehrt," pflegten dieselben dann wohl zu kritisiren. So bildete sich zwischen diesen beiden Menschen ein Verhältnis bevor sie noch ein einziges Wort mit einander gesprochen halten, außer .guten Tag" und „Adieu". Und bei diesem Nothwendigsten blieb es sehr lange. Einmal trat er unbemerkt einige Minuten vor der Zeit ein, als sie den Kindern daS Gedicht nochmals vorsprach, daS sie aufzusagen hatten. Er störte nicht, sondern stand wie an die Stelle gebannt und legte den Finger auf den Mund, als Fräulein Elsbeth zufällig nach der Thür sah und zu lachen anfing. Das fiel dem jungen Aus verstreuter Laut. Roman von Ernst Wichert. (11 Fortsetzung.) Ein armer Teufel! Darauf hin sah Minna Kdeb ». Nedaktton kre»de»-> Neustadt o Meißner Gaste 4. Vie Zeitung erscheint Dienstag, Daunerftag and Sonnabend Abonnement»- Presti: dürtckjährl. M 1,5V- Zu beziehen durch btt kaiserlichen Post- anstalten und durch unsere Boten Sei freier Lieferung Ins Hau» erbebt die Daft noch eine Te- bühr »an 2b Pfg.
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