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Dresdner Nachrichten : 03.04.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187704035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-04
- Tag1877-04-03
- Monat1877-04
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.04.1877
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Nr. SS »rlch«t»t sr«» 7 Uhr tu der ^»edttt», M°ri«nftr»te «L. Ad«»» nrmcnitprrl» vtert«lt!»>r» UchsMark«P,gk.»»rq dlc Po» 2 Mark 7S P»,c. Hiiittl.srummkr» »>Vt-r. »u,la,r 32000 »l,l. gar dt« «ttckgadc etnge» sandter Maiiulcrtpt« «acht sich dir Redacti»» ulcht verbiildltch. jjnscratrn-Annadmr au»- «ürtl: s»»-«»»t«t» aa» V»,I«r tn Hamburg, vrr» U«, wtrn, LrtNtg. Basel, Bretlau, Nranlsur« a. M. — llml. tia,,» t» vcrltn» Lelpttg. vite», Hamburg, granksur« a. M., Mit»- chc». — v»u>>« ch c». tn granlsurt a. M. — kr. Votgt tn Lbrmiittz. — «»- ««».laUttta. Val»« » H», tn Varl». Mitredarteur: vr. L«,U Für da» Feuilleton: I-u«I«l» Veraniw. Nedacteun ikrt««!»-. in Dreidm. Tteiistag, 3 April. n . ^ Tageölalt /Är Jolitiö UnlerhallungHeschästsverkehr. Börsenbericht,Iremdenliste. XXII. Jahrgang. Dresden, 1877. UN» «VS Inserate werde» Marte». «nahe l» dt» 7U>. L U»r ana.i ommcn, Lumilag» dia Mlltaa« lL Udr. An Licu-ladt: grobe Uloster- gassc .,bl» Mach»!. 4 Uhr, — 2cr Maunl einer rin- sdalitge» PetiUeile kostet lä Psg>-. tttugesandl dl- Zette uu Psgc. Etiic t-aiantte sitr da» nächsllägtge Erschci. ne» der Inserate wird »tcht geged^n. Anrwärtige Amionieiv Austräge von un» u»de- kannlcn Jtrincn »nd Pcr sollen insertren wie »ur «cgcnPränunicrando» Zahlung durch tllrt-s» marken oder Postctnjal,. lung. Acht Sitbcn kosten IS Piae. Inserate >ür die Montag» - Nummer oder »ach einem sse»!»»! die Peittieile 2N Pi ge. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten". Berlin, 2. April, Abends. Fürst Bismarck begiebt sich dem nächst auf einen schon seit einiger Zeit beabsichtigten längeren Ur- laub. Ueber seine Vertretung ist noch nicht.» Definitives bestimmt; wahrscheinlich übernimmt derStaatSsecretär von Bülow die Vertre tung in den äußeren Angelegenheiten, von Camphausen die in den inneren. London, 2. April. Nach der Protocollunterzeichnung durch die 6 GroßmachtSverrretcr fand eine Besprechung der 5 Botschafter im französischen Botschaftshotel statt. Die Morgenblätter discutiren den Fortschritt, der durch die Protocollunterzeichnung erreicht sei, von ihren verschiedenen Standpunkten. „Times" erkannte in der Unterzeichnung einen beträchtlichen diplomatischen Erfolg Englands. „Morningpost" hofft, Rußland werde seiner Friedensliebe durch etwas mehr als blose Deconcentration der Armee bethätigen. Der franzö sische Botschafter Harcourt hat sich nach Paris begeben. London, 2. April, Nachmittags. Die Abreise des türkischen Abgesandten, welcher bei der Protocollunterzeichnung die in Aussicht genommenen Verhandlungen in Petersburg führen soll, wird als bald bevorstehend bezeichnet. Petersburg, 2. April. „GoloS" erblickt in der Protokollunter zeichnung ein Einverständnis; der Mächte darüber, daß die Pforte verpflichtet sei, die Forderungen der Conferenz auszuführen, sowie die Berechtigung Rußlands zu Zwangsmaßregeln anzuerkennen, falls die Pforte die Bedingungen nicht erfüllten sollte, unter welchen Rußland es möglich erachte, seine Truppen von der Türkengrenze zurückzuziehen. Das Ende, zu welchen« jetzt die Orientfrage gelange, sei den energischen uneigennützigen Bemühungen Rußlands zu banken. Bukarest, 2. April. Wegen gewissen in einigen Theilen des Donauvilajets bemerkbaren Erregungen ermahnte Sadik Pascha mittelst sehr strengen Circulars die Behörden, jeden Conflict mit den Christen zu vermeiden. Der englische Consul in Nustschuk wird demnächst das Innere Bulgariens bereisen. LoealeS and Siichstsche». — Rasch tritt der Tod den Menschen an! Wer hätte e« am 22. März, Kaisers Geburtstag, ahnen können, daß unser Oberbürger meister Pfotenhauer, der damals in voller Manneskraft den Kaisertoast ausbrachte, wenige Tage später todt, „ein stiller Mann" sein Mrde? Gestern am 2. April, Morgens 6 Uhr. stach, uner wartet, ohne vorhergegangene Kränklichkeit, infolge Herzschlags, das Haupt der Residenzstadt, Herr Oberbürgermeister Friedrich Wilhelm .Pfotenhauer. Am Sonnabend hatte er einer Abtheilungssitzung des Raths mit gewöhnlicher Körper- und GcisteLfrische beigemohnt, den Ostersonntag im Kreise seiner Familie zugcbracht, nur ein Wenig über Athemnoth und Steifheit des Genickes geklagt, jedoch seine Absicht ausgesprochen, dem auf den Ostermontag anberaumten Hof- concert, zu dem er mit einerEinladung beehrt morde» war,beizuwohnen. ES kam jedoch anders! Um 6 Uhr erhob er sich,wie gewöhnlich, vom Lager, klagte seinem Sohne, daß sein Athem ihn beängstige und sank auf einmal, vom Herzschlag getroffen, um. Man kann sich die Bestürzung seiner Familie denken! Die RathSmitglieder wurden sofort von dem Unglücksfalle verständigt und zu einer außerordent lichen Sitzung zusammenberufen. In der Bürgerschaft erregt der Trauerfall selbstredend die innigste Theilnahme. Niemand vermochte an die Trauerkunde zu glauben. Der Stadt aber, welche sich ihres Hauptes so jäh beraubt sieht, erwächst in der Neuwahl eine schwere Aufgabe. — Ueber den äußeren Lcbensgang des Verewigten haben wir Folgendes in Erfahrung gebracht: Fried rich Wilhelm Pfotenhauer war am 30. November 1812 in Glauchau geboren; er hat in Leipzig ein Gymnasium besucht und auf der dasigen Landesuniversität Jura studirt. Er wandte sich nach kurzer advocatorischer Thätigkeit der Communalverwaltung zu. Die unruhigen Zeiten der vierziger Jahre fanden ihn als Bürger meister seiner Geburtsstadt Glauchau. Dieselbe entsendete ihn auch als Abgeordneten in den sächsischen Landtag. Hier schloß er sich der äußersten Linken, Tschirner, Heubner, Todt und anderen Demo kraten an. Seine radikale Demokratie hinderte ihi« jedoch nicht, der Ordnung einen namhaften Dienst zu leisten, als die schönbnrgischen Insurgenten nach Niederbrennung des Schlosses Waldenburg Miene machten, ihr Zerstörungswerk in Glauchau an den Besitzungen der Schönburger Herrschaften fortzusetzen. Pfotenhauer begab sich da mals unter die auf dem Marktplatze tumultuirenden Haufen ; seiner gütigen Zurede und seinem Hinweise auf die inmittclst eingerückten Truppen gelang es, die Insurgenten zuin Fallenlasscn ihrer Pläne zu bewegen. Beides, seine demokratische Gesinnung und letztere That, lenkten die Aufmerksamkeit der damalige» Stadtverordneten Dresdens auf ihn und sie «vählten ihn an Stelle des zurücktretenden Axt zum ersten Stadtrath Dresdens. Bürgermeister war da,»als, nach Hübler's Rücktritt, der hochbegabte Schanz, den ein jäher Tod aus einer glänzenden Laufbahn riß. Die unglückseligen Maitage fanden Dresden ohne Bürgermeister. Als die meisten der damaligen Stadt- räthe während jenes Aufstandes sich krank meldeten und ins Bett sich legten, wahrten, von denJnsurgenten und der provisorischen Negierung in ein Hinterzimmer des Nathhauscö zurückgedrängt, die Stadträthe Pfotenhauer, Flath und Meusel die Interessen der Stadt gegen die provisorische Regierung. Durch Besiegung des Aufstandes kam auch Pfotenhauer in eine Hochverrath-Untersuchung, die jedoch nach lan ger Dauer mit Niederschlagung endete. Noch vor der Insurrektion war Pfotenhauer von den Stadtverordneten zum Bürgermeister gewählt worden, die Regierung verweigerte seine Anerkennung, indem sie die Gesetzlichkeit seiner Wahl bestritt. Endlich gab sie den wiederholten Bitten und einer Immediateingabe der Stadtverord neten an den König Friedrich August nach und erkannte Pfoten hauern als Bürgermeister an. Vollständig in Gnaden angenommen wurde er, als er bei Einweihung der sächsisch-böhmischen Bahn durch einen zum Besuch anwesenden Erzherzog den Franz Josephs- Orden erhielt. Da» spätere Verhalten Pfotenhauerö zeigte der Re gierung, daß sie unbedenklich ihn hatte bestätigen können. Die de- mokratische Gesinnung läuterte sich in ihm zu einer maßvoll- conftrvativen Haltung. Er trat als Mitglied in die 1. Kammer Sachsens ein, deren Vice-Präsident er seit einigen Jahren war, erhielt das Comthur - Kreuz des Civil - Verdienst - Ordens, die französische Ehrenlegion und andere Dekorationen. Bei der Loge „Verschwisterung der Menschheit in Glauchau" seinerzeit als Freimaurer ausgenommen, wurde er später durch Verleihung der Ehrcn-Mitgliedschaft der hiesigen Logen „Zum Goldnen Apfel" und „Zu den drei Schwertern" ausgezeichnet. Was er für Verdienste um die Entwicklung der Stadt sich erworben, dessen wurde vor 3 Jahren ausführlich in diesen Blättern gedacht, als Photcnhaucr sein 25jähriges Amtsjubiläum feierte und die Bürgerschaft ihm durch namhafte Erhöhung seines Gehalts und mannichfache Geschenke be- merkenswerthe Zeichen ihrer Anerkennung gab. Der zu höherem Schauen so plötzlich Abberufene war als Mensch mild» versöhnend und gern zwischen den Extremen vermittelnd. Ohne daß er eine in die Augen fallende Energie entwickelte, zeichnete er sich durch Ernst, Fleiß. Gewissenhaftigkeit und Berufstreue aus. Sein Andenken bleibt in Segen! — DaS am ersten Feiertage stattgchabte unfreundliche Wetter baden wir sainmt und sonders gründlich»! genossen. Doch. waS hals alles Räsonnircn, es ließ sich eben nicht ändern, und da hieß cs denn „stillcbattrn und Tbce trinken" ober auch den uns gebotenen geistigen und geistlichen Genüssen sich widmen. Von etwaigen Partien in die «veitere oder nähere Hingebung Dresdens konnte selbstverständlich keine Rede sein, irgend ein Zudrang zu den Bahnhöfen fand natürlich ebensowenig statt, doch war cs folgerichtig, daß alle Stadt-Restaurationen jeren Ranges überfüllt waren, und deren Besitzer recht vergnügte Gesichter und gute Einnahme» «nachten. Der gestrige zweite Feiertag zeigte freilich eine weniger unfreundliche Miene, doch war cö windig und kalt. Run während »vir dies schreibe», «vollen «vir den Tag nicht vor dcm Abenv lobe», es riecht aber mehr nach Schnee, alo nach Rege». - - — Uin der übermäßigen Ausdehnung der Annen - Real- schulc zu steuern, hat der Stadkrath bereits vor dem Amts antritt des jetzigen Rector Victor die Beseitigung der unteren Parallelklassen i» Aussicht genommen. Eo wurde beschlossen, zu Ostern eine Sexta ter Anuenschuie auizubeben und durch strenges Jniiehatten der Maxiinalzahse»» der Schüler tn den Klassen all- mählig jährlich eine der dritten Parallelklassen in Wegfall zu bringen, so daß etwa in 4 Jahren alle dritten Cocten beseitigt sein werden. Schüler, Eltern wie Lehrer können nur wünschen, daß diese Entlastung der Schule vor sich geht, denn baß eine Zahl von 4', Schülern i» einer Rcalschitlklasse «»nnöglich einen gleichmäßig guten Unterricht erhalten kann, bedarf keiner Aus führung. Alle JnbividuMiruna des Schülers geht bei solcher Maffenyaitigkett verloren. Natürlich wird sich die Stadt nicht der Verpflichtung cutvrechen können, die in tcr Annciischule nicht mehr placirdaren Schüler in neuen Realschulen, vielleicht zweiter Ordnung, unterzubrtngcn. Insoweit wirb «na«, den Aussührim- gen des heurigen Oster-Programmo terAiincnrcalschule nur bci- zupflichten haben. Bedenklicher bingcgc» möchte man werden, wenn inan in dem Programm auf folgenden Satz stößt: „Mit den Geimidbcilö - Verhältnissen der Schule konnte man meist zufrieden sein; »ur einige Schüler der obersten^ lassen erlagen zeitweilig der geistigen Anstrengung und wurden zu längerer Abwesenheit ge zwungen." Dieser Satz, so kah!, ebne ein einziges Wort des Bedauerns hiugcstellt. muß aus jedes iühIenteElteriiherz geradezu erkältend wirken. Was? Die geistigen Ansircngungcn des Schul unterrichts bringen die Schüler zun« Erliegen und dies wird weder beklagt noch erläutert? Sollte diese Thatfachc begründe« sein, so erwüchse den« Herrn Rector augenblicklich die Pflicht, den Lehrplan so zu gcslalten, daß in Zutun«! keine Schüler mehr er liege». Trifft die Schuld beö Erliegens die Schüler, die Lehrer, den Rector? War das Arvcitö-Pclijuin so ungleichmäßig ver- theilt, daß Schüler erliegen muhten? Wir dürie» hoffe», daß die Schul.Jnspection Sorge trägt, daß solche bcklagcnowcrtbc Zustände sich nicht wieder ereignen. Mindestens dürfe» die Eltern, die ihre Söhne einer slädtischc» Schule anbertraucn. erwarte», daß, «venu der Rector solche Zustände bekannt glebt. er gleichzeitig auch seinen Wille» ausipricht, der Wiederkehr der artiger Verhältnisse vorzuberigcn. Freilich läßt das Anucnschul- Programm ganz eigene Einblicke in die Lchrthätigkcit Einzelner thun. Muß man sich nicht bei einer Ucdcrsicht der Aufsatz- Themateu fragen, ob nicht in der That der Gcistcstbätigkcit der Schüler fetten eines Oberlehrers Ausgaben zrigciiuttbct werden, die allerdings selbst der Verstand der Verständigen schwer lösen wird. So hat Oberlehrer Ur. Maaß in Unter-Secunda einen deutschen Aussatz über iolgenves Thema auigegcbcn: „Krimhildens Liebe, Leib und Rache, oder Ein Mal ist kein Rial." Wie dieses sinnverwirrende Thema von Untcr-Scrundancrn gelöst wurde, darf man wohl begierig sein zu mähre». — Am Sonnabend Nachmittag geacu!> Uvr fand In den Ausstellungsräume» der Flora eine Probe inebrerer ausgestellter Bcwässcrnngsgcgcnständc und Maschine» statt, welche bcriedt- gcnve Resultate ergab. Die gummirtc» Haiiiichläuche von E. A. Schöne lkl. Packooistraßc 8) hielte» de» vollen Druck a»S den, Hauptrohre der städtischen Wasserleitung aus, während die von derselben Firma ausgestellte Flngelpumpc und Piunpe «»it Spritze bei leichtester und einfachster Handhabung ihre großen Lcistungöiählgkelten documcntirte». Als lehr praktisch zeigten sich die eben so einfachen, leicht tranövortablcu als billige» Rasen sprenger von der Filiale Dresden der Deutsche» Wasserwcrks- Gescllschast (Pragerstraße 10). welche sich gewiß kehr bald in größere» Gartcnanlagcn und Parks webiberechtigte» Eingang verschaffen werden. Von« Civillngenleur Hartwig (Kaiserstraße:i> ist eine Heißluttmaschine lind vo» Louis Kühne ( Ferdinandstraßc:?) eine amerikanische Windmühle aiilgesiettt. Beide sind alSWasscr- hebmaschincn zu acbranche» und düritea wegen ihrer Eiinacdhclt und billigen Betriebes, jede in ihrer Art, gleich cinpschlcnswerth ici» für Gärtnereien, Occouomic», Parkbcwässcrungc» u. dcrgl. Sticht unerwähnt seien schließlich die mit großer Sauberkeit gear beiteten Feldmchinstrunicntc von Moritz Hille (Weißetltzstraßc). Die Ausstellung selbst wird heute Abend geschlossen. — Wie schon erwähnt, hält der Dresdner „Football-Elub" zum vierten Male nächste» Donnerstag den 5.April Nachmittags 2 Uhr unter der Patronage des Rev. Gilbcrale und der Leitung der Stewards Bell, CornIsh,Dalton,E»thoven. LipScoinv.Ward, Wcbd, Esc»., welche sich als Festordner durch Trage» einer rothcn Schleise auözelchnen werben, einen Athlctic - Sport ab. und zwar an, Großen Garten auf der Wiese vor dcr Hauvt-Allee. DaS Programm enthält Wettlaufen ans Ol Meter in Ist Gängen, Wettlaufen auf 805 Meter in st Gängen, Gewichtwerirn In 5 Gängen, Wettlaufen auf st00 ?)arts l2lst M.) mit einem von I. SR. der Königin Earola ansgesctzten Preise in 14 Gängen, Wettlaufen mit Vorsprung auf 110 Meter in 15 Gängen, Wett- aeben aus 160» Meter tn 4 Gängen. Hochsprung «n 7 Gängen, Wettlaufen aus 402 Meter i» 12 Gange», Wettlaufen für Jeder mann auf 2»0 Meter (Eintritt st Markt. Wettlaufen über Hin- bernlsse aui 110 Meter ln 7 Gängen, Wettlaufen auf lllo» Meier in 7 Gangen. Wcilftrung in 5, Wettlaufen mit Vorsprung in lt, Wettlaufen über Hindernisse ans 402 Meter, mit Danien-Prämie in », und Drcibclnlaui aus »1 Metcr in 11 Gängen. Wir wün schen hierzu gutes Wetter. — Zu», Armenarzt für F- riedrIchstadt IstsalS Nachfolger des ln Folge Wohnungs«vech>ciö auögeschlcbenen Herrn vr. meci. B «ttmann Herr vr. mml. Richard Klemmer — Seminar- strciße 12 — ernannt und bcrcitS in Pflicht genommen worden. — Ein eben so seltener als feierlicher Act wurde am ersten ONerieiertag Vormittag io Uhr in hiesiger städtischen Arb.tts- anslalt vollzogen. Es trat der dortige Oberauiicher Schlag, nachten« derselbe über 44 Jahre, anfänglich als Auisehcr, später als Oberauisehcr in dcr vorgenannten Anstalt stmcttonirt, vorder auch ziemlich 12 Jahre als ttntcroiflzier im Regiment Mar ge dient batte, in den Ruhestand, weöbalb Herr Stattrath Kunze als Dirigent dieser Anstalt in Begleitung deS Hrn. Referendar vr.Klitzlcb und der beiden Jnspicicnteu Herren Part.Krehne und Stadtverordnete» Gottschall erschien, un« der erbetenen Entlassung eine» recht feierliche» und würdigen Ausdruck zu verleiben. Vor versammeltem Erpebltions- und Auisichtöpersonal und unter ent sprechender Ansprache, in welcher ganz besonders Schlag's treue Pflichterfüllung in seinem schweren Berufe während vieler langen Dienstzeit und seine inusterhaite Führung hervorgehobcn, sowie betont wurde, daß derselbe kaum 10 Tage überhaupt, in een letzten >2 Jabrcu aber nicht eine Stunde Urlaub erbeten habe, überreichte Herr Stadkrath Kunze dem abgehendcn Oberaunehcr das Letzterem von Sr. Majestät dem Königallergnädigsl verliehene Albrechtskreuz und einen ans communlichen Mitteln bewilligten Ehrensold von stOO Mk. Sichtlich gerührt tankte Schlag. Hieran« ergriff Herr Jnspector Tauner das Wort, hob namentlich hervor, «nie sehr er den Abgang des alten brave» Oherauiicherö bedauere, «vie er sich aber auch freue, daß dessen Verdienst nicht allein vom Ratbscolle- gium, sondern sogar Allerhöchsten Orts Anerkennung gesunden habe und überreichte ihn« eine«, von dem Erpcdittons- und Anf- sichtöpersonalc angekauften Chronometer. Ein vom Herrn S tatt- rath Kunze ausgebrachteS dreimaliges Hoch ans Sc. Majestät den König schloß die so schöne Feier. — Dem Verein für Krankenpflege sind durch die letztwillige Verfügung eines in diesen Tagen durch Aussetzung hoher Legate oitgenanntcn Freundes christlicher Liebeothätigkeik i5,000 Mark zugeflossen. Ma» verinutbet als den edlen Wohl thäter einen in« Februar d. I. in der Schweiz gestorbenen und verheirathct gewesene» Particulier Müller aus Dresden, den reichen Erben eines früheren hiesigen großen Handlungshauses. — — Der seit 1. März 187:1 hier bestehende und bereits über 500 Mitglieder zählende „Dentichc Kricgcr-Verein" hielt ain 25. März seine vierte Generalvcnaminlung im Waldschlößchen-Stadt- rcitaurant ab. Der zinsbar angelegte Fond des Vereins besteht znr Zeit in .1500 Mark. Im Krankhetts'alle erhält ein Mit- glied. bei regelmäßiger Monatösteurr von nur 50 Pf. und nach breimonatlicher Mitgliedschaft ein wöchentliches Kranken geld von ('» Mark, während bei einem Stcrbeialle den Hinter bliebenen der verstorbene» Mitglieder ein Sterbebeneflzium von >00 Mark verabreicht wird. Der bisherige Vorsteher. Hcrr Tuch- scheerer Lippold, am Sec 2(>, wurde abermals in sein Amt gewählt. — „D»e Lösung der oricntalisebcn F- rage " nennt sich eine kleine Spielerei vo» Drabt, eine sogenannte Meß- Reuigkett, welche Herr Richter, Wallstraße 4, hier vertäust. Ti; Poinrc liegt darin, ei» Kreuz von Draht von einem die Spitzen des Halbmondes verbindenden und mit Ringen durch- lrcuzic» Langdraht ohne Gewalt loszulösen, «mb damit also das K r e l« z (Ehristciitbums von» Halbmond (MuhaniebiSmus, ohne Blutvergießen zu trennen. — I«, dcr Nacht zum Eharfreitag wurde in Eiben stock bei dem am Kircbplatzc wohnenden Lehrer Meißner ein höchst frecher Einbrnchsdicbstahl verübt. Die Diebe, welche es jedenfalls aui die Kircheiikasfe. «reiche:c. Meißner verwaltet, abgeiebeu bat- tc», und wabrschciiilich glaubten, daß ein von dcmiclbe» zum Auvleibcn annoncirlcr Betrag in denen Behausung läge, baden zwar ihre vermutbliche Absicht: die Kasse vorzunlidcn und -u bc rauben, nicht erreicht, wohl aber Kleiknngsgcgcnstände und mev rerc Taschenuhren re. in« Gescuninlwcrthe von mindestens 4-5oo Mark entwendet. — Der Mann, welcher vor einigen Tagen in« Rosentbalc bc! Leipzig erhängt auigefunden worden, ist als der 55 Jahre alte Hiltmachcrgesclle Karl Martin aus Gohlis erkannt worden. Das Motiv dcö Selbstmords soll Lebensüberdruß sein. — Bei Stahmeln ist am stl. März der Leichnam einer seit 4 Wochen vermißien dasigen Wittwc in der Elster auigenn: den worden. — Oefsentliche Gerichtssitzungen. Diö Hopfen- Händler Gebrüder Tänzer i» Prag wurden gegen den Advocatc» Armin Scbreihcr in Ratebcrg klagbar, «veil ihnen dieser de» Vor wurf dcr Bestechung in Betreff der Lieferungen zu der Brauerei zu», Bcrgtcllcr in Rabcbcrg gemacht haben soll. Das dortige Gerichtöamt sprach den Privatangcklagten kiagsrei und hiergegen erhob die kiägerische Partei ohne Erfolg Einspruch. — Der vom Kläger, dem Tiscvler Sonntag, erhobene Einspruch in Privat- ttagsacbcn gegen seine vormalige Ehefrau Emilie gcsch. Sonntag vliev erfolglos, den» der aufKlagircisprcchung lautende erste Be scheid ward bestätigt. — Heinrich Rose und Clara verebel. Teichcrt in Kötzschenbroda halten sich gegenseitig «regen Schim pfereien vclklagt. Letztere war jedoch wegen mehrerer gegen die Ehefrau St.'s gerichteter beleidigender Schimpfnamen «rcigesprocheii, da Compensatio«« vorlag, während Rose selbst wegen der Auö- crückc „Gc>h>ch»ahet" u. s. w. mit 10 Mt. Strafe bedacht wurde, wogegen das Rechtsmittel obne Erfolg blieb. — Louis Schlcttcr- bcck in Ncubanncwitz «rar von der Anklage des HauSfricdens- bruchcS ircigcsprochcn und blieb cö trotz deS tlägerischcn Ein- srruchcs beim Alte». — Carl Grille und Wilbclm Bruno Lange croicllcn Beide «regen Hinterziehung der Militärpflicht 1 Monat Gcfängniß zndicttrt und hiergegen «vgndte dcr bestellte Vertreter, Herr Adbocctt Vernum», das Rechtsmittel des Ein spruches ein. Dcr erste Bescheid ward bestätigt. — Der Restau rateur Friedrich Schneider wurde bei einer nächtlichen Scene, wobei Nachtwächter in Activität «raren, derart altcrirt. baß er in ziemlich erregtem Tone den Wächtern dcr Nacht zurief: „Ihr vcrfl. Nachtwächter, sollt auf Ruhe und Ordnung halten «mb fangt selber Scandal an!" Außer diesen« unparlamentarischci« Ausdruck bedachte er de» Nachtwächter F-ränzcl mit einer spe- eicllcn Anrede gleichen Inhaltes und wurde dabei auch etwas laut in seinen Acußerungcn, so daß er «regen Beleidigung und rubcstörcnden Lärme,«ö zu st5 SN. Strafe berurtbeilt wurde. ES blieb trotz seines Einspruches beim Alten. — NIcolauö Kopsch aus Witttchm« fand cö nicht In der Ordnung, daß er «regen deS Vergebens der Nöthigiing 00-M. Strafe zahlen sollte und berief sich daher auf die zweite Instanz, die icdoch wider sein Erwarten den erste» Bescheid bestätige. — Dasselbe ist init dem Tagcatbeitcr Eduard Hähncl in Radederg dcr Fall, dcr «regen rubcstörcitden LärmenS zu 10 M. Strafe vcnirsheilt wurde. — Earl August TlwmaS ausWcifa, ein Ivsäbtiger, bisher »nbescholtcncrMensch, benutzte die äußerst günstige Gelegenheit der Abwesenheit von Frau
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