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Weißeritz-Zeitung : 30.04.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188904308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18890430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18890430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1889
- Monat1889-04
- Tag1889-04-30
- Monat1889-04
- Jahr1889
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 30.04.1889
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Wchmtz-IÄW. Verantwortlicher Redactmr: P-ul Zehne in Dippoldiswalde Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blatte« -in« sehr wirk same Verbreitung fiyh«, werden mir 1V Dfg. via Spaltenjeil« oder »evm < Raum berechnet. — Ta bellarische und comylieirt« Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Eiime- sandt, im redalttonellim Theile, die VpaliyqM »0 Pfg- ' »le „Wei-eritz.Zeituna" - «scheint wöchentlich drei mal:, KienStag, Donners tag und Sonnabend. — Breis vierteljährlich 1 M. Sb Pfg-, zweimonatlich St Pfg., «inmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern L> Pfg. - Alle Pqstan. «alten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be< . - Amtsblatt für die Königliche Amishauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Iraumstein --- — L Nr. 51. Dienstag- den 30. April 1889. 55. Jahrgang. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde, 29. April. In der am vorigen Freitag stattgefundenen, leider sehr schwach besuchten Versammlung des Gewerbevereins wurde als Ab- geordneter des Vereins zu der aus den 12. und 13. Mai d. I. in Hainichen anberaumten Generalversamm lung der sächsischen Gewerbevereine, Herrn Schneider meister Heinrich oou. gewählt. — DaS gestrige sehr milde, zum Theil auch freund liche Sonntagswetter hatte schon eine ziemliche Anzahl Landbewohner hereingelockt, die den zum Jahr markt hier aufgestellten Schaustellungen (Panoptikum, Lachkabinet, Panorama, Schnellphotographie rc.) ihre Aufmerksamkeit schenkten. Auch heute früh ist das Wetter freundlich, und hält es aus, was auch im Interesse der Jahrmarktsleute zu wünschen wäre, so dürfte der Markt gut besucht werden. — Wir erinnern noch an den morgen, Dienstag früh 10 Uhr, in der Turnhalle stattfindenden Schul- aktus zur Nachfeier des Geburtstags Sr. Majestät des Königs und fordern zum Besuch desselben auf. Die Einladung des Lehrerkollegiums war bereits in Nr. 49 unseres Blattes enthalten. * In der hiesigen Birkenleithe ist kürzlich ein ge ladenes Pistol in stark verrostetem Zustande, sowie eine Anzahl Patronen und ein buntes Taschentuch aufge funden und sind die gedachten Effekten an den hiesigen Stadtrath abgegeben worden. Dem Vernehmen nach rühren dieselben von einem Bäckergesellen her, welcher wegen unglücklicher Liebe des Lebens überdrüssig, das selbe vor einigen Monaten hat freiwillig beenden wollen. Diese Absicht soll indeß damals nicht zur Verwirklichung gelangt sein. — Am 6., 7. und 8. Mai wird Herr Branddirektor Oeser-Cölln, Mitglied des Landesausschusses sächs. Feuerwehren, denjenigen Feuerwehren der Amtshaupt- mannschast Dippoldiswalde, welche dem Landesver bände angehören, einen Besuch abstatten und sie bei dieser Gelegenheit inspizieren. — Das diesjährige Aushebungsgeschäft für den amts- hauptmannschaftlichen Bezirk Dippoldiswalde findet den 21., 22. und 24. Juni d. I. in Dippoldiswalde statt. ** Bärenstein. Auch in unserem Städtchen fand eine würdige Feier am Geburtstage unseres all- verehrten Königs statt. Angeregt von dem Gesang verein „Harmonie", bestand dieselbe aus wohlgelungenen Klavier-, Gesangs- und Zithervorträgen, welche, nur von Mitgliedern des Vereins ausgeführt, allseitig den reichsten Beifall fanden. In schwungvoller, kurzer Ansprache wies der Dirigent, Herr Kantor Sandig, auf die Bedeutung des Tages hin, der vielen und hohen Verdienste unseres edlen Landesvaters gedenkend. Sie gipfelten in einem dreifachen Hoch auf unfern ge liebten König, in welches alle Anwesenden begeistert einstimmten. Lange noch blieb man beisammen, sich dem Vergnügen des Tanzes hingebend und an den erquickenden Getränken und vortrefflichen Speisen des rührigen, gefälligen Wirthes, Herrn Gietzelt, sich labend. Allen Theilnehmern wird dieser schöne Abend in un vergeßlicher Erinnerung bleiben und es sei darum hierdurch dem so strebsamen Verein „Harmonie" der herzlichste Dank für seine Aufopferung und Mühe ge bracht. * Pretzschendorf. Am 25. d. M., des Mittags kurz nach 12 Uhr, ist auf dem Oberboden des aus Fachwerk mit Strohdach bestehenden Wohngebäudes des Schneiders Berndt Feuer entstanden und ist das fragliche Hausgrundstück, in welchem sich auch die Scheune mit befindet, bis auf das Umfassungsmauer werk total zerstört worden. Der Kalamitose hat seine Mobilien nicht versichert und find demselben bis auf den Brotschrunk mit verbrannt, das Vieh dagegen ist vollständig gerettet worden. Außer den hiesigen beiden Ortsspritzen sind am Brandplatz noch die Spritzen der Gemeinden Colmnitz und Röthenbach anwesend und mit Erfolg thätig gewesen. Das Feuer ist muthmaß- lich infolge eines Defektes an der alten Schleppefse entstanden; letztere ist zuletzt vor ca. 7 Wochen ge reinigt worden, es ist ein Schaden an derselben hier bei aber noch nicht wahrzunehmen gewesen. Beim Ausräumen eines Erbsensackes ist der 21jährige Sohn des Abgebrannten — Hermann Berndt — von den herabfallenden Theilen des brennenden Strohdaches zu Boden geschlagen und am Rücken, im Gesicht und an beiden Händen dermaßen verbrannt worden, daß der selbe in ärztliche Behandlung genommen werden mußte und gegenwärtig schwerkrank darniederliegt. — Bei dem am 24. d. M., Nachmittags '/i5 Uhr, über hiesigem Orte lagernden Gewitter schlug der Blitz in das Gehöfte der Frau verw. Sohr, beschädigte die Blitzableitung, das Dach, den Essenkopf des Wohn hauses sowie die Wände des in letzteren befindlichen Kuhstalles, tödtete ein Schwein und betäubte 2 Pferde, ohne daß der Strahl zündete. HermSdorf i. E. In dem Seitengraben der durch den hiesigen Ort führenden Freiberg-Teplitzer Chaussee wurde am 27. d. M., Vormittags gegen 7 Uhr, der aus Moldau in Böhmen gebürtige, gegen 26 Jahre alte Steinschläger Peter Fischer todt aufgefunden. Der selbe ist muthmaßlich vom Herzschlag betroffen worden. * Lucha«. Während des am Nachmittag des 26. d. M., in der 5. Stunde über hiesigen Orte ziehenden Gewitters schlug der Blitz in den Kuhstall des Guts besitzers Hermann Schulze, erschlug 3 Kühe und be täubte weitere 3 dergleichen, welche sofort zum Zwecke des Ausschlachtens getödtet wurden. Der Strahl ist muthmaßlich von der Blitzableitung abgesprungen und durch die Mauer in den Stall gefahren, irgend welche Spuren hiervon sind indeß am Gebäude nicht wahr zunehmen, wie überhaupt letzteres in keiner Weise be schädigt ist. Possendorf. Bei auffallender Kühle zogen am vergangenen Freitag Nachmittag bis zur Nacht mehrere starke Gewitter über die hiesige Gegend. Die Ge witter fanden unter heftigem Regen statt. Dresden. Der König und die Königin werden sich heute Dienstag zu etwa 14 tägigem Aufenthalt nach Sibyllenort begeben. — Das neueste Heft der Zeitschrift des königlich sächsischen statistischen Bureaus von l)r. Böhmert ent hält einen sehr interessanten Bericht über das sächsische Bettler- und Landstreicherthum in den letzten 8 Jahren. Darnach hat die Zahl der Bestrafungen, welche theils von den Amtshauptmannschaften, theils Stadtpolizeibehörden, theils Amtsgerichten ausgeführt worden, sowie die Zahl der einzeln bestraften Personen, in fast stetigem Rückgänge um ein Dritttheil abge nommen. Es ergaben sich nämlich: im Jahre Bestrasungsfälle Bestrafte Personen 1880 22,337 14,066 1881 19,377 12,432 1882 18,722 11,727 1883 18,077 11,098 1884 17,706 10,717 1885 18,340 10,868 1886 17,216 10,780 1887 14,793 9,412 Nach dem Geschlechte wur den bestraft: 1880 13,336 männliche, 730 weibliche, 1887: 8,991 männ liche, 421 weibliche. Die Landstreicher jugendlichen Alters haben ganz bedeutend abgenommen. 1880: 14—20jährige 2636, 1880: 20—30jährige 4717, 1887 nur 994, 1887 nur 2507. ES geht hieraus hervor, daß das Bettler- und Landstreicherthum in unserem engeren Vaterlande in entschiedener Abnahme begriffen ist. — Dem 16. Rechenschaftsbericht der Dresdner Fleischer-Innung auf das Jahr 1888 entnehmen wir nachstehende interessante Angaben. Es sind in dem letztverflossenen Jahre auf dem Dresdner Schlacht- und Viehhofe nicht weniger als 214,655 Schlachtstücke und zwar 24,710 Rinder (10,250 Ochsen, 353 Stiere, 8427 Kühe und Kalben, 5680 Bullen), 87,872 Schweine (80,020 Landschweine, 5672 ungarische Bakonier, 2179 Oswicyner und 1 Ferkel), 50,728 Hammel, 51,171 Kälber und 174 Ziegen zugetrieben gewesen. Der Gesammtauftrieb hatte sich gegen 1887 um 16,949 Stücke gesteigert. Außerdem wurden 122 Rinder, S77 Schweine, 84 Hammel und 4 Kälber zum Durchgang eingestellt. Von dem Auftriebe sind in die Provinz verkauft worden: 7672 Rinder (3509 Ochsen, 13S Stiere, 3882 Kühe und Kalben, sowie 256 Bullen), 18,410 Schweine, 5650 Kälber, 12,710 Hammel und 1 Ziege. Alles übrige Vieh ist im Stadtbezirk Dres den verblieben. Freiberg. Landgerichtsdirektor Bau mb ach ist zum Schwurgerichtsvorsitzende« für die im dritten Kalender vierteljahr beginnende Sitzungsperiode ernannt worden. Chemnitz. Am 2. Osterfeiertage früh fanden einige Spaziergänger im sogenannten schwarzen Holze zwischen Altenhain und Gornau dicht an der von Chemnitz nach Zschopau führenden Chaussee die Leiche des Grünwaarenhändlers Weigelt aus Zschopau bis auf Hemd und Unterhose entkleidet, an einen Baum an den Beinen aufgehängt auf. Am Fuße des Baumes lag die Schnapsflasche WeigeltS, an welche ein Zettel geklebt war, mir einer Aufschrift, welche besagte, daß sich Weigelt selbst den Tod gegeben. Die Thalsache jedoch, daß des Verlebten Uhr und das Geldtäschchen nicht an der unheilvollen Stätte zu finden waren, lassen es nur zu wahrscheinlich gelten, daß Weigelt überfallen, ermordet und beraubt worden ist, worauf der oder die Mörder die Leiche aushingen. Die Kleider des Ermordeten soll ein Handwerksbursche im Walde gefunden und beim Gemeindevorstande in Gronau ab geliefert haben. Weigelt beabsichtigte, sich am ersten Feiertage Nachmittags zu Fuß nach Chemnitz zu be geben und auf dem Wege ist der Ueberfall geschehen. Die Leiche wurde vorläufig nach der Leichenhalle zu Kleinolbersdorf gebracht. Im Geldtäschchen des Er mordeten soll sich der Betrag von 30 Mark befunden haben. Der Mann hinterläßt eine zahlreiche Familie. Dringender Verdacht der Täterschaft fällt auf 2 Ita liener, welche in der Bodemer'schen Fabrik in Zschopau bisher arbeiteten und bei Weigelt logirten, denen aber die Wohnung gekündigt war, weil sie nicht zahlen wollten. Niederschlema. In der Nacht zum 26. April sind Diebe in das hiesige Postgebäude eingedrungen und haben nach Erbrechung des Geldschrankes einen geringen Theil der Postkaffe, wie man hört, ungefähr 16 M. in baar und das Uebrige in Briefmarken ge stohlen. Der leere Geldkasten ist im Poppenwalde aufgefunden worden. Kirchberg. Am 23. April, Vormittags gegen 10 Uhr, begab sich der 25 Jahre alte Sohn einer Mühlen besitzerin in Weißbach auf den Boden, um einen Korb zu holen, als ein Mann, welcher sich hinter der Esse versteckt hatte, auf Erstgenannten zukam und diesen mit einem 53 ow. langen Gerbereisen auf den Kopf schlug. Es wurde zwar von den in der Nähe befind lichen Leuten versucht, den sich flüchtenden Eindring ling festzuhalten, dieser jedoch sprang seitwärts in die Mulde. Von den anwesenden Personen ist der Ein dringling und Dieb als ein gewisser Geßner aus Wilkau erkannt worden. Obgleich Geßner als ein guter Schwimmer bekannt war, so dürste derselbe doch ohne Zweifel ertrunken sein. Bis jetzt hat man auch von dessen Auffindung noch nichts gehört. Geßner hat in dem betreffenden Mühlengebäude Geld, Gold- schmuck rc. gestohlen. Der von Geßner überfallene Sohn hat sine 7 om lange Wunde am Kopfe, sowie mehrere kleinere Wunden an der Hand davongetragen. Oberwiesenthal. Bei Beginn der besseren Witte?
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