Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 07.01.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193901078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1939
- Monat1939-01
- Tag1939-01-07
- Monat1939-01
- Jahr1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.01.1939
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
38. Iaftrg Nummer 7 Sorrnabend/Sonnkag, 7./8. Januar LWS LchNftlillunz: Dc—de»-«, Polterstiad, 1?, 8«nnuf N7ll «, Hüt» Selchstp^ell«, vi«r nnd Verlag! Ter«axia «uchdenckerei «d Verla, r». «M «. Winkel. PaNerftra», N. Sencnq »1011. Vapweckr K«. UM, vaik: St-Monk veeed«, stk. »«7« Zm Fall« von hiherer Lcwatt, verbo«, «invelenae» vetrleda» p»iang-n hat »er «ejleher «er ülerdungkeldeno« telne «niprilch«, lall, »le gellua, In delchiünkle» U»1a»^, »er» spütel «»er nicht eNcheint. S,tl1llnn,,»r« ist Lr«»»«». krscheint t «al «stcheniNch. ManaNIcher Vejagevrei, «nch IrSg«, «Inschl « Pfg »««. M PI, Irlgerlah« 170; »urch »I« Poft 170 «Inlchlirblich voftllderwellunzegedllhr, pljilgllch U Psg Post-Beftellgel». Sinzel-Vr. 10 Vf,., Sanaa ix »d. and geiNag^M. » Vir- tlbbeftellunge« «Ulfen ipst testen» et», wach« »«, Ablaut »er v«,ui»,«It Ichrtstlich beim Verla, eingegan,«« lei» Unier« rrltz«, »ÜE« kein« Ubdestelluazen mt-e-enneh««» Sach Wf e l) olmseMny Verla,«art veeede» Injelzenprelf«! »1« lipalti-e »1 «« breit« 8-0» st vfst-i Illr gamllienan^t-e» I PI, gl, Platzwllnlch« llane» »l» kein« Semsth« leGm. peinliche Kragen an Roosevelt Offene Worte -es Abgeordneten Fish Zeit, den Kriegshetzern Washington, 7. Januar. Der Abgeordnete Hamilton Fish, ein bekanntes Mitglied des außenpolitischen Ausschusses des Abgeordnetenhauses, rich tete in einer Rundfunkrede, die durch die National Broadcasting Company im ganzen Lande verbreitet wurde, schwere Angriffe auf Roosevelt und dessen Jahres botschaft, die er hetzerisch und provozierend nannte. Fish, der zuerst in scharfem Ton Roosevelts außenpolitische Aeußerungen kritisierte, hob unter Anspielung auf die Anwendung wirt schaftlicher Sanktionen hervor, Amerika habe seine eigenen Probleme zu lösen, Tiraden gegen Rcgie- rungsformen anderer Länder seien gänzlich unnötig. Wörtlich sagte Fish sodann: „Alle totalitären Staaten, die Roosevelt angreift, sind und werden viele Jahre lang mit ihren eigenen unmittelbaren Interessen beschäftigt sein. Sie haben nicht den leisesten Gedanken, gegen uns Krieg zu führen oder etwa Lateinamerika zu überfallen. Ich denke nicht daran, ein Blatt vor den Mund zu nehmen, wo das Leben, die Freiheit und das Glück unseres Volkes auf dem Spiele stehen. DI« Zeit ist gekommen, den Kriegshetzern des New Deal, hinter denen die Kriegsgewinnler, Kommunisten und hysterischen Internationalisten stehen, die wollen, daß wir mit amerika nischem Blut und Geld den Weltpolizlsten spielen und die Welt unter Quarantäne stellen, eln Halt zuzurusen." das Sandwett zu legen Roosevelt habe In seiner Iahresbotschaft gesagt, er habe einmal prophezeit, daß diese Generation der Amerikaner eine Verabredung mit dem Schicksal habe. Diese Prophezeiung er fülle sich jetzt. Dazu stellt Fish an Roosevelt die berechtigten Fragen: „Von welcher Verabredung mit dem Schicksal redet der Präsident? Meint er fremde Verwicklungen, Eintritt in die Genfer Liga, kollektive Sicherheit, militärische Bündnisse, eine gemeinsame Front mit dem Kompmuismus oder riesige Aus gaben für destruktive Zwecke und einen Kriez? Soll das heißen, daß noch mehr Millionen junger Amerikaner in frem den Ländern Kämpfen und sterben sollen? Trotz der Tatsache, daß das amerikanische Volk den Frieden wünscht und sich von anderen Völkern, alten Blutfehden und Kriegen isolieren will, empfiehlt Roosevelt dem Kongreß, er solle ihm die Macht geben, Angreisernationen selbst festzustellen und wirtschaftliche Sank tionen zu ergreifen. Das kann nur eine Folge haben, nämlich die, daß wir unmittelbar in alle fremden Streitigkeiten und in die Kriege der ganzen Welt verwickelt werden." Die Rede Fishs ist die erste eingehende Acußerung eines hervorragenden Kongreßmitgliedes zur Botschaft Roosevelts. Es ist bezeichnend, daß diese Rede von beinahe allen amerikanischen Zeitungen unterschlagen wird. Francos Truppen 3S km vor Tarragona Sestlge Kämpfe an der Cordoba-Front Bilbao, 7. Januar. Der natlonalspanische Heeresbericht meldet, daß sich an der Katalonienfront der Einbruch der nationalen Trup pen aus beiden Flügeln v « rtiest. Der recht« Flügel konnte aus dem Vormarsch die Orte Vinelxa, VIlosell und Pobla de Ciervoles sowie verschiedene wichtige Höhen erobern. Die Trup pen haben sich damit bis auf 38 Kilometer an Tarra gona herangeschoben. Die Bahnlinie Borja—Biancas— Vinelxa beslndet sich nunmehr völlig im Besitz der Franco- truppen. Nördlich von Falset besetzten die Navarra-Brigaden den Kamm des Mont-Sant-Gebirges. Der Feind verlor meh- rere hundert Tot« und 1400 Gefangen«. Obwohl gestern an der Eordoba-Front alle Angriffe der Moten blutig abgcwiesen wurden, dauert der Druck des Feindes im Abschnitt Valscguillo an. Es kam hier zu überaus hef tigen Kämpfenum eine Höhe, die vom Feind erobert und von den nationalen Truppen wieder zurilckerobcrt wurde. Die nationalspanische Luftwaffe war wieder sehr rührig und bewarf die militärischen Ziele von Cartagena und Gandia mit Bomben. Der angerichtete Schaden ist außerordentlich groß. Zranzöftsches Getreide fiir Rotspanlen Beschluß des Getreideamtes. Paris, 7. Januar. Auf Drängen der sozialdemokratischen Abordnung im Verwaltungsrat des Getreideamtes hat das Ge- treidoamt beschlossen, sofort 600 Doppelzentner Getreide nach Rotspanien zu überführen. Die Lieferungen werden sofort in die Wege geleitet. Großes Aussehen der pfundflühungsaltion London, 7. Januar. Die Tatsache, daß die Bank von Eng land dem Währungsausgleichsfonds 300 Millionen Pfund in Mold zur Verfügung gestellt hat, hat in der Presse ungeheures Aufsehen erregt, wird aber ohne Rücksicht auf die parteimäßige Einstellung von allen Blättern als Maßnahme zur Verteidigung des Pfundes gutgeheißen. Die Zeitungen geben dabei der Hoffnung Ausdruck, daß diese Maßnahme genügen werde, um das Pfund zu sickern. Teilweise wird diese große Transaktion auch als ein Zeichen der finanziellen Stärke Englands ausgelegt. Auch die Absicht des Schatzamtes, nunmehr vom Parlament die Vollmacht nach zusuchen, den ungedeckten Notenumlauf auf 400 Millionen Pfund zu erhöhen, erregt keinerlei Befürchtungen. England will die Verhaftung de- Vlzekonful- auitlären London, 7. Januar. Der Außenminister Lord Halifax hat angeordnet, daß alle Vorwürfe untersucht würden, die von nationalspanischer Seite gegen Beamte des englischen diploma tischen Dienstes in Burgos und San Sebastian erhoben worden sind. Der englische Geschäftsträger in Burgos, Icrram, hat sich jetzt mit den dortigen Regierungsstellen in Verbindung gesetzt, um die Angelegenheit des Vizekonsuls Golding zu klären, der mit seiner Frau seU Montag im Militärgefängnis von San Sebastian ist. Auch Zan Alasaryk hetzt ln WA Newyork, 7. Januar. Zu der Armee berufsmäßiger Hetzer, die in den Vereinigten Staaten von Amerika überall im Lande umherreisen und in Klubs, Hochschulen und Kirchen Vorträge halten, gesellte sich auch Ian Masaryk ans Prag, der frühere tschecho-flowakische Gesandte in London, der unmittelbar nach seiner Ankunft im Eiltempo durch die Quarantäne und von einem KUstenwachkuttcr durch den Hasen und schließlich mit Polizeibegleitung nach Manhattan zur Kolumbianniversität ge bracht wurde, wo er unter dem Schlagwort „Rettet Europa" die Vereinigten Staaten von Amerika zum Kampf gegen die autoritären Staaten aukrief. Das USA.-Botk müsse sich gegen die „ethischen Krankheiten Europas" wehren, die schneller seien als Stratosphärenflugzeuge. Reue Kündigungen deutscher Beamter und Angestellter im Olsaqeblet Kattowltz, 7. Januar. Nachdem in den letzten Wochen 32 leitenden deutschen Beamten und Angestellten in den Betrieben des Grafen Lavisch in Karmin ihre Stellungen unter der Be gründung „Reorganisation der Betriebe" zum 31. März 1030 ge kündigt worden sind, beginnen nunmehr derartige Maßnahmen auch in den Eisenhütten in Trzynietz. Hier wurde gleichfalls zum 31. März d. I. 14 technischen und acht kaufmännischen An gestellten, die sich ausnahmslos zum deutschen Volkstum bekann ten. gekündigt. Wie in den Betrielnm des Grafen Lavisch han delt es sich auch bei den Deutschen in den Trzynietzer Eisenwer ken um Gefolgschaftsmitglieder, die dort seit langen Jahren Ihre Pflicht getan haben. Von elner Staublawine verschüttet Landeck, 7. Januar. Am Freitagmittag ging im Urgtal bei Landeck eine 60 Nieter breite und 45 Meter tiefe Staublawine nieder, die den 16/^jährigen Skiläufer Lothar Much leg aus Gera unter sich begrub. Muchleg war als letzter einer Dreier gruppe abgefahren, von der Lamine erfaßt und mitzzerifscn wor den. Seine beiden Begleiter konnten ihn nach halbstündiger Arbeit nur noch als Leiche bergen. Krastwagen ln 6 Meter Men Graben gestürzt Schwerer Berkehrsunfall in Frankreich. Pari», 7. Januar. Bei Dole ereignete sich am Freitag abend ein schwerer Kraftwagenunfall. Ein mit 14 Personen be setzter Lastkraftwagen stieß mit einem Personenkraftwagen zu sammen und stürzte in einen sechs Meter tiefen Graben. Zwei Insassen waren sofort tot, fünf weitere wurden schwer verletzt. Ms Bergleute durch Grubenbrand gefährdet Essen, 7. Januar. Am Freitagabend brach auf den Moeller- schächten in Gladbeck im Flöz „Gretchen" aus bisher ungeklär ter Ursache ein Brand aus, der schnell um sich griff. FiinsGe- fo l g s ch a f t s m i t g l t e d c r der Nachtschicht des Strebes wer den noch vermißt. Die Grubenwehren von Moeller, Rhein baben und Bergmannsglück haben unter Leitung der Berg behörde die Rettungsarbeitcn sofort ausgenommen. Wirtschaftliche „Befriedungs politik" Nach der Münchener Konferenz hatte Premierminister Chamberlain kaum seinen Fuß wieder aus englischen Boden gesetzt, als in einigen ihm nahestehenden Blättern hoch- optimistische Erwartungen handelspolitischer Art verkündet wurden. Diese Aeußerungen batten den Nachteil einer großen Unbestimmtheit. Der Abschluß des engH'ch. amerikanischen Handelsvertrags und andere Ereignüfc der Zwischenzeit haben dann dazu geführt, daß der Zummmcn- Hang der handelspolitischen Fragen mit dem großen poli tischen Anlauf von München verwischt und unkenntlich ge macht worden ist. Gleichzeitig hat man aber durch eine Reihe von Unterhausreden sehr viel Genaueres über die englische Handelspolitik gehört und, nebenbei, aus der Kursbewes.ung des Pfundes, aus den Ziffern der Nohstosseinfuhr für Rüslungszwccke und aus Erörterungen um das nächste Budget, auch ein gut Teil über die Motive dieser Politik erfahren. In den erwähnten Unterhausreden hat es nickt an groben Mißtönen gefehlt, und vielleicht wäre auch zu er wähnen, daß die Presse gern die schwebenden Bemühungen um die Aussuhrmürkte Englands unter dem Namen einer „Handelsoffensive" zusammenfaßt. Die „Times" hat jedoch jüngsthin vor dieser Militarisierung des Denkens und Redens in handelspolitischen Dingen gewarnt. Die amtlichen Stimmen haben, auch wenn sie sich gereizt gaben, die Möglichkeit und Erwünschtheit eines Interessen ausgleichs auf den Aussuhrmärkten, insbesondere eines deutsch-englischen Interessenausgleichs, immer mit antlingen lassen. Wo es sich um Produktion und Verbrauch eines Volkes von 80 Millionen handelt, kann das kaum anders sein. Wirtschaftliche Ausgleichsbestrebungen bilden also wohl immer noch eine von den ver'ckiedenen Seiten der Chamberlainschen „Befriedungspolitik". Eie scheinen sogar zeitweise der politischen Seite den Vorrang streitig-zu machen. Augenblicklich könnte man hier den Eindruck ge winnen, als solle die Auseinandersetzung mit Deutschland, nachdem sie auf politischem Gebiet seit München nickt in Gang gekommen ist, zunächst einmal aus wirtschaftlichem Wege versucht werden. Der Premierminister selbst mag glauben, daß er dabei mit geringeren Widerständen der öffentlichen Meinung zu rechnen habe als bei direkter und augenfälliger Fortsetzung seiner „Befriedungspolitik". Es kann nicht überraschen, daß die Reise nach Berlin, die der Gouverneur der Bank von England an'.rat, die Londoner Presse zu Spekulationen über diese Zusammenhänge verleitet, zumal Dr. Schachts „Pcivatbesuch" in England noch in frischer Erinnerung ist und der damals vielgenannte amerikanische Direktor der Londoner Flüchtlingsorganisaliou, Mr. Nublce, in den nächsten Tagen ebenfalls in Berlin erwartet wird. Die Reise Montague Normans hat ein Familienfest des mit ibm befreundeten Neichsbantvräsidenten zum Anlaß, und wenn auch die englischen Blätter diese Erklärung nicht ernst nehmen wollen, so leiden doch die meisten Gerüchte, die stch an seine Fersen heften, unter der unumstößlichen Talstr he, daß er sich wenig mehr als 21 Stunden in Berlin ausl'ttten wird (er reist nachher mit Dr. Schacht zur allmonatlichen Sitzung der BIZ. nach Basel). Es gibt indessen andere und deutlichere Fingerzeige. Im Schoße der l^ciei-cumn nk Nntistl Inclustiios bemüht man sich seit einiger Zeit, di« beteiligten englischen Ausfuhrindustrien zu Kartellverhand lungen mit konkurrierenden deutschen Industrien instandzu- selzen, wie es die Negierung im Unterhaus als ihr Ziel ver kündet hat. „Daily Telegraph" rechneie gestern damit, daß eine Mission des M'rbands Ende dieses Monats oder An- fang Februar nach Berlin reisen könne. Diese Mission ist ein Ergebnis von deutsch-englischen Vorbesprechungen, die schon vor Weihnachten in Deutschland stattgefunden haben. Unseres Wissens wäre es allerdings verfrüht, wenn man annehme, daß die organisatorischen Vorbereitungen inner halb der Federation abgeschlossen seien. Mit Hilfe des wirtschaftlichen Annäherungsverfahren« soll, wie das gleiche Blatt glaubt, auch der bevorstehenden Romreise Chamberlains eine neue Seite abgewonnen werden. In diesem Falle ergibt sich die Gelegenheit aus dem ungünstigen Stand des englisch-italienischen Clearings. Di» italienische Ausfuhr nach England ist hinter der an sich schon niedrigen englischen Ausfuhr nach Italien so weit zurück geblieben, daß di« englischen Clearinggläubiger bis zu achtzehn Monate auf Freigabe ihrer Guthaben warten müssen. Vor einigen Monaten gab diese Frage zu einem öffentlichen Austausch unfreundlicher Bemerkungen zwischen den beiden Negierungen Anlaß. Nunmehr wäre man, nach dem genannten Blatt, in London bereit, Abhilfe in einer Erhöhung des iivarenbezuges aus Italien zu suchen. Fiir England liegt ein großer Anreiz darin, dem notleidenden Kohlenbergbau von Südwales einen erweiterten ttalte-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite