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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 18.05.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190705182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19070518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19070518
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1907
- Monat1907-05
- Tag1907-05-18
- Monat1907-05
- Jahr1907
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 18.05.1907
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jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und MMM MM M MM nehmen außer der Ex-peditton auch die Austräger auf kostet durch die Austräger Lro Quartal ML 1 bb MM /M M MM dem Lande entgegen, auch befördern die Amumreu- durch die Post ML i92 frei in'S Hau«. Expeditionen solche zu Origivalpreisen. Hohenstein Gntstthal, Okerlnngivitz. Gersdorf, Fngau, Hermsdorf, Kernsdorf, Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, UrsMng, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tüschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydie«, HüttMMnd u. f. w- für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu hohensteinErnstthal. Organ crller Oernernöe-Vertvcrltirirgeir der urnliegerröerr ^Vrbstchcrftorr. Lonnabeud, den 18. Mai 1907. 57. Jahrgang «I Ur. 114. Das im Grundbuche für Oberlungwitz Blatt 546 auf den Namen des Eisenhoblers Karl Oswald Schnerr eingetragene, in Oberlungwitz, Lerchenstraße 6c gelegene Grundstück soll am S. Joli 1M7 vormittags 1,10 Uhr an der Gerichtsstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück, nach dem Flurbuche 9,8 Ar groß, und auf 13500 Mk. — Pf. geschätzt, be» steht aus Wohnhaus mit Anbau, Hofraum, Einfahrt und Garten, ist mit 167,84 Steuereinheiten be- legt und mit 11700 M. zur Brandkasse eingeschätzt. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grundstück be treffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung deS am 16. April 1907 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Hohenstein-Ernstthal, den 14. Mai 1907. Königliches Amtsgericht. Das Schulgeld für die Monate Januar bis mit März 1907 ist spätestens bis mm 31. Mal 1907 bei Vermeidung zwangsweiser Beitreibung an die Ttadtsteuereinnahme abzuführen. Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 17. Mai 1907. vr. Polster, Bürgermeister. Der 1. Termin Gemeindeanlagen für 1907 ist spätestens bis LS. Mai -. I. an die hiesige Gemeindekasse — Rathaus, links 2. Zimmer — abzuführen. Alle verbleibenden Reste werden zwangsweise beigetrieben. Oberlungwitz, am 17. Mai 1907. Der Gemeindevorstand. Lieberknecht. I Freibank: Maus »Sil zekochtm Kalbfleisch M 40 Pf. Äus dem KeicLe. Ausscheiden des Prinze» Johan« Georg au- dem Militärdienst. Gerüchtweise verlautet, Prinz Johann Georg von Sachsen werde am Geburtstage des Königs (25. Mai) aus dem Heere«oerbande der sächsischen Armee ausscheiden und sich ins Privatleben zurückziehen. Den „L. N N" wird hierzu aus Dresden geschrieben: Dieser Entschluß deS Prinzen verdient allerseits volle Anerkennung und Würdigung. In militärischen Kreisen wird man es sehr gut ver stehen, daß der Prinz, der im Range eines General majors seit dem 20. September 1904 den Posten eines Kommandeurs der 1. Jnfanterie-Brigade Nr. 45 bekleidet, nun fast am Ende der militärischen Lauf bahn nicht die Anschauung aufkommen lassen will, als beabsichtige er seinen Posten zukünftig nur noch «IS Sinekure zu betrachten, sondern daß er gewillt ist, durch sein Ausscheiden tüchtigen militärischen Hintermännern Gelegenheit zum Aufrücken zu geben. In diesem Verhalten deS Prinzen spiegelt sich ein so tiefes Verständnis der Dinge wider, wie man eS öfter und auch an anderen Stellen anzutreffen wünschen möchte. Außerdem wird man die Absicht deS Prinzen vollauf würdigen müssen, fernerhin nur seinen persönlichen Neigungen zu leben. Und dieser Entschluß wird hauptsächlich die künst lerischen und wissenschaftlichen Kreise mit besonderer Freude erfüllen. Betrachtete sich doch der Prinz schon von jeher als zu ihnen gehörig und widmete seine Zeit, sofern sie nicht durch militärische Obliegenheiten in Anspruch genommen war, mit Vorliebe diesen Zwecken. In Zukunft w rden daher Kunst und Wissenschaft in Dresden bezw. in ganz Sachsen an dem Prinzen und seiner auch in dieser Beziehung mit ihm vollkommen harmonierenden Ge- mahlin einen starken Schirmherr» besitzen; bringen beide dafür doch nicht allein eine besondere Lieb, und bemerkenswertes Verständnis, sondern auch weit reichere Mittel, als sonst ein Privatmann, mit." Au de« fächstsche« La«dtagswahle«. Die „vereinigten OrdnungSparteien" im 16. städtischen Wahlkreise (Werdan-Crimmitschau) haben den Bankier Händel in Crimmitschau als Kandidaten für die bevorstehende Landtagswahl auf gestellt. Der Wahlkreis war bisher durch Stadtrat Teichmann-Werdau vertreten, der aus Gesund heitsrücksichten ein Mandat nicht mehr anzunehmen gedachte. In einer in Dresden abgehaltenen Versamm lung von Vertrauensmännern der Mittelstand- Vereinigung aus vier Wahlkreisen, die Stellung zu den in den betr. Bezirken erforderlichen Neu wahlen nehmen sollte, beschäftigte man sich auch mit der Beamtenbesoldungsfrage; eine zu diesem Zwecke gewählte Redaktionskommission trat am 14. d. M. zusammen und setzte eine um- fangreiche öffentliche Kundgebung fest, der wir als wichtigsten Punkt folgendes entnehmen:, „Der gewerbliche Mittelstand, der die Bestrebungen! d S BeamtenmittelstandeS nach Beseitigung seiner. wirtschaftlichen Notlage als berechtigt anerkennt, ist der Ansicht, daß man nur dann vom Staate ver langen kann, höhere Ausgaben zu machen, wenn man ihm auch die erforderlichen Mittel zur Verfügung stellt. Um den Beamten zu zeigen, daß es der Mittelstandsvsreinigung Ernst ist, ihnen zu einer angemessenen Verbesserung ihrer Lage zu vu- helfen, erklärt sich die heutige VertrauenSmänner- Versammlung bereit, den Hauptoorstand der Mittel stands-Vereinigung zu ersuchen, dahin zu wirken, daß die in der M'ttelstandkvereinigung zusammen geschlossenen großen Berufsschichten, die unter dem jetzigen Steuerdrücke am meisten zu leiden haben, sich an der Agitation behufs Ermäßigung des Steuertarifs um 25 Prozent nicht be teiligen, damit Parteien und Regierung der Einwand genommen wird, man könne mit Rücksicht auf die mittelständischcn Steuerzahler in Stadt und Land die Beamtenforderungen nur in ganz be scheidenem Maße befriedigen." Die Erklärung schließt mit der Hoffnung, daß die Beamtenschaft im ganzen Lande nach dem Grundsatz handeln werde: Treue nm Treue! Wem galt der Schutz? Erft jetzt wird b.kannt, daß auf ein von Wies baden nach Frankfurt fahrendes Automobil zwischen Ehrenheim und Hattersheim ein Attentat verübt worden ist. ES ist auf da? Automobil ge- schoflen worden. Der Schuß ging durch das eine Fenster an den Köpfen der Insassen vorbei und drang durch da« andere Fenster durch. Die In sassen wurden nicht verletzt; doch macht die Affärr um deswillen Aufsehen, weil 10 Minuten später das Automobil deS KaiserSdie Strecke pas sierte. Der Frankfurter Automobilklub hat 100 M für die Ermittelung des Täters auSgesetzt. Zur Rege«te«wahl i« Braunschweig. Einem Vertreter der „Braunschw. N. N" ist von einer dem Herzog Johann Albrecht nahestehenden Seite erklärt morden, daß alle dessen Wahl entgegenstehenden sachlichen Schwierigkeiten beseitigt sind Der Regentschaftsrat hat nunmehr den Landtag zur Vornahm; der Wahl eines Regen- ten auf Montag, den 27. Mai einberufen. Deutschland u«d die Adrüstungssrage. Zum englischen Abrüstung-Vorschlag meldet d e „Köln.Ztg." in einem offiziösen Berliner Telegramm: In der ausländischen Presse begegnen wir vielfach Erörterungen über die Frage, welche Taktik Eng land nunmehr mit dem Abiüstungkvorschlag ver folgen werde. ES ist klar, daß Campbell-Banner- man nach der Entwicklung, welche die Angelegenheit genommen hat, sich von dem eigenen Vorschläge nicht mehr viel verspricht. ES ist auch verständlich, daß England sich nicht entschließen kann, ohne weiteres von dem Vorschläge zurÜckzutreten, den er einmal, wie eS geschehen ist, gemacht hat. Offen- kundig sind Hindernisse von deutscher, aber auch von anderer Seite gekommen. Die offene Haltung Deutschlands hat schließlich auch in England, zum mindesten an vielen Stellen, gerechte Würdi ¬ gung gefunden. Nichr berechtigt ist eS aber, wenn Bannerman in seiner letzten Rede ausführte, daß, wenn Deutschland nur einen einleitenden Schritt getan hätte, England ihm freundschaftlichst ohne jeden Hintergedanken entgegengekommen sein würde. Tatsächlich liegen die Dinge so, daß Eng land aus russische Einladung, die unter Bei fügung eines Programms erfolgte, mit einer An nahme, aber zugleich mit Aufstellung eines N ben- programms antwortete. Man kann nicht ersehen, wie Deutschland, nachdem England sein Vocgeh n ciugeleitet hatte, ihm seinerseits durch einleitende Schritte hätte cntzegenkommen können. Das wär nur möglich gewesen, wenn England nach Beilin von seinen Absichten Kenntnis gegeben hätte, wäh rend eS in der ganzen Frage mit Petersburg verhandelte, von wo auS Mitteilungen an die deutsche Regierung gingen. Dementsprechend konnten weitere deutsche Mitteilungen nur nach Petersburg gemacht werden. Wenn nach den einleitenden Schritten Vor verhandlungen zwischen Deutschland und England nicht stattgefunden haben, kann man dabei Deutsch land sicherlich keine Schuld beimessen. Graf PosadowSky über den Arbeiter mangel. DaS Londoner Blatt „Daily Mail" berichtet über eine Unterredung, die sein Berliner Korrespondent mit dem Grafen PosadowSky gehabt hat. Graf PosadowSky hat sich danach über Deutschlands Prosperität und industrielle Verhält nisse wie folgt ausgesprochen: Deutschland hat aufgehört, ein Exporteur von Menschenmaterial zu sein, eS hat sich im Gegenteil zu einem Importeur auf diesem Gebiete entwickelt, dessen Bedeutung von Tag zu Tag zunimmt. Deutschland befindet sich augenblicklich in einer derartigen Prosperität, daß die Industrie nicht nur mit einem Arbeitermangel, sondern auch mit einem Kohlenmangel zu kämpfen hat, weil eS den Zechen nicht möglich ist, so viel Arbeiter zu finden, um daS kolossale Bedürfnis der Industrie zu decken. Dieser Arbeitermangel hat die Fabrikanten und Landwirte gezwungen, Hilfskräfte aus dem Auslande zu holen; und so ist denn auch in der letzten Zeit ein ganz enormer Import von Russen, Polen, Ungarn, Italienern und auch Eng ländern notwendig gewesen. Da aber diese Leute zum größten Teil dem minderwertigen Arbeiterele- ment ihrer Heimat entstammen, haben sie eine Ar- beiterschaft von zweifelhaftem und gefährlichem Charakter in Deutschland eingeführt, die dem heimatlichen guten Arbeiter in keiner Weise eben bürtig ist. Wie gefährlich dieser Menschenimport sein kann, zeigt der jüngste Fall von Pocken in Metz, der direkt durch italienische Arbeiter eingeschleppt worden ist Auch für die Landwirtschaft ist die Ar beiterfrage jetzt viel wichtiger als die Preisfrage der Produkte. Die finanzielle Inanspruchnahme der Einzelftaaten. Der ReichShaushaltSetat für 1907, wie er am DienStag vom Reichstage verabschiedet ist, dürfte demnächst die Genehmigung des BundeS- rateS erhalten und danach zur Geltung gelangen. Der Prüfstein für die Güte des ReichshauShaltSetatS liegt in dem finanziellen Verhältnis der Einzel- st n o t e n zum Reiche Der ReichShaushaltSetat kennt bekanntlich kein Defizit, ob ein solches aber vorhanden wäre, wenn nicht die Einzelstaaten zur Deckung der durch Reichsmittel unausgeglichenen Ausgaben verpflichtet wären, darüber gibt ein Der- gleich der UeberweisungSsteuern mit den Matrikular- beiträgen Aufschluß. In dem von den verbündeten Regierungen voigelegten EtatSentwurfe betrug die Summe der Matrikularbeiträge 259,4 M ll M., die der U e b e r w e i s u n g S st e u e r n 202.4 Mill Mk. ES war also eine Spannung zu ungunsten der Emzclstaaten in Höhe von 57 Mill. Mk. vorhanden. Die Summe der Ueber weisungSsteuern ist in dem vom Reichstage geneh migten Etat richt geändert worden, dagegen sind die Matrikularbeiträge infolge der verschiedenen Er- änzungen auf 290,6 Mill. M gestiegen. Wenn nicht die Wirklichkeit Abweichungen gegenüber dem EratSsoU bringt, so würden demgemäß die Emzel- staateu für 1907 insgesamt rund 88 M llionen M. an daS Reich zu zahlen verpflichtet sein, also rund 64 Mill. M. mehr, als sie tragen zu wollen erklärt haben. Daß ein solcher Etat nicht als günstig bezeichnet werden darf, liegt klar auf der Hand. Neue Lohnbewegung der Bergarbeiter. In Witten haben Konfennzen von Vergarbeitervertretern deS Ruhrreviers statt gefunden, die sich gegen die Aufnahme einer Lohn- bewegung vor dcm Herbst auSspiachen, aber be schlossen, die drei Hauptverbände der Arbeiter de- RuhrbezirklS Ende Juli nach Bochum oder Witten einzuberufen, um ein gemeinsames Vorgehen für den Herbst zu beschließen. Die Forderung soll in einer Lohnerhöhung von 10 Prozent, für Ueber- stunden von 30 Prozent, und in der Herabsetzung der Schichtdauer bestehen. Der Kampf im Berliner Baugewerbe. Für die am Pstngstsonnabend einsetzende Aus- sperrung der Berliner Bauarbeiter sind von deren Organisationen bereits alle Vorbereitungen getroffen. So beschäftigten sich die Generalversammlungen des ZentraloerbandeS der Maurer und der Freien Der- einigung der Maurer mit dem AuSsperrungSbe- schluß der Unternehmer. D:e OrganisationSleituag und die VertrauenSmänneroersammlung empfahlen folgenden Beschluß zur Annahme. „1) Der AuS- sperrungStermin ist ruhig abzuwarten. 2) Bei den jenigen Arbeitgebern, die nur einen Teil der Leute auSsperren, haben sämtliche Maurer, einschließlich der Postengesellen die Arbeit niederzulegen. 3) Bei denj nigen Unternehmern, die sich an der AuSsper- rungnicht beteiligen,soll solangezu den aiten Beding ungen weitergearbeitet werden, bis in späteren Ver sammlungen andere Beschlüsse g'faßt werden. 4) Die weiterarbeitenden Mitglieder haben während der Aussperrung pro Tag einen Exlrabeitrag von einer Maik zu entrichten. 5) Die unverheirateten Maurer haben während der Aussperrung Berlin zu verlassen." Der Antrag wurde angenommen.
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