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Dresdner Nachrichten : 25.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192311259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19231125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19231125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1923
- Monat1923-11
- Tag1923-11-25
- Monat1923-11
- Jahr1923
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.11.1923
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GS. Fahrgang, SS« Sonnlag. 25. November 1923 Lr«»»,nschrM: «»chrichlea »r«.»«. Fernlprecher-Semmelnummer 2S2L1. «ur svr 4Ia<tzi,»i»r»«e: 20011. Gegründek 185« Bezugs-Gebühr »»mA./tt.di,«.,». I.t Billion M. Einzelnummer 200Milliarden M. Di» Anzei en werden nach cSqidmarli berechnel: die einlpaiilg« L> mm dreil» geil» Pie . auberhald Sachlens » Pi», gainiiiename gen und Sleliriiaeiuch« " dail l.i Pig-, audertzaiv M Psa., die 9» mm dreiie Aeti auiezeN« Iva Pia., i'chr v Psg. Aus«. Aulir. crg. Dvrausd«'<vh>. Anzeigen-Preise: audcrd. Sachlens N!0Psg. ofier.engedmi «chriMeNmu, m» ^euvineich»ft»l>»>« ».eienfte»»' S»,LS. »e»ch ». «erl.a,on vie»l» » »eichardl in Dr^a». Pestich»ch.^anU> 10«S »re,»»». «achdruch nur mii deullicher ouellenaniad» I.D.esdner Nachr.-» zulässig. — Unoeriangl« Schrsslftiicke werden nichi anidewadri. frSl^!!SOI-1 vi-sscisn-^. 24 Wslssntisusslp. 24 krunert-fliigel uin! pisiivs ' »us unsersr Dwsigknvelk UolisnttgsOrgscislLelt ersten Lenges in mittlerer s^reislege — Sequsrne ^slilv/sise ^ÖI^lSO^-1 Orsscisri-/^. 24 Wsissnlisusslr. 24 Ae Wege zur Neubildung des Reichskabiuetts Abneigung -er Parielen gegen Derlegenyeikslöinngen — Die bisherigen Koalitionen haben abgewiriichafiei — Wachsende Neigung -» Neuwahlen — Das französische Abkommen mit -er Ruhr-Industrie — Ludwigshasen unter -er Herrschaft -er Separatisten. Die Kabinettsbildung wir- längere Zeit beanspruchen. Rntlostgreit der Parteien. — Angeblich schwere Hindernisse einer bürgerlichen Koalition. ILra-tmeldun,, unirer Berliner Schristleiiunr.i Berlin, 21. Nov. In der Berliner politischen Welt hat cs immerhin ctniges Aufsehen erregt, da» sich Dr. Strcse- niann, der sciiicn »crtroutcn Freuiiden gegenüber iimiicr betont Halle, das, er gewillt sci, auch untcr den schivlerigsten Umstünden das Steuer des Reiches in der Hand vchalien zn wollen, sich selbst dadurch aus,ic^eben hat. das; er den Ve» trauensantrag einbringen lies«, der ihn z» Falt brachte. Lr. Stresemann halte die Absicht, die er >a auch dnrchgcjnhrt hat, völlige Klarheit zwischen sich und dein Parlament zu «hassen. Er hatte allerdings zuvor ganz nachdriictlich den Reichbpräsideittcn ans die unumgängliche Nvtivcnoigkeit der N c t ch s t a g s a » f l ö s» n g hin,ieivtesen. Dieser aber ivoltte sich nicht der Gefahr aussctzc», durch die Beseitigung des parla mentarischen Systems vvn seinen ,freunden ansgegeben zu werden, und schlug daher Tr. Scrcsemann die rkvlluiacht zur Parlamrntsauslösung ab. Diele Verweigerung ries bei Dr. Stresemann eine gewisse Bcrbittcrnng hervor, und rr war »UN entschlossen, da er sich über die Ablehnung des vvn ihm veranlasitcn Bcrtraucnsantrags letner ränschnng mehr hingab, sein Stint dem Reichspräsidenten wieder zur Ver fügung zu stellen, linier den Freunden ^tresemanns Hai die Haltung des Reichspräsidenten verärgert. Man machte ihm den Borwurs, das, er die Rücksicht a»? seine Partei der Rücksicht aus die Entsstzüssc, die die Lage ersorderie, voran- gcsteüt habe. Immeihin scheint cs, als ob die Frage einer Parlanientsauslösiing nicht ganz in den Hintergrund getreten Ist. Sie wird vermutlich allnellcr werden, wenn die kabinctts- btldungsverknclic mit Bk i st c r f o l g enden, oder wenn ein Kabinett zustande kommt, das bei der Stellung der Ver trauensfrage durchsällt. Anzeichen dafür, das, in Kürze die Kabinettsnenbildung dnrchgcsührt sein könnte, zeigen sich bis setzt noch nicht. Die vollkommene Ratlosigkeit, die im Parlament schon vor der gestrigen Entscheidung herrschte, hat sich keineswegs noch behoben. Eine parlamentarische Lösung scheint im Augen blick schwer möglich. Die beiden Kombinationen, eines Wieder auflebens der Wiribschcn Koalition aus Zentrum, Demo kraten und Sozialdemokraten, oder einer Koalition der blirgerlickl^n Parteien von den Deutichnationalen bis zn den Demokraten, begegnen schweren Hindernissen. Für eine bürgcrlickle Koalition unter Führung der Dentschnatio- aale» scheinen sich Zentrum und Demokraten nicht entschlirken -» können. Den Demokraten erscheine eine dentsch- nationale Kanzlers chast untragbar, und auch bei einem Teil der Vollspartei, die in einer solchen Koalition ein« Mittelstellung cinnchmen würde, lehnt man es ab. nach dem Sturze Strrscmanns ein anderes Mitglied als Kanzler zu prälcntiercu. ES wird versucht, diese Kombination da durch möglicher zu machen, das, man politisch nicht bervvr- aetrctene Leute präsentiert. So wird vor allem der bisherige Innenminister Tr. Jarres genannt, der der Deutsche» Bolk-parte! nahcstcht. Man ergeht sich eifrig im Nennen von Namen, die für die Kanzlerschaft i» Frage kommen könnten, nnd führt anher dem wllrttembergischen Staatspräsidenten Tr. v. Hieber, der aber nicht den Ehrgeiz besitzt, sein Amt mit dem Kanzlerscsscl zu vertauschen, den Zenlrumsabgcordlictcn Stegcrwalü und sogar den gegenwärtigen Neichsirehrmincster Gestlcr an. Die Wirthsche Koalition ans Zentrum. Demokraten »nd Sozialdemokraten lässt sich schwerlich wirderhcrstcllen. da im Zentrum selbst in tüngster Zeit Tendenzen erstarkt sind, die ein Zusammenarbeiten mit den Sozialdemokraten strikte ablehnen. Jcdcnsalls zeigt sich mit zunehmender Schärsc, dah aus dem Parlament selbst kaum eine Lösung der Krise kommen wird. Im Reichstag traten heute mittag die Fraktionen der Sozialdemokraten, des Zentrums, der Volkspartei und der Bäurischen VolkSpartei zusammen, um den Bericht ihrer Führer über die Besprechungen beim Reichspräsidenten cnt- gcgcnzunehmen. Im allgemeinen kommt auch in de« Fraktionen zum Ansdruck, das, Gelcgenhcitslüsnngen der Krise ansienpolitisch unter Umstünden verhängnisvoll sein könnten. Anch ansienpolitisch wäre cs schliesilich das richtigste, das deutsche Volk durch Neuwahlen um seine wahre Meinung 4» befrage». Der Eindruck in Paris. WarlS, 24. Nov. Der Sturz Stresemanns ist für die Pariser Blätter das graste Ereignis, hinter das die gestrige kammerdebatto, die Unterzeichnung des Abkommens «lt Ltlnncs «nd die Verhandlungen der Opposition znrück» trete«. In den meisten Kommentaren wird ganz im Gegen- satz zu den englischen Stimmen gesagt, hast Stresemann nicht m«Rtt» seiner Suhenvolttik gestürzt worden sei. sonder« wegen der innerpvlitischen Schwierigkeiten. Tie gleichen Blätter behaupten, das, die Frage des Nachfolgers für daS Ausland nur wenig Bedeutung habe, da bei dem gegenwärtigen Regime in Deutschland keine parlamentarische Negierung wirkliche Macht auöübcu könne. Der Slurz des Kabinetts Stresemann im Arleil Ser Presse. Die Berliner Presse stimmt in ihrer Beurteilung des Rücktritts des Kabinetts Stresemann ohne Unterschied der Partei darin überein, das, die Demission angesichts der ge samten politischen Lage unvermeidlich geworden war. Soweit cs sich um die Neubildung der Negierung handelt, ist be merkenswert. das, auch aus demokratischer Seite die Not wendigtcit, nunmehr die Dcutschnativiialen mttheranznziehen, erkannt und betont wird. Wir heben folgende Stimmen hervor: Tie „Deutsche Tagcszt g." führt ans, das, Streik- mann, io sehr er sich auch dagegen nachiräglich zu wehren suche, ein Opfer einer nach allen Seiten hin ans Illusionen eingestellten Politik geworden sei: Mustvnen'Wügcnübcr Frankreich wie der innere» Politik, vor allem hinsichtlich der Möglichkeit, mit der „rosten Koalition eine frnchiüare Politik zu ireiben: Illusionen nnmenilich anch hinsichtlich des Bertrancns zu seiner Person, das welle kreise, selbst im eigenen Parleilagcr, schon längst verloren hatten. Die „K r e u z z t g." meint, das, die graste Koalition Strese- inanns Stolz »nd Verhängnis gewesen sei. Sein Optimis mus, der ihn über den jede Gemeinschast sprengenden Charak ter der Sozialdemokratie hinwcgtänschie, habe ihn im Kampfe gegen den Zusammenbruch seiner eigenen Anschaunngen in die Rolle des Verteidigers eines Snstciiis gezwängt, das seine Partei »itter seiner Führung mit allen Waffen bekämpfte, als es Verfassung wurde. Der neue Weg müsse, wenn nicht durch daS Parlament, dann über das Parlament, ins besondere über den Reichstag veni Jahre >920. hinaus führen. Die „Deutsche Ztg." schreibt: ES sei wahr, das, die Regierung Stresemann der letzte Versuch war, durch Znsam- mcnscissnng einander widersprechender Parteien eine starke Negierung zu bilde». Der Versuch sei aber missglückt, weil aus Widersprüchen durch reine Addition allein eine Einheit niemals zu schassen sei. In diesem unmöglichen Reichstage gäbe cs keine Mehrheit und keine Führerpersüiilichketten mehr, unter die die anderen sich zu beugen bereit wären. Ob setz! oder in zwei Wochen, sclilicstlich müsse der Reichs präsident dazu kommen, demjenigen, der jetzt schon die mili tärische Besehlsgewalt und die gesamte vollziehende Gewalt im Reiche und in den Ländern in seiner Hand vereinige, die gesetzgebende Gewalt zn übertragen. Mit unheimlicher Folgerichtigkeit entwickle sich auch bei unS wie in allen anderen Nationen ans dem Ehavs der Revolution die un bedingte Notwendigkeit der Diktatur. Die demokratische „Voss. Ztg." beschäftigt sich eingehend mit den vielen Kombinationen, die sich mit der Bildung der neuen Regierung befassen, und kommt zn dem Schlug, das,, wenn die Sozialdemokratie nicht gewillt sei. aus ihrer Politik die Konseguenz zn ziehe» nnd veraiitwortuiigSbewustt die Bil dung der neue» Regierung zu übernehme», der Reichs präsident folgerichtig die Dcutschnationale Volkspartei er suchen mutzte, ihm einen geeigneten NcichSkanzlcrkandidctteir vorzuschlagen, den er dann mit der Bildung des neuen Kabinetts z» betrauen hätte. DaS gleichfalls demokratische „Berl. Ta ge bl." hält eö für das beste, das, diese Krise diesen AuSgang genommen habe. Wäre Stresemann nicht gestürzt worden, so halte letzten Endes seine Regierung nicht die Autorität nach austen »nd innen ausbringcn können, da weite parlamentarische Schichten ihr das Vertrauen verweigert hätte». Der „Vorwärts" sieht in dem Sturz des dritten Kabi netts Stresemann ein Ereignis, das schon seit Wochen unver meidlich erschien. Stresemann sei daran gescheitert, dah seine staatSmännische Einsicht mit seiner grasten Rednergabe nicht gleichen Schritt hielt. Die Bildung der neuen Regierung stelle namciitlich den Reichspräsidenten vor eine auster- ordentlich schwere Ausgabe. Tie Sozialdemokratie habe sich in ihren, ganzen bisherigen Verhallen vvn der Ericnncnis leiten lasse», das, die Erhaltung des parlamentarischen Silsteins eine Notwendigkeit sei, und das, sein Verfall der Willkürgewalt eines alten oder neuen Herrentums Tür und Tor öffne. Die Sozialdemokratische Partei werde auch svrtfahrcn, mit den Mitteln, die ihr am meisten zweckentsprechend scheine», die R c ch t S c n i w i ck l n n g in der Politik, die Auf lösung der republikanischen demvkralischen SlaatSverfassung und die Tyrannei der kapitalistische» Wirtschaslsdiktatur z» bekämpfen. Verlängerung des deutsch-spanischen Handelsabkommens Berlin. 28. Nav. Tie am 80. November 1928 ablauscndc Gültigkeitsdauer des deutsch spanische» vorläufigen H a n d c l s ü b e r c i n k o »i m c n ö ist bis zum 8l. Mai 1924 einschliestlich verlängert worden. kW. T.B.1 I Hall» llwtUrl»: 4200 wllüirä«- > Keriniler mit den Gvldmarlipreisen! Das, wir bei dem Ucbcrgang zu stabilen WährungSvc» hältnisse» durch eine Periode drückendster Teuerung hindurch müssen, ist eine Tatsache, die man in allen Ländern in ahn licher Lage beobachten konnte. Aber niemals rechtfertigt diese Erscheinung ein Preisniveau, wie wir es gegenwärtig haben, niemals darf das Tempo des Anstieges der Teuerungswelle in dem Maste wcitergehcn, wie das seit dem Oktober bei uns der Fall ist. Vielmehr werden wir freiwillig alle Hebel in Bewegung setzen müssen, um zu einem Abbau der Preise zu kommen, oder die Notwendigkeiten der Volkswirtschaft werden uns durch die ausländische Konkurrenz, durch Stocken der deutschen Wirtschaft und durch eine zu vermeidende noch schwerere Wirtschaftskrise, als die gegenwärtige, dazu zwin gen. den Luxus von Goldmarkpreiscn, die weit über dem Wcltmarktnivcnn liegen, aufzugebcn. Deutschland liegt nicht austcrhalb der Welt. Es ist durch unendlich viele Fäden mii der Weltwirtschaft verbunden, und die Bevölkerung kann aus die Dauer nicht deutsche Waren kaufen, wenn ausländische so viel billiger tnS Land kommen. Wir haben noch im Oktober Goldmarkprcise gehabt, die sich in erfreulicher Nähe des Friedensiilveaus hielten. Tie kurzsichtige Devisenpolitik der Regierung aber gab den Anstos; zu einem Hochgchcn der Preise, das so lange eine gewisse Berechtigung hatte, als der AuS- lnndSkurS daS Zehn- und Zwanzigsachc des Tcvisenzmangs- kurses in Deutschland betrug, daS aber in dem Maste schäd lich und ungesund wurde, als der deutsche Devisenkurs immer mehr dem AnslanksknrS angegltchen wurde, ohne dast sich bei uns die ger.agstc Preiserleichtcrung bemerkbar machte. Der erhöhte GoldincirkkurS wurde mit Befriedigung ausgenommen, aber die Goldmarkpreise fielen nicht nur nicht, sic setzten viel mehr ihren Höhenflug unbeirrt fort. Und wenn wir heute bereits die Kosten unserer Lebenshaltung aus das Zwei- bis Zweineinhalbfache der Vorkriegszeit hinausgeschraubt sehen, wenn wir Textilwaren mit dem Treisachen, Fleisch sogar mit de», Dreieinhalb- bis Vierfachen der Friedenspreise bezahlen müssen, so ist es klar, dast sich solche Preise nicht ohne kritische Zuspitzung gegenüber einer Auslandskonkurrenz halten lassen, die trotz internationaler Goldcnlwcrluiig nur den anderthalb fachen Friedenspreis kennt. Heute noch ist die schwere Krise zn vermeiden, wenn die Forderung: „Herunter mit den Goldpreisen!" zur allgemeinen Losung dcS deutschen Volles, der deutschen Wirtschaft und der Negierung wird: denn mir staben vorläufig nur ein übcrinästig hohes Preisniveau, wir haben aber noch einen allgemeinen Lvhnstand, der. selbst wo bereits Goldlöhnc festgelcgt sind, selten 89 Prozent des Fricdenslvhiics, nie aber den Fricdenslvhn selbst über schreitet. Wenn aber erst einmal die Goldlöhnc sich der all gemeinen Teuerung angepastt haben, so leuchtet cs ohne weiteres ein, das, dann ein Abbau der ungesunden und auf die Dauer unmöglichen Goldmarkprcise ungleich schmieriger und krisciihaficr werden must. Dazu kommt noch die ungeheure Gefahr, das, daS Hochtrcibcn der Goldmarkpreise das Ver trauen zur Wertbeständigkcit der neuen Zahlungsmittel unter gräbt und damit dem deutschen Wiederaufbau die unbcdinat notwendige Grundlage entzieht. Wenn im Oktober die Haus frau für eine Goldmnrk noch zwei Brote, noch fast ein Pfund Fletsch kausen konnte, heute aber nur ein Brot und 14 Pfund Fleisch, so wird der an sich ungerechtfertigte Eindruck vor herrschend. daß auch daS wertbeständige Geld alles andere als wertbeständig ist, dost auch daS so sehnlich erwartete neue Geld denselben Weg geht, den die unselige Papicrmark genommen hat. Wir sind auf und daran, daS neue Geld ohne Grund von der Warenteile her zu untergraben. Niemand wird verkennen, dast heute durch Inflation?- steuern wie die Umsatzsteuer, durch die Unproduktivität der Wirtschaft nnd auch durch die inlcrnarionnle Geldentwertung, die sich allerdings durchaus nicht voll im deutschen Preis niveau ausznivtrkcn braucht, ein gewisses Ueberschreiten der Friedenspreise kaum zu umgehen sein wird. Die Hauptquclle aller PrciSausschreitungen aber ist das Entwert» ngS- rist ko, das in alle deutschen Preise einkalkuliert, das nie fest zu umgrenze» ist und das dadurch jeder ungesunden Preis bildung Tor nnd Tür öffnet. ES mit schärfster Handhabung der Wuchcrbestimmungcn zu bekämpfen, wie cö NeichSmirt. schafts- und ReichSernährungsministcr empfehlen, oder gar durch Bemühungen der MilitärbcschlShabcr, ist vordcrhan- cin aussichtsloses Bemühen. Solange der Händler gezwungen wird, die in ihrem Werte ständig schwankende Mark in jeder Menge in Zahlung zu nehmen, er sie aber bet seinen Ein käufen, besonders an Lebensmitteln und Textilwaren, übe» Haupt nicht in Zahlung geben kann oder sie nur zu dem Kurse gutgeschrirben bekommt, der am Tage nach Eingang de? Geldes beim Grobhändler gilt, solange wird der Händler nicht ans «inen Sntwertu«-S,«schla» verzichten, dar ch«
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