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Dresdner Nachrichten : 27.02.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186002275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18600227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18600227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1860
- Monat1860-02
- Tag1860-02-27
- Monat1860-02
- Jahr1860
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.02.1860
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ftr Unterhaltung und Geschäftsverkehr. (Gönnt. bi» 2 U ) angenommen Lurch die Kgl. Post vivctUjLhrltch Mitredactmr: Theodor DroSisch. t« ^ . in der Expedition: Johanne«»All«t u. WaisenhauSstr. 6. r»»gr. M58. Montag, den 27. Februar 188«. Dresden, dm 27. Februar. — Oeffentlichr Gerichtsverhandlungen' Unter den Einsprüchen des vorigen Freitags erschien zuerst rin zwischen dem Maschinenbauer Herrn Rost (obere Vor- werksstr. 1. und dessen Abmiether dem Herrn Eißengie- ßereibesitzer WachSmuth entstandener Privatstreit. Letzterer hatte jenen bei einem Wortwechsel, der über Miethver- hältnisse sich «ntsponnen Redensarten angehängt, dir man nicht abschriftlich an den Spiegel zu stecken pflegt, auch später an denselben ein Schreiben gerichtet, in welchem mannichsache Beschimpfungen und Verhöhnungen enthal ten waren. Auf von Herrn Rost erhobene Klage war er daher wegen Beleidigung zu 10 Lhlr. Strafe verurtheilt worden. Herrn Rost war aber diese Strafe nicht hoch genug gewesen, und er erhob Einspruch. Da» Bezirks gericht sprach jedoch die Bestätigung de» erstinstanzlichen UrtheilS aus, und Herr Rost hat nun das Vergnügen, auch noch dir Kosten für den erfolglos erhobenen Ein spruch zu bezahlen. — Der zweite Einspruch betraf eine Keilerei, die zwischen den Wirthschaftsbesitzern Krause und KrLnert in Drüben sich entspannen hatte, als der erste« den letzteren wegen Begehung eines WegeS pfänden wollte, der durch sein Besitzthum führte. Da sich ergab, daß Kröne« zuerst auSgrschlagen hatte, so war die Sache als ein Act der Widersetzlichkeit gegen erlaubte Selbsthilfe de- trachtet und er vom Gerichtsamt Döhlen zu 14 Lagen Aefängniß verurtheilt worden. Krönert erhob jedoch da gegen Einspruch, indem ihm der Beweis gelang, daß je ner Weg seit Menschengedenken von Andern benutzt wor den, mithin ein Verjährungsrecht eingetreten sei. Hier durch erledigte sich dir Anklage der Widrrsetzung gegen' er laubte Selbsthilfe, und Krönert wurde nun wegen tät licher Beleidigung zu 7 Lhlr. Geldbuße verurtheilt, mußte aber freilich die Kosten de» ergriffenen Rechtsmittels be zahlen. — Im dritten Einspruch figurirte abermals die hoff nungsvolle Dresdner Pflanze, der 16jähr. L. W. Neumann, der schon 8mal wegen Diebstahl in Untersuchung gewesen war, und bereits vorm Jahre gerade an demselben 24. Februar, seinem Geburtstage, mit seinen DiebSkumpanen Steuer und Siemang, in deren Gemeinschaft er «ine Art von Bande gebildet hatte, in öffentlicher Sitzung seiner Jugend wegen blo» mit 9 Wochen Grfängniß bestraft wurde. Er hatte am 29. Decbr. v. I. auf öffentlicher Straße einem Dienstmädchen ein Portemonnaie aus der Lasche zu ziehen versucht, war aber dabei attrapirt und von erster Instanz darauf abermals mit 4 Wochen Ge- fängniß bestraft worden. Dergleichen Gesellschaft, die nichts zu verlieren hat, ergreift bekanntlich allemal jda» Rechtsmittel deS Einspruchs, eS mag nun etwas helfen oder nicht; indeß trat Neumann mit der Behauptung auf, er sei bloS .zufällig- und aus Versehen in des Mädchens Kleidtasche gekommen. Herr Staatsanwalt Held erwähnte, wie eS eine eigenthümliche Laune des Schicksal» sei, daß er Neumannen alle Jahre zu seinem Geburtstage gratuli- «n müsse, und beantragte Bestätigung deS erstinstanzlichen Erkenntnisses, da eS doch allzuviel verlangt sei, glauben zu sollen, eS sei dieß durch Zufall geschehen, wenn ein so ge- wrrbmäßiger Spitzbube, wie Neumann, in andrer Leuten Laschen herumspatzirre. Die Bestätigung erfolgt« auch. — Di« von der .Dr. Lh.-Ztg." gebrachte Notiz, daß die italienische Operngesellschaft hier sechs Vorstellungen geben werde, beruhte auf der Lhatsache, daß die von Lor- rini gestellten Bedingungen (für 6 Vorstellungen in 12 Tagen de» Monat» April 4400 Lhlr.) mit der hohen General-Direktion vereinbart Und Allerhöchsten OrteS be reits genehmigt waren. Neuerdings und zwar vor Ab schluß des ContracteS steigerte Lorrini seine Forderuyg wie derum um 400 Lhlr., welcher Inkonsequenz wegen di« Unterhandlung vorläufig ruht. — Das Gastspiel deS Frl. Friederike Goßmann wird erst im Juni stattfindrn, in demselben Monat wird auch Frau Meyer-Dustmann von Wien gastiren. — Frl. Schramm vom zweiten Theater, dir längere Zeit gefährlich an der Unterleibsentzündung erkrankt war, tritt heute zum ersten Male wieder in dek.Mehlmtsser- Prpi" auf die bis jetzt nur zweimal gegeben wurde und daher gewiß ein zahlreiches Publikum versammeln wird. —IX. Neulich war in diesen Blättern von den Nach- und Bortheilen dir Red«, welch« die Schaustellungen der Werthpapiere an den Fenstern de« Banquier» haben. In diesen Lagen wurde ein Bortheil einem hiesigen Rechen lehrer klar. Er hatte seinen Schülern den Begriff „Staat» papirr" zu erläutern; und schoy sich bekümmernd, daß «, nicht im Stande sei, ihnen rin solches oder einige vorzu legen, wodurch sich die Sache am leichtesten gemacht hätte, vernahm er zu seiner Freud«, daß die Burschen an jenen lockenden Fenstern schon die nöthigen Börstudiff^,gemacht, und bereit» ganz prächtige.Anschauungen- gewonntn hat ten. Allemal gut, wenn'S etwas zu sehen zieht. Je öf-
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