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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.11.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19321124013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932112401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932112401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-11
- Tag1932-11-24
- Monat1932-11
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.11.1932
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v»«mr«av, 24. «»vrmbrr n rii Hitler empfiehlt ein WiWialkabinelt Ablehnung »es varlanientarMen Weges auf baS gestrige Schreiben n I»i,o 26,»75 26,125 n »oo.a Livirl» 8eNIuS 58,1» 25 25 25,es .0 8 ,9 o »99,9 172.0 o o o o o o o 11 o o re.o sr,o 8 0 daß eine Persönlichkeit die gegen die Sozial scharf eingestellt ist, als Selbst wenn Zentrum 5 5 0 0 o u o o o d o o d o o o o o o o »1,5 irr.» »2,5 n u o » k! « u RetchSpräsibenten- spätcr mit folgender amt» ", 8. >k. II. d 0 0 O dkl O dö O dv 0 22 II. 75.» n 0 o a o a o o u u a o c> o n o o a n o a u o n o u u o 5 20.75 72.5 5»,9 75,0 61,5 »7,25 127.0 105.0 67,0 »Z,9 42.5 »rrhumiattfli Nachrlchlrn Die«den gernIprecher-Lammelnummeri »5241 Nur IN, N-ck»a«!prLche! Nr. »0011 EchrilUeNun, u. H-upIgelckiLIuNrlle! Lre4drn - «. 1. Marlenftro»« »6/1» »9,9 24,0 9,9 198.9 6.0 »6,9 22.21 55,75 »8,7, 119.9 27.5 16,0 24,0 20,0 29,9 »2.0 17,0 »ruck u. AeNag! Sleplch » Nelck>«d», Drelden. PoUcheck-Kto. 10«S Lrelden Nachdruck nur mit deutl-Quellenangaie <»re«dn. Nachr.l «ulllllg. Unverlangte Echliststück« «erde« nicht aulbewrchrt 29,0 24.0 1.65 115.0 »0.0 21,0 1V.5 59.5 »2,0 9,0 49.0 29,0 19,25 2,1 1»7,9 22<>.5 dir 27,25 20,0 99,9 »8,0 7.0 24.5 21.5 LZ,0 »5.0 4,25 129,0 aoking 6M7 72,1 »7.5 120,75 0 O U O O 0 0 <1 5 dO Gin zweckloser Gmschüchterunssversuch ES ist ab und zu gut, einen Blick auf den Marxismus zu werfen. Wenn er auch aus absehbare Zeit von sedem Einfluß in Reich und Ländern auSgeschaltet ist, so ist eS bei seiner ziffernmäßigen Stärke doch wichtig, seine politische Taktik und Strategie genau zu beachten, damit rechtzeitig von nationaler Seite die Massnahmen getroffen werben, die erforderlich sind, um ihn in seiner gegenwärtigen Etnsluß- losigkeit zu erhalten. Als das Kabinett v. Pap en zurück trat. hat namentlich die Sozialdemokratie ein Triumph geheul angcstimmt, das in recht seltsamem Gegensatz zu den realen Tatsachen stand. Man tat durch mehrere Tage in sämtlichen Parteibüros und Ncbaktionsstuben so, als sei eS den zähen Angriffen der Sozialdemokratie zu verdanken, dast bas „Kabinett der Barone" habe weichen müssen. Je doch übersah man mit erhabener Grosszügigkeit zunächst völlig die Folgen, die sttr die Sozialdemokratie alles andere als erfreulich lein muhten. Denn welches auch das Er gebnis der NcgicrnngSverhandlnngen sein mag. das eine steht setzt schon unverrückbar fest, das Staatsruder ergreifen wird, demokratte bestimmt nicht weniger der zurttckgetretenc Reichskanzler. und Bayrische Bolkspartct ihren sozialdemokratischen Freunden in dieser Hinsicht eine gewisse Hilssstellung zu leisten bereit sein sollten, so würde das nur zur Folge haben, die Harzburger Front, die erfreulicherweise heute wieder in allen nationalen Gliederungen als das wertvollste In strument nattonalpolttischen Machtwillens anerkannt wird, um so sicherer zum allein entscheidenden Faktor in Deutsch land zu machen. ES könnte also leicht ein Bärendienst sein, den das Zentrum seinen marxistischen Freunden erweisen würbe. Einmal würbe das Zentrum sich selbst entmachten, wenn es jetzt noch mit der Sozialdemokratie liebäugeln wollte. Zum anderen aber würde die Sozialdemokratie unter einem Präsidialkabinett, das sich auf die Harzburger Front stützt, sicher weit schlechtere Geschäfte als etwa unter einer parlamentarische» NcchtSkoalitio» machen, zu der baS Zentrum nötig ist, schlechtere Geschäfte auch als unter der zurtickgetretenen Negierung Papcn. Die Freude der Sozialdemokratie über den Abgang Papenö war bemgemäst auch nur von kurzer Dauer. Heute verrät der an kommunistische Winkclblätter erinnernde Ton der sozialdemokratischen Kommentare zu den Berliner Re- gterungSverhanblungen bereits das deutliche Bestreben, die aufkommenbe Angst und Sorge recht laut zu überschreien. Man kann nicht mehr leugnen, das, man auSgeschaltet ist und ausgeschaltet bleiben wird, ja, dast die politische Nolle der Sozialdemokratie auf noch gar nicht absehbare Zeit vor bei ist. Welch eine Wendung innerhalb von vierzehn Jahren! Nachdem der damalige Reichskanzler Prinz Max von Baden am v. November das NeichSkanzleramt dem Vor sitzenden der SPD. Ebert übertragen und dieser aus drei Mitgliedern seiner Partei und drei Unabhängigen seine Regierung, den Rat der VolkSbeaustragtcn, gebildet hatte, war unleugbar der volle Besitz der staatlichen Macht der Sozialdemokratie zugcfallen. Wer die ersten Ausrufe der neuen Machthaber von damals heute wieder liest: „Seit dem 0. November ist Deutschland sozialistische Republik.. Grund lage dieser Negierung ist. dab die gesamte gesetzgebende, aussührende. verwaltende und richterliche Gewalt auSschlteb- lich in den Händen der Vertreter der Arbeiter und Soldaten ruht!" und damit die Ergebnisse der Entwicklung bis zur heutigen völligen Machtlosigkeit der SPD. verfolgt, der kann verstehen, dab die Führer gegenwärtig sich um die Be schwichtigung ihrer revoltierenden Anhänger mit Leibes kräften bemühen müssen. ES wirkt geradezu belustigend, wenn jetzt die sozialdemokratischen Führer ihren Anhängern immer wieder, wenige Tage nach dem Rücktritt PapenS, die beschwörende Versicherung geben, dah die Sozialdemo kratie wiederkchrcn werbe, dab die Staatsposten wieder eingenommen und der sozialistische ZukunstSstaat schließlich doch noch entstehen werde. Aber alle noch so zuversichtlich klingenden Worte und selbst das Wiederaufleben radikaler, aus dem kommunistischen Wortschatz stammender Phrasen vermögen die Unzufriedenheit der bretteren Wählermasien nicht zu betäuben. Seit dem Sturze Brünings vor einem halben Jahr steht die Süzialdemokratte in heftigster Opposition, die von jeher ihr Gesundbrunnen mar. Diesmal verfängt der Erholungsurlaub nicht mehr. Die Sozialdemokratie geht von Wahl zu Wahl zurück. Sogar bei unseren säch sischen Gemetndewahlen und bet den Lübecker Bttrgerwahlen hatte die Partei gegenüber der NeichStagSwahl neue Ver luste zu verzeichnen, die sogar über den Rückgang der Wahlbeteiligung htnauSgtngen. ES ist ein schlechter Trost, wenn die Sozialdemokraten jetzt nachträglich feststellen, baß ihre Verlust« keine Schwächung des Gesamt marxismus bedeuten, weil die Kommunisten ja baS ge wonnen hätten, was Ne einbttbten. Auch die Taktik, die die SPD im Gefolge dieses AbgleitenS ihrer Wähler einschlägt, scheint ihr selbst nicht zu bekommen. Je mehr sich ihre Wählerschaft radikalisierte, um so radikaler wurde auch die «»rache der Parteiführung. Man hat die Parole der Aom» 24,0 9,0 10»,0 6.0 »6.5 2». 11 56.25 »0.5 129,0 27,5 16.0 22,6 20,0 nationalen utsStre 0i,< 1»m- »Nck '/. ", 2». 12 »1.75 ,ett . 9.32 . v, 32 . 1.37 . r. 32 Gegrun-et 18S6 v«,«s»9»6a-r »u IlgNch,«N«l-Nger gusteNuna monaMq 9.19 «r. kebisamrvlch 79 Vf,, ftu »kä-er- l»hn), durch Voftdqug 9.»N Mk. elnlchlltbllch 56 Vs». Vsstsedlchr (ohne Voftiuftellun^gebLdr) dri 7 mal «dchniNIchem verland. Mn-elnmnmer 29 Pfg„ außerhalt Sachlen» 19 Vs^ «nielgenpreye: »le einspattt,« 99 mm breNe gell« 9» Psg-, für aulwlrl» 49 Vs»., dl« 89 mm »rette NeNameielle 999 vfg., mißerdal» »59 Psg. adj. Krllenablchlag ». Tarif, gamlllenanjeigen und Slellengefuch« ohne Nadalt 25 Vs», autzechal» »5 vl». vllerlengebühr »9 VI» «ulwirtlge «ustrLge »egen voraulbeiahlung. 22 12 199^9 265,9 45,9 19,5 49,9 94.0 22,9 dll 22. 14. 15. 12. 19. 37 12. 7. 37 1. 7. 37 IS. 4. 37 19. 19. 31 IS. 4. 37 2. S. 37 1. S. 37 24. 6. 32 29. 19. 32 4. 4.37 4. 3.32 1. 0. 32 22. 1. 37 24. 19. 37 17. 19. 32 25. S. 32 24 6. 32 Parteien sich zu einer Mehrheit für dieses Programm zn- sammensinden, so soll Hindenburg dann die Durch- sührungdes Programms mit seiner präsidialen Autorität decken. Treffen diese Mitteilungen zu, dann liefe der Hitler- sche Gegenvorschlag praktisch daraus hinaus, der Reichspräsident möge den Führer der NSDAP, znm Chef eines von seinem Vertraue« getragene« durchgreifenden Präfldtalkabiuetts er«e««e«. Es scheint jedoch nicht, dab der Reichspräsident diesen Weg einzuschlagen wünscht, zumal er wiederholt wohl auch den Führer der NSDAP, hat willen lallen, daß eS nicht in der Linie seiner Absichten liege, ein eventuell notwendig werben des Präsidialkabinett in die Hände irgendeines Partei führers zu legen. StimmungSmäßig ist zu sagen, dab die Aussichten für eine Einigung zur Zett pessimistischer denn je beurteilt werden. Es gibt Kreise, die der Meinung sind, dab die dreitägigen Bemühungen, über Hitler eine nationale Konzentration nach den Wünschen des Reichs präsidenten herbeiznführen, bereits jetzt als gescheitert angesehen werben müssten. Verstärkt wird dieser Eindruck noch dadurch, dab man offensichtlich seitens des Reichs präsidenten nicht den Wunsch hat, den Briefwechsel der letzten Tage noch weiter sortzusetzen. Auch geht aus der amtlichen Mitteilung hervor, dass man im Reichspräsidenten- palaiS Hitlers Schreiben als Absage im Hinblick auf den gegebenen Auftrag betrachtet. Damit ist -ie Entscheidung wieder i« die Hände d«S Reichspräsident«« gelegt, und man erwartet eine abschließende Stellungnahme zur ersten Phase der Regierungskrise möglicherweise bereits in den DonnerStagvormittaastunben, wobei «S nicht ausge schlossen scheint, daß Hindenburg, zum mindesten Meißner, noch eine persönliche Rücksprache mit Hitler haben wird. Grgebenheitserklarung für Aitler Berlin, 23. Nov. Die Abgg. Frick, Goebbels, Göring, Röhm und Straßer haben am Mittwoch die folgende Erklärung an Adolf Hitler überreicht: ,LSie seit Bestehen der NSDAP., besonders in politisch erregten Zeiten üblich, veröffentlicht die gegnerische Presse auch jetzt wieder in verschiedenartiger Ausmachung aus der Luft ge griffene Zweckmeldungen über angebliche Unstimmigkeiten innerhalb der nationalsozialistischen Führerschaft. Um diesem in seiner Absicht leicht erkennbaren Wunschbild der Gegner Rechnung tragenden Geschwätz ein für allemal ein Ende zu machen, erklären die Unterzeichneten, einig in un erschütterlicher GefolgschastStreue zum Führer der Be wegung, dab sie es für unter ihrer Würbe halten, in irgend einer Form auf solche Lügen künftighin noch einmal einzu gehen.^ Aussprache SMer-Aupenberpk vratitwalcknug ««»»rar vorUaor Sobrlttloitnng Berli«, 23. November. In den späteren Abendstunden des Mittwochs waren in politischen Kreisen Gerüchte über eine bevorstehende Aussprache zwischen Adolf Hitler und Geheimrat Hugenberg verbreitet. Authentisches darüber ist jedoch von keiner Seite zu erfahren. Man rechnet damit, daß die Aussprache im Laufe des Donnerstags zustande kommt. Vradtmal6««g nnrvror Berli«, 23. Nov. Mit zwei offiziöse« verla«tbar««geu, einer «atioualsozialistischen «ud einer a«S de« ReichSprSfi, -«utenpalaiS, eilt die Regierungskrise «««mehr der grob«« Entscheidung z«. Am Mittwochnachmittag SM Uhr word« di« zunächst für d«> Vormittag, dann für die frühen RachmittagSftnnbeu angekündigle endgültige Stellungnahme Hitlers -«« Auftrage deS Reichs« Präsidenten dem Staatssekretär Dr. Meißner übermittelt, nachdem ausführliche Besprechungen HitletS mit leinen Unterführer« vorangegange« waren. Viel bemerkt «mrde In diese« entscheidende« Stunde« daS ninerlich« Erscheinen des frühere« ReichSbankpxästdente« Dr. Schacht im Kaiser hos. Die Pressemeldungen, dab der Herzog von Sachse», Sod » r g«G otha heut« oder gestern beim Reichspräsidenten oorgrsprocheu habe, wird in diesem Zusammenhang« als nnzntrefsenb bezeichnet. Kur, nach Uebcrretchung des Antwortschreibens durch den ReichstagSprästdenten Göring im RetchSpräsidenten- palals erschien folgende parteiamtliche Mitteilung der NSDAP.: Die Antwort Hitlers bringt unter eingehender Begrün dung zum Ausdruck, daß Hitler den vom Reichspräsident«» übergebene« Anstrag einer rei« parlamentarische» Lösung der RegiernngSkrife nicht übernehme» könne, «eil er in Verbindung mit den gemachte« Vorbehalten inner, lich ««durchführbar sei. s».o 4.25 Ul-tunisn 192,9 > kreunillicli AorUnar SvbrUtlallnng Angesichts der trostlose« Lage nuferes Vaterlandes, der immer steigenden Rot und der Verpflichtung, sür jeden ei«, zelnen Deutschen sein letztes zu tun, damit Volk «nd Reich nicht im Chaos versinken, hat Adolf Hitler dem Herrn Reichspräsidenten «tuen klar «mrtssenen Bor, schlag unterbreitet, durch de» in kürzester, sixierter Frist die Regierungskrise gelöst «erde« kann. Der Vorschlag schließt mit dem Versprechen Adolf Hillers, bei seiner Annahme sowohl seine Perfon als auch fein« ganze Beweg « ng sür die Lösung der Regierungskrise und damit sür die Errettung des Vaterlandes einznsetzeu. Der Eingang wurde vom palais eine reichliche Stunde licher Verlautbarung quittiert: Die Antwort Adolf Hitlers dcö Staatssekretärs Meißner wurde heute 6L0 Uhr nach mittags durch den ReichstagSprästdenten Göring dem Staats- sekrctär Meißner übergeben. Der 7K Seiten umfassende Brief enthält mit ausführlicher Begründung die Erklä rung, dab Herr Hitler dem vom Herrn Reichspräsidenten an ihn gerichteten Ersuchen, festzustellen, ob und unter welchen Bedingungen er eine sichere, arbeitsfähige Mehrheit mit festem, einheitlichem Arbeitsprogramm sür eine von ihm geführte Negierung finden würde, nicht entsprechen könne. Mit dieser Absage verbindet Herr Hitler einen Gegenvorschlag, der zur Zeit dem Herrn Reichspräsi denten zur Prüfung vorliegt. Sie Bttlmdlmwtn Mm mkndit» weit« Die Mitteilung im nationalsozialistischen Kommunique, -ab der Auftrag des Reichspräsidenten in Verbindung mit »en gemachten Vorbehalten innerlich undurchführbar sei, hat In Kreisen um den Reichspräsidenten, wie wir erfahren, er heblich verstim m t, da aus ihm — ob zu Recht ober Un recht sei dahingestellt — der gegen de« Reichspräsidenten gerichtete Borwurf heransgelesen wird, Hindenburg hab« von vornherein Hitler mit einem undurchführbare« Anstrag betraut. Was die Vorbehalte anlangt, so wird im Zusammen hang jetzt auch offiziös k l a r g e st e l l t, welcher Art sie ge wesen sind. Sie decken sich im wesentlichen mit den von uns am Dtenstagmorgen wtederaegrbenen Mitteilungen Hindenburg hat ein WirtschaftSproaramm gefor- dert, ferner auch für die Zukunft die Ausschaltung deS Dualismus zwischen Reich und Preußen verlangt, außerdem die Zusicherung, dab keine Abschwächung des Ar tikels 4» der NeichSverfallung erfolgen werde, und schließ lich hat sich der Reichspräsident Vorbehalten, wie in der Ver fassung vorgesehen, die Liste der Minister zu bestätigen, was sich insbesondere auf Reichswehr und Reichs- au bc n m t n i st e r t u m bezieht. Mit Nachdruck wird nun daraus verwiesen, dab diese Vorbehalte den Hitler erteilten Auftrag durchaus nicht „innerlich undurchführbar" machten. Sie seien bet den Einzelempfängen beim Reichspräsidenten den Parteiführern samt und sonders vorgetragen worben, wobei die Parteiführer, einschliebltch Hitlers, die Erklärung abgegeben hätten, daß diese Bedingung«« «««ehmbar seien. Es sei weiter unverständlich, fo erklärt man, dab offenbar den Nationalsozialisten Hindenburgs Forderungen nach einem einheitlichen ArbettS- und WlrtschaftSpro- gramm zu weit gegangen sein könnten. Außerdem hören wir, dab Hitler bet seiner Aussprache mit dem Reichspräsi denten die Möglichkeit einer parlamentarischen Mehrheits bildung nicht nur nicht verneint, sondern, wie wir von anderer Sette hören, sogar ausdrücklich bejaht haben soll. Hindenburgs Auftrag, so meint man in der Umgebung deS »leichSpräsidenten. sei daher nichts anderes als die direkte Fortsetzung deS Gespräches zwischen Hitler und ihm gewesen. Sollten sich diese Informationen bewahrheiten — sicherlich werben sich sowohl der Reichspräsident als auch der Führer der N-sDAP. darüber noch äutzern —, dann dürste besonders die Erklärung, daß angeblich Hitler wie auch die anderen von Hindenburg empfangenen Partei führer sich mit den Bedingungen des Reichspräsidenten be reits einverstanden gezeigt hätte, in dem nun sicherlich ein setzenden sehr lebhaften Meinungskamps der Oesfentlichkeit eine erhebliche Nolle spielen. Was ««« de« Vorschlag Hitlers angehl, den er heute dem Reichspräsidenten hat wissen lassen, so liegen amtliche Auskünfte darüber nicht vor. Auf Wunsch der Nationalsozialisten, die die strengste Vertraulich- keit für alle Phasen der Regierungskrise vom Reichs präsidenten erbeten hatten, wird auch weiterhin darüber Stillschweigen gewahrt. Bon anderer Sette ist allerdings bereits einiges durchgestckert. Danach scheint Hitlers Vorschlag sich etwa in der Richtung zu bewegen, der Reichspräsident möge mit ihm nach vollzogener Ernen nung zum Reichskanzler ein NegierungS- und Wtrt- schaftSprogramm vereinbaren, da» Hitler bann den Parteien bis -um Zentrum unterbreite« will. Sollten die o n o o ü u d U 0 34,5 29,5 1Z9,5 17,125 »».9
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