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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 30.04.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050430022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905043002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050430
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905043002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-04
- Tag1905-04-30
- Monat1905-04
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An- kuiwigungen aus der Dnvatieüe Zeile Ls Pi«.: die 2wattig« Zeile aut Ler> leite so Di, , al« Sinaelandt Zeile «v Dlg In «»»»er» nach «onn- und geterta^n , Wattige Bruudzeite 30 Pig. aut Drivalieile « Dia. 2'valiige Zeile aus Tertieite und al» tkinaeiandtsoPig. Auswärtige Aui- Näge nur gegen Lorausdezabluna. BclcadlStter werden mit io Mg. berechnet. Sernsvrechauschluz: «Mt I Nr. 11 und Nr. 200». -jap. Mies,. BerlinerKunffausstellung IWa. tDB«» 1 1 Ed 2tt«a»«I» Neueste Drahtberichte. .Hofnachrichte». Lohnbewegung der Schuhmacher. Oriskranleotasie. Gegc» den Alkohol, «-»»» LLv» Gerichtsverhandlungen. kaiserrctsc, R»ss.-ic Neueste Draljtmeldungen vom 29. April. Zur Reise des Kaiservaares. Bari. Gestern abend rvurdcn Feuerwerke abgebrannt. Heute morgen gegen 9 Uhr gingen der Kaiser und die Kai- ierin bei herrlichem Wetter an Land, um eine ausgedehnte Automobilsahrt zu unternehmen. Bei der Lcmdnngsstelle hatten geschmückte Rennboote des hiesigen Ruderklubs Ausstellung ge- nommen. An Land bildeten Vereine mit ihren Fahnen Spalier. Eine gewaltige Menschenmenge brachte dem Kaiser und der Kai serin ans dem ganzen Wege Ovationen dar. Erdbeben. Heidelberg. Die hiesigen Apparate registrierten heute morgen 2 Uhr 49 Minuten ein kurzes heftiges Erdbeben. Bern. In der westlichen Nordschwcrz wurde heute mor gen gegen 3 Uhr ein heftiges Erdbeben verspürt. In Wallis, wo es am stärksten war, wurden einige .Häuser beichädigr. Paris. In der letzten Nacht wurde' in Pontarlier, Bei fort und Lyon, sowie in einem Teile des oberen Rhonctales ein Erdbeben verspürt. Smmtlrli, 30. April 1005. B « r l i n. Ein amtliches Telegramm auLWindhuk meldet: Reiter Adolf Wilhelm Seifert, früher 38. Füsilier- Regiment. hat sich am 23. April bei Kuli durch Unvorsichtig keit mit seinem Karabiner erschossen. Nachträglich gemeldet: Im Gefecht bei einer Blep, östlich des Elefantcnslnsses, südlich Kowise Kolk, am 7. April ISO', gefallen: Unteroisizier Hans Oertwig, früher 5. Pionicrbaiaillon. Leipzig. sPriv.-Tel.I Die Differenzen bei der hiesigen Or t skra n re n ka s j e sind endgültig beseitigt. Zwischen der Kasse und den ärztlichen Bezirksvereincn ist es zu einer frei willigen Verständigung gekommen. Die gestrige General versammlung beschlob. Anfang Mai die "freie ärztliche Familienbeyandlung wieder cinzusühren. Durch diesen Be schlich wird dem Kassenvorstaude die Selbstverwaltung zurück- gegeben. Außerdem ist milzuteilen, daß sämtliche Zivil- und strafklagen zwischen der Kasse und den alten Leipziger Aerzten infolge des Generalversammlnngsbejchlusses zurückgenommen werden. ^ Chemnitz. In der vergangenen Nacht ist das alte Fabrik» bäude der Fahrrad- und Schreibsedcrnfabrik von Gebr. ievoigt in dem benachbarten Reichenbrand teilweise nieder- gebrannt. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Der Betrieb erleidet keine Störung. Erfurt. Tie staatlichen und kirchlichen Behörden haben beschlossen, die berühmte alte Pcterslirchc wi eder her zu st e l l e ». Nürnberg. Die S i e m e n s - S ch u ck e r t - W er k c haben ihren Arbeitern eine zehnprozcntige Lohnerhö h u u g und Ordnung der Akkordverhältnisse zugeiagt, welche am l. Mai in Kraft treten sollen. Damit ist der drohende Streik ver mieden. Waldshut. Der Reichstagsabgeordnete Pfarrer Schüler sZentr.j erlitt einen lebensgefährlichen Schlaaauiall. Hamburg. 18 große Bcrussvcreinigungen hiesiger Arbeitgeber machen bekannt, daß die Arbeiter, welche wegen Beteiligung an der sozialdemokratische» M aiseicr am 1. Mai von der Arbeit fortbleibcn, als kontraktbrüchig entlassen und nicht vor dem 11. Mai wieder eingestellt werden. Paris. Dem aus Anlaß der 1 ti. W e l t k o n f e r e n z der Christlichen Vereinigung junger Männer in der deutschen Botschaft veranstalteten Feste wolmten u. a. der Landgras von Hessen, der Präsident der deutschen christlichen Vereine Gras Bernitvrff. sowie mehrere hundert Ver treter dieser Vereine und Delegierte der norwegischen, schwei zerischen und französischen Vereine bei. Paris. Der hiesige Gemcindcrat hat den Gemeinde- rat von Madrid eingeladcn, den ans Anlaß des Besuches des Königs Alfons in Paris geplanten Festlichkeiten bei- zuwohnen . Der Madrider Gemcindcrat hat die Einladung an genommen. Limoges. In zwei hiesigen Porzettansabriken und in einer Schuhfabrik ist ein Teil der Arbeiter in den Ausstanv getreten. Die Ruhe ist bisher nicht gestört worden. M odrid. Die Rcvubiikaner haben beim Minister präsidenten Villavcrde Einspruch dagegen erhoben, daß die Cortes trotz des Ernstes der Lage uns trotzdem Fragen oor- liegen, deren .Beratung dringend notig ist. länger vertagi blei ben, wodurch.nicht allein gegen die Gewohnheit. louden, auch gegen die Geiehe selbst versuchen würde. In diesem Einspruch erklärten die Republikaner, die Regierung habe keinen gesetzlichen Grund, das Budget, das gemäß dem von Villavcrde selbst geschus senen Gesetze vor dem I. Mai oorznlegcn sei. erst später vorzn- legen. Die Republikaner würben sich deshalb aus die öffent lichen Plätze begeben, um dort die brennenden Fragen, die Gegenstand so zahlreicher Erörterungen im Auslände seien, zu beraten. k o n st a n t i n o P e l. Vier englische Kriegsschiffe sollen unweit von Kuweit Seemeisungen vorgenainmen haben. Die Pforte hat durch ihren Botschafter in London Aufklärung verlangt. der vom IW. Regiment gebildeten Fahnenkompagnie das Parade- scld und begab sich unter Boranritr eines Zuges Ulanen nach Unterwegs bilde- Ininnteric-Rcaiments. Oertliches und Sächsisches. Dresden. 29. April. —* Se. Majestät der König passierte am Donnerstag nach mittag 6 Uhr 1 Minuten den Bahnhof A u e und entstieg während eines Aufenthaltes von 5 Minuten dem Zuge. Als er bemerkte, wie ei» Herr ihn photographieren wollte, fragte er in leutseligster Weise, am ilm zutretend: „Haben Sie mich denn auch wirklich ganz erwischt? Ich weiß es selbst, cs ist schwer, bei dieier Menschenmenge ein Bild zu erziele»!" — Ter König er wähnte gesprächsweise, daß er Aue schon öfters besucht habe', zu letzt beim Manöver 1897, daß er die Tour Aue—Adorf der Reichcnbacher Tour vorge-vgen habe. Als der König benrertte. daß auch verschiedene Kinder ihn sehen wollten, schritt er de» Fahrsteig langsam aus und ab und sagte: „Tie kleinen möchten Blich halt auch mal leben." — Noch bei der Abfahrt dankte der König für die Nackig gusgeÜrachtc» Hochrufe. — Nächsten Montag, nachmittags 6 Uhr. trifft König Friedrich August mittels Ertrazuges in k a m e n z rin und begibt sich vom Bahnhöfe aus zu Wage» nach Piskowitz zur Birkhahnbal;. Der König übernachtet daielbst bei Herrn Generalmajor z. D. von der Planitz und reick Dienstag morgen s»7 Uhr mittels Ertrazuges von kamen; nach Dresden zurück. —* Se. Majestät der K öuig nahm heute mittag 1 Uhr eine glänzende P a ra o c über die Truppen der Garnisonen Leipzig, Borna, Grimma und Wurzen aus dem Lindenthalcr Exerzier plätze bei Leipzig ab. Der Monarch traf kurz nach 12 Uhr, von Bad Elster kommend, ans dem Bayrischen Bahnhosc ein nno begab sich unmittelbar daraus auf der Verbindungsbahn nach der Stcniön Wahren, um von hier ans in Begleitung des Obcr- stallmeisters Generalleutnants v. Haiigk, des Generals 5, 1a «uitv Generalmajors v. Altrock, des Kämmerers Generalmajors von Criegcrn und des Flügcladjutanten Obersilentnants v. Schön- verq ohne militärische Eskorte, nur von berittenen Gendarmen begleitet, nach dem Paradeseide zu reiten. Im Gefolge be fanden sich außerdem Generalmajor Barlckv und Maior von der Decken vom Kriegsministcrinm, sowie der Eher des GencraljtabcS Generalmajor v. Barth. Im ersten Treffen hatten die Truppen zu Fuß, die Infanterie-Regimenter 106 und 107 lbeidc in Leipzig!, das 1. Bataillon deS 179. Infanterie-Regiments aus Wurzen und die Maschinengewehrabeilnng aus Leipzig, unter General major Franke, im zweiten. Treffen Kavallerie. Artillerie und Train, das Karabinier-Regiment aus Borna, das 18. Ulanen- Regiment ans Leipzig, das 19. Husarcn-Regiment aus Grimma, das 77. Fcldartillerie-Regiment aus Leipzig. das 78. Feld-- ortilleric-Regiment aus Wurzen und daS 19. Trainbataillon aus Leipzig unter Generalmajor Kinder Ausstellung genommen. Der König hielt mit seinem Gefolge in der Nähe des rechten Flügels des ersten TrcWiis und nahm vvn dieser Stelle nach dem Abrestcn der Fronten den Parademarsch ab. Eine nach vielen Tanseuöen zählende Zulchaucrmenge verfolgte von der Vorbeimärsche, bei dein zum ersten Male die berittenen Truppen im Trabe, znm zweiten Male in scharfem Galovp defilierte», versammelte der König die Generäle und Kommandeure zur Bc- sprechung. Nach der Parade verließ der König an der Spitze der Kaserne des 106 ten die kriegervereinc Svaüer „ Friihslückstasel waren vrrschiesene Einladungen an Zivil! iwo Militär ergangen, lim 1 Uhr !', Min. gedenkt König Friedrich August mittelst Sanderzüges von der Station Gohlis aus sich rach Dressen znrüclznbegeben. —* Sc. Majestät der König wird beute abend 6 Uhr 13 Min. von Leipzig hierher zurückkehren. —* Zur heutigen Tase! bei Ihrer Majestät der Königin- Witwe sind mit Einladung beehrt woroen: der sächsische Ge sandte in Berlin Gras v. Hohcnthal n. Bergen mit Gemahlin und Tochter. Am 3. Ostcrsciertagl! beging im Königlichen Garnison, lazarett zu Dresden Herr Rechnuna.srat N rudert >ein lOjährigcs Dicnstjubiläum. Dem Jubilar wurden viele Ehrungen zu teil. — Rach lOiähnger Lehrtätigkeit an der 7. Be.irksschulc, hier, trat Herr Robert Wa lther iu den wohlverdienten Ruhestand. Das Kultusministerium verlieh ihm den Titel Oberlehrer. —" Sicherem Vernehmen nach wird der Sächsische Land- t a g wichtiger gesetzgeberistlier Vorlagen wegen dieses Jahr einige Wochen früher als sonst und zwar in der zweiten Hälfte des Oktober cinbemsen werden. —Nachdem soeben erst der Streik im Bäckergcwcrbe beendet ist, beginnt cs sich nun auch bei den Schuhmachern zu rühre» Eirie gestern abend im Inmingshause „Hans Sachs" aus der Scheffelstraße abgehaltcnc slart besuchte Meisterversamm- l il n g beschäftigte sich, wie bereits in einem Teile der Morgen ausgabe mitgetcilt, mit dem von den Gehilfen aufgestellten Minimal-Lohntarif. Die von der Schuhmacher- Innung eiiiberust'ne Versammlung winde von Herr» Ober meister Bock geleitet, der zunächst ans die traurige Lage des Ge- wcrbcs gegenüber der Schmntzkonttirren; hinwies, die gerade im Schnhmachergcwerbe dem Handwerker das Leben so sauer mache. Der bo» den Gehilfen ausgearbeitete Lohntarif lag gedruckt vor. Obermeister Bock machte den Vorschlag, eine Kommission zu wählen, welche mit den Abgeordneten der Gehilfenschaft verhan deln toll. Hierüber entspann sich nun eine sehr lebhafte und lana- andauerndc Debatte. Von einer Seite wurde der Antrag gestellt, die Forderungen su bloe anzunehmen. wogegen jedoch die Ver sammlung levhaft Protestierte. Immerhin konnte man in der Versammlung eine den Forderungen der Gehilfen günstig ge sinnte Stimmung bemerken. Der Lolnstarff. der übrigens nicht zu ungelegener Zeit, sondern iu der besten Saison ausgestellt ist, fordert einen Minimakwochenlohn von 18Mk. und einen Minimal stundenlvhn von 3", Psg. Zunächst soll er aus zwei Jahre verein bart werden. Tie Bezahlung der einzelnen Arbeiten ist genau spezialisiert und außerdem nom eine Anzahl sonstiqcr Beitimmun gen über tägliche Arbeitsdaner, Ncberstunden. Arbcitszcitkinzuno. Lohnzahlung, Werkstattkommissivn und dergleichen angefügt. Bks Sonntag vormittag müssen die Verhandlungen beendet sein. In einer Versammlung soll dann seitens der Gesellen je nach dem Beschlüsse der Meister entweder der Streikbeginn für Montag proklamiert oder aber der Konflikt als beigelegt erklärt werden. An der gestrigen Meistervcriamminiig war den Gesellen die Teil nahme verweigert worden. Tie Meistcrversammstmg beschloß, eine nenngliedrige Kommission zu wählen und mit der Lohnkommissioir der Gelulst» durch sie in Unterhandlungen einzutretcu. Es ist aii- zunehme», daß es darnach nicht erst zum Streik kommen wird. Am Freitaa fand im Saale der „Reichshallen" die von 20 Vertretern der Arbeitgeber und 131 Vertretern der Kassenmil glicdcr beinchtc Fkülnahrs-Generalbersammlimg der hiesigen Orts krantcntasse statt. Der Vorsitzende. Herr Früßdorf, gab zu nächst eine allgemeine Uebersicht über die kasscnverhältnisse. das beniossenc Geschäftsjahr als ein verhältnismäßig gutes bezeichnend. Die Kasse blieb von Epidemien verichont und die wieder in» steigende Bewegung der wirtschaftlichen Verhältnisse machte sich auch hier bemerkbar. Dank der im Sommer 1903 durchgcführten Beitragserhöhung war die kaffe deshalb in der Lage, trotz einer Erhöhung der Aerzlchoiiorare dem Reservefonds ca. 230000 Ml zuzusübreu. Obwobl mit dieier Summe die gesetzlich vmgclchrie bene Rücklage von 10 Prozent der Beitragseinnalnnc nicht erreicht werde, w siebe doch zu erwarten, daß die Auffichtsbehörde bei dun tatsächlichen Rechnnngsergebniisc keine Veranlassung nehmen werde, eine andcrwcite Beitragserhöhung oder den Wegfall bezw. Kunst und Wissenschaft. Wocken-Svielvlan der Köniak. Hoitbeater. Opernhaus. Sonntag: Znm IW. Male : „Häusel und onnabend: „Tannhänser"; Elisabeth Frl. Keßler als erstes Debüt, onntag: „Der Rattensänger von Hameln." — Schauspiel haus. Sonntag: Nachmittags >,'-2 Uhr 6. Volksvorstcllung: ..Maria Stuart": abends'.->8 Uhr: „Tie Journalisten". Mv» lag: „Der Privcstdozeiit". Dienstag: „Minna von Barnhelm". Mittwoch: „Lima wntsr". Donnerstag: „Romeo und Julia". Freitaa: „Brand". Sonnabend: „Renaissance". Sonntag: Für die DkcnStags-Aboinientcit des 9. Mai: „Der Widerspenstigen Zähmung" öl. r v o I c r vl.'N ocr Hosoper in Wien statt. Herr Schrödler singt die Partie dcS Rudolf in Puecinis vieraktiger Oper „Die Bohvme In den übrigen Hauptpartiei, der Oper sind Frau Rast iMimi). Frl. v. d. Osten Musette). Herr Schcidemantel (Marcell), Herr Plcffchkc lLchaunared) und Herr Rains lCollin) beschäftigt. Frau N a st wird an diesem Abend voraussichtlich zum letztenmal in Dresden auftreten. st* Die Allgemeine Deutsche Kunstgenossenschaft hat während ihres dreitägigen Dresdner Delegiertcntages, durch dessen einschneidende Beschlüsse die Rcsormocweaung in der De»siche» k'unstgenossenjchast teilweise zu einem gedeihlichen Ü ,n-kunstgenossenjchast teilweise zu einem gedeihlichen Ab schluß gebracht worden ist, den Münchner Meister Defregger. morgen, csonntog, seinen 70. Geburtstag feiert, zu simem Ehrenmltglredc ernannt. (tzros;e Berliner Knnstansstellnnft 1995. Zehn Tage frübcr, als sonst, ist diesmal die Große Berliner Kunstausstellung eröffnet worden. Man wollte sie den zahlreichen Fremden, die während der Osterscicrtage die deutsche Reichs- liaiiptstadt zu besuchen pflegen. zugänglich machen. Die sogenannte feierliche Eröffnung vollzog sich selbst für Ber liner Verhältnisse ungewöhnlich nüchtern und vrunllos. Der Kaiser und alle für diesen Zweck geeigneten Prinzen sind gegen wärtig auf Reisen. Aust der preußstche Kultusminister hatte es vorgezogen. dos rauhe Berliner Klima mit dem milderen Baden- Badens zu vertauschen. So blieb nur einer seiner Räte als Vertreter der preußische» Stoatsrcgierung für die Ausgabe, der Kunst und den Künstlern einige amtliche Schmeicheleien, wie sie bei solchen Anlässen üblich sind, zu sagen und die entiprechenden Gegenkomplimenre entgezzenzunehmen. Die Ausstellung ietbit er reicht mit ihren vorläufig N91 Gemälden und 309 Bildwerken lcs sind noch zahlreiche Nachzügler zu erwarten! äußerlich nicht die meisten früheren Veranstaltungen dieser Art. Man hat unter den vielen Tausenden zur Verfügung gestellten Bildern und Skulpturen eine besonders strenge Musterung gebasten und die große Mehrzahl als minderwertig oder sonst ungeeignet zurück- gewiesen. Diese sorgfältige Auswahl hat sich als sehr wohltätig erwiesen. Die Ausstellung macht im ganzen eine» guten Ein druck und enthält vorwiegend tüchtige und beachtenswerte Werke. Allerdings fehlen Sensationen im guten wie ini schlechten Sinne diesmal ganz, sehr zum Schmerz der sogenannten Kunstfreunde, die somit wenig Gelegenheit zur Anbringung eingelerntei Schlag- worte. erheuchelter Begeisterung oder geistreich-spöttischer Be merkungen finden. Es ist kein einziges Gemälde oorbcindcn. das man unbedingt gesehen haben muß. um in der Gesellschaft mitsprcchen zu können, keines, das sofort alle Blicke aus sich, lenkt und alle Welt mindestens acht Tage lang beschäftigt. Dafür aber macht sich die platte Mittelmäßigkeit viel weniger breit, als sonst in diesen Räumen, fehlt der ausgesprochene Schund diesmal fast ganz. Eine stattliche Anzahl höchst achtungswcrter Schöpfungen ist vorhanden und außerdem eine kleinere, aber nickt unbeträcht liche Zahl von Werken, die de» höchsten Ansprüchen genügen. Zu diesen teils negativen, teils positiven Eigenichasten der diesjährigen Großen Ausstellung gesellt sich dann noch ein sehr geschicktes, vorteilhaftes Arrangement, das die Fehler des sich wie eine Eiscnbabnballe ansnelmicnden Gebäudes gut vcrdeckt- Man bat große Säle in mebrerc kleine Kabinette, geteilt rnd dadurch zugleich eine Reihe intimer Winkel geschaffen, die zum stillen Genießen entladen. Auch sür eine stimimingsvollc Be leuchtung der einzelnen Räume ist teils durch Abdämpfung des allzu grellen Tageslichtes, icils durch eine Aufhellung bisher verdunkelter Räume gciorgt worden. <ro ist eine Ausstellung zu- stanoe gekommen, die, ohne irgendwelche künstlerische-, Offen barungen oder aufregende stcberraschnngcn zu bieten, sich doch im großen »nd ganzen immerhin sehen lassen kann. Ein hervorstechendes Merkmal ist noch vorweg zu erwähnen Cs fehlen diesmal die Ausländer, die in den verflossenen Jahren an dieser Stelle eine große Rolle spielten, fast gänzlich. Hier und da einige Holländer. Spanier oder Norweger, sonst fast, nur deutsche Künstler, wozu ja aus diesem Gebiete die österreichische« auck gerechnet werden dürfen. Daß unter den deutschen wiederum der Zayl nach die Berliner die weitaus erste Stelle entnehmen, wird ihnen kein-unbesangener Beurteiler als vordringliche Un- beschcioenlieit anrcchncn mögen. Befinden wir uns doch out einer Berliner knnsiausstellung, und da ist es nicht mehr als recht und billig, daß die einheimischen bezw. in Berlin onsässiaen Künstler die erste Geige 'vielen. Numerisch wenigstens. In künstlerischer Hinsicht machen ihnen ohnehin ctliciw Gaste nur z» erfolgreich den Rang streitig. Var alle.» die nach jeder Richtung überaus stattlich vertretenen beiden Münchner Gruppen: die Luitvoidgruppc und die Künstlergcnossenichaft. Die letztere hat allerdings diesmal de» Vage! abgeschoffe». Hier ist ver trotz seiner 70 Jahre noch immer frisch empfindende und schassende .cfrcgger mit einige» seiner köstlichen, kcrnigey Tiroler Bilder vertreten. Theodor Alt. der bedeutende Leiblschüler, hat «ine prächtig gemalte Atclicrszenc ausgestellt. 'Der genial« Ober länder. der aleich souverän mit dem Stift wie mo dem Pinsel schaltet, hat eine von unwiderstehlichem Humor erfüllte Karikatur „Der Pakt mit dem Tcuicl" gemalt. Mit vorzüglichen Bild nissen sind v. Scydewitz, Erdtelt und Rieaeckcn vertreten. Nickr neu. aber immer wieder anziehend ist Knopfs „Ricsenspielzeua". Ais Meister des behaglichen, gemütlichen Humors bewährt sieh Grützner mit einigen trefflichen Bildern von neuem. Auch F. A. v. koiilbach zeigt mit seinem flotten Salonlöwen, daß «
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