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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 03.04.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190904032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19090403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19090403
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1909
- Monat1909-04
- Tag1909-04-03
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Amts- M AWUblatt Ah»««emrnt v'Nlelj. 1 M. 2b Pf. einschließl. der .Jllustr. UnterhalmngSbl.' u. der Humor. Beilage .Seifen blasen' in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Ttlkgr.-Ldrrsst: Amtsblatt. gl für den Wrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Mrngebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Inserti onspreis: d e kleinspaltige Zeile 12 Pf. Iw amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. /»lnsprecher Ur. 21». — -r s. KK. Ia-rga»g. 4« Sonnabend, den 3. April ISEN Nach einer Mitteilung der Abfertigungsstelle der Deutschen Feldarbeiter-Zentrale in OelSnitz i. V. sind die in der Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 11. Dezember 1908 vorgeschriebenen Formulare kostenfrei von der genannten Abfertigungs stelle zu beziehen. Den Herren Bürgermeistern, Gemeindevorftänden und Gutsvorstehern des Bezirks wird dies hiermit zur Kenntnis gebracht. Königliche Amtshauptmannschast Schwarzenberg, 234 I'. am 27. März 1909. Z. Mit Rücksicht auf die bevorstehende Konfirmation spricht die Königliche Amtshaupt mannschaft die Erwartung aus, daß die Konfirmanden ein mit dem Ernste des Einsegnnngstages im Einklang stehendes Betragen zeigen und insbesondere nicht in Wirtshäusern aufliege«. Die Schankwirte des hiesigen Verwaltungsbezirks haben an Konfirmanden, welche sich nicht in Begleitung ihrer erwachsenen Angehörigen befinden, am Einsegnungstage geistige Getränke nicht zu verabreichen. Zuwiderhandlungen werden an den Schankwirten mit Geld strafe bis z« «0 Mark oder entsprechender Hastftrase geahndet werden Schwarzenberg, den 31. März 1909. b68». Die Königliche Amtshau-tmannschast. Land- und LandeMturrentev, Wasser- nab Grundzins und Wasscrmcsiermicte betressend. Am 31. März dieses Jahres ist der erste Land- und Laudeskulturrenteu- und am 1. April ds. Js. der erste Wafierziustermiu, der Grundzins und die Wasser- «eflermiete auf das Jahr 1909 fällig gewesen. Die Beträge sind bei Vermeidung der zwangsweisen Einziehung bis spätestens zum 4. öez. 14. April 1SV9 in hiesiger Stadlsteuereinnahme zu entrichten. Eibenstock, am 2. April 1909. Der St ad trat. H<fle. Bg. Die Landesbrandverfichernngsbeiträge auf 1. Termin 1909 — l. April — sind nach einem Pfennig für die Einheit bei der Gebäude- und nach ein und eine« halben Pfennig für die Einheit bei der freiwilligen Versicherungsabteilung nebst den fälligen Stückbeiträgen innerhalb der zur Zahlung nachgelassenen achttägigen Frist be, Vermeidung der Zwangsvollstreckung anher zu entrichten. OrtsstcumimmlM Schönheide. Zweigabtciluug der Kimigl. Kunstschule sür TeMindustrie Plaueu zu Eibenstock. Anmeldungen zur Aufnahme in die Schule sind bis zum 16. April in der hiesigen Ratsregistratur zu bewirken. Vorzulegen ist ein Nachweis über die Staatsangehörigkeit. Die Aufnahme erfolgt Montag, den 19. April, vorm. 7 Uhr. Unterricht wird erteilt im Zeichnen und Malen nach Natur, Zeichnen und Malen von Ornamenten nach Modellen. Zeichnen geschichtlicher Stilarten verb. mit gewerbl. Geschmacks- und Stil lehre, Farbenlehre, Stilisieren, Entwerfen von einfachen Mustern für die Textilindustrie, Deutsch und Rechnen (Geschäftskunde). Das Schulgeld beträgt für Staatsangehörige jährlich lö Mark, sür Ausländer 60 Mk. Die Schüler der Anstalt sind von der allgemeinen Fortbildungsschulpflicht befreit. Die Direktion der König!. Kunstschule sür Textilindustrie. Prof. Forkel. Konfirmation. Zahlreiche junge Menschenkinder eilen am Palm sonntag dem Gotteshause zu, um vor der Gemeinde ihren christlichen Glauben zu bekennen, ihrem Gott Treue zu geloben und dann feierlich eingesegnet und in die Zahl der mündigen Glieder der christlichen Kirche ausgenommen zu werden. Wie feierlich ernst ertönen die Glocken, brausen die Klänge der Orgel, wie durch zieht frommer Schauer den jungen Christen unter der segnenden Hand des Geistlichen, wenn er vor dem Al tar kniend das Gelübde der Treue ablegt! Der Tag der Konfirmation ist von ernster Bedeutung für die herangewachsene Jugend, für das Elternhaus, aber auch für den Staat und das ganze Volk. Das Gelübde der Treue, das die Konfirmanden ablegen, soll nicht ein bloßes Lippenbekenntnis zu einer kirchlichen Glau benslehre sein, sondern eine Herzenstat, in welcher der junge Christ zu seinem Gott und den Idealen, wie sie im Evangelium enthalten sind, Stellung nimmt. Diese Jugend ist es, welche die Hoffnung unseres Volkes be deutet. Mit Hoffnung und Wehmut schauen wir da her auf die jungen Menschenkinder. Werden sie die Kraft unseres Volkslebens heben oder zerstören Helsen ? Werden sie die große Zahl derjenigen vermehren, die in einer ziel- und haltlosen, weil religiös und sittlich bankrotten Weltanschauung deutsches Volkstum und Va terlandsliebe zu untergraben streben, oder werden sie uns Kräfte der Erneuerung zuführen, durch die unser Volksleben erstarken kann? Das sind bange Fragen, die sich heute jedem Volkskreunde aufdrängen. Die Liebe, die das junge Menschenkind bisher im Familienkreise umgab, gilt jetzt in den meisten Fällen einem Scheidenden: denn es kann nichts helfen, der Knabe, und nur zu oft auch das Mädchen, „muß hinaus ins feindliche Leben, muß wirken und streben, muß wetten und wagen, das Glück zu er jagen". Das Elternhaus mit seiner treuen Liebe kann sie nicht länger halten, sie müssen ihre eigenen Wege gehen. Daheim bleibt nur die Liebe und Sorge zurück und begleitet das scheidende Kind mit seinen Gebeten. Und wohl dem Kinde, das den feuchten Blick des Mutter auges, den festen warmen Druck der Vaterhand bis ins Herz hinein fühlt, wohl ihm, wenn es der Scheidestunde gedenkt in allen Lebenslagen! Es hat dann einen Leit stern bei sich für alle Zeiten. Unser menschliches Sorgen allein kann es nicht bewahren, und was es sich auch vorgenommen, es kommt nicht ans Ziel, wenn es nicht unter dem Schutze des Höchsten steht. Wohl dem, der in seinen späteren Jahren einmal von sich sagen kann: Der Kindheit Glück, der Schule Lehren Begleiten mich auf meiner Bahn, Ob sich mir längst auch bessre Sphären, So beiß ersehnte, aufgetan; Ob sich mir längst auf weiten Reisen Für Schöne» mehr geschärft der Blick, Ob ich auch nicht genug kann preisen Da« mir von Gott erteilt« Glück. Wer freilich mit müßigen Händen darauf warten will, bis ihm das Glück des Lebens von selbst in den Schoß fällt, der wird stets enttäuscht werden. Ernstes, emsiges Streben und treue, unermüdliche Pftichterfül lung im großen, wie im kleinen, das ist die unerläßliche Bedingung. Daraus weist auch Goethe hin, wenn er sagt: Wie sich Verdienst und Glück verketten, DaS fällt den Toren niemals ein; Wenn sie den Stein der Weisen hätten, Der Weise mangelte dem Stein! Fröhlich und unbefangen vollbringen, was jedesma. die Pflicht gebeut, das ist es, worauf es ankommt. Dieser sittliche Gewissensernst möge der konfirmierten Jugend in Fleisch und Blut übergehen! Und die Kon firmation will betonen, daß eine gute und gewissen hafte Lebensführung die beste Verankerung in einem festen religiösen Glauben findet Vater und Mutter herzen sind am Konfirmationstage von vielen hoffen den und sorgenden Gedanken bewegt. Mögen die Hoff nungen überwiegen! Mögen die jungen Menschenkin der, die heute konfirmiert werden, den ihnen zusagenden Wirkungskreis finden, mögen sie das Glück erobern und festzuhalten verstehen, mögen sie zu christlich cha raktcrvollen Persönlichkeiten heranreifen, denen die Klippen des Lebens nichts anzuhaben vermögen! Das ist heute unser innigster Wunsch. Jürst Aütow über die innere Politik. Abermals hat der Reichskanzler Fürst Bülow im Reichstage das Wort zu einer Rede ergriffen, nhd zwar diesmal über die innere Politik. Zunächst wies Fürst Bülow in kurzen Worten flammend,er Entrüstung die Angriffe des Welfen Götz von Olenhusen, der die Königs treue des Kanzlers anzuzweifeln gewagt hatte, unter wiederholtem lebhaften Beifall des Hauses zurück, pflück te ein Hühnchen mit dem „Genossen" David, der den Versuch gemacht hatte, die Novemberdebatten vorigen Jahres fortzuspinnen, um dann mit überlegener Ironie unter mehrfacher stürmischer Heiterkeit die Machenschaf tcn seiner Gegner in ihren mannigfachen Tendenzen und Motiven zu kennzeichnen Dem Gerede, daß seine Stellung erschüttert sei, trat Fürst Bülow energisch entgegen. Er bleibe so lange, wie ihm das Vertrauen des Kaisers zur Seite stehe und das eigene Gewissen es zulassc. Die Kamarillagerüchte, die immer noch nicht verstummt sind, bezeichnete der Kanzler mit gutem Hu mor als „alte Seeschlange", die man endlich in Frieden lassen möge. Das Schwergewicht seiner Rede, die wie immer ein Meisterstück rhetorischer Kunst war, beruhte aber naturgemäß in den staatsmännischen Ausführungen über Block und Finanzreform. Er verwahrte sich da gegen, daß die Regierung in der Frage der Besitzsteuer umgefallen sei. In der Theorie könne man die ganze Reichsfinanzreform auf indirekten Steuern aufbauen, für eine pflichtbewußte Regierung dagegen sei dieser Weg nicht gangbar. Im Lande würde man, wie der Kanzler unter Hinweis auf die Stimmung in der Be völkerung ausführte, es nicht verstehen, wenn die Re gierung ihren Standpunkt ändere. ganz abgesehen da von, daß sie der Sozialdemokratie den schönsten Agi tationSstoif liefern würde. Die verbündeten Regier ungcn bleiben deshalb bei der Ueberzeugung, daß ein erheblicher Teil der halben Milliarde Steuern vom Besitz erhoben werden muß. In der Hoffnung, daß sich auch eine Möglichkeit ergibt, die konservativen Bedenken zu mildern, sieht der Reichskanzler die Lage des Blockes nicht für ge fährdet an. Von dein Grnndgedanten ausgehend, daß der Blvckgedanke im Lande ieste Wurzeln geschlagen habe, ist Fürst Bülow der Ansicht, dieser gesunde Ge danke, der dem Block innewohne, könne nicht durch vorübergehende Schwierigkeiten erstickt werden. Ja, der Kanzler sprach als seine Ueberzeugung ans, daß der Blockgedanke nicht tot sei, sondern weiterleben werde. Den Schluß der Kanzlcrrede bildete ein neuer star ker Appell an den Reichstag, mit der Finanzreform endlich ganze Arbeit zu machen. Das Land empfinde es als eine nationale Kalamität, daß die Entscheidung über die Fingnzreiorm so lange hinausgezögert wird, vas Land würde es als ein nationales Unglück auf lassen, wenn der Reichstag sich außerstande zeigte, die Reichsfinanzreform zu lösen. Die übereinstimmende Ueberzeugung der verbündeten Regierungen sei, daß eine wste und unzweideutige endgültige Entscheidung über die Reichsfinanzreform, und noch in dieser Ses sion getroffen werden müsse. Mit erhobener stimme rief der Reichskanzler den Reichsboten zu: „Meine Herren, ich sage es mit vollem Ernst, den diese große Sache verlangt: die Reichsfinanzreform ist eine der wichtigsten Aufgaben, die je diesem hohen Hause unter breitet worden sind. Sie muß gelöst werden, schnell und in vollem Umfange, wenn anders wir unser An sehen nach außen und unsere Kraft im Innern be Haupte« wollen Sie muß auch gelöst werden, wenn der Reichstag seine Stellung behaupten, wenn er zeigen will, daß der deutsche Reichstag auch imstande ist, große Fragen, große Aufgaben nach großen Gesichtspunkten zu lösen, unbekümmert um kleinliche Differenzen. Meine Herren, das Land und die verbündeten Regierungen ha ben das Zutrauen zu Ihnen, daß Sie sich dieser großen Aufgabe gewachsen zeigen werden. Beweisen Sie dem Lande und beweisen Sie dem Auslande, daß Sie im stande sind, diese Aufgabe zu lösen im Interesse un seres Landes, im Interesse auch des Ansehens und der Stellung des Reichstages". Fortgerissen von den Wor ten des Reichskanzlers und der Bedeutung des Augen blicks brach der Reichstag rechts und links in lebhafti Beifallsrufe aus. Aber damit ist es nicht getan. Möge er nun auch durch Taten beweisen, daß er der Lage gewachsen ist! Tagesqeschichte. Deutschland. Am 28. April «vollen der R a i ser und die Kaiserin zur Teilnahme an der Hoch zeitskeier der Prinzessin Helene zu Schleswig Holstein
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