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Dresdner neueste Nachrichten : 20.10.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192810207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19281020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19281020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1928
- Monat1928-10
- Tag1928-10-20
- Monat1928-10
- Jahr1928
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 20.10.1928
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Dresdner Neueste Nachrichten ~ «» « Bezngspkeizspz B- Ikeiek Zustellung our LLZ Rdu .- ..Vlßll il --———:Btl · s »- Was-M»k-zg.·«s«s««s«7.ssg»:7,33sz.— at DIESES-WO- MHWM ÆMMW Wie-M »Es-« Msz""7s"s’sså"«3sss——s.gsz«xssgszgwgkt W» .- . anze gen mona .15. reus nen ungen: non wö en ,1 .-" t,30R.-M. - il Ei l h f JOHN-. .-.E zw- ..«-«sk s-.-:E.«-"«.«:::«»E:æ:.k mit Handels - und Industrie-Zeitung »He-»Ein esuummkklou.-pi. GEIST-kaV Rede-Mon- Beklag utpd Daupigefchöftssielle Dresden-A.,«Ferdiuaudsir. 4 v Fee-umf:14194- 22 Ost 22 982, 22 983 i- Telegmmme: Neueste Dresden - Posifcheck: Dresden 2060 Amme-langte Museum-Im ohne Rück-ori- tperden weder samt-gesandt aech aufbewahrt Im Falle höherer Gewalt Betriebsstörung oder Streits haben unsre Bestehen- keinen Anspruch auf Nachliefekung oder Erstottunq des entsprechenden Entgelt- M. 242 Sonnabend, 20. Oktober 1928 XXXVL Jahrg Rückfahrt des Zeppelin am 22. Oktober Dr. Eckeners weiiere Pläne - Die Besprechungen Parker Gicberis nnd Chnrchills in Paris Der Ozeanfiieger Mardonaid - ein Opfer feines Wagemuio2 Churchill bei Poimarö Die Vorbereitung der Repqmtionsvekhandluugen mit Deutschland ch. Paris, 19. Oktober Die Verhandlungen über di e. Bild nn g de s Finan zsachverständigenausschnises, der qui Grund der Genser Beschlüsse zur Untersuchung der Reparativnsfrage zusammengestellt werden soll, find in ein bedentnngsvolles Stadium eingetreten. Der ans London zusammen mit qukcr Gilbert hier eingetrossene englische Schatz kquzler Chnrchilc hatte hcnte vormittag gemein- Ichqstlith mit dem Generalagenten eine lange Konkerenz mit dem Ministerpriisidem te n Poin c a r is. Es wurde eingehend iiher die Fragen gesprochen, die im— Rahmen des Experim iomitees gepriist werden sollen, hawptsiichlikh übe-r die von Parker Gilbert gemachten Anregungen, die Regelung der deutschen Gesamtsehnldsnmme heisses send. Die Zusammensetzung des Komitees iellsst wird jetzt in die Wege geleitet und foll, laut einem vom französischen linanzministerinm mittags ausgegebe nen Bericht den Gegenstand von d ip lo in a t i seh e n« Verhandlungen zwischen den inter- Telegramm unsres Korrespondenten eciierten Nächten bilden. An der Bärte bildet die heutige Konkercnz Churchills mit Peinen-Z das große Ercigniå Ameriiauifche Berichte X New York, 19. Oktober. (Durch Funkspruch) »New York Times« veröffentlicht an hervor ragender Stelle ein Telegkamm aus London, in dem behauptet wird, daß zwischen denc Generalagenten für die Reparationszahlungen, Parker Gilbert, Pre mierminifter Baldwin und Schatzkanzler Churchill eine Verständigung über die Bildung einer neuen Damms-Kommission zu ftandegekommen fei, deren Aufgabe es fein foll, die Reparationsfumme endng ieftzulegoa Gleichgeiug veröffentlicht das Blatt eine Meldung aus Pan-T in der es als wahrscheinlich bezeichnet wird, daß felbft ohne die Mitwirkung Amerikas die deutschen Jahres zahlungen auf zwei Milliarden Mark herab g e fe tzt werden könnten. s« lSiehe auch »die Meldung auf Seite 21 · Fahrt durch Amerika Sonderkabcldienst der Dresdner Neueften Nachrichten sc New York, 19. Oktober. sDnrch United Preß) Unter den Passagieren des Ertraziiges, der gestern die Zeppelinbesatzung nach Lakehurst brachte, befanden sich mich, wie ietzt bekannt wird, Williant M a y o r , der Chefingenieur der Jud-Werke und J.C. Hnn sa ck er, der Vizepräsident der Goodyear Zeppelin Corporation. Wie Hunsacker erklärt, wird »Gras Zevpelin" voraus-sichtlich am nächsten Mittwoch zu seiner Besuchssahrt durch den mittleren Westen der Vereinigten Staat c n ansste i g e n. Die Passagiere dieser Fahrt werden als Gäste der ZeppelinsGesellschast die Rei feumsonst m a ch e n. Von den Frachtaütern, die das Lustschiss mit nach den Vereinigten Staaten gebracht hat, war ein Teil in den Vereinigten Staaten zu einem Satze von 814 Prozent versichert worden. Marinesekretär Wilbur gibt bekannt, daß er von dem Kommandanten des Fluaplatzcs von Lake hurst einen Bericht eingesordert habe- betresss der nnliebsamen Vorkommnisse bei der Landung des Lustschisses. Außerdem er klärte er, daß der Standort des Lustschisses, nachdem dieses die Bermuda-Inseln passiert hatte, der amerika nischen Marine bekannt gewesen sei, iedo ch sei er : Uichtverösfentlicht worden. s Die Rück-fahrt foll schneller sein X New York,- 19. Oktober. Wie die hiesige Goodueac..3euuelin.Comuany mitteilen läßt, ist die Rückkehr des ~Gras Zeppelin« nach Deutschland vorläufig ans den 27. d. M. festgesetzt - Der Besuch des Luftlchisies im mitt leren Westen ist ans drei Tage bemessen. Wenn die Wetteruerhältnilse eö gestatten, soll auch St. Lunis besucht werden. Dr. Eckener hat erneut die Ansicht geäußert, dasz die Ritcksahrt Amerika-Deutschland sehr viel kürzere Zeit beanspruchen wird als die Ansreisr. Festlichieiien über Festlichkeiien Denke Empfang in Washington Sondertabeldienst der Dresdner Neuessen Nachrichten -c Nen- York, 19. Oktober-. CDurch United Preß.) Die Zeppelinbeiatzung fuhr gestern im Sonderszuge M Begleitung einiger LuftiabrtSachverstänsdiger nach Lakehur it. Nach einem kurzen Aufenthalt auf bem Flllgplatze begab sie sich im Auiomnbil nach Pbrlas delphia- wo eine Begrüßung durch die Handels-sammt statHaut-. Am Abend wuvde der Zeppelinbefatzung zu Ehren ein Feftmabl gegeben, wobei über tausfend Gäste zugegen waren. Heute ersiolgt die Weiterfahrt nach Wafh in gto n, wo, wie erinnerlich, Präsident Coolidge der Mannfchaft des Zeppelin zu Ehren im WZHMI Haufe ein F e ft i r ü b st ü ck veranstalten wirb. Wir-bund ihres Aufenthalte-s in Washington werden Dki Eckener und seine Leute im CarltanHotel Wob- Yuns nehmen Um einer Wiederholung der Szenen, iäfelfxch beim Empfang Lindbergbs in Faisintgton zub; en- techtszeit vor übeu en, bat ie e ung e Hviels die Polizejgum Slchutzktzmßnabmen ersucht. Das Hokklgebäude wird von einer Kette von nniformiekten Zoklziften nnd Detektsiven umgeben werden, und nur stmit einem bebördlichenllusiweis versehenen Per- WU werden Zutritt zum Hotel evbaltem Dgs ynmägliche Monopot Eingreifen des Reichsverkehksministekimsis VDZ. Berlin-, 19. OktoGer Mit der Frage der Monopolisierung der Bericht ersdattung über die Amerikasabrt des Zeppelins Lustschisses haben sich die deutschen amt lichen Stellen schon lange vor dem Un te rne hmen ziu beschästigen gehabt. Wie das Nachrichtenbureau des VDZ. sdariisber erfährt, ersuchte schon Anfang Juni ein Vertreter der »New York Times« um eine amtliche Mithilfe das-jin dasz die »New York Times« das Mononol für die Bericht erstattsung erhielten. Dieses Ersuchen wurde abgelehnt-. Andevseits wurde die Empfehlung, daß die »New York Time-s« sich mit Hearst darüber einigen sollten, von diesem Blatie abgeieljnt Sebbstsverstiindlich lonnten sich die deutschen Stellen nicht in die Ungelegenheit bei-der amerikanischer Unternehmen einmisschen. Jn bezug aus das Monopol siir die Verlage von H u g e n - berg und Ullstein hatte vor Beginn der Fahrt der Verkehrsminister v. Guörard Schritte unter nommen, um mit Rücksicht daraus, daß der Zepnelin eine Angelegenheit des ganzen deutschen Volkes ist, der ganze n Presse die Berichtersiattung zu ermög lichen, ohne daß sie besondere Asuswendusngendasiir zu machen hätte. Minisiierial-direltor Brandenburg erledigte sich eines Auftrags des Ministers durch ein ’ entsprechendes Schreioein Es konnte aber wegen der Kürze der Zeit kein Erfolg im Sinne des Miniisters mehr erzielt werden-· Der Verkehrsminister bat nun noch einmal aus eine wünschen-werte Er edigungsder Angelegenheit binkewirkh »und es iser dessen, daß beider Rücksabrt es Zeppelin die onopo veririige nicht mebr inne ehalten zu werden brauchen. Ein Revers, der die Beitsabrer zur Verschwicgenbeit ver nilichietq ist im übrigen von« Msinisterialdirekior Brandenburg nicht-Merseichnet worden. Soldaten und Siaaismänner Die Memoiken des Generalfeldmakfchalls Kobektfon In den kommenden Wochen wird gerade ein Decennium verflossen sein seitjenen Unigliickstagen im Herbst 1918, als Deutschland vor der Uebermacht seiner Feinde die Waffen strecken mußte. Wieder wird die Frage der Schuld diskutiert werden, wieder wird die oberste Führung im Kriege zur Dis kussion stehen, werden ihre Leistungen und ihre Fehler gegeneinander abgeioogen werden. Im Lause der letzten hundert Jahre hat sich mit jedem Kriege der Gegensatz zwischen den M ilitärs und den Staatsmii n n e r n verschärst. Schon Bliicher klagte 1814X15 darüber, daß die Feder verdorben habe, was das Schwert gewonnen. Bisinarcks heftiger Kampf mit Roon nnd Moltke vor den Friedensschlüssen von Nikolsburg und Frankfurt ist ja eine allgemein be kannte historische Tatsache. Jin Weltkrieg ver schiirste sich entsprechend den gewaltigen Dimensionen dieses Völkerringens der Gegensatz zwischen Soldaten und Politikern bis zn einein unüberbriiclbaren Ab icktund Mit einem unerhörten Mißtrauen das sich hie und da zu tiefer persönlicher Abneigung und Feindschaft steigerte, standen sieh Oberste Heeresleitung : und Reichskanzlei bzw. Auswiirtiges Amt gegenüber-. ’ Der Kaiser war nicht die Persönlichkeit, ausgleichend zu wirken oder gar beide Teile einem alles beherr schenden überragcnden Willen zuunterwcrsen Und da kein einziger großerStaatsmann vorhanden war, glitt allmählich saft von selbst die oberste Willensbildung auch in politischen Entscheidungen ganz in die Hände der Obersten Heereslcitungz die schließlich unter Lndendorsf nirgends mehr auf Widerstand sticsi. Etwas anders lagen die Dinge bei der Entente· Nicht etwa. daß sie nicht auch ebenso wie die Zentral niächte unter dem Gegensatz zwischen Politikern und Soldaten in der obersten Kriegsührung zu leiden ge habt hätte. Im Lager unsrer Gegner gab es ja, ent sprechend der großen Zahl von Völkern, die am Kampf gegen uns teilnahmen, noch weit mehr Reibungsslächen, noch weit mehr Konsliktdmögliche keiten. Der englische Feldmarschall Sir W- Robertson hat in seinen soeben in deutscher Aus gabe erscheinenden Kriegserinncrungcn gerade die Frage dieses Gegensatzes in den Mittelpunkt der Tar stellnng gestellt. Er nennt sein Buch »Soldatcn und Staatsmänner 1914 bis 1918« iDeutsehe Verlagsgesellschafi siir Poli tik und Geschichte, Berlin W 8). s . s Sir Robertson gehört sicher zu den kompetentesten Beurteilern dieser schwierigen Frage. Er war im Weltkrieg zunächstGeneralquartiermeister, später Chef des Generalsiabs des Britischen Großen Haut-taum tiers in Frankreich und schließlich von 1914 bis etwa Mitte Februar 1918 Chef des Reichsgeneralstabs in London. Das heißt, er war die sür die Führung des Laudkriegs wichtigste Persönlichkeit Großbritanniens. Sein Buch ist also eine ganz einzigartige Quelle für die militärische und politische Geschichte dieses großen Krieges. Natürlich ist Robertson Partei. Er ge hörte stets zu den schärfsten Gegnern Deutschlands unter den britischen höheren Militärs und suchte bereits seit Beginn dieses Jahrhunderts in vielen Denkschristen die verschiedenen englischen Regierungen zu einer besseren Vorbereitung aus den La n d k r i eg mit-Deutschland zu gewinnen, dessen Kommen er seit 1902 fiir absolut sicher hielt. Aber im allge meinen bemüht er sich in seinem Buch, objektiv zu sein, schreckt auch vor dem Gingeftiindnis eigener Fehler nicht zurück nnd enthüllt mit rücksichtsloser Offenheit die politischen und militärischen Zustände- Gegensätze, Jntrigen, die sich von 1914 bis 1918 im » Großen Hauptauarticr und in den Ministerien Lon dvns abspielten und deren interne Geschichte in Deutschland ia noch kaum bekannt ist. . . . Während bei uns in Deutschland der Einfluß der Obersten Heeresleitung und der Militiirs mit der Dauer de- seieges immer mehr anstieg, bat sich in Großbritnnnien zum mindesten bis zu Beginn der großen Lusdendoriffchen Offensive im Frühjahr 1918 das bkitifche Kabinett eigentlich niemals die letzte Entscheidung über die opcrativen Mai-Wen an ben einzelnen Fkonten aus der Hand nebmen lassen. Die Politik bestimmte die Kriegftths runq und die Militäeö batten sich den allgemeinen politischen Zielen unter zuordnen. Das ist im Prinzip ganz richtig nnd wird sanch non Rose-non grundsätzlich anerkannt. i Seine Anklage geht nur dahin, daß man im Kabinett i bei dieser Ueberwachung der militiirischen Operatio » nen viel zu weit ging nnd daß ein Krieg niemals von einem fo schwersiilliaen Körper wie dem nur kollektiv verantwortlichen britischen Kabinett, in dem tausend Einsliifse einander dnrchkreuzten, geführt werden konnte. Nach Robertsons Darstellung wurde nicht ein einziges Mal irgendeine grössere Handlung auf irgendeinem Kriegsschanplatz in Europa oder im Orient beschlossen, ohne dasz die inilitiirischen Entschei dungen nicht durch politische Rücksichten der Minister beeinflußt oder durch persönliche Arna teurstrategie eines Kabinettsiniiglieds gehemmt, nach Robertsons Ansicht sehr häufig verdorben wurden. Roberison beweist dies durch eine aussiihrliche Dar stellung der Dardanellen-Campagne, des Valkanfeld zugs rings um Saloniki iein Lieblingsgedanke gerade französischer Politikers und des zunächst gänzlich ver unaltickten Vorstoßes aus Bagdad im Euphrat- und Tigrislanid, wo der Krieg bis zur Katastrophe Townshends bei Kni-el-Amara einfach eine Privat angelegenheit der Regierung von Indien und des indischen Staatssekretärs in London war, ein charak teristischer Tummelplatz der einander bekämpfen-den Politiker nnd Miiiiärs in Simla und London. Der Reichsgeneralftab hatte höchstens einen ganz indirekten Einfluß aus die Leitung der Operationen i z II Besonders deutlich wurde dieser Kampf zwischen Militiirs und Politikern in der Frage der all gemeinen Wehrpflicht, die fa bekanntlich von England nur sehr zögernd und in großen Etappen vorübergehend im letzten Kriegssahr durchgeführt wurde. Robertson läßt durchblicten, daß er die Ein sührnng der allgemeinen Wehrpflicht durch Kirche n er im Jahre 1914 für das Gegebene gehalten hätte. Hier dürfte aber, wie sich jetzt rückskhanend feststellen läßt, das Urteil des Militiirs falsch fein. Sir Edioard Gren hat in seinen Memoiren (»Twenty Ave year-IN ausdrücklich nnd wohl mit Recht darauf hingewiesen, daß das englische Volk im August oder September 1914 zu einer so tieseinschncidenden, dem englischen Wesen so sehr widerstreitenden Maßnahme ganz sicher noch nicht bereit oder reif gewesen wäre, und jeder, der das englische Volk in den ersten beiden Kriegsjahren beobachten konnte, wird dieses Urteil nur bestätigen können. . . I Der Kampf zwischen Politikern unsd Militärs wurde in England ganz besonders heftig. als im Dezember 1916 das Kabinett Asauith gestürzt wurde und Llond George an die Spitze der Regierung trat. Von ihm hatten die Militärs ier war seit dem zweiten Kabinett Asauith, das im Frühjahr 1915 gebildet wurde, Munitions- und später Kriegsminister ge wesen) eine ganz besonders verständnisvolle Zusam menarbeit erwartet, da er im Gegensatz zu Asauith für eine energische, konsequente und rasche Durch führung des Krieges eingetreten war nnd ja gerade aus diesen Gründen Asauith gestürzt hatte. Lloyd George enttiiuschte aber die Militiirs, wie er bisher noch immer diejenigen enttäuseht hat« die mit ihm als einer bestimmten, konstanten, politischen Größe rech neten. Er trat allerdings sür eine raschere und energischere Kriegsührung ein, versügte über bedeu tend größere Autorität als Herbert Asauith und wandte Methoden an, vor deren Brutalität und Robustheit sein liberaler Kollege und Vorgänger zu rückgeschreckt wäre. Er wollte den Krieg g ewin nen, aber zu diesem Zwecke wollte er ihn auch selbst führen. Damit wurde der Staatömann auch zum obersten Heer-führen Niemals hat die Politik sich rücksichtsloser in Einzelheiten der Kriegsiihrung ge mischt, als im ersten Jahre der Ministerpräsidentschgft Llood Georges. Aber Llond George war ebensowenig ein Napoleon oder Friedrich 11. wie sein französischer Kollege Clömenceair. Beide waren ganzv sicher patriotische Trommler von unerhörter Kunst. beide auch die Leute, die das Zeug dazu hatten, die ganze Energie ihrer Völker zu einer letzten verzweifelten heroisehen An strengung zu konzentrierem Aber auf dem Gebiete der Strategie waren sie beide A nia te ur e. Und das Gesährliche war, daß sie sieh im tiefsten Grunde für bessere Straiegen hielten als ihre eigenen Militiirs. Llohd George hat ja nie ein Dehl daraus gemacht, daß
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