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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190306080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19030608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19030608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-06
- Tag1903-06-08
- Monat1903-06
- Jahr1903
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1903
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««d Arrrrlgrr sSlbttlatt «ü Aychtt). .,.777.^,. Amtsötatt *°r7- der König!. AmtShauptmmmschast Grotzenhai», des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zv Riesa. H LSS Montag, 8 Juni 1S0S, adendS. 86. Jichrg M»S Riesa« Lageblott «scheint jede» Lag «end» mit «u,nähme der Sonn- und Festtage. BterteljLhrticher vegngSp»««, bei Abholung in d« «xpedttlm» in Riesa 1 Mart 60 Psg„ durch nnsrve LUW« M in» Han, 1 Mark « PW., bet «Holm, am Schalt« der katserl. Postanstalt« 1 Mark «S Pfg, d«ch d« vrichrSg» frei in« Hau» 2 Mark 7 Pfg. Auch Mouatitabomeme»» »erd« an,im«m«i Luzcigeu-Amcahmr für die Rum»« de» Ausgabetage« bi« vormittag v Uhr ohne Gewähr. L«ck mb Verla, vm Lange, 4 winterlich in Riesa. — Scschäst,stell«: «astanienstrabe SS. — Für die Redaction vrrantwortNch: Herman« Schmid» in Riesa. 1 gelber Kutschwagen, 2 Fahrräder, i vergoldeter Leuchter, 1 Li»schrank, 1 Nähmaschi»», I brauner Zierschrank u. 1 grober Wandspiegel gegen sofortige Bezahlung zur versteigen«,. Riesa, am 8. Juni 1903. . De« Gerichtsvollzieher de- Kgl. Amtsgericht-. Reichstagswahl betreffend. Jnsolg, Ableben» de» Grmetndeälteste» Herrn Btrlta in Lichtens»« ist Herr Gemeinde« dorstanv Thoma» in Kleintrebnitz zum stellvertretende« Wahlvorsteher sür den 8S. Wahl, bezili ernannt worden, wa» unter Bezugnahme aus dir Bekanntmachung der unterzeichneten Königlichen Amtrhauptmanoschast vom 9. vorigen Monat» — No. IIS de» Großenhainer und Riesaer AuüSblatte» — hierdurch bekannt gemacht wird. Großenhain, den 6. Jun! 1993. Königliche Amt-Hanptmarmschaft. i 1519 L vr Uhlemann. Mkl. Im Auttioo-lokal hier kommen Mittwoch, de« 10. Jn«i 1903, vor«. 11 Uhr, 1 großer Kastenwagen, 1 Domrnschnibtisch, 1 Herrenschrriitisch, 2 Schlaflose», 2 braune Ver tikal, 2 große Trupich«, 1 eisern« Dezimalwaage mit Gew., 1 Bettstelle mit Matratze, Ober« rmd Unterbett und 2 Kov!k:fsm gegen sosmtige Bezahlung metslbietend zur Versteigerung. Riesa, den 6 Jan! 1903 Der Ger «Vollz. de- Königs. Amtsger. Im AuttionSlokal bi« kowmrn Souuabeud, de« 13. J««i 1903, vorm. 1v Uhr 1 Büffet, I Sofa mit buntem Bezng rna Spieorlausil.tz, 2 Sessel w. bunt. Bezug«, 1 brauner viereckiger Su»zteh«lisch, 1 Sosa m b'aunem P üsckbccug, 2 braune zweitürige Kleiderschränke, Kirschen-Verpachtung. Die diesjährig«» ktirscheuuutzmrgeu an der Zehren-Döbelner Straffe, Abtellnng S (Glmecharr Gtreeke »>d i« Orte Meila), Seerhausen-Riesaer Straffe und Riesa-Strehlaer Straffe solle» Freitag, de« 12. Jv«i l. I., von mittag- 12 Uhr a« im Gasthaufe „Zum Anker" tu Gröba im Weg« de» Sieistgrboi» und gegen sofortige Barzahlung sowie unter den vor Begin» der Verpachtung bekannt zu gebenden Bedingungen öffentlich verpachtet werden. Meißen, am 3. Juni 1903. Königliche Straßen- und Wasier-Bauiüspettion ll. NeuhauS. St. Stadtbibliolhek. 3800 Bände. Katalog 20 Psg. ExpeditionSzeit: Jede» DirnStag 7—>/,S Uhr außer an schulfreien Tagen. * Kk. Böhl. Ein großes Schiffsunglück hat sich abermals ereignet und zwar ist ihm diesmal ein französisches Fahrzeug zum Opfer gefallen. Zahlreiche Menschenleben — nach den letzten Nachrichten 117 — sind dabei zu Grunde gegangen. Die uns über die furcht bare Katastrophe zugegangenen Nachrichten besagen: ):( Marseille. Der Dampfer „Jnsulaire" der Ge sellschaft Fraissinet gehörig, stieß, gestern, Sonntag, mit dem derselben Gesellschaft gehörigen Dampfer „Liban" auf der Höhe der Insel Maire zusammen und brachte ihn zum Sinken. Zahlreiche Personen büßten hierbei das Leben ein. 29 Leichen waren bis gestern SVe Uhr nach mittags geborgen. ):( Marseille, lieber den Zusammenstoß des Dampfers ,^Jnsulaire" mit dem Dampfer „Liban" wird weiter gemeldet: Der ,/Liban" ging von Marseille nach Bastia, der,/Jnsulaire" kam von Toulon und Nizza. Der Zusammenstoß fand um 12!/» llhr mittags statt. Der Lotsendampfer „Blcchamp", welcher sich in der Nähe der Unglücksstätte befand, leistete mit einem anderen Lotsen boot und dem österreichischen Kanonenboot „Balkan" so fort Hilfe. Der „Liban" sank 17 Minuten nach dem Zusammenstoß. Der „Blechamp" nahm nach großen An strengungen etwa 30 Personen und 8 Leichen auf, unter letzteren 5 Frauen, 2 Männer und 1 Kind, „Balkan" barg 21 Tote. Marseille. Die Zahl der Reisenden auf dem „Li ban" betrug etwa 200; die Hälfte wird als verloren angesehen. Die Bureaus der Gesellschaft sind geschlos sen; die offizielle Liste der Reisenden ist noch nicht be kannt. Etwa 40 Reisende wurden von dem „Blechamp" und dem österreichischen Dampfer „Carvtty" gerettet; 40 andere und etwa 17 Matrosen wurden von dem Damp fer „Balkan" aufgesammelt. Als das erste Rettungs- "Hoot auf etwa 10 Meter an dem Dampfer „Liban" fast ankam, neigte sich dieser plötzlich zur Seite; seine Masten schlugen auf ein und einen halben Meter von dem Ret tungsboote ins Wasser. Der Dampfer versank mit der Menschenmenge, die sich an den Leitern festklammerte. Ein herzzerreißender Schrei wurde gehört, dem bald darauf Totenstille folgte. Die Maschinen explodierten und verursachten rin Zischen des Wassers, das ungefähr fünf Minuten anhielt. ):( Marseille. Vor dem Bureau der Dampferge sellschaft „Fraissinet", das geschlossen ist, steht eine dichtgedrängte Menschenmenge, die genaue Nachrichten er wartet. Da die Passagierliste des „Liban" vor der Aus fahrt der Hafenpolizei nicht übergeben worden ist, ist die genaue Zahl der Reisenden noch immer nicht bekannt; man glaubt, daß sie über 240 betragen hat. Bisher sind 28 Leichen geborgen; von diesen sind nur vier amtlich identifiziert. Bei dem Untergange des Schiffes, das nach vorn sank, drängten sich die Reisenden nach dem Hin teren Teile desselben zusammen. Dieser war mit einem Zeltdach überspannt, das gleichsam wie ein Käfig die Unglücklichen sesthielt und in den Strudel hinabzog. Es war nach Aussage eines Augenzeugen, der neun Personen gerettet hat, ein furchtbarer Anblick. Der ,/Liban", ein 1883 in England gebautes Schiff, von 3000 Tonnen Ge halt, sank nach Aussage des Kapitäns der „Jnsulaire" innerhalb 10 Minuten. Vom Dampfer „Jnsulaire" ist der vordere Teil erheblich beschädigt. ):( Marseille. Ein Matrose, der sich als Reisen der an Bord des „Liban" befand, erzählt: Das Meer war am Mittag bei der Abfahrt ruhig, das Wetter völlig heiter. Beim Frühstück wurden die Reisenden durch heftige Signale der Sirene in plötzliche Unruhe versetzt. Sie stürzten auf Deck und sahen die „Jnsulaire" mit Voll dampf aus sich zufahren. Der Kapitän des „Liban" gab alle erforderlichen Befehle. Der Dampfer veränderte seinen Kurs aber nicht, und noch während die Fahrgäste den Kapitän mit Fragen bestürmten, erfolgte nach wenigen angstvollen Sekunden der verhängnisvolle Zu sammenstoß, durch den der ,Fiban" 200 Meter weit fort gerissen wurde. Tas Unglück geschah so rasch, das keine Rettungsboote ausgesetzt werden konnten, und das Schiff ging schnell unter. Der Matrose fügt hinzu, er habe mit einigen anderen ein Rettungsboot losgemacht, von dem aus sie dann 10 Personen aufnahmen, von denen sich sechs bereits als tot erwiesen. ):( Paris. Ein heute nacht von Marseille einge gangenes Telegramm, gibt die Zahl der; bei dem Untergang des „Liban" Ertrunkenen auf 117 an. Oertliches und Sächsisches Riesa, 8. Jo»! 1903. — Am vergangen«« Sonvabrnd glückte «S unserer Schutz- waonschast einen Dt«b festzunehmen, welcher gestoblene Billard« spielbäll« unter falschen Angaben in verschiedenen R«stoulatto»rn und auch in anderen Geschälte« zum Kauf anbot. Infolge er« statt,ter Meldung an die Polizei wurden sofort dir nötig«« Rrcherchra riugelettet und man erwischte den Di«b, der das Gestohlene htersrlbst nicht an den Manu bringen konnte, auf drin Bahnhof kurz vor Abgang de» Eisenbahuzugrs, mit dem er nach Leipzig reisen wollt«. Nach kurze« Verhör gab er zu, die Billardbälle in Priestewitz entwendet zu haben. Der rechtmäßig« Eigentümer der Spielbälle, welcher bei Eingang der dlc»bezüglichku Mitteilung den Diebstahl noch gar nicht br» merkt hatte, konnte nun dieselben wieder in Empfang nehmen. —)!( Unterhalb Mühlberg, in der Nähr von Brlgern, havarierte rin aus der Talfahrt befindlicher beladener großer Veckkah», indem «r ous Grund geriet. — Der sächsische Landesverband der Gabel-brrgrr Stenographenvrreiue, der vorgestern in Kötzschenbroda tagt», hat beschlossen, seine nächstjährige Generalversammlung in Ehramitz abzuhalteu. — Ueber eia« neue Probe von sozialdemo kratischem Terrorismus berichtet der „Gewerkvrr eiu', da» Organ de» Verbände» der deutschen Grwerkverekne, im Anschluß an die Vorgänge bei ei»«« AuSpand im Betriebe der Firma Mrhlich in Berlin. Die Leiter der Firma hatten dem irre Auftrag« de» Grneralrat» der Maschinenbau« und Metallarbeiter mit ihnen verhandelnden zweiten Generalsekretär Gleichauf die Einführung der neunstündigen Arbeitszeit vom 1. Oktober ab, 2b Prozent Zuschlag sür Urberstundeu und Beseitigung de» Zwange» für Urbrrstundinarbeit zugrstandru. Renn Zehnte der von den Arbeitern der Firma gestellte» Forderungen war« damit erfüllt. Jeder aufrichtige Arbetterfreund, so schreibt der .Grwerkorreiu", hätte Gleichaul ob diese» großartig« Erfolges gratuliert. Die unduldsamen Sozialdemokrat« aber gönnt« einem Gewerkoerein düsen Ersolg nicht. Da» Entgegenkommen der Firma wurde für gegenstandslos erklärt «nd Gleichauf nebst den in der Firma Mrhlich beschäftigten Mitgliedern de» Hirsch- Dunckerschen Verbände» au» dem Saal« verwies«. In einer Versammlung de» Gewrrkverein» der Metallarbeiter hat Gleich auf da» von den Sozialdemokrat« geübte System der Ein schüchterung Audrr»d«k«der wie folgt geschildert: „Ohne jed« stichhaltig« Grund werden unsere Mitglieder in d« Fabrik«« und Werkstätten, wo die Berbäudlrr die Mehrheit haben, ba- schimpft, verleumdet, verachtet und um Stellung und Brot ge bracht. ES muß einmal off« ausgesprochen werden, daß an vielen Orten dir Berbändler unseren Kollegen gegenüber schlimmer austretrn, al» der schneidigste Gendarm bei einem Streik, der rücksicht-losrst« Arbeitgeber in der Fabrik oder der feudalste Junker de» Osten» Arbeitern grgroübrr «» je getax hat. Gegen dm TrnoriSmu» und die Unduldsamkeit, welche ou vielen Orten und nicht zum wenigsten auch hier in Berlin ouSgrübt werd«, ist da« Verhalten der „Kühurmänuer' ei» Kinderspiel! Von dm Arbeitgebern, di«, wie alle Mensch«, Egoist« find und demgemäß zuerst au sich denken, ist es menschlich und verständlich, wenn fi« mit Zähigkeit an ihrer Machtstellung s«sthalt«n, wen« fi« sich dadurch zu UngerrchtiP- I«itm dm Arbeite« gegenüber hinreißm lass«. Wenn aber Arbeiter, die doch selbst wiss«, wie wehe Not und Ent behrung tut, wie surchtbar für die Arbeiterfamilie wochenlang« Arbeitslosigkeit wirst, wenn diese Arbeiter andere Kolleg« anL der Arbeit drängen, nur deshalb, well sie einer ander« Orga nisation angrhörm, wenn so Arbeiter geg« ihr« eig«« Kolleg« handeln, dann gibt e» überhaupt keine Entschuldig»»! dafür.' — Sochenfpielplan der Dresdner Hostheater. Oper»- Han». Dim»tag: „Die lustigen Seiber von Windsor'. — Mittwoch: „Siegfried'. — Donnerstag: „Lucia von Lämmer» moor'. — Freitag: „Götterdämmerung'. — Sonnabend: „Die RegimrntStochter'. „Auf Japan'. — Sonntag, den 14. Ju»ir „Der Rattenfänger von Hameln'. — Schauspielhaus. Dienstag: „Die Opserseurr'. „Endlich allein'. — Mittwoche „Miß Hobbs'. — Donnerstag: .Demetrius'. „Der zrrbrochme Krug'. — Freitag: „Zyklus der KönigSdra««' (achter Abmd): „König Richard III' — Sonnabend: „Die Opserseurr'. „End lich allein'. — Sonntag, d« 14. Juni: „Die versmskae«' Glock«'. — Montag, d« 1b. Juni: .Gyge» und sein Rt»g'. * Nünchritz, 7. Juni. An di« vor »nnmehr zeh» Jahr« vom hiefizeu Verein für Gewerbe und Landwirtschaft
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