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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 16.11.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193611161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19361116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19361116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZschopauer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1936
- Monat1936-11
- Tag1936-11-16
- Monat1936-11
- Jahr1936
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 16.11.1936
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ZWMuer W Zageblatt und Anzeiger DaS „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich L' onatl Bezugspreis l.7^RM.Zui»ellueb.p'>P,g BesieUungn» werden in uns. Gcschästsü.,vou den Boten, sowievonallenPostanslaltenangenomnien Anzeigenpreise: Tie 4'i nur breite Millimeierzeile 7 Pig.; tie Hb mm breite Millnneierzeile im Textteil B'g.: Anchlagnasirl Z Zitier- und Anäulleiogebübr '^5 Psg zuzügl. Port» Das .Zschopau er Tageblatt und Anzeiger" ist daS zur Verössentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschait Flöha und des Stadirais zu Zschopar behördlicheiseits bestimmte Blau and enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Grzqebii gische Handelsbank e G. m. b H Zschopau Gemeindegirokonlo: Zschopau Nr. 4!: Pouschectianio: Leipzig Ar. 42 8-,4 Fernsprecher Nr. 7>L Zeitung sür die Orte: Krumhermersdors, Waldkirchen, Bvrnichen, Hohndors, Wilischlhal, Weissbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdors, Scharfenstein, Schlößchen Porschendors n«. LHS Msnßag, d»« 16 IZovLmi»«« 1936 169. veukcklanll—Italien 2:2 lrüuie Tie 18 WWeMe verhaftet wolle die utschcn Souveränität des Reiches erneut bestätigen. Den T fehlten die Gründe nicht, um zu beweisen, dos; ihre trage entziehen könne, und daß diese Verpflichtungen so lange weiterbeständen, als sie nicht durch gemeinsame Nebercinkommen ausgehobcn werden. Der „Petit Parisicn" schreibt, durch die Kündigung der Abschnitte über die Stromkontrolle habe Hitler das letzte Servitut aus dem lenken, und wir möchten vermuten, daß man mit diesem Ziel gleichzeitig die Rache für die Nürnberger Demaskie rung des Sowjetsystcms und des Bolschewismus durch Deutschland verbinden möchte. Wie dem aber auch sei, die Methode ist kein Zeichen von Stärke. Im übrigen sei immer wieder betont, das; Deutsch land sich eine derartige Verletzung des Gastrechts, das Staatsangehörige fremder Nationen geniesten, nicht ge fallen lassen wird. Die deutschen Staatsangehörigen in der Sowjetunion waren stets einer stärkeren Einschrän kung ihrer äusseren Freiheit unterworfen, obwohl es sich um einwandfreie, lediglich ihrem Beruf nachgehendc Men schen handelt. Sie jetzt plötzlich einer Verschwörung gegen den Sowjetstaat oder seine Machthaber zu verdächtigen, ist ein ganz billiges und groteskes Unternehmen. Diese Freiheitsberaubung schuldloser Menschen ist nichts weiter als eine Repressalie der Komin tern, die sich an wehrlosen deutschen Staatsangehörigen rächen will dafür, daß in Deutschland das bolsche wistische Gift keinen Nährboden findet. Der Sowjetstaat macht sich zum Vollstrecker des Willens der bolschewisti- schcn Internationale. Das wirft ein bezeichnendes Licht auf die geistige Struktur des Sowjetsystems. Das deutsche Volk erwartet umgehend von den Mos kauer Machthabern eine Antwort auf den Protest und eine Erklärung für die Verhaftungen der Reichs deutschen. Außerdem darf der deutschen Botschaft in Mos- Angeblich Sieg Woroschilows über Stalin Die englische Presse beschäftigt sich eingehend mit der neuen Verhaftungswelle in Svwjctrußland und den Ver haftungen von Ausländern, darunter deutschen Staats angehörigen. Man durchschaut in London die Hinter gründe zu den Verhaftungen nicht, verzeichnet aber Ge rüchte auS HclsingforS, nach denen die Verhaftungen in Vcrbindnttg zu bringen seien mit Gerüchten über eine be vorstehende Militärdiktatnr in Moskau. Obwohl Stalin dem Namen nach noch immer Staatsoberhaupt sei, sei in Wahrheit der Einfluß des Kriegskommissars Woroschilow in ausschlaggebender Weise gewachsen. Moskau habe sich nach einem Bericht der „Morning- Post" jetzt entschlossen, die günstige Gelegenheit der politi schen Entspannung im Fernen Osten zu benutzen, um seine Westgrenze erheblich zu verstärken. So seien, wie das selbe Blatt ans Riga berichtet, in der letzten Woche nicht weniger als fünf Munitionszüge von Leningrad und Moskau nach der Ukraine abgelassen worden. 50 VW Arbeiter, unter ihnen mehrere tausend Ge fangene, seien Tag und Nacht damit beschäftigt, im Westen ein strategisches Straßennetz auszubaucn. »Zwischen Moskau und Minsk sei dxr Ban einer Deutsche Masserstrutzen Eine EiMmg -er -Men Wierling Wer -ie inlemiimlen SAmite in der Auslandspresse als ein weiterer Schritt auf dem von Hitler eingcschlagenen Wege zur Zertrümmerung des Versailler Vertrags dargcstellt. Die englische Presse brachte die Nachricht in riesiger Aufmachung unter Schlagzeilen, wie „Hitler zer reißt den letzten Fetzen des Versailler Vertrags" oder „Die letzten Fesseln von Versailles heute von Deutschland ab geworfen". Aber die Presse enthält sich eigener Stellung nahmen. Der „Star" stellt kurz dazu fest, das; Europa diesen Schritt erwartet habe, da nach der Besetzung des Nheinlandes dkd internationale Kontrolle der Wasser straßen noch das einzige in Kraft gebliebene Ueberblcibsel des Friedensvertrages bedeutet hätte. Infolge des späten Eintreffens der Nachricht nun Wochenende lagen auch in der Pariser Presse »nr kurze Meldungen vor. In französischen politischen Kreisen erklärte man ebenfalls, daß man ans einen solchen Ent schluß schon vorbereitet gewesen sei, da gewisse Anzeichen, besonders die Zurückziehung des deutschen.Vertreters in dem internationalen Kontrollansschuß, bereits vor einiger Zeit darauf hingcdeutet hätten. Das französische Ver fahren in diEsem Falle werde voraussichtlich darin be stehen, daß man formell Verwahrung cinlege und dann einen Meinungsaustausch zwischen den UntcrzZchncru des Versmuer Vertrages und besonders zwischen London und Paris herbeisühre, um eine gemeinsame Protestaktion ein zuleiten. Deren Ziel werde die Feststellung sein, daß kein Staat sich einseitig den Verpflichtungen ans einem Vcr- Londoner Zeitung „MrninWst" meldet aus Helsingsors MUMM m SWjetrutzland? Zröige AaOr Es scheint, als lege es die Sowjetrcgierung darauf an, die politischen Gegensätze zwischen Deutschland und der Sowjetunion zn verschärfen. Wir wissen zwar, daß die Verhaftungen ein billiges Mittel sind, um die wachsende Erregung in der russischen Bevölkerung ab;u- FieberWe Verstärkung der Westgrenze modernen Autostraße soeben abgeschlossen worden, während die Straße Moskau — Kiew demnächst be endet würde. In der Nachbarschaft Polens und der Tschechoslowakei sollen nach dem englischen Bericht ab 1. Dezember über tausend Kampfflugzeuge zusammengezogen werden, womit Sowjetrußland, wie es heißt, in der Lage sei, jeden Angriff von Westen abzuwehren. AM^rschMne der Sowjets gestohlen Ter Warschauer Berichterstatter des „Daily Erpreß" melde!, daß die GPU. Einzelheiten eines großen Spionage fall es bckanntgegcben habe. Danach seien m ililärische A u f m a r s ch p l ä n c für den Kriegs fall mU einer Westmachl von großer Wichtigkeit gestoh len worden. Eine frühere russische Gräfin, die bisher unter dem Namen Freue Michajlowna als GPU.-Agcnti» tätig war, und ihr Liebhaber, ein hoher Offizier im Gene ralstab der Noten Armee, seien in diesem Zusammenhang verhaftet worden. Sic werden der Täterschaft an dem an geblichen Diebstahl militärischer Dokumente bezichtigt. Die beteiligten deutschen Missionen bei den in den internationalen Stromkommissioncn für Rhein, Donau, Elbe und Oder vertretenen Regierungen haben im Lause Des Sonnabends diesen Regierungen ein Schreiben übermittelt, das folgenden Inhalt hat: Die Freiheit der Schiffahrt ans allen Wasserstraßen rrnd die Gleichbehandlung aller im Frieden lebenden Staaten auf diesen Wasserstraßen sind vor dem Weltkrieg fast lOO Jahre lang die Grundlagen einer fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen den Anliegern der schiffbaren Ströme gewesen. Demgegenüber ist in Versailles im Widerspruch mit dem Grundgedanken der Gleichberechti gung auch auf diesem Gebiet einseitig zum Nachteil Deutschlands ein künstliches und den praktischen Bedürf nissen der Schiffahrt zuwiderlaufendes System geschaffen worden, das Deutschland eine dauernde internationale Ueberwachung seiner Wasserstraßen anfzuzwingen suchte, indem es die deutschen Hoheitsrechte mehr oder weniger auf internationale Kommissionen unter weitgehender Mit wirkung von Nichtuferstaatcn übertrug. Die deutsche Negierung hat sich aufs ernsteste bemüht, Liese unerträgliche Regelung durch anderweitige Ver einbarungen zu beseitigen. Die deutschen Bevollmächtigten in den Kommissionen haben in langwierigen Verhandlungen versucht, spätestens zum l. Januar 1937 einen Zustand herzustellen, der mit dem deutschen Standpunkt verträglich gewesen wäre. Ein Erfolg ist diesen Bemühungen versagt geblieben, weil die Linderen beteiligten Mächte sich nicht haben entschließen können, ein System aufzugeben, das in seinen Grundlagen mit den deutschen Hoheitsrechtcu unvereinbar ist. Ueberdies ist am N Hein der nächst Deutschland wich tigste Ufersiaat, das Königreich der Niederlande, den im Mai d. I. getroffenen Vereinbarungen nicht beigetreten: cs sind aber gerade au diesen» Strome klare Verhältnisse notwendig. An der Elbe ist es nicht gelungen, die neue Regelung von der Versailler Grundlage zu lösen und ins besondere den Zustand zu beseitigen, das; vier N-chl- ufcrstaatcn ohne besondere Interessen an der Elbeschiss- fahrt auch heute noch den Anspruch erheben, Garanten der Schiffahrtssrciheit auf diesem Strome zu sein. Für den deutschen Oder ström besteht noch heute, wenn auch ohne Beteiligung Deutschlands, eine internationale Kommission mit einem im Jahre 1920 ohne deutsche Mitwirkung pro visorisch bestellten französische,» Generalsekretär. An der Donau haben zehn Jahre Bemühungen des Donau uferstaates Deutschland um Wiedereintritt in die Donan- . Mündungskommission keinerlei Erfolg gehabt. Die von der deutschen Negierung mit allem Nachdruck seit Ende Mai d. I. betriebene Revision der Donauakte hat trotz allen Entgegenkommens Deutschlands keinerlei Fortschritte gemacht. Endlich glauben die anderen Mächte, in bezug auf den Kaiser-Wilhelm-Kanal an der Deutsch land in Versailles aufgezwungenen willkürlichen Beschrän kung der deutschen Hoheitsrechte festhalten zu sollen. Die deutsche Regierung kann es nicht verantworten, die vorstehend gekennzeichnete Lage der Dinge noch länger hinzunehmen. Sie sicht sich deshalb zu der Erkläruug ge zwungen, daß sic die im Versailler Vertrag enthaltenen Bestimmungen über die auf deutschen: Gebiet befindlichen Wasserstraßen und die aus diesen Bestimmungen benchen- Len internationalen Stromaltc nicht mehr als für verbind lich anerkennt. Sie hat dementsprechend beschlossen, die für den Rhein AM 4. Mai getroffene vorläufige Vereinbarung (mvctus vivencki) gemäß deren Artikel 3 Absatz 2 mit sofortiger Wirkung hiermit zu kündigen, und von der Unter zeichnung der für die Elbe entworfenen Vereinbarung gleichen Charakters abzusehen. Damit cutfällt eine weitere Mitarbeit Dentschlands in den V"rsailler Stromkommis sionen. Die Vollmachten der bisherige»» deutschen Dele gierten sind erloschen. Zugleich teilt die deutsche Regierung folgende von ihr getroffene Regelung mit: Tie Schiffahrt auf den auf deutschem Gebiet befindlichen Wasserstraßen steht den Schiffen aller mit dem Deutschen Reich in Frieden leben den Staaten offen. Es findet kein Unterschied in der Be handlung deutscher und fremder Schiffe statt; das gilt auch für die Frage der Schifsahrtsabgaben. Dabei setzt die deutsche Negierung voraus, daß ans den Wasserstraßen der anderen beteiligen Staaten Gegen seitigkeit gewährt wird. Außerdem wird die deutsche Ne gierung die deutschen Wasserstraßenbehörden anweiscu, mit den z.uständigen Behörden der anderen Anlieger staaten gemeinsame Fragen zu erörtern und darüber ge gebenenfalls Vereinbarungen zn treffen. Die Auslandspreise zu dem deutschen Schrill Die Mitteilung der Reichsregierung über die Wieder- herstellunn der Reichshoheit über die Wasserstraßen wird Vertrage von Versailles zerrissen. Ter Führer Zu den bisher bekanntgcwordcncn sechs Verhaftungen von Reichsdeutschen in Moskau sind zwei neue Fälle hin- zugctreten, die sich am gleichen Zeitpunkt ereigneten, aber erst nachträglich den deutschen Stellen zur Keuntnis ge bracht wurden. In Leningrad sind nn ganzer», soweit bisher bekanntgewordcn ist, 11 Reichsdeutsche ver haftet worden. Diese Festnahmen sind sämtlich am 10. No vember erfolgt. Gleichzeitig laufen in Moskau Nachrichten aus ver schiedene« Orten der Sowjetunion über eine Verhaf tungswelle großen Umfanges ein, die Bürger der Sowjetunion auS den verschiedensten Kreisen getroffen hat. Von anderer Seite verlautet, daß unter der schweren Anklage, an einem Mordkomplott gegen Stalin beteiligt gewesen zu sein, bisher 65 Personen, zumeist Ausländer, verhaftet worden seien. Außer Deutschen befinden sich auch Amerikaner, Mexikaner und Schwede» unter den Verhafteten. Gegen sie alle soll ein Schnell verfahren durchgeführt werden. nicht allein in einem Znstand der Zwangsvcrwaltnng bleiben dürften, während bei den anderen mit Ausnahme der Donau jede internationale Kontrolle fehle. Die holländische und die belgi f ch e Presse be zeichnen den deutsche»» Schritt ebcnsatts als eine Abschüne- lung der letzten Fessel von Versailles. In den an der Nheinschiffahrt beteiligten Rotterdamer Kreise»» erachtet man, dem „Telegraaf" zufolge, eine Rückkehr zu»:» Mann heimer Traktat als keineswegs unvorteilhast. Für die Niederlande könne cs als Vroiitirmm na b v?,- ali:::. Seite gelten, daß Belgien als politische Partei nicht mehr in der Rhcinschiffahrt vertreten sei. Im übrigen erachte man in niederländischen Schiffahrtskreisen die psycho logische Bedeutung des deutschen Schrittes als weit wesent licher als seine praktische Auswirkung. Tie belgische Presse kündigt ebenso wie die französische Protestschritte gegen die deutsche Note in Berlin an, erklärt aber weiter, Tcutsch- land werde von seinem Weg trotzdem nicht einen Finger breit abweicheu und konsequent den Kampf gegen einen Vertrag weiterführcn, den cs als eine Schmach empfindet.
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