Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 29.04.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189404298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1894
- Monat1894-04
- Tag1894-04-29
- Monat1894-04
- Jahr1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.04.1894
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^srcliSeLcliii'i-e dunl I»m»L>gu»,ctt au»>r - . ^ ?.eNc P> <«»- »qsira« »»r ««» »»kuodi-unakn »cd,»»» «mmllude »-»ko'ik rvnmiir>»»a»Ii«ln> an -ui Muckaad« k»,«»>anl>lki chchntt» «W kmk VcidindliÄeu L»r»lPr»«tlir»U» Ulr. N. K-NA -I^»G I, v«i> L»r1«n, kntdsLdrtslen. slv»»,. Seh»ll»«s«rt et«„ >I>eu »u< hbrnäc-ri-urroo. 39. Jahrgang s li.II. Nvllf« I<1 äc !^oI>». ?!>iE>,»x.. Nnupt>.tr. 24. Dresden, 1894 V. k. 8v<^vr, DrssLsn X»«vrneiifftr»tG« 81 — kvrvKprvi I»vr 2153 vmpkeblt rur 8i>iuoo: MLLlrLL»^ uu6 MMtzL-ZtzKL» z Iln^rl« II. <», I. ^N8ß»»^ >117. I 4»v««p^n 1 1„r ullv II. 11itt»t-Hr1»»uf kur ^io »»r, >4ur»r st,«»lvr. III. 1 N>r1ru-< «ni rolp uulvr I>. «olleelioa U r >iirli». iGnä^vIottErlp 1111er ke^Mettkiei' klL8VLLrvI1 ^ joijer au«i 6i»n t»o6^ut6nd»ton lUruitrütt^n 6ss In- miej S ^i^luiulc^. tmpletkl^o in roiclik.Utir^r ^ > >V1IIi. ItlI»! ör 8ulttl, K^I. Ii> sli^f'cune», ^ II. - en»»pn«-^8»t«Il« IIIV. 8»mmer Ix»6eilj«ppeil von 8 M., U«vel«t>i8 von 14 )Iß. nn, Ii»»k«n-8«liulL»ieü^e vmptisklt. in 8rv88tvr r4u8^ulll ,1»»». W'lvvlill .»»8 'I'ii.I, tzi« IlIo888trtt88e 28. »ol-'-n «Ir-m koni^I. ^estl-.s«. M v H 1 Q Kaiser Wilhelm und die Schack'sche Galerie. Hosnnchrichle». Verbot von Umzügen. Konservativer Benin. iKahriiiigsmiltelausiteüilng. ^ Uv» Roth Deubnal, Volkspark. Rovrrdiebslalrle. Gerichtsverhandlungen. ^agrsgcictrichte. St» : tut lgarter Mnsik'est. Sonntag, 2S. April. Für die Monate Mai und Juni »«den S»sl»Nm,g»n auf di» »Dre-d«er Nachrichten" für vr»»d»n b«i un»,rzei<hii»t»r S»ichStt»st«ll» ,u 1 Mark 7U Pfennigen, für aurwärls de« den Kaiserlichen poftansialte» im Deutsche» Reichs- gebiet» zu l Mark «i Pfennigen angenommen. Geschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten . Marienftralle 38. Erdgefchok. Politische». Der Entschluß des Kaisers, sich der ihm testamentarisch ver machte» Bildergalerie des Grasen Schack zu Gunsten der ban- rischen Landeshauptstadt zu cntäußern, zeuat ebenso sehr von sei »cni kunstlerischeni Verständniß. wie er aus » '.Kone die ansrichtig wohlgeneigte kaiserliche Gesinnung gegen unsere» b»>uvarischen Bmderstanml darthnl. Vom künstlerische» Standpunkte aus wäre es nicht wohl angebracht gewesen, die Schack'sche Galerie von dem Boden, aus dem sic gewachsen war, fortzuschassen, um sie in die Sehenswürdigkeiten der Berliner Residenz einzureihrn. Kunst- schätze sind wie kostbare Bilanzen und Blume». Sie bedürfen einer besondere» Pflege, die sich nicht darin erschöpft, daß man ihnen einen möglichst prunkvolle» Standort anweist, au dem sie die Augen aller Welt aus sich ziehen und die Bewunderung der Be rufenen und Unberufenen heranSfordern. Eine künstlerische Samm lung will stets im Zusammenhänge mit ihrem geschichtlichen Werdc- prozetz betrachtet sein. An sie knüpfen sich nicht blos Erinner ungen. Fleiß und Geist ihres Urhebers, sondern auch lokale Eigen- thümlichkeiten und Beziehungen, die für das Interesse der künst lerischcn Welt unter Umständen bedeutungsvoll sein können. Ins besondere trifft dies aus die Schack'sche Galerie zu. die so eng mit der Münchner Kunstschule verbunden und mit der engeren Münchner Kunstgeschichte verwebt ist, daß sic gewissermaßen ihr aktuelles warmes Leben verliere» und sich in eine mehr oder minder kalte ReminiSccnz verwandeln würde, wenn sic ihre bay rische Heimath. i» der sie mit allen Wurzel» scsthängt, verlassen und nach Berlin übcrsiedeln müßte. Erwägungen ähnlicher Art sind ohne Zweifel bei der Bildung der kaiserlichen Entschließung mitbestimniend gewesen. ES liegt darin zugleich das Anerkenntnis; von allerhöchster Stelle, daß es dem Wvhle des Ganzen nicht förderlich sei, alle Kanäle des geistigen Lebens im Reiche in Berlin nnsmünden zu lassen. Tie „Gedankenfreiheit" verträgt nicht die Zwangsjacke einer künstlichen Eentralisatio». Tic geistige Reg samkeit unseres Volkes beruht gerade auf dem günstigen Umstand, daß zahlreiche kleinere Mittelpunkte des geistigen Verkehrs in freier Entfaltung ihres eigenthümlichen Schaffens die Bausteine zu dem mächtigen Tempel liefern, in dem sich nicht nur die Söhne unseres Volkes an den Schätzen deutscher Kunst und Wissenschaft erguicken. sondern auch die Angehörigen der fremden Rationen zusammen ströme», uni die deutsche Kultur kennen zu lernen und sic als die Fackelträger»! der Civilisation der Entwickelung ihres eigenen Ltindes voranschreiten zn lassen. Es ist daher von höchster Wichtig keit. daß diese natürliche Grundlage unscres geistigen Lebens sorg fällig erhalten bleibt. Das ist aber wiederum nur möglich, wenn das politische Gefüge des Reiches in seinem bundesstaatlichen Cha raktcr die liebevollste Schonung von Seiten des führenden Bundes staates erfährt und insofern ist nicht zu verkennen, daß die hoch herzige Thot des Kaisers zugleich eine politische Seite hat. Aus der Zusammenwirkung des künstlerischen und politischen Motiv« ist denn auch die hohe, ciiimüthigc und durchaus spontane Begeisterung zu erklären, mit der die Münchner Bürger schaft den kaiserliche» Huldbeweis ausgenommen hat. Auch der Zeit nach erfolgte das Entgegenkommen von Berlin aus in einem sehr gelegenen Augenblick. TaS nnbcgrcislichc Vorgehen der Ber liner Staatsanwaltschost in der Sache des Frhr». v. Thüngen wurde in Bayern nicht nur. sondern im ganzen Reiche in allen imabhängigen Kreisen als ein verfassungswidriger Eingriff in die bayrische Iustizhoheit empfunden und hatte in Bayern selbst sehr böses Blut gemacht. TaS Verhalten des Kaisers in der Schack- schen Erbschastsangclcgenhcit beweist aber, daß an der höchsten Stelle des Reiches der feste Wille herrscht. Alles zn vermeiden, was irgendwie als eine Verletzung des berechtigten banrische» Nationalgefühls gedeutet werden könnte. Es ist daher gewiß nicht unberechtigt, wenn man angesichts des seine», sicheren »nd schnelle» Taktes, den der Kaiser in dem Cchack'schrn Falle gegenüber der Stadt München bewiesen hat, der Erwartung Raum giebt, daß auch in einer Frage, die in allen nußerpreußischen Bundesstaate» gleichmäßig ernste Bedenken erwecken muß. die Entscheidung nach der richtigen Seite hin fallen werde. Der Nichtantritt der Erbschatt des Grasen Schack von Seiten des Kaisers ist ein Ausfluß jenes echt ritterlichen Sinnes, der von seinem Großvater »nd Vater aus Wilhelm U. übcrgegangen ist. „Jedem das Seine!" ist der Wahlspruch, der zu seiner Voraus setzung eben den Geist vollkommener Ritterlichkeit hat. auf Grund besten die Tugend der Entsagung und Selbstüberwindung auch den Herrscher auf den Thron begleitet und ihn davor behütet, dem Stachel persönlichen Ehrgeizes in der Befriedigung kriegerischer Gelüste zu folgen. Tas Bewußtsein, daß unser Kaiser die Kunst der Selbstbezwingung zu üben versteht, brauchte zwar nicht erst durch den huldvollen Münchner Akt im deutschen Volke erweckt zu werden. Aber es ist doch wohlthuend. durch Verne Züge hier und da an das unveränderte Fortleben jenes Geistes in dem dritten Träger der Kaiserkrone erinnert zu werden. Gerade durch die uneonüdlich« BethLtigimg des Grund satzes. aus alle» Gcvieten icdei» das Seine, d l, zwar nicht jedem das Gleiche, wohl aber was ihm vv» Gotl und Rechtswegen ge bührt. z» überlassen, erscheint das dcutiche Kaiserlbun, als der ruhende Pol in dem Sturme allgemeiner Begehrlichkeit, der heute durch die Welt braust und weder »ach anßen noch nach innen hin die Völker zum ruhigen Genus: ihres territorialen Besitzttandes und der Girier des Friedens kommen läßt. Es liegt ein bedeutsames gcschichtsvhilosoplmches Moment irr der Stellung, die das deutsche Kaiserthum in der gegenwärtigen politischen Konstellation der europäischen Kullunvelt einnimmt Von Westen brr drobt das nnrilhigc Flackerseucr der aus dem absteigenden Ast ibrer Entwickrl nng bcsindlichen Franzosen die Ruhe Europas z» stören und im Lstcn grollt das Weiter der panilaviilischen Ideen, deren Träger zwar den Keim der Killlrirsähigkcil in sich tragen, »ber crnsnvcilen noch in einem wilden, »»abgeklärten, nationalen Fanatismus schwelgen. — Zwilchen diesen beiden Ertremen aber steht das neue Deutsche Reich als der vermittelnde Bannerträger eines ruhigen und friedliche» Fortschritts. Tas ist freilich ein Ansblick, der sich weiter gestaltet hat als die Depesche des Kaisers an den Bürgermeister von München nn- inittelbar erwarten läßt. Er rechtfertigt sich aber durch die große grundsätzliche Bedeutung, die dem kaiserlichen Akte innewohnt. Bei der Würdigung dieser Bedeutung darf allerdings auch nicht über sehen werden, daß einzelne Handlungen der höchsten Stelle des Reiches nur dann einen daiicniden Einstiiß auf die Stimmung und Haltung der Bevölkerung eines ganzen Bundesstaates, der sie einen besonderen Hnldbeweis gewähren sollen, ausübcn können, wenn sic als Glieder einer Kette erscheinen, die in stetigem Zu sammenhang den kaiserlichen Willen und die Maynahmeu der Lrgane seiner Regierung verbindet. I» dieser Beziehung sind aber in der letzten Zeit Tinge om-gekommen, die in weite Kreise der Bevölkerung das beunruhigende Gcsnbl gelragen haben, daß im Schooße der Regierung im Reiche die nvllnvcndigc Einheit der Amsassniig i» gnnidlegenden Fragen fehlt. Tic Symptome einer schleichenden Friktion zwischen Reichskanzlcramt und Finanz ministerium. das Hin- und Herichwanken des Reichskanzlers zwischen praktischem Industrialismus und platonischer Liebe zur Landwirtln'chatt. die Kiadderadallck Aisairc. der Fall Thüngen und andere Tinge beweisen das Vorhandensein eines Dualismus i» der RcichSregiemng. dessen baldige Beseitigung im Interesse des Rcichsgedankens dringend erforderlich ist. Tic Regierung eines großen Reiches verlangt in erster Linie geschlossene Einheitlichkeit des Snstems. Erweist sich ein Rcgierungsinstcm 'rüber oder später unzwciselhast als falsch, io ist cs auf einmal gründlich zu ändern, wie es Fürst Bismarck im Jahre 1878 lhar. als er mit der doktrinär-liberalen WirthschaitSvolitik brach Solange eine Re gierung aber den Glauben an ihr System hat. und ohne denselben soll sic überhaupt nicht regieren, muß sic es auch unerbittlich durch führen und nicht durch halbe Maßregeln das allgemeine Vertrauen erschüttern, bis schließlich kein Mensch inehr weiß, was denn eigent lich los ist Tas nnbesricdiarnde Moment der augenblicklichen Lage liegt in erster Linie in dem Mangel an Zielbewusstsein, das der Rcichsregiening eigen ist. Man versteht cinsach nichi, wie ge wisse Vorgänge sich überhaupt abspielen können, wie es möglich ist, daß die Folgen nicht zuvor sachlich erwogen werden, ehe menschlich vielleicht begreiflichen, »bei schädlichen persönlichen Jnipulien nachgcgebeir wird. Tic gugenblicklicl, rechl zenahrcnen Verhältnisse innerhalb der Reichs,egicnmg machen die Sehnsucht des deutlchen Volkc's nach einem Regiment, das de» ReichSqcdankcn ebenso .zielbewusst hochhalt, wie cs den Jnlcresie» der Esnzelstaatcn gerecht wird, von Tag zu Tag stärker Das Vertrauen, daß im richtigen Augenblick bei richtige Wandel vollzogen werden wird, lebt dabei unentwegt im Volke »ort. Es bat durch den Hnld beweis des Kaisers an die Stadl München neuen Boden gcwvn ne» und wird sicherlich seine Rechtfertigung sinden, ivdald an höchster Stelle vollständige Klarheii darnoei gcstha'stn ist. daß ge wisse Vorkommnisie der »ingsten Zeit die gesammte patriotische öiirntlichc Meinung beunruhigen. Aermchreib- und Atrus-rech-verichte vom 28. April. Berlin. TaS Abgcordnetc » ha u S brrictli heute in zweiter Lesung die Novelle zur cpangelischeii Kirchengemcinde und j anst'rtigen können. Snnvdalordnung. Tie Freikonierbaliven beantragten, daß die ' ^ " Vorschriften über die tirchlichen Wallten an die gcsel:gebe»i>chc Zu stiinnnnig des Staates gebunden bleibe» sollen. Ei» Antrag der Nalionani'bcralcn fordert diese Bindung auch sür das Gelvbiiiß. — Abg. v. Enncrn >»at lib.) bekämpft die Vorlage als iricdensstöreiid, die Kirche solle damit der Orlbodorie ansgetiesert. die evangelistbe Freiheit vernichtet werden, das Geietz werde nur gegen die Mein heit der evangelischen Kirche mit Hilfe der Katholiken zu Stande kommen, den Trägern der evangelischen Krone rmc er zu: ..Viäeank c-'N8nIo!i— Minister Tr. Bostc envicdcrt. daß die Vorlage init dem Apostolikum nichts zu rhu» habe, die Vorlage sei lediglich ei» Werk der Versöhnung, »nbcrechligten Forderungen werde der Staat, Tc immer cntgegentrrtcn könne». — Abg. Stöcker iloni.l vculieidigt dir io» kinanderictznng zwoche» den Abg. Tr. Enneceems und Stöcker kam. wurden die Anträge Enneeeerus und v. Zcdtlist. Letzterer mit 1«>7 gegen l Ist Stimmen abaelchnk und das Gesetz unverändert an genommen. Montag Landwirthichastskainmern. — Tas Herren haus letzte die Beralhung des Etats fort Beim Postem» er- wicdertc Minister Thiele» »u^eine bezügliche Anregung, daß von der Verwendung hölzerner schwelle» beim Eisenbahnbuu nicht Abstand genommen werden solle. Zum Eiscnbalmctat begründete Minister Thielen gegenüber Herrn v. Lrvctzow die Nvthwcndigkrit de> Ein'ninnng von Llasseltarisr» aut der Lstbahn. Freihecr v. Maltzahn und v. Klitzing sprachen sich gegen die Einrichtung der Arbeiter Rnck'ahrlkartcn aus. durch welche das Familienleben ge- «chädigt und die Sozialdemokratie gefördert werde. — Oberbürger meister Braciicke be'ürworlclc einen Tilgnngsplan für die t)»en- I'abniclmlden und die Bildung eines Rcst'rvcstmds für den Este» bahnbeliicb und Inndigtc eventuell die Einbringung eines bezug lichen Gcsttzrnlwnrst'S au. Beim Etat des Innern verthcidigtc Ministerpräsident Gra« Enlenburg dem Grasen Hohenthal gegenüber die Erneuern»;! der Verfügung des Fürsten Bismarck über das Verhalten der Beamten in politischen Parteianaelcgenhciten. Aist eine Anfrage des Grasen Klinckowström erwiederte Minister von Henden, daß generelle Maßregeln zn Gunsten der Landwirthschnst nicht vorgelchlagen werden könnten, die Alilnlse müsse unter Berück sichtigung des einzelnen Falles geschehen. Ter Etat wurde ichließ- lich ini Ganzen aenchnstgt. Berlin. Tie Rcichsregiening ist nicht abgnciat. in eine Verlängerung der Frist des vandelsprovisoriums mit Spanien zu willige», wenn ein derartiges Ersuchen von Seiten der spanischen Regierung, welche große Schwierigkeiten im Senat zn überwinden hat. an sic craehen sollte. Es würde dies allerdings die letzte Verlängerung sein. - Tie Hnldigungssahrt ans Thüringen zum Fürsten Bismarck ist. einem Beschlüsse des Ersnrter Komitees ru- st'lqe, sür Freitag den 15. Mai in Aussicht genommen. Ter Fürst wird sür den Fall, daß ihm dieser Tag nicht paßt, »m Be stimmung eines anderen Tages gebeten. Auch Damen werben an der Fahrt tbeilnehmcn. Berli n. Tic Heilung Polstorff's verläuft normal, derselbe wird in vierzehn Tagen die Klinik verlassen können. Potsdam Die Kaiserin ist mit den kaiserlichen Kindern Nachmittags 5 Ul» im besten Wohlsein hier eingetroffcn. Kiel. Ter gestern unter dem Verdacht der Spionage ver haftete Maler aus Hamburg ist heute als unverdächtig entlasten worden. Bremerhave n. Ein früherer Berliner Bankbuchhalter, der mit 10,0t» Mark durchgegaMii war. ist aus einem englischen Tampscr. ans dem er als Schiffsjunge Dienst genommen hatte, verhaftet worden. Mannheim Tie .Howpernsängerin Levinsohn iLavalle- auS Berlin scheidet mit Ablauf der Sayon aus dem Verband des hiesigen HoflhcaterS. Forst. Hier sprach gestern Abgeordneter Ahlwcirdt und kün digte für die nächsten Tage neue Enthüllungen an. Er behauptete, was er letzt über die Vorgänge bei der Rentcngüterbildung ver öffentlichen werde, iei derart, daß die Judcnslinten-Angcleaenheit dagegen nur Kleinigkeit sei. Er werde sich nicht, wie damals, auf einige hundert Zeuge» verlassen, sondern ein Aktenstück nach dem anderen, alle amtlich gestempelt, veröffentlichen. Stuttgart. Im Prozeß Heaclmaier erklärten gestern drei medizinische Sachverständige, der Angeklagte sei nicht nur gegen wärtig geistig gesund, sondern sei es auch bisher immer gewesen. W i c n. Ter bisherige Botschafter Prinz Renß hat gestern Abend Wien verlassen. Zur Verabschiedung war das Personal der deiilichrn Botschaft, der großbritannlschc Botschafter, der sächsische Gesandle. Gras von Wallwik. der russische Botschafter und eine große Anzahl des diplomatische» Eorps am Bahnhof erschienen. — Ter Gerichtshol im Prozeß Lichtner legte de» Geschworenen zwei Hauptsragen vor. die erste ans Betrug durch Falschspiel. die zweite, ans Hazardipiel lautend. Ter Staatsanwalt beantragte Belad ung beider Fragen und dieVerurllicilung des Angeklagten, welcher durch zablreiche Zeugen beider Verbrechen überführt worden sei. Ter Vertheidigcr bestritt das Falichsvirl. nur das Hazardwiel des Angeklagten sei enviesen. Wien. Tas Schwurgericht vcrnrtliciltc Lichtner, welcher des Betruges sowie des HazardwicleS einstimmig ictmtdi^ besnndcn wurde, zu 5 Jalnc» schweren Kerkers, verschalst durch Fasten, und zu Kl» Gulden Geldstrafe. Rach verbüßter Hast wird Lichtner unter Polizeiaufsicht gestellt Prag Heute Vormittag fand die Trauung des Herzogs von Madrid mit der Prinzciii» de Roban statt. Ten Trauungsall vollzog der Kardinal Gras Schönborn P a r i s. Es stellt sick jetzt ln-raus, daß der in Mar'eillc ver haftete Vinzier von Seel an Vcr'olgiiiigswalm leidet. Paris. Im Prozeß Hcnr». wozu wieder großer Zndrang «tattsand. wurde heute das Zenaenverhöi beendet. Tie --acbvei ständigen 'aaten ans. daß K>e»r» die Bombe »ick» allein batte an'ertigcn lönncn Hcnrn bestritt das. ebenso, daß er Mitschuldige babc. Ein der Familie bcireundctcr Arzt erklärte, daß Henry r -W KL «Kd .'s 's r»! nave. rrin aer ,>aminc ocneunociri .irzi ernar wahnsinnig sei. Derselbe Protest»» heftig dagegen "Paris Tas Schwinge,ich! vernttbcilte ständiger Beratlinn^ nach drciviertel- den Anarchisten Henry zum Tode. Tcrirlhe Je das Urtheil mit dem AnSrnse: „Muth. Kameraden, cs lebe die Anarchie!" H a a g. TaS Käbinet reichte seine Entlassung ein. Eliristiania. Tas Storthstia lehnte mit 77 gegen 3l Stimmen die Bewilligung eines Kredits von 253.000 Kronen für die Fcldmanöver »in diesen Sommer ad Sofia. Ter Ministervräsidcnl Stambulow richtete eine epcichc an den Tultan. in welcher er den tiefen Eindruck be tonte den das letzte Jrade hcrvorgeru'kir habe. In der Tepcichc Vorlage, die in der Gencralsynodc von allen kirchlichen Richtungen beißt cs: „Ter Prinz, die Reaicrung und die Nation erblicke,: in berathen und gebilligt worden sei. Freilich, wenn er Redner! sic! dem hochberzigcn Akte einen glänzenden Beweis der väterlichen aufzustellen gehabt hätte, würde sic noch ganz anders ausgefallen Fimorgc Eurer Mmestäk »ür das Wohl »nd den Fortschritt des sein. Wenn die Liberalen die Macht in den Snnvdcn hätten, biilgarnchcn Volkes, das bei diesem Anlässe von Gciühlcn tiefster würden sic die Zinnen der kirchlicher, Selbstständigkeit noch um rin. Treue für die erhabene Perm» Enrer Majestät erfüllt ist. Ich Stockwerk höher bauen Wo die Gottheit Ebristi von der Kanzel schätze mich außeroidcnllich glücklich, daß mir die hohe Ehre zu geleugnet wird, is^ sür uns keine Kirche. Nachdem die römische. Thcil wird. Namens des Prinzen und der Regierung Eurer Maje- Kirche durch ihre Selbstständigkeit im Staate groß geworden, vcr »tät gegenüber den Ge'ühlcn tiefste» Tankes und unbegrenzter langen wir diese Selbstständigkeit auch sür uns. — Abg Frechen Ergebenheit Ansdruck zu verleihen, welche wir Alle für die erhabene von Zedtlitz ssreikvns.) erklärt, daß seine Freunde der Vorlage zn Person des hochherzigen Suzeräns empfinden." — Ter erste Sekre- stimmen könnten, wenn die Bestimmungen über die Wahlen an I lär des Sultans antwortctc hieraus: „Ter Sultan hat die die lcmdtSgesekliche Zustimmung gebunden würden. — Abg Tr. Bock Tepcichc empfange», in welcher Sie von der Freude berichten, die erklärt die Zustimmung des Ccntnims ;» der Vorlage. Ticselben! bei den Bulgaren durch das Jrade liervorgcrnscn wurde und in Rechte und Freiheiten, welche die Katholiken kür sich selbst per ! der Sic der Tankbarkeit und den Gefühlen der Treue Ausdruck langen, wollten sie auch der evangelischen Kirche zukominen lassen, l aeben. Ter Sultan har große Befriedigung empfunden über die Nach längerer Debatte, wobei eS zu einer scharfen persönlichen Aus-' Anerkennung und Dankbarkeit der Bulgaren anläßlich der Ent- ?>
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite