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Deutsche allgemeine Zeitung : 01.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-187911015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18791101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18791101
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1879
- Monat1879-11
- Tag1879-11-01
- Monat1879-11
- Jahr1879
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 01.11.1879
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«r.WS. Mfchri«, «»»er S°»»t«»^ peei» et-Kelir»'«« 7«. -Wf. s«»e «i»,el»e Umm«, DcuWe AllMtinc ZtitMg »«hrheit «echt, Freiheit «h «eseh!» l. N-vember 187». Instrat« »»»««»<- «rpwitw» «» M se»»«. r»s«tt»»«»-»üt» str »le Sp«lte»tril« » »»t« «wMft»»» »« Ps. Telegraphische Depeschen. * Berlin, 30. Oct. Sr. Maj. GlattdeckScor- vetle Medusa, 9 Geschütze, Commaudant Corvetten- kapitän Matthesen, ist am 7. Oct. in Bahia eioge- irofsen. * Lauchstädt, 30. Oct. Bei der heute hier statt- gehabten anderweiten Wahl eine« Landtagsabge ordneten für den 7. Wahlbezirk deS Regierungs bezirks Merseburg erhielt der Gutsbesitzer Weidlich sen. in Schafstedt (F.-C.) 216, der Professor Or. Witte in Merseburg (N.-L.) 190 Stimmen. Der erstere ist sonach gewählt. *wien, 30. Oct. Das Unterhaus setzte heute die Adreßdebatte fort, wobei die Abg. Czartorisky und Rieger für den Adreßentwurf der Majorität, die Abg. Plencr und Jacques gegen denselben das Wort nahmen. Die Weiterberathung wurde auf heute Abend vertagt. Lrakau, 29. Oct. Hiesigen Kaufleuten sind heute zuverlässige Berichte aus KurSk zngekommen, denen zufolge die dort weilenden österreichischen Ge- neide Händler, darunter Krakauer, feiten» der russi schen Behörde aufgefordert wurden, Kursk zu verlassen, angeblich weil daselbst den Juden der Aufenthalt nicht gestattet sei. Die Ausweisung verursacht den dort ge schäftlich Engagirten einen großen Schaden. (N.FrPr.) * Condon, 30. Oct. Meldung des Neutcr'schen Bureau aus Sim la von heute: „General Robert« hat eine Proklamation erlassen, in welcher es heißt, die Niedcrmetzelung der englischen Gesandtschaft in Kabul und die Abdankung des Emirs von Afghanistan hätten die englische Regierung veranlaßt, Kabul und andere GebietStheile von Afghanistan zu besetzen. Die afghanischen Behörden, die Häuptlinge der Stämme und die Sirdars würden demnach aufgefordert, die Ordnung und die Ruhe in ihren Districten ferner aufrecht zu erhalten und zugleich ersucht, mit General Roberts in Berathung zu treten. Die Bevölkerung der von englischen Truppen besetzten Distrikte würden mit Gerechtigkeit und Wohlwollen behandelt» ihre-Re, ligion, ihre Gewohnheiten würden geachtet, die Loya- lität und alle geleisteten guten Dienste würden belohnt, alle Vergehen gegen die englische Verwaltung dagegen würden unnachsichtlich bestraft werden. Die für die permanente Verwaltung des Landes erforderlichen An ordnungen sollten nach einer Berathung mit den Sir- darS und Häuptlingen, sowie mit Vertretern der Haupt provinzen getroffen werden." * London, 30. Oct. Dem Standard wird au» Kabul vom 29. Oct. gemeldet: „Die Bevölkerung von Kabul verhält sich vollständig ruhig. Dieselbe scheint indeß nur durch die Furcht niedergehalten zu werden und dürfte sich wieder erheben, sobald sie ein« Aussicht auf Erfolg bemerkt." — Aus Kandahar wird vom 29. Oct. gemeldet: „General Hughes hat eine große Truppenabtheilung der GhilzaiS unweit Kelatighilzai nach einem lebhaften Kampf auseinander- gesprengt. Die Engländer verloren 2 Todte und 78 Verwundete." * Wien, 30. Oct. abends. Meldungen der Poli tischen Correspondenz. AuS Bukarest: „Die Arab- Tabia-Commision hat sich constituirt und den fran zösischen Commissar Lalanue zum Präsidenten, den österreichischen Commissar Robert Jäger zum Schrift führer gewählt. Die Commission beabsichtigte, heute die erste Localbeflchtiguug vorzunehmcn." — Au« Cettinje: „In Velika sind 600, in Orcheuitza 100 Montenegriner eingerückt, KOO Montenegriner sind im Vormarsch gegen Pepich, als Reserve lagern 200 Mann zwischen Velika und Orcheuitza." * Konstantinopel, 29. Oct. In der heutigen Con- ferenz über die griechisch-türkische Grenzregu- lirungSfrage wurde von den griechischen Commis- saren eine Erklärung verlesen, in welcher dieselben für eine in der letzten Sitzung vorgeschlagene, den An deutungen de« Berliner Congreffe« entsprechende, Grenz linie eintreten. Dem gegenüber verwies der türkische Commissar Savfet-Pascha auf den zwischen den frühern und den gegenwärtigen Erklärungen der griechischen Commissare bestehenden Widerspruch und verlangte den Eintritt in die DiScussion über die vom Congreß wirklich angedeutete Grenzlinie. Die Berathung wurde nach einem Meinungsaustausch über die bestehenden Differenzpunkte bi» auf weitere« verschoben. Vom preußischen Landtage. * Berlin, 30. Oct. Der Alterspräsident deS Ab geordnetenhauses Hr. v. Böckum-Dvlff- eröffnet die heutige Sitzung um 2 Uhr ü Min. mit geschäftlichen Mittheilungen. Ein Schreiben de« Viceprästdenten de» Staat»- ministerium», Grafen Otto zu Stolberg-Wernigerode, thcilt Mit, däß Se. Maj. der König geruht haben, unter dem 29. Oct. den Staat»- und Justizminister Or. Leonhardt auf sein Ansuchen unter Belassung de» Titel« und Ranges eine» Siaatsminister« von seinem Amte zu enthebe« und den seitherige» StaalSsccretär de» ReichS-JustizamteS Wirkl. Geheimrath vr. Fried berg zum Justizminister zu ernennen. Ein weitere« Schreiben des Viceprästdenten macht Mitteilung von den innerhalb des letzter« seit dem 21. Febr. d. I. eiugetretenen Veränderungen. Eingegangen sind folgende Gesetzentwürfe: über da« Verfahren m Auseinandersetzungs-Angelegenheiten, über den Erwerb mehrerer Privatbahnen, über die Erweiterung mehrerer StaatSbabncn und der Entwurf eine« Feld- und Forstpolizeigesetzes. Der Präsident des Herrenhauses macht Mitthei- lung von dessen erfolgter Constituirung. Die Abteilungen, deren Constituirung wir bereit» gestern mitgetheilt haben, haben 362 Wahlen geprüft und für gültig erklärt. Das Haus ist sonach in der Lage, in die Tagesordnung einzutreten: Wahl de» Prä» sidium» und der Schriftführer. Bei der Wahl des Präsidenten werden 399 Stim men abgegeben, darunter 17 weiße und 382 gültige Zettel. Die absolute Majorität beträgt also 193. ES haben erhalten Abg. v. Bennigsen 164, Ab^ v. Köller 218 Stimmen. Der letztere ist somit ge wählt und nimmt die Wahl mit folgenden Worten au; Meine Herren! E» ist mir sehr wohl bekannt, welch« Schwierigkeiten da- Amt eine« Präsidenten diese« Hause» zu allen Zeiten und zumal in dem gegenwärtigen Augen blicke zu bewältigen gehabt hat. Ich fühle, daß diese Schwierigkeiten dadurch nur erhöht werden können, das da« Hau« seit Jahren an dieser Stelle erprobte Kräfte wir ken gesehen hat von hoher Begabung. Aber, meine Herren, ich glaube, wenn der Ruf de« Hauke« an ein Mitglied er geht, so darf e« sich diesem Rufe nicht entziehen. Ich stelle mich in dm Dienst de« Hauses und nehme die Wahl au. (Bravo!) Meine Herren! Ich bin davon durchdrungen, daß ich auf eine redliche Ausfüllung diese» Amte« nur dann rechnen kann, wenn ich nach allen Seiten freundliche und nachsichtige Unterstützung finde. Ich bitte, mir diese freundliche und nachsichtige Unterstützung nicht vorenthalten zu wollen. Mögen Sie überzeugt sein, daß e« mein eifrigste« Bestreben sein wird, die Geschäfte des Hauses mit strengster Unparteilichkeit und Gerechtigkeit nach allen Seiten zu üben. (Beifall.) Ich übernehme den Vorsitz und ersuche da» Hau», zunächst der bisherigen GeschäftSleitung seinen Dank abzu- statten und sich al» Zeichen desselben von den Plätzen zu erheben. (Das Hau» leistet dieser Erhebung Folge.) Demnächst wird zur Wahl des ersten Viceprafl- denten geschritten. Von 377 abgegebenen gültige» Stimmen fallen auf den Abg. v. Benda 220, auf den Abg. Grafen Bethusy-Hnc 155, 1 auf den Abg. v. Meyer-ArnSwalde, 1 auf Richter. Abg. v. Bend» ist somit gewählt und nimmt die Wahl an. Zum zweiten Viceprästdenten wird Abg. Frhr. v. Heereman mit 215 von 383 abgegebenen gültige« Stimmen gewählt; 167 Stimmen fallen auf den Abg. Grafen Bethush-Huc, 1 Stimme auf den Abg. Stöcker. Abg. Frhr. v. Heereman nimmt die Wahl dankend an. Demnächst werden auf den Antrag de» Abg. Windt horst per Acclanmtion zu Schriftführern gewählt die Abg.Grüterwg, Graf Schmiefiog-Aerffenbrock, v. Quast, v. Matzdorff, DeliuS, Sachse, Schmidt-Sagan und Quadt. Zu Quästoren ernennt der Präsident die Abg. v. Liebermann und vr. Techow. DaS Hau« ist nunmehr constituirt und wird von der erfolgten Constituirung unverweilt Sr. Maj. die erforderliche Anzeige gemacht werden. Die nächste Sitzung findet zur Entgegennahme von Vorlagen der königlichen StaatSregierung Freitag 1 Uhr statt. Die Präsidentenwahl im preußischen Abgeordnetenhause. — Leipzig, 31. Oct. Es ist so gekommen, wie vorausgesagt war und wie eS freilich kommen mußte, Ein Zeitungsinstitut, Unter dieser Ueberschrift macht der «Correspondent für Deutschlands Buchdrucker und Schriftgießer» in Nr. 123 auf ein in England (Crewe) bestehendes Unternehmen eine« vr. Mackie aufmerksam, welcher in seiner Officin eine besondere Anstalt zum Unter richt in folgenden Fächern errichtet hat: 1) Im Setzen, sodaß sie alle in Zeitungen verwendeten Schriften und Satzarten kennen lernen, um im Nothfall selbst mit am Aasten helfen zu können, und um verständige Anordnungen treffen zu lernen; ebenso um berechnen zu können, wie viel Raum ein gegebenes Manuskript einuimmt, und wie viel Zeit zum Setzen desselben erforderlich ist. 2) Im Lorrecturlesen, und zwar besonder- mit Rücksicht aus die am wenigsten störende Weise fit» die Arbeiter, deren Interessen immer zu berücksichtigen seien. 3) In der Be richterstattung dadurch, daß ihnen Pitman'« Phonographie gelehrt und Gelegenheit gegeben wird, dieselbe praknsch an zuwenden, sowol in der Officin wie bei Versammlungen, um dadurch einen fleißigen Schüler zu befähigen, die ge lammten Obliegenheiten eine« Berichterstatter« zu bewäl tigen. Dabei soll der Herstellung de« Manuscript« große Aufmerksamkeit zugewendet werden, sodaß e« leserlich, ordent lich interpunktirt und überhaupt so hergestellt ist, daß e« weder dem Metteur, noch Setzer, noch Sorrector Schwierig keiten wacht. 4) Im Redigiren, sodaß die Lernenden eine eingehende Aeuntniß davon erhalten, wie man eine Zeitung redigirt, wie man sich die besten Hülfsmittel dazu verschafft und dieselbe in anziehender Form verwerthet. 5) In der Buchhaltung, in welcher ein Unterricht «rtheilt wird, der «inen Zeitung-eigenthümer oder Administrator befähigt, die Führung eine« vollständigen Satze« Geschäftsbücher zu überwachen, und der besonders auf eine genaue Wochen übersicht des Gewinne» und Verluste» Rücksicht nimmt, ohne welche keine Zeitung-buchhalterei bestehen kann. Die Lernen den haben außerdem Gelegenheit, da» Ablegen, Setzen, Stertothpiren und Drucken im Geschäft zu beobachten und von den Arbeitern jedmögliche Auskunft zu erhalten. Ein sech-monatlicher Unterricht soll nach dem Unternehm« die jungen Leute,so weit ausbilden, daß sie al« HUlfSarbeiter in ein Redactionsbureau eintreteu können. Für ein gün stige« Placiren der jungen Leute wird sich der Unternehmer verwenden. Ein längere« Verweilen in der Anstalt ist nicht mit weitern Kosten verknüpft, voraulgesetzt, daß die jungen Leute nur ihre Dienstleistungen zur Bersüguug stellen. Dazu bemerkt der «Correspondent»: Wir denke», was sich für englisch« Zeitung«verhältuiffe, die den unsern doch weit vorau« sind, al« ein Bedürfniß erweist, dürfte für deutsche Verhältnisse doch auch nur von Vortheil sein. Deutsche Zeitung-eigenthümer usd beson der« die in den Zeitungen beschäftigten Setzer uud Drucker dürsten e« nur mit Freuden begrüße» wenn in letztern gleichfalls durchgängig Leute anaestellt werden könnten, die ihr Fach nach leder Richtung hin verstehen. Wie viele Misstände und Streitigkeiten zwischen Zeitung-eigenthümer», Redaktion, Arbeitern und Publikum r«sultiren daraus, daß die Redakteure sich meist für zu hochstehe»d -alten, um ihre Nase ein wenig in die Druckerei zu stecken, daß manche Zeitung-eigenthümer wieder keine» Begriff vom Redigiren einer Zeitung haben, daß die meisten berufsmäßigen Zei- tung«reporter die Buchdruckerkunst nur dein Namen nach kenne», daß in den Annoncenbureaux meist Leut« zur Taxa tion der Annoncen augestellt sind, die vom Satz gar keine Idee haben, daß in den meisten Zeitung-corrrclorenbureaux grau«, ja sogar greulich graue Theorie herrscht. Und so könnten wir die Aufzählung der im deutschen Zeitungs- gewerbe herrschenden Misstände und Anachronismen noch rn« Unendliche vermehren. Alle diese Uebelstände würden nach und nach, wenn auch nicht verschwinden, so doch be deutend verringert werden, wenn man Leute in de» Zeitungen anstellte, die em VerstLMmiß für ihren Beruf haben; diese« Berständniß aber heranzuziehen, wäre die Errichtung einer ähnlichen Anstalt in Deutschland ganz am Platze. Wir geben diese Anschauungen dem Erwägen unserer großen Zeitung-besitzer anheim, vielleicht findet einer oder der an ¬ der«, daß sich schließlich dabei ein bessere» Geschäft machen läßt al» mit der Lehrling-züchterei. Das Publikum sowol wie Zeitungsbesitzer und Zeitungsarbeiter, besonders Setzer und Drucker, hätten nur Vortheile davon, und die Zeitungs schreiber schließlich auch, denen mau dann nicht mehr nach sagen könnte, sie verständen alle» und j«d<», nur ihren eigenen Beruf nicht. Die Ueberfchwemmungen in Spanien. Ueber die Ueberschwemniungen in Spanien erhält die Norddeutsche Allgemeine Zeitung aus dem heim- gesuchten Lande folgenden Bericht: „Im ersten Augenblick hatte man sich nicht recht Rechenschaft gegeben von der traurigen Verwüstung, von der soeben die Provinz Murcia betroffen ist. Seit den Ueberfchwemmungen von 1651 Und 1802 hatte man keine derartige Landplage gesehen. In ganz Andalusien hat der Sturm mit Heftigkeit ge- wüthet, den meisten Schaden jedoch hat er in der ge birgigen Provinz Almeria angerichtet. In diesen tiefen Thälern, begrenzt von hohen Gebirgsketten, haben die Wolkenbrüche die Flüsse reißend angcschwellt, uud die Verwüstungen in diesem ganzen minenreichen Lande, in Cuevas, in Zurgun rc., sind unberechenbar. In Mehrern kleinen Städten, wie Velez, Rubio, Hijär, Berga, Ganyajar und vor allen Vera haben die Wasser Häuser und Gebäude aller Art zerstört. Auf dem Lande sind die Mühlen und die Pachthöfe zerstört, die Dörfer verwüstet. An den Ufern von Garrucha un» Vera sind Trümmer von Schiffen und 12 Leichname gelandet. Wie ich Ihnen schon früher berichtet habe, hat dieser Sturm Malaga während der Nacht heimgesucht.
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