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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188909108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-09
- Tag1889-09-10
- Monat1889-09
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1889
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Erscheint täglich früh SV, Uhr. Rrdacliou »n- Lrprdition IohanaeSgasse 8. Lprechkundrn der Kr-altioa: Bormittags 10—12 Uhr. Nachmittags b—6 Uhr. kA»B«Nva«t» ri-,N»ndi« vi-xulcr,»!» «»chi«ch »k Aedacli»« nicht »«rdmtNch. N«««h«e »er sär »te nächsts«l,eu»r Nummer testimmten Inserate an Wachentagen bis 8 Uhr Nachwitiaas, an Ton«-- un» Kesttaaeu früh bi» 'i,2 Uhr. 3u den Filiatrn für Jus.-Annahme: Ott« Klemm, UatversttätSstraße 1. L«utS Lösche. Kathartaraftr. 28 pari, unv KSnigSplatz 7, n»r bt» '/,8 Uhr. no riaer.Tageblatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- »nd Geschäftsverkehr. s Abounemeuttpeei» vierteljährlich 4V, Mk. ^ ' >ncl. Brivgerloh» ü MI., durch dt« Post bezogca 6 Mt. Jede einzelne Nummer 20 Pf - Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage» (in laqeblatt.Forinat gesaljt) ahne Poftoeiörverung 60 Mk. «it Postbesörderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile SO M. GrSbere Schriften laut uns. Preisvertrichutß. rabellartlcher u-gifferusatz aach höherm Tarif. ^rtlamen »nter dem Aedactiaasstrich di« Sgeipalt. Zelle SOPs„ vor den Familtennachrichtr» die 6gespalteae Zeile 40 Li- Inserate siud stet» au die Erpkbttt*« »» ieudeu. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeumusrnlläo oder durch Post- aachuahmr. 253. Dienstag den 10. September 188S. Amtliche Bekanntmachungen. Vekaimtmachimg, die La»dtagSwahl betreffend. Die Listen der in dem ll. und III. Wahlfreise der Stadt Leipzig wohnhaften, für die bevorstehende Landtag-Wahl stimmberechtigten Personen liegen von Sonnabend, den 7 diese» Monat-, an bis mit Freitag, de» 13. diese» Monat», — einschließlich de« dazwischen liegenden Sonntags — von vormittag« 8—1 Uhr und Nachmittag« S—6 Uhr rm Stadt- Hause. Obstmarkt 3, 1. Stock, Zimmer Nr. 87, für die Be- theiligteii zur Einsicht au«. Einsprüche gegen diese Liste sind »nr bt» zu« Ablauf de» 7ten Tage» von der erfolgten Auslegung der Wahl liste au, also bi« mit Freitag, den 13. diese» Monat», Stachsuittag» O Uhr, zulässig. Leipzig, am 4. September 1889. Der Rath der Stadt Leipzig I. L 27. Heßler. llauß. Der H- Wahlkreis der Stadt Leipzig ««sagt folgende Straffe« und Plätze: Altenburger Straße, Antonstraße, AiwustuSplatz 1—3, Bauhosstraße, Bayerischer Platz, Blumengasse, Brüderstroße. Carlstraße, Earolinenstraße, Dolzstraße. Dörrieustraße, Dvsener Weg. Dresdner Straße, Egelstraße. Friedrich Liststraße. Felix- straße, Friedrichstraßc. Garlmstraßc, Gellertstraße, Gerichts weg. Glockenstraße, Grimmaischer Steinweg, HoSpitalstraße, Bor dem HoSpitalthor, IablonowSkystraße, Inselstraße, ÄohauaeSgasse, IohanneSplatz, 2m JohanncSthal, Kohle»- straße, KönigSplah, IkönigSstraße, Sreuzstraße, Surprinzstraßc, Kurze Straße. Lange Straße, Leplahstraße, Liebigstraße, Lindenstraße, LVSuiger Straße, Marienstraße, Marienplatz, Mittelstroße, Au der Milchinsel, Nürnberger Straße, Plato« straße, Passstraße, Querstraße. Rabensteiuplatz, Ranfksche« Gäßchen, Rendnitzer Straße, Roßplatz, Roßstraße, Salomon- straße, Schtltzrnstraße. Seeburgstraße, Stephanstraß«. St«rn- warteustraße, TLuvchenweg, Tauchaer Straße, Lhalstraße, Turnerstraß«, UlrichSgaffe, Webergasie. Windmühlengasse un» Windmühleuwcg, so»te s仫tliche Straff»» »nd Plätze in de» Stadtbezirke» Leipzig-Rendattz nnd Leipzig-Nnger-Srotteudorf. Zn« 111 Wahlkreis der Stadt Leipzig ge» HKren: Lldertstraße, Alexanderstraße, Alter AmtShof. Arndtstraße, Auenstraße, Bayerische Straße, Beethovenstraße, Bi-marck- slraße, Branbvorwerkstraße, Braustraße, Kleine Burggasse. Carl Tauchnitzstraße, Centralstraße, Christiaustraße, Colonna- denstraße, Davidstraße, Dorotheenplatz, Dorotheeustraße, Dusourstraße, Elisenstraße. Eljäsier Straße, Sn der alten Elster, Am Elstermühlgraben, Elsterstraße, Emilieustraße, Erbmaunstraße, Färberstraße, Ferdinand Rhodestraße, Fichte straße, Fleischerplatz, Floßplatz einschließlich der früheren Fürsteostraße, Frankfurter Straße, Fregestraße, Funkenburg- straße, Gottschedstraße, Grassistraße. Gustav Ldolphstraße, Härtelstraße. Hardenbergstraße. Harkortstratze, Hauptmann, straße, Haydnstraße, Hille rstraße. Hohe Straße, Iacodstraße, Iohannapark, Kaiser Wilbelmstraße. Kaiserin Augustastraße, Kantstraße. Kochstraße. SSuig Äohannstraß», Kvrnerplatz, Körnerstraße, Kramerftraße, Sronprinzstraße, Lampestraße, Leibnizstraße, Lessingstraße, Liviastraße, Lützowstraß«, Mabl- mannstraße, Marschoerstraße. Mendelssohnstraße, Moltke- straße, Moritzstraße. MoscheleSstraße, Mozartstraße. Mühlgasse, Münzgasse, Naundörfchen, Obstmarkt, Pcstalozzistraße. PeterS- steinweg, Plagwitzer Straße, An der Pleiße, PouiatowSky- straße, Promenabenstraße, Ranstädter Steinweg, Robert Schumanostraße, Rosenthalgasic. Vor dem Rosenthalthore. Rudolphstraße, Scharnhorststraße, Schenkendorfstraße. Schletlerplatz, Schletterstraße, Schleußiger Weg. Schreber- gäßchrn. Schreberstraße, Sebastian Bachstraße, Sedanstraße, Seitenstraße. Sidonirnstraße, Simsonstraße, Gophienplatz, Sophienstraße, Steinstraße, Südplatz. Südstraße, Thomasiu«- straße, Wächterstraße, Waldstraße, Weststraße einschließlich der früheren Quaistraße, Wettiner Straße, Wieseustraßr, Wilhelm Seyfferthstraße, Wintmühlenstraße, Zeitzer Straße und Zimmerstraße. Vermiethung. Im städtischen HauSgrundstück Lho«a»gäff«hea -kr. 0 ist das link» vom HauSeiugauae befindliche DerkanfS- getviilbe, sowie die 111 und IV. Etage t« Ganze» oder getheilt vo« 1. Oktober d». I». ab gegen ein- halbiahrltche Kündigung a »derweit zu »er«tethe». Miethgesuche werden aus dem Rathhause, I. Etage Zimmer Nr. 8, entgegengenommen, auch wird daselbst Über die Ver- miethungSbedlngungen Auskunft eltheilt. Leipzig, den 7. September 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. . Krui I». 4029. vr. Georgi. ambiegel. Die erste Ausgabe der Einlaßkarten für daß nächste Synagogen« sahr findet Dienste,, »en 1». gepiember, Nachmitta,« r—4 lltzr, in der Gemeindrkanjlei (>m Shnaqogengebäude, eine Treppe hoch) statt. G» werden en »lese« Tan« nnr selche Plätze »er erbe«. »eiche »ie »iSheriern Jnhadcr für »öS »«»»icndr Jahr »u »etzelten »eadstchtigen. D e Empfangnahme der Karte» sür diese Plätze muß bis spätestens den 17. September, Nachmittags 4 llbr, geschehen; über die bt» z» diesem Zeitpunct nicht in Empfang genommenen Karlen wird ohne Unterschied anderweitig vcrfüat. Die aus neue Anmeldung h>» vorgcmerkten Karten werden Dienstag, den 17. Scpttiuber, Nachmittags 4 Ubr. nach der Reihen folge der Anmeldungen in der Geme ndekanzlei ansgegeben. Das von Herrn Rabbiner vr. Goldschnitt» herausgegebene Gebetbuch ist ebendalelbst zu haben Lavzig, den 6. September 1869. Der Bsritantz »er Israelittlche» Nelt,i<»»,t«e1n»« »» Letpgt^ Ausschreibung, Renda» der Eentral-Markthalle in Leipzig betreffend. 1) Die Lieferung walzeiserner Träger ca. 290 000 Klg. sür den Neubau der Eentral-Markthalle in Leipzig, 2) die Lieferung von gußeisernen UnterlagSplatleu und 112 Stück gußeiserner Säulen, sowie 3) die Arbeiten zur Herstellung der erforderlichen Träger- Verbindung rc. soll vergeben werden. Die Bedingungen und Verzeichnisse können durch unser« Bauverwaltung ,m Bureau de« Neubaue« der Central- Markthalle au der Windmühlengasse gegen Porto« und bestell» geldfreie Einsendung, und zwar »ä 1) von 1 KO «2) . 1 . — . - 3) « 1 « — « bezogen oder daselbst eingesehen werden. ' Die Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: . Lentral Markthalle ia Leipzig Waireiferae Träger, bez. Guffeiserne Säule«, bez. Eisenverbtnduuge» bi« zum 23. September cr., Nachmittag« 5 Uhr, im Rathha«, allhier, II. Obergeschoß, Zimmer Nr. 5, portofrei eiuzureichen. Der Rath behält sich die Auswahl unter den Bewerbern und die etwaige Theilung der Arbeiten oder die Ablehnung sämmtlicber Angebote vor. Leipzig, den L. September 1889. I«. b?3i. Der Rath der Stadt Let«tg. vr. Georgi.Rüliog. VrennholMction. Montag, den 1v. September «D., solle» vo» Nach mittag 3 Uhr an in, Forstreviere Connewitz. Abth. 24, ca. SSO Hanse» klein gemachte», trockene» Stockholz unv ca. 30 Hansen trockene» Schlagreifftg unter den im Termine öffentlich auShSngende» Bediüguugen und der üblichen Anzahlung meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: aus dem Holzschlag« am neue» Fahr wege und der Gantzscher Grenze. Leipzig, am 7. September 1889. De» Rath» Forffdepntatto«. ViebtLbls-VebrAAMschm«. Gestshlen wurde» laut hier eeUanerer Nmeia«: 1) «in glück seideue« brochlrte« gchärpe»d«»d, 8^1 » laug und 20 om breit, ein glück seidene« M«trä»gchtrpeubau», 3,3 m laug, innerhalb der letzten 3 Monate; 2) 2 Paar ueue Hasen von hell- oder duukelsarbigem, gestreiftem starke» Siosf mit einer Beschädigung im vuudsutter vom 20. v., bi- 1. d. M.: 3) die Hälfte eine« auSgeschlachteten gchwrineS. ohue Kops, circa 30 Kilo schwer, mit Trichiuenschau-Nunimer 389, und ei» au«» geschlachteter Hammel, 30 Kilo schwer, vom 30. bi« 31. v. M.; 4) ein Vortrmaunale. alt. schwarzledern, mit Klapp« und weißem SchlSßch?n, darin 8» Mart in einer Krone und Doppel- kröne mit dem Bildniß des Kaiser slriedrich's, ein goldener Hem- denkuopf, eine alte Neiue Kupfermünze» 8 LattertelOOse 91231 und 4« 167 s. Elaste und ein Lotterielaa» 46 246 3. Elaste der 118. SSchs. LandeS-Lotterte. am 31. v. M.; b) ein ziemlich neues Leschi» mit braunem Schaft« Caliber 6 mm, eine grauleiurne Tischdecke, roth gestreift, ood eiur Mütze, schwarzleidev, mit überzogenem Schirm, vom 2. bi» 3. d. M.; 6) ein gommerüherzteher von grünlich-braunem Stoff, mit grüngelbem, bauoiwolleucm, earrirtem Futter u»d brauoea Horn- knSpren, am 2. d. M.: 7) ein Frouenklei» von schwarzem Kaschmir, ziemlich »au, ein Taufkleidchen, blau, weiß ausgeputzt, und ein Tischtuch von weißem Damast, „ll. I,." roth gezeichnet, am 3 d. M.; 8) eine Lhiinderuhr mit Nickelgehäuse und Srcuud« «bst an- hängender Nickel kette, am 3. d. M.; 9) eia Lama-ll«schia>etnch, roth und schwarz carrirt, mit roth und schwarzen Fransen, am 5. d. M.; 10) eine silberne Eulintzeruhr mit rothgeräudertem Zifferblatt, Sekunde nnd platter Rückseite mit wappeuähnlicher Verzierung. am 6. d. M.: 11) ein glück schwarzer Matre, 17'/« » lang, und 52 w seidener Atla«, thetl« roth, theilS brouu, iuuerhalb der letzten 8 Tage; iS) eine leichte grauwolleue Neisrtzecke, mit bunter, brannge- streift» Rückseite, au einer Ecke mit Tuchtasche versehe», „4. L." gezeichnet, Lude Juai d. I. Etwaroe Wahrnehmuugeu über de» Verblieb der gestahleue» Gegenstände oder über den Thäter find u»grsäm»t bet uuserrr Lrimina>.»lbtbril»ug zur Anzeige »» bringe». Leipzig, am 9. September 1889. iS Psttzetamt »er Stadt Leipzig. Vretschnrider. vr. D. Producten-VSrse zu Leipzig. Die Belucher der Prodnctenbörse werden hierdurch eingeladeu, DteuSta,, de» 17 September ». I.. Nach«. 1 Uhr, im Vorstands- und NottrungSzimmrr die ihnen zustehende Wahl »a« 8 Mitgliedern in den sür 1889 behufs Umlegung der Jahresbeiträge (Ktz. 7 und 12 der Börsenordnung) zu bestellende» gchätzuugS-AuSschuh vorznnehmrn. Nur Inhaber von HalbjahrSkarteu sind wahlberechtigt. Im Uebrige» wird ans den betr. Börseuauschlag verwieseu. Leipzig, de» 9. Sevtember 1889 Dir seitens der 2. Abtheilung des BSrsruvorstande» in den SchätzuogS-AuSschaß Abgeordneten: F. Schmidt, »earg gchracder. Laut« Stetodrecht. Bleyl, Börsensecreiair. Gladstone in Paris. Die Franzosen sind sehr genügsam geworden, in Ermange lung von Verbündeten begnügen sie sich mit den Sympathie- Kundgebungen czechischer Turner, italienischer Demokraten unv eines früheren englischen Ministerpräsidenten, der seit seinem Sturz seine Ausgabe darin erblickt, dem Nachfolger Steine in den Weg zu rollen, nicht minder in der inner« Politik wie in der auswärtigen. Nachdem Gladston« Alle« ausgeboten hat, um die Iren in ibrem Widerstande gegen die englische Negierung und in ihren LoStrennungsbestrebungen zu unterstützen, geht er nach Paris, um die französischen Staat«, männcrwegen ihrer würdige» Haltung unv ihrer Bemühungen im Interesse de« Fortschritts und der Humanität zu beglückwünschen. Giadstone nimmt keine» Anstand, die Haltung der französischen Negierung wegen England während seiner zehnjährigen AmlS- baüer zu rühmen, obivohl eS offenkundig ist, keß England in Egypten von keiner Seite zäheren Widerstand rrsahren hat, al» von Frankreich. Derselbe Gladstone, welcher «S als einen Triumph seiner StaatSkunst betrcichtet, daß er^ vo s Jahren mitten im Frieden ffgyptcn beschea die anSscbließliche ««fügung über kn Suezca^ ^ und di- Eontrole der egyPt,sch-° Fman^n m »8^°^ ^ »u spielen, bedankt sich letzt bei den F Z der Be- Alle« ausgeboten haben, um Engla ^ ,ine zu setzung Egypten« zu eutziehe"- Da st Glad« weit gehende Selbstverleugnung »°d d>- ^wundere stone'S werden ,n großer Vnlegenhelt sem, w, , neueste« Aeußerung seiner «bsonderlichkett gegen r ^°"De?Kolg. welche« di« frauz-sis-b- R-giming mit dem Lobe Gladstone'« davongetragen hat. § Malische Augenblick von noeiselhastem Werth, m «olk noch von Begeisterung erfüllt st über o,r ^ während der Anwesenheit Kaiser »ilh'^n« ans ^ W.ght. Der Gedanke liegt nahe, daß Gladstone w w sein Streben. Salisbury Verlegenheit« zu bereiten Y verleiten lasten, etwa« zu thun ««- Gladsto.w ganz ^^ zu verantworten hat, urt> wofür Salisbury Labouchbre'S und desien Genossen zur Seite steh^ SattSvury wird Gladstone gewiß nicht d-Savomren. weil e« der englischen Politik entspricht, mit allen Mächten äußerlich aus g ch 8 5Üße zu st-h'n, aber in Frankreich weiß man doch sehr gut. in L!n L-' sich di- „Morning Post" «°d kr - Standard sür den Fall geäußert haben, bah e« »um Kriege käme. L'e beiden Organe dcr englischen Regierung haben e« ru heraus erklärt, daß i» einem europäischen llriege der P atz England« aus der Seit« de« Dreibünde» ,st. und dam't löst sich di« ganze Lobrede Gladstone« de, dem Banket >m Eontinental-Hotel in leere Redensarten auf. Die Rolle, welche dabei die französische Regierung m der Person 'hreS Präsidenten übernommen hat, ,st nicht« weniger al« würdig, denn Tirard hat da» Lob Gladstone'» alS de- berufenen Ber- treter» der englischen Nation eutgeaengenommen, obwohl ihm bekannt war, daß die englische Regierung und mit lhr die große Mehrheit de« englischen Volke« in der auswärtigen Polmk den entgegengesetzten Staudpnnct vertritt. E« scheint Herrn Tirard gar nicht zum Bewußtsein gekommen 1» ftw. in welche schiefe Stellung er dadurch zu der englischen Regierung geräth, daß er mit dem Vertreter der englischen Radikalen aus eine Stufe stellt, aber da« ist klar, daß Glad- stone heute nicht mehr al« der Vertreter der »sienttlchen Meiauna England« gelten kann, am allerwenigsten i» der auSwärtlgen Politik. Aber wie auch da» Schlimmste immer irgend eine gute Seite zu haben pflegt, so hat die Rede Gladstone-« in Pari« den Lortheil, daß sie den Glanz der Politik seine« Gegner« und Nachfolger« Sali-bury erhöht und Gelegenheit giebt, über die Anhänger Gladstone'« in seinem Verhältniß zu Frank reich Musterung zu halten. Gladstone beging den sonderbaren Anachronismus, an die alte Freundschaft zwischen Frankreich und England zu erinnern und dieser seine Huldigung dar- zubrinaen, nachdem sie längst vergessen ist und anderen, davon sehr »»weichenden Empfindungen Platz gemacht hat. Diese Freundschaft bestand, al- England an der Seite Frankreich» in den Krimkrieg zog, ihre letzten Nachwehen zeigten sich auch noch während de« deutsch-französischen Kriege«, al« England gegen da« Bombardement von Pari« Einspruch erhob, aber seit dem Jahre >882 ist die englisch-französisch« ^vuwut« coräiulv" in die Brüche gerathen, seitdem besteht zwischen beiden Mächten, wenn nicht offene Feindschaft, so doch eine sehr merkliche Spannung, und diese hat von dem Tage an, da Kaiser Wilhelm aus englischem Boden landet«, noch eine Ver schärfung erfahren. Alle Lobsprüche, die Gladstone der fran zösischen Regierung erthrilt hat. hindern übrigen« nicht, daß auch Gladstone an der Besetzung Egypten« sestbält unbeschadet der Thatsache, daß sie widerrechtlich erfolgt ist. Mit solchen Kleinigkeiten nehmen e« die Franzosen nicht allzu genau, ebenso wenig wie damit, daß die Interessen Eng- lanv« unv Rußland« aus der Balkanhalbinsel und in Asien sich feindlich gegenüberstehen. Die französische Regierung ist so tief gesunken, daß sie im Verkehr mit den Gegnern der Regierungen, bei welchen ihre Vertreter beglaubigt sind. Ent. schädigung für den Mangel sreunvschastlicher Beziehungen sucht. Daß eine Anzahl Franzosen zur Feier der Anwesenheit Gladstone'«, eine« bekannten, wenn auch nicht hervorragenden englischen Staatsmannes, ein Festmahl veranstaltet, wird ihnen Niemand verargen, dcr Tadel gebührt nur der Regierung, welche ihren Vorsitzenden bevollmächtigte, an einer Kund- gebung theilzunehmen, welch« ber englischen Regierung unmöglich genehm sein kann. Ernste Folgen wird diese Komödie kaum haben, aber eine Wirkung ist unvermeidlich, und diese ist, daß sich die französische Regierung in der Person Tirard'« lächerlich gemacht hat. Die Verhältnisse in England liegen ,a eigenthüml.ch genug, so daß infolge irgend einer Abstimmung de« Parlament« Salisbury zum Rück- tritt genölb'gt und Gladstone wieder auf den Platz de« Ministerpräsidenten gehoben werden kann, aber gegen- wärttg ist dazu keine «u-sicht vorhanden. Gladstone'« Gestirn al, de« Führer« der Liberalen ist augenscheinlich im Niedergang« begriffen, und wenn da« Parlament wieder Zu sammentritt, dann wird Gladstone voraussichtlich noch «ne weit-re Einbuße an Ansehen erlitten haben, so daß an eine nochmalige U-bertragung de« Posten« al« Ministerpräsident auf Gladstone kaum noch zu denken ist. m, A" Regierung hat an der Schwelle der Wahlen alle Ursache, sich in der öffentliche» Meinung nicht zu schaden, da zedcr Feliler, den sie dieser Beziehung th>,k der Republik Abbruch Ibut. Der Dreibund kann e« sich gefallen lasse,,, wenn Gladstone mit de» czechischen Turner,, und Studenlen und mit de» italienische., Radikalen weti«f-rt. um den Franzos«, zu schmeichele, dadurch wird d» entgegengesetzte Meinung nur zu Gegenkundgebungen ver- anlaßt welche die Isolirung Frankreich« „,n so greller her- vortreten lassen. Gladstone« Lobrede auf die sran ösiiebe» Sta°.»männer bat keine ernste Bedeutung' ab« daß si wm Spott anregt, ist d,e für Frankreich ernste Seite der Sach! * Leipzig 10. September. stehend«, Unfall- und der «iuzurichtende» Alte,«, und In. 83. Jahrgang, v v a l i d i t L t««v e r s i ch e r u n g in Ueberemstimmling zu briugea. Jedensall» ist mau bemüht, di- Vorarbeiten rechtzeitig zum Abschluß zu bringen, damit der nächste Reichstag w der Lage ist. m der nächsten Session sich üb« da« Gesetz schlüssig zu machen. * Der Zudrang zum LolkSschullehreramt hat seit zehn Jahren in Preußen in Folge der thcilweise uoch recht ,m Argen liegenden Gel>alt«verhültnisie ganz wesentlich nach- gelassen. Nach den vorliegende» amtlichen Angaben bereiteten sich 1879 9400 Seminaristen aus den Lehrberuf vor, 1888 waren nur 8507 vorhanden. Der Lehrermangel ist auch uoch dadurch verschärft, daß sich zahlreiche ältere Lchrer auf Grund de« neuen Pensionsgesetze« haben iu de» Ruhestand ver setzen lasse». * Die osficlöseu »Berliner Politischen Nachrichten" schreiben: Die Elnzieduug der von der Kre.-syaode für Berlin be« s'chlosseaen Kirchensteuer, welche bekanntlich unter der Aussicht aus weitere Steigerung zunächst aus 7 Proceut der Staat»«nkommen- und Classensteuer erhöht ist, soll im Lause de« Monat« September erfolgen. Dieser Zeitpunct für die Erhebung der für da» ganze Jahr auf einmal zur Zahlung gestellten Steuer ist sehr unglücklich gewählt: er wacht für viele Steuerpflichtige die ohnehin in Folge ihrer Erhöhung empfindlicher berührende Kirchenabgabe »och.drückender. Die« gilt insbesondere von denjenigen minderbesolveten k.rcheosteuer- pflichtige» Beamten im Reich»-, Staat«- und Communaldienst, welche ihr Gehalt vierteljährlich beziehen und denen daher am Ende de« Vierteljahre« die Leistung einer erhebliche» «uvorher- gesehenen Ausgabe schwer sällt. In früheren Jahren ist. soweit erinnerlich, dir Kirchensteuer auch stet« zu Anfang eine« Vierteljahre« erhoben worden. Es ,st im eigenen Interesse der evangelischen Kirchenverwaltung in Berlin zu wünschen» daß in der Folge ähnliche Fehlgriffe, durch welche die ohnehin geringe Beliebtheit der Kirchensteuer nicht erhöht wird, Vcr» mieden werden." * Die Pforte hat bei der italienischen Regieruug augesragt, ob ihr die Ernennung de« gegenwärtiger» Unter- staatlsecretair« im Justizministerium Babau Efscndi zum Bot schafter in Rom genehm sei. — Der Sultan empfing am > Sonntag in besonderen Audienzen den englischen Botschafter White, den österreichischen Botschafter Baron Eallee, de« belgischen Finanzminster vo» Beernaert und den belgischen Gesandten de Borchgrave. Der Sultan zeichnete deo belgi schen Finanzminister Beernaert und dessen Gemahlin durch Ordenlverle.hungen au». * Au « Row wird dem ,Czc>«" geschrieben: „In de» letzte» Lagen coursirten die widersprechendste» Gerüchte Uber die Unterhandlungen zwischen Rußland und dem Ba tik an. Personen, welche in Angelegenheiten de« Vatikan« sehr genau insormirt zu sein glauben, versicherten, daß e« zu einer Verständigung zwischen Leo XIll. unv dem Gesandten de« Zaren gekommen sei. Andere dagegen versicherten, daß di« «iigrleitkten Unterhandlungen zwischen dem apostolischen Stuhl unv Herrn JzwolSky abgebrochen worden seien. Die letztere Versio» ist ganz unrichtig; wa« dagegen die «sine betrifft, so kann man bestätigen, daß cS bisher zu einem voll kommenen Einverständniß „och nicht gekommen ist. Rußland will unglücklicher Weise nicht verstehen, daß dcr apostolische Stuhl die Interessen dcr katholischen Kirche in Polen uiemal« verrathen wird. Wa« darüber auch gesagt werben mag, so hat Leo XIII. bisher nicht« genehmigt — er ist im Gegmtheil entschlossen, darin nicht« nachzugeben, wa« den polnischen Katholiken irgendwie zum Nachlhcil gereichen könnte. .Ich versichere die-, ohne eine» Widerspruch zu befürchten." * Zu den vielen Gesetzentwürfen, welche die nieder ländische Regierung in der letzten Zeit bei der zweiten Kammer «»brachte, gehört auch ein Entwurf, betreffend die Vertiefung de« Rheine« gemäß der mit der preußischen Regierung getroffenen Ucbereinkuiist. Der Entwurf wurde, wie üblich, zuerst in den Abheilungen berathen und dabei wurde, wie üblich, von mehreren Abgeordneten eine abfällige Kritik de« Entwurf» geübt. Jetzt wird die Antwort der Re gierung aus diese Kritik veröffentlicht; au« derselben geht hervor, daß die Regierung trotz ber gemachten Ausstellungen ihren Entwurf in allen Theilen aufrecht erhält, lieber die Beziehungen zwischen den beiden Regierungen, welche öfter« verkehrt vargestelll werden, verdient vie folgende Erklärung besondere Beachtung. Der Minister der öffenllichcn Arbeiten sagt nämlich i» seiner Note bezüglich dcr i»> preußischen Landtage gegen die holländische Negierung gerichteten Angriffe: »Die Mittheilung, am 23. Februar d. I. im preußischen Ab geordnetenhaus« zur Ervrteruna gebracht, bat der Regierung Beranlassung gegeben, ihren Gesandten inBerlin zu beauftragen, dem StaatSsecrelair de« Auswärtige» eine Note zu verlesen und derselben mündlich die erforderliche» Erläuterungen bcizu« fügen. Die Regierung legte in dieser Note einen ernstlichen Protest ein gegen die im Abgeordnetenhaus« gemachten Mitlbeuungen und dies« Protest würbe von te» preußischen Ministern mit dem größten Wohlwollen entgegengenommen. Tue preußischen Minister erklärten ausdrücklich, koß die Mitlheilungm im Abgeordnetenhause aus einer unrichtige» Anschauung beruhten, und der StaatSsecrelair wie der Minister der öffentlichen Arbeiten waren dcr Meinung, daß Holland, was die Boben- tiese de« Rhein« anbelangt, durch keine anderen internationalen Verpflichtungen gebunden ist, al« durch den Vertrag von 1869a nämlich um den Fluß in guten Zustand zu bringen und dariie zu «halten, so daß ihm keine Verpflichtung obliegt, um d t Waal auf eine bestimmte Tiefe zu bringen." Dennoch bleibe die Regierung dabei, e« als förderlich ;u betrachten, daß bi Waal aus eine Tiesc von 3m gebracht werbe, wa« in erster Linie auch den holländischen HanvclSstäote» zu Gute kommen wird, und sie findet dethalb keine Veranlassung, nach den in den Abteilung«, geiuachle» Bemerkung«, ihren Entwurf in irgend einer Htnsicirl abzuändcrn. * Mehrere französische Blätter haben die Nachricht ver breitet, der König der Belgier werbe znm Besuche der Pariser Weltausstellung i» der sranzöstschen Hauptstadt «ntressen. Diese Nachricht berubt auf Er fi „ vu n g. Köuig Leopold ll. denkt nicht daran, nach de» Angriffen, denen er selbst >„ einein Tbeile der ossiciösen französischen Presse au<- gesetzt war. „ach Pari« zu komme». Dagegen hat dcr König grundsätzlich eine Reise in« Co»go-La»v beschlossen, ohne den Zeitpunct näher aiizugebe». Wenn König Leopolv seine Congo-Reise nicht schon i»> Lause bcs kciiiineiibe» Winter« «»tritt', so dürste die Reise wohl mit Rücksicht auf die nächsijährige Fei« des sü»su»d;wanzigjährigen RegierniigS- judiläiim« de« König« bi« zur Eröffnung der Eongo-Eisen- bahn verschoben «erden. — Wie nunmehr amtlich verlaut«^
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