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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 27.04.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190004275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19000427
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19000427
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1900
- Monat1900-04
- Tag1900-04-27
- Monat1900-04
- Jahr1900
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 27.04.1900
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UHMMIM WM Wochen- und RachrichtMatt f zugleich HesOsls-Anzeizer für Kohn-ors, Kö-ütz, Kemr-och Püsdors, St. ßgi-im, Keimichsort, Marienau u. Wsen. Amtsblatt für den Stadtrat pr Lichtenstein. ' — 50. Jahrgang. — Nr. 95. Freitag, de» 27. April 1900. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Bierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expeditton in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser:. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergeipaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Inserate unter dem „Amtlichen Teil" werden die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 80 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die 4gespaltene Zeile 15 Pfennige Aus Stadt und Land. (Mitteilungen von allgemeinem Interesse werden dankbar entgegengenommen und eventl. honoriert.) *— Lichtenstein, 26. April. Am Montag, nachts in der 12. Stunde, wurde hier non einem Passanten auf der Zwickauer Straße ein Meteor, von Süd nach Nord gehend, wahrgenommen. Die Erscheinung war einer Kugel gleich, verbreitete ein intensiv bläulich-weißes Licht und verschwand nach ca. 2 Sekunden. * 1. Hohndorf, 26. April. Unseren gest ¬ rigen Bericht über die hiesige Geburtstagsfeier Sr. Majestät König Alberts haben wir dahin zu er gänzen, daß auch der hiesige Zitherklub durch einige sehr beifällig aufgenommene Borträge zur angenehmen Unterhaltung wesentlich mit beitrug. — Neudörfel bei Ortmannsdorf, 24. April. Gestern abend gegen 7 Uhr brannte das dem Strumpfwirker Otto Münch hier gehörige Wohn haus bis ailf die Unifassungsmauern nieder, während der Besitzer und seine Familie vom Hause abwesend waren. Das Feuer ist auf dem Dach boden, woselbst Holz lagerte, ansgebrochen. Man vermutet böswillige Brandstiftung durch fremde Hand. Münch hat versichert. — Dresden, 26. April. Einen seltene» Vogelfang unter eigenartigen Umständen machte heute morgen ein Kaufmann in Vorstadt Striesen. Derselbe, ein großer Vogelliebhaber, war gerade niit seinen Vögeln beschäftigt, als sich aus den Lüften pfeilschnell ein Habicht ans einen der im Freien stehenden Vogelkäfige stürzte. Der Herr schlich sich heran, und es gelang ihm, den Räuber mit beide» Händen, trotz heftigster Gegenwehr, zn fasse» und in eine Kiste zu sperren. — Dresden, 25. April. Die „Dresd. Nachr." melden: Die unter ihre»! Mädchennamen weithin bekannte Malerin Varlaghy, jetzige Fürstin Lwoff, porträtiert gegenwärtig Se. Maj. König Albert. Zu diesem Zweck fand heute in der König!. Villa Strehlen die erste Sitzung statt. — Das Kriegsministerium beabsichtigt auch in diesem Jahre Pferde sächsischer Züchtung zu Re- monten ankaufeu zu lassen. Remontemarkt findet statt in Zwickau auf dem Schießanger an: 22. Mai norm. 9 Uhr. — Zwickau, 25. April. Gestern abend ist der Wagenrücker Zaumseil auf hiesigen: Bahnhöfe zwischen zwei Lowrys gekommen nnd durch Zer malmung des Brustkorbes getötet worden. — Zwickau, 24. April. Heute früh kurz nach 6 Uhr ward von Passanten auf der Paradies brücke hier beobachtet, wie ein gutgekleideter Mann kurz oberhalb des Gasthofes „Zum Paradies", wo bekanntlich die Mulde sehr tief ist, iu den Fluß sprang. Der Selbstmörder ist mit den: 1686 ge borenen Pvstsekretär Pöschel hier identisch. Das Motin zur That ist Schwermut. — Werdau, 24. April. Einen schnellen Tod erlitt gestern der hier aufhältliche Fabrikarbeiter Klärner aus Oberplanitz. Der bedauernswerte junge Manu litt an Krämpfen, fiel bei einem solchen An fall in den hinter der Schön'schen Fabrik am Brühl, seiner Arbeitsstelle, vorbeifließenden Mühlgraben und ertrank. Sein Fehlen wurde von seinen Mit arbeitern leider zu spät bemerkt und konnten sie ihn nur uoch als Leiche aus dem Wasser ziehen. Meerane, 23. April. Gestern nachmittag wurde iu Dennheritz der Hausweber Hermann Pfeifer auf dem Boden des seinem Vater gehörigen Hausgrundstückes erhängt aufgefunden. Nahrungs- sorgen mögen das Motiv zur unseligen That ge wesen sein. — Das seltene Fest der diamantenen Hochzeit begeht am 6. Mai in Falkenstein der im 86. Le bensjahre stehende Webermeister August Trommer mit seiner 83jährigen Ehegattin Friederike Trommer. Sie befinden sich noch bei gnter Gesundheit. — Falkenstein. Wie rücksichtslos und un verständig mitunter Radfahrer sind, beweist eine Szene, welche sich an: Montag gegen abend au dem Anger hier abgespielt hat. Gegen 7 Uhr, wo der Verkehr in der an und für sich engen Straße ein lebhafter ist, fuhr ein Radfahrer durch den ab schüssigen, oberen Anger, in rasendem Tempo. Bei der Einmündung in die Karolastraße riß er einen etwa vierjährigen Knaben nieder und fuhr dann derart an einen Kündenvagen, daß derselbe um- und das darin befindliche kleine Kind auf die Straße geworfen wurde. Während anscheinend das letztere mit den:' Schrecken davonkam, erlitt der Knabe eine Verletzung am Kopfe. — In der Nacht zum Sonntag habe» sich in Plauen i. V. etwa 15 Männer einem Schutzmann gegenüber des Aufruhrs schuldig gemacht. Sie haben den Schutzmann, der gegen sie wegen Singens unsittlicher Lieder und wüsten Fluchens emgeschritten war, zu Bode» geschlagen, haben ihn mit großen Steinen geworfen und am Kopfe schwer verletzt. Bis Sonntag vormittag waren von den Beteiligten sieben verhaftet worden. — Plauen i. V., 25. April. Arg erschrocken sind heute vormittag die Angestellten in: Tietzschen Warenhause an: Postplatze, als plötzlich ein faust großer Stein von: Himmel ! er durch das starke Oberlichtfenster hindnrchsauste und im Niederfallen auch eine Person traf. Als mai: den Stein auf hob, zeigte sich, daß derselbe heiß uud geschwärzt war. Man glaubte, einen Meteorstein vor sich zu haben. Herr Professor Weise von: hiesigen Königl. Seminar, dem der Stein vorgelegt wurde, sand indes, daß der Stein eü: großer Kiesel ist, der ver mutlich aus hiesiger Gegeud stammt. Möglicher weise ist der Stein bei Sprengungen aus ziemliche Entfernung hin bis znr Mitte der Stadt geschleu dert worden. Vielleicht findet sich aber auch eine noch einfachere Erklärung für das überraschende Vorkommnis. — In Wernitzgrün ist an: Sonntag nach mittag auf bis jetzt noch nicht aufgeklärte Weise in: dortigen Markueukirchner Stadt- uud Diako natswald ein Waldbraud entstände», wodurch Hektar Gemeindewald den: verheerenden Elemente tim Opfer fiel. — Grünhain, 24. "April. Hente morgen wurde hier die Holzdrechslerei vou Karl Riedel )urch Feuer vollständig zerstört. Sämtliche Ma- chinen sind vernichtet; von: Mobiliar wurde eben- alls wenig gerettet. Eigentümerin des Grund- tückes ist die Firma Hecker u. Sohn in Bernsbach. — Olbernhau, 24. April. Gestern abend !urz vor 7 Uhr hatte der achtjährige Sohn des Schneidermeisters Weber das Unglück, an der ußeren Grünthaler Straße in den angeschwollenen Flöha-Fluß zu fallen. Die Fluten rissen ihn bis um UUbrich'schen Betriebwehr mit fort, woselbst r von den: des Schwimmens kundige:: Herrn Munzdorf ans Land gebracht wurde, aber leider als Leiche. Alle von drei Aerzten angestellten Wiederbelebungsversuche blieben ohne Erfolg. — Geringswalde, 23. April. In unsren: Städtchen hat sich seit ungefähr einem halben Jahre das gemeingefährliche Treiben eines anonymer: Briefschreibers bemerkbar gemacht, der auch andere Namen als Unterschrift renutzte. Eine ganze Anzahl junger Damen und Herren, auch deren Eltern, haben solche Briefe ganz «meinen, verleumderischen und beleidigenden In halts bekommen, und mancher Hausfrieden ist hier ¬ durch gestört worden. Schon von Anfang an richtete sich der Verdacht gegen eine Frauensperson, da verschiedene Momente auf ein und dieselbe Per son hinwiesen. Den eifrigen Bemühungen einiger betroffenen Personen ist es, wie es scheint, nun endlich gelungen, Material zu sammeln und die betreffende Person anzuzeigen. Die Sache, die nunmehr vor Gericht ihren Abschluß findet, wird der Dame wohl die Lust zu weiterer Fortsetzung dieses gemeingefährlichen Treibens nehmen. Deutsches Reich. Berlin, 25. April. Nach der „Volkszeitung" werden allerlei Gerüchte verbreitet, als habe sich auch der Kaiser gegen die lex Hei » ze aus gesprochen. Bian erzählt, daß der Kaiser den: Fürsten Hohenlohe zum Geburtstage am 31. März eiu Album mit Kopien von Gemälden, die in den königlichen Schlössern hängen, überbracht habe. "Als Fürst Hohenlohe das Albuin aufschlug und ein Watteausches Bild mit ziemlich nackten Figuren betrachtete, habe er lächelnd zum Kaiser gesagt, es sei nur gut, daß die lex Heinze noch nicht in kraft sei, worauf der Herrscher ziemlich uimmwimden sein Mißfallen über die „thörichten" Beschüsse der 3. Lesung ausgesprochen habe. Berlin, 25. April. Eine Falschmünzerbande ist zum Teil hier in: Osten der Stadt, zum Teil auswärts festgenommeu worden. Seit Oktober vorigen Jahres gingen bei der Krimmalpolizei fort während Anzeigen über den Umlauf von falschen Thalerstücken ein, die teils gut, teils sehr mangel haft gearbeitet waren. Es wurden sechs bestimmte Personen beobachtet. Von diesen verschwanden vor den Osterfeiertagen plötzlich drei ans Berlin. Bald erhielt die Kriminalpolizei die Mitteilung, daß diese drei in der Provinz verhaftet worden waren. Nnn wisse» die Berliner Mitglieder der Bande, wenn sie in einer gewissen Zett von ihren Verbrechcrge- noffen in der Provinz nichts hören, daß diesen etwas zugestoßen ist. In der richtigen Voraussicht, daß dann die Fäden sehr leicht auch zur Entdeckung der übrigen Teilnehmer und der „Fabrik" führen kennen, pflegen sie alsbald alles, was aus ihre Spur führen könnte, zu beseitige». Daher schritt die Polizei schleunigst auch zur Festnahme der in Berlin gebliebenen Falschmünzer nnd zur "Aus hebung der Fabrik, die anch schon längere Zeit be obachtet wurde. Die Fabrik befand sich in: Osten der Stadt in: Quergebäude eiues Grundstücks. Die Kriminalpolizei wußte, daß darin stets bei ver- chlosseuer Thür und verhängten Fenster» gearbeitet vurde, und beschlagnahmte eine Menge Werkzeuge und Falschstücke, die zum Teil fertig, zum Teil noch unvollendet waren. Die Budgetkommission des Reichstags wird ich, wie verlautet, höchstens vier Tage mit der Hlottcnvoriagc beschäftigen und am Sonnabend die Beratung beendigen. Die „Nordd. Allgem. Ztg." veröffentlicht jetzt den Bericht des kaiserlichen Gouverneurs zu Apia, Solf, über die am 1. März stattgehabre Flaggenhissung in Samoa, aus welchen: hervorgeht, daß fast die gesamte nichtfarbige Bevölkerung und egen 5000 Samoaner, außerdem auch eine aus der Besatzung des „Cormoran" gebildete Ehrenwache ich zu diesem höchst feierlichen Akt auf den: Fest- rlatze eingefunden hatten. Nach der Verlesung res Wortlautes des Erlasses vom 17. Februar, dessen Inhalt vom Dolmetscher gleichzeitig in das Samoanische übertragen wurde, wurde die Flagge unter den Salutschüssen des „Cormoran" und des merikanischen Kriegsschiffes und unter militärischen Ehrenbezeigungen der anwesenden Offiziere und Mannschaften gehißt. Nach mehreren feierlichen
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