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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 02.07.1925
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1925-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19250702023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1925070202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1925070202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-07
- Tag1925-07-02
- Monat1925-07
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j. Jahrgang. 3V« Men--Ausgabe Donnerslag» S. Juli 1S2S Gegründet 185« DradlanIchrtN: Nachricht»» D»»»»«». g«nlpr»ch»r»Saimn»Inuin«»r 2» 2*1. Nur ftlr Nachlg^prSch«: SV 011. B-zugs-D-bühr xAL.°LLL"L,"LL SN «S^«L.AL!!B.N,^ Lau» l.S0 Mark. Dt« Mv>e>o Anzetgen-Pre1se:ULm,o auiiirdalb wrrkrn na^ voldmark d«r»chn»t; Ihi« «ins, . aud»chalb l>lg. 0ff«rleng»du so Mw dr«ti» » 3» PI». Sam,tt»nani»ts»n und SI»ll»naeluch« vkn» 20 Plg- dl, W ouo drill» ««klomrzeil» Ib0 P>«.. ng»dül>r 10 Pi«. Au»w. Aufträa» arqen Dormi»de,ad>. SchrtlU«llunz und LauptgrschdftaftM«-. «,ri«stral>, S S,ch0. »ruck ». Drrtag van Ut«vlch ck «»tchardl in Dr»»d«n. PoMche«k»Lvnto 10SS DM»d»u. Nachdruck nur mtl druMcher Vuellenangad» «„Dresdner Nachr.-> »ulitlli«. - Unvertangle SchrilMück« werden nichl aulbrwodri. Bor einer Sicherhettsinterpellation. Die Volkspartei will, -atz die Regierung ihre Ansicht öffentlich verlritl. Noch keinerlei Maßnahmen zu einer Auhrräumung getroffen. — Eine Ehinakonferenz unter Teilnahme Amerikas? Eine Zwifchennote an die Entente geplant. Deutschnationale Bedenken gegen eine Sicherheitskonferenz. Berlin, 2. Juli. Die Deutsche Bolkspartei bringt heute lm Reichstag eine Interpellation über die außenpolitische Lage ein. Die Interpellation der Deutschen Bolkspartei war schon fett längerer Zeit von der Fraktion beabsichtigt. Das Organ der Partei erklärt: Es versteht sich von selbst, daß der Interpellation jede Absicht scrnliegt, der Negier««« Schwierigkeiten zu bereiten. Man darf vielmehr sicher sein, bah auch der Negierung eine Interpellation und die damit verbundene Aussprache will- komme» sein wird. Bei einer so wichtigen Frage wie dem Problem des Sichcrheltspaktcs kann man sich unmöglich da mit begnügen, die Diskussion hinter verschlossenen Türen zu führen, wie es i» der Konferenz der Ministerpräsidenten und im Auswärtigen Ausschuh des Reichstags gestern geschehen ist. Die Regierung muß Gelegenheit haben, ihre Ansicht i« aller Oesscntlichkcit vor dem dentsche« Volke z« äußern. Ihr wie den Parteien wird daran gelegen sein, zn dem ganzen Fragenkomplex Stellung zu nehmen und die deutsche Auf fassung von der notwendigen Beschaffenheit eines Sicher» heitspaktcs den unhaltbaren Auffassungen gegenüberzustellen, die in der Note NriandS zu entwickeln find. Die Inter pellation kann und wird dazu beitragen, auch im Reichstag selbst die politische Lage zu klären. Das Blatt hält es nach dem jetzigen Stand der Ding« nicht für ausgeschlossen, -aß die bisherigen Verhandlungen i« eine Konferenz münden. Die Negierung habe sowohl in den diplomatischen Verhandlungen, wie auch aus einer etwaigen Konferenz nur dann eine sichere Position, in der sic die deutschen Interessen vertreten könne, wenn sie einen starken Rückhalt in einer sicheren parlamentarischen Mehrheit habe. ES sei die zweite Aufgabe -er Interpellation, diese Mehrheit in die Erscheinung treten zu lassen. Das Blatt zweifelt nicht daran, daß dabei auch die Deutschnationaleu in der Front der Regierungs parteien stehen werden. Sachlich werde es notwendig sein, die Grundlage der deut- fchen Antwort sestzulcgcn. Das Reichskabinctt habe es als sein« einmütige Ueberzcugung fcstgestellt, das, ein Sicherheitspakt angestrebt werden soll, sofern die volle (Gegenseitigkeit «nd Gleichberechtigung gewahrt bleibt. Für dies« Auffassung werde sich auch die Regierungsmehrheit einsctzen müssen. Die Besprechung darüber dürste erst Mitte oder Ende nächster Woche erfolgen. Eine vorläufige Antwort der Retchs- regicrung, eine Zwifchennote ans die letzte Rote Briands, wird voraussichtlich noch in nächster Woche nach Paris ab gesandt werden. Es ist auch vielfach von einer großen Konferenz zur Erledigung des Stcherheitsproblcms die Rede. Gegen eine solche Konferenz bestehen auf deutscher Seite namentlich bei den Deutschnationalcn ernste Bedenken. Die „Kreuzzeitung" stellt folgende zwei Tatsachen fest: 1. sind dt« Deutschnationalen bereit, auf Grund der Nriand-Note zunächst einmal weitere diplomatische Fest stellungen zu machen. 2. aber läßt sich die Tatsache nicht wegleugncn, daß daS Auswärtige Amt für die Einleitung des Schrittes in der Sicherheitösragc allein die Verantwortung trägt. Ferner schreibt das beutschnationale Blatt: Ohne Zweifel erfordert das nationale Interesse Deutschlands, daß gerade die Deutsch nationalen bet der weiteren Entwicklung unseres Verhältnisses z»m Feindbund (Völkerbund, Stcherhcitsfrag«. Entwasfung) ein gewichtiges Wort mitzusprechen haben. Jetzt eine Negier ungskrtsis herbeizuftthrcn, hieße Deutschland entweder akttonsunsähig machen oder es den pazifistischen Unterwerfungspolitikcrn auözuliefcrn. Der Delral für das vuflfahrwefen ist auf den 16. Juli zu einer Sitzung im ReichSverkehrS- ministerinm eiuberusen worden, um sich mit der letzten Note der Botschasterkonfcreuz über die weitere Beschränkung der deutschen Luftfahrt zu beschäftigen. Der Betrat setzt sich aus Vertretern der einschlägigen Industrien der Luftverkehrs unternehmungen, der Wissenschaft, des Sport- und Vereins wesens, des deutschen Städtctagcs und der Flughafeninter- csseuten, sowie aus Vertretern der Arbeitnehmer, aus den Kreisen der Flugzeugführer, Monteure, Werkmeister und der Arbeiterschaft zusammen. Zu der Sitzung sind ferner Beauf tragte der dabei beteiligten Reichsministerien und üer ein zelnen Landesregierungen eingeladen. Borficht bei Raumungsmeldungen! Vis jetzt noch keine Maßnahmen getroffen. Düsseldorf, 2. Jnli. In direktem Gegensatz z« den zahlreichen Presscmcldnngen von einer bevorstehenden Räumung der Ruhrstädtc steht die am 1. Juli in Düsseldorf und Rnhrort von den Franzosen und Belgiern ans» gesprochene Verlängerung aller Mietverträge in den Privathäusern bis »6. September. In Düsseldorf handelt es sich um 17 Privatwohnnngcu der Familienangehörigen der höheren Militärstäbe. Auch die „Kölnische Zeitung" warnt vor überschnellen Hoffnungen, da ihr von zustinrdiger Seite mitgcteilt wird, daß sämtliche Meldungen über bereits er folgte Abtransport- französischer Truppen aus der Bochumer Zone unrichtig sind. Bisher seien nämlich in der Bochumer Zone noch sämtliche Offiziers- und MannschastSgnartierc voll belegt und noch keinerlei Maßnahmen getroffen, die anf eine bevorstehende Räumung schließen licfren. Net den gemeldeten Truppentransporten handelt es sich um Truppen, die vom Manöver in ihre alten Quartiere zuritckkehrten. Die gleiche Mahnung ist auf Grund folgender Meldung berechtigt: London, 2. Jnli. Der „Times" znfolge beftndet sich di« ganze Frage der Ruhrräumnng noch im Borstadin«; -8 sei jedenfalls bis »«. Juni kein Befehl zur R « hr, ränmnng oder zur Minderung der Truppen stärke im Rnhrrcvicr gegeben worden. Warnung vor franzöfischen Werbern. In welcher Weise die Franzosen auch heute noch mit der deutschen Bevölkerung an, Nlnstn umspringen, zeigte die Gutenberg-Fctcr in Mainz. Kein Privathaus durste Fahnen schmuck tragen, kein patriotisches Lied durste gesungen werden, die festliche Beleuchtung des Rhcinufers war verboten, ver boten war auch u. a. das Slbbrenncn von Feuerwerk, vielleicht weil man dies als kriegerische Veranstaltung angesehen hat. Nur etwas vicrbieten die Franzosen nicht, nämlich in ihr« Fremdenlegion cinzutrctcn, und sie nehmen sogar daS Recht in Anspruch, die Deutschen in allen Landesteilen dazu einzu laden. In den „Lübeckischcn Anzeigen" läßt jetzt wieder der Bundcsvorsitzcndc der Vaterländischen Verbände in Lübeck, General v. Morgen, folgende Warnung ergehen: „Vor einigen Tagen spielte sich abends gegen 11 Uhr auf dem hiesigen Bahnhof folgender Vorgang ab: Zwei junge Leute im Alter von 18 und 1(1 Jahren erwarteten in der Vor halle die Ankunft eines Verwandten, als sich ihnen ein Herr von etwa 80 Jahren zugcscllte »nd sie tn gebrochenem Deutsch ansprach. Er sei Werber für di« französische Fremdenlegion, dort sei viel Geld zu verdienen. Er forderte die beiden anf, tn eine Wirtschaft zn kommen, wo er ihnen Näheres mtttctlcn wollte. Als sic sich weigerten, der Einladung nachzukommen. erzählte er ihnen an Ort nud Stelle, daß er hie rin Lübeck für die Fremdenlegion rverbe. Auf Vorbehalt des einen der jungen Leute, daß dieses doch in Deutschland strafbar sei, zeigte er ihnen seinen Ansivcis mit Lichtbild, sowie eine mit fran zösischer Unterschrift und Stempel versehene Beglaubigung, daß der Inhaber des Ausweises berechtigt sei, laut Versailler Vertrag und sonstiger zwischen der deutschen und französischen Regierung getroffenen Vereinbarungen, junge Leute für die Legion anzuwcrbcn. Leider haben die beiden jungen Leute, in dem Glauben, daß der Werber sich nicht strafbar mache, unter lassen, ihn dem in der Nähe befindlichen Schutzmanne zu über geben. Es sei hierdurch deshalb nochmals darauf htngewtesen, daß, obwohl tn dem Vertrag von Versailles sich eine Klausel befindet, baß Deutsche außer in der französischen Fremden legion tn keinem anderen Heere Dienste leisten dürsten,' ei« Werben für die französische Fremdenlegion in Deutschland selbstverständlich nicht gestattet werde» darf und daß eS eine Schmach ist, wenn Deutsche für unsere Erz feinde, die uns RS aufs Blut bedrücken und schinden, kämpfen und sterben sollen. Wir warnen daher erneut junge Leute und ersuchen auch Eltern, Lehrer und Arbeitgeber eindring lich, ein Gleiches zu tun." Deutschlands Maßnahmen gegen Polen. Berlin, 2. Juli. Wie verlautet, werden sich die Gegenmaßnahmen Deutschlands nach zwei Rich tungen hin «nlSwirken. Die fetzt bestehenden Etnfuhrver- bote werden Polen gegenüber unnachsichtig bnrchgeführt werben. Außerdem werden neue, besonders gegen Polen gerichtete Ausfuhrverbote erlassen werden. Ferner werden auf Grund des 8 7 der NetchSabgabenordnung Prohtbittv. zölle in Kraft treten anf solche Waren, an deren Ausfuhr nach Deutschland Polen ein besonderes Interesse hat. * Lchneidemkhl, 2. Juli. In Erwartung de» Zollkrieges mit Polen hat ein ungemein starker Warenverkehr im Grenz gebiet eingesetzt. All« Gütcrbahnhöfe und die Slahnanlagen sind mit rollendem Transportgut überfüllt. — Die „Pofner Neuesten Nachrichten" melden gestern nachmittag, daß der pol nische Ministerrat bereit sei, -er Handelsdelegation in Berlin neue Instruktionen zu erteilen. Industrie «nd Sewerkfchasten für den Zollkrieg. Berlin, 2. Juli, ^sum Zollkrieg mit Polen erklärt die .Merlincr istörsenzettung", -aß die dentsche Industrie sich ein mütig anf den Standpunkt gestellt hat, lieber in einem energisch geführten Wirtschaftskriege gegen Polen eine klare Situation zn schassen, als weiterhin in dem bisherigen Zn- stand z« beharren. Auch die Gewerkschaften stehen ge schlossen auf dem Standpunkt, daß auf dem Verhandlungöiwcgc mit Polen nicht- zu erreiche» sei. Die Knurenpolilik in China. Von Professor Dr. Chu Chia-hua, Dekan des Germanistischen Seminars an der ReichSnntverfität Peking. Das deutsche Volk hat seinen eigenen Jammer. Ich war in Deutschland während all der schweren Jahr« nach dem Kriege, habe mit dem deutschen Volke mitgefühlt und es in seiner Standhaftigkeit bewundern gelernt. Heut«, wo ich nach China zurückgekehrt bin, finde ich. daß das Volk, dem ich angehöre, eine ähnliche Letdcnszcit durchzumachen hat. In mancher Hinsicht mögen die Ursachen verschieden sein, i» mancher Hinsicht aber die gleichen. Während -es Weltkrieges haben wir Chinese« wohl mehr als ein anderes Volk der feindlichen Propaganda, dieser furchtbaren Lügenpropaganda gegen das deutsche Volk, mit Mißtrauen gegcnübergcstandcn. Bis zuletzt blieben wir außer- halb des Ringes der Mächte, der sich gebildet hatte, um Deutschlands Macht zu zertrümmern: erst als die Vereinigten Staaten in den Krieg eintraten, im August 1917, hielten unsere Führer aus staatsmännischcn Gründen es für nötig, dem Drucke nachzugcben, der, begleitet von Drohungen und Versprechungcn, jahrelang auf uns ausgeübt worden war. Aber mtt dem Herzen war das chinesische Volk nicht in üisfem Kriege, und als erstes hat es auch den Deutschen wieder thr Privateigentum zurückgegeben, nachdem der englisch« Bolschewismus, zum ersten Male seit Jahrhunderten in der Geschichte Europas, die Rechte des Privateigentums ver letzt und dadurch den Russen gezeigt hatte, wie man mit de» Privateigentum derer, die man entrechten will, verfahre» mutz. Man halte klar daran fest, daß der Bolschewismus als Tatbestand englischen Ursprungs ist, denn selbst bis heute hat ja die englische Regierung deutsches Eigentum und deutsche Rechte behalten, wenn auch durch den FriedenSvertrag dieser bolschewistischen Tat ein rechtliches Mäntelchen umgehängt worden ist. Diese einführenden Bemerkungen werden gemacht, um dem deutschen Volke das näher zu rücken, was sich jetzt hier in China abspiclt. Die Methode ist dieselbe. Maßlos« Verhetzung des Gegners, skrupellose Entstellung der Tat bestände. Einerlei, ob es Buren, Türken, Inder, Aegvpter, Deutsche. Russen sind, immer wieder: einer nach dem andere» ivtrd in dem englischen Moralkodex als minderwertig, ver ächtlich, sittlich tiesstehend beschimpft. Heute sind wir Chinesen wieder an der Reihe. Was ist es nun, was uns den furchtbaren Hatz dieses ge fährlichen Volkes zugezogen hat? Und welche Ziel« ver folgt man gegen uns? Von den Versprechungen, die man uns 1917 gemacht hat. ist doch nichts gehalten worden. Ja. t« einigen Kleinigkeiten hat man scheinbar Konzessionen gemacht» in Wirklichkeit aber uns mehr und mehr eingekretst. Aber wir sind nicht gewillt, uns ein indisches Joch auflegen zn lassen,- noch ist es nicht soweit gekommen. Noch stehen wir als Volk einig zusammen im Protest gegen den grausigen Vor fall vom 80. Mai und spätere gleiche Vorfälle in Schanghai« wo unsere Mitbürger ntedergeknallt wurden wie die Hunüet Was hat sich zugetragen? Ein Streik brach ans unter den chinesischen Arbeitern in japanischen Fabriken. Wie ver mutlich auch tn Deutschland bekannt ist tn den Kreisen, die sich mit Sozialpolitik befassen, sind die Zustände tu de» Fabriken in Schanghai zum Teil gräßlich, und gerade die Eng- länder haben in den letzten Jahren immer und immer wieder betont, daß diese Zustände unmenschlich seien. Also find Loch gerade nach englischen Aussagen die Arbeiter berechtigt ge- wesen, zu streiken. Daß der chinesische Arbeiter etwa weniger geduldig und ruhig sei als Ser europäische, wirb niemand be haupten, der die Verhältnisse kennt. Sicherlich würben die Arbeiter tn Manchester ober tn deutschen Fabriken sofort nicht nur in den Streik treten, sondern tätlich Vorgehen, wenn si« auch nur einige Wochen unter den Bedingungen arbeiten soll ten. die man unseren chinesischen Arbeitern als selbstverständ lich znmutet. Und, eS sei wiederholt, die Engländer selb» haben das immer wieder betont. Infolgedessen hatten die englischen Svmpathien doch durchaus auf chinesischer Seite und nicht auf japanischer sein sollcnl Wie dem auch sein mag» sie waren cs nicht. Die tiefcrltegenden Gründe werden woht erst mit der Zeit in die Erscheinung treten. De Studenten schlossen sich den Arbeitern an, »nd nun begab sich am 30. Mai 1925 daS Unglaubliche, daß auf di« Unbewaffneten geschossen wurde. Kein Warnungsschuß wurde abgegeben, keine Leerschüsse, wie cs allgemein tn Europa üblich ist. man schoß, und wir Chinesen müssen annehmen. man schoß gern. In England selbst würde man da» nicht ge wagt haben.- währen- all der furchtbaren Streiks nach dem Kriege wurde niemals in England selbst mit der Roheit gegen die englischen Arbeiter vorgegangen, wie tn Schanghai seitens der Engländer gegen unsere Mitbürger. Aber, wird der deutsche Leser fragen, wie kommt englisch« Polizei nach Schanghai, auf chinesisches Gebiet? Um das z« erklären, müßte ich bis auf die Zeit des Opiumkrieges zurück gehen, wo die Engländer »um erstenmal unsere Hoheitsrecht« etnengten. Seitdem haben sich in den chinesischen Häsen Nieder lassungen und Lan-konzessionen heranSgebildet, in denen der Chinese nicht nur nichts zn sagen hat. sondern schlechter be handelt wird als tm Ausland« selbst. Nach außen bin wird noch der Schein aiisrechterhalten. als seien diese Nieder« lassnngsgebicte Gebiete unter chinesischer Staatshoheit, t« Wirklichkeit liegt die ganze Polizetgewalt und di« Recht sprechung tn de» Niederlassungen baiiptsächltch in englische» Hände» ober in Le» Konzessionen in den Hände» eine» Kon-
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