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Dresdner Journal : 05.09.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186509057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18650905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18650905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1865
- Monat1865-09
- Tag1865-09-05
- Monat1865-09
- Jahr1865
- Titel
- Dresdner Journal : 05.09.1865
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O205. DtmStag, des 5. September. Itwnnementsprrile: cktkrtiek: Ü Dlilr. — io t Im Ku-1»»-» j» >->»!.: I ,. 15 „ „ „ stritt l-o»t nock t1»u»rlirk in vreiüe» 15 kcxr. l tttempel- Liureln« kiuuiwern: 1 tztxr. tru-etilex kiuru. Jaseratenpreife: I'llr cke» Reum einer gespaltenen 2«ile: 1 Xxr. Unter „Lcoxesenc-.'' «liv Lei!«: S Kxr. Erscheinen: Dit^tieü, mit Xvenakme 6er itonn- un«I keierta^e, Xdeuä» kür cken kulxenäeo Hjx DreÄmerImmml. Verantwortlicher Reoacteur: I. G. Hartmann. 1865. Inseratenannahme auswärts: 1-eiprig! t'n. Oommissionitr cksi Dressier 6o.irnnls; sdencke».: II. k^c-i-r», L. li. oL«; Kewderx-Kttoa»: Hnsaseri! n scVec .««: Keclia: O .»?io»'i>ct>i! Itnck- iienül., titi^eicivr- r. e I!c> enu; Lrswen: L. 8e»l.orrr; Lreslau: I.oe s : k »oükurt ». w.: la^oLii'selis lii e >>>.; Lein: ^v< nr kL.il- V. » ("3, rnvevsüouse » c.n-).- k ccz: i'ir. I!>inr.ie»'s ljiiet>I>.; Vien: Lowpto-r ck. tc. tt lener Leitung, 8tskau»pl. 667. tserausgeber: LönixI kxpeüirien ckee Drssünor ckourn»!«, Lrseüso, 5I»rien»traeee Xo. 7. Ämtlicher Theil. Dresden, 1. September. S«. Majestät der König haben dem Commandanten de» Garde-Reiter Regiment», Obersten vonHeygendorff.die erbetene Entlassung au» «llerhöchstihren Kriegsdiensten mit Pension, unter Ver leihung de» Charakter» al» Generalmajor und mit der Erlaubniß dir Uniform der Generalität zu tragen, in Gnaden bewilliget, auch dem auf sein Ansuchen in Warte geld versetzten Commandanten de» 1. Reiter-Regiment», Obersten von PaSzkowSki, den Charakter eine» Ge neralmajor» allergnädigst verliehen. Demnächst haben Se. Königlich« Majestät allergnädigst geruht: die Oberst leutnant» Freiherr« von Friesen, Stellvertreter und Assistent de» General-Intendanten, von Thielau, Kö niglicher FlÜgeladjutant, Freiherr« von Biedermann de» 2. Reiter-Regiment», unter Ernennung zum Com- mandanten de» 1. Reiter-Regiment», von Thirlau- Rüssing, Adjutant Er. Königlichen Hoheit de» Prin zen Georg, und Grafen zur Lippe de» Garde-Reiter- Regiment», unter Ernennung zum Commandanten de» ebengenannten Regiment», zu Obersten der Reiterei, den Rittmeister Freiherr« Prrnzel von Penzig de» Garde- Reiter - Regiment» zum Major und den Oberleutnant von Minckwitz de» 3 Reiter-Regiment» zum Rittmei ster zu befördern, dem Oberleutnant von Einsiedel II. de» 2. Reiter Regiment», an Stelle de» al» Schwadron»« Kommandant in die Linie eingerücklen Rittmeister» von Hrlldorff, die Akjutantenfunrtion im Garde- Reiter-Regimente zu übertragen, und endlich die Leut nant» von Stammer und Schultze de» 1. Reiter- Regiment» zu Oberleutnants zu ernennen. Bekanntmachung. Die Frau Wiltwe de» verstorbenen hiesigen prakti schen Arzte» Herrn Hofrath ve. Eeydel hat die von demselben hinterlassene, mehr al» 3000 Bände und da runter eine große Anzahl sehr wrrthvoller Werke ent haltende Bibliothek der Bibliothek de» Lande»-Medi- cinal-Ccllegiums mit der Bestimmung al» Geschenk über eignet, daß diese Büchersawmlung unter dem Namen der Hosraih Eeydelschen Stiftung al» rin für sich bestehen de» Ganze der Bibliothek de» Collegium» rinverletbt werde. Da» Ministerium de» Innern erfüllt eine angenehme Pflicht, indem Cs diesen Act pietätvoller Liberalität, durch welchen zugleich dem genannten, hochverdiente« Arzte in dem Kreis« sriner Beruf-genossen «in bleiben» de» Andrnken gestiftet wird, hierdurch mit dem Auldrucke der Anerkennung und de» Danke» zur öffentlichen Kennt» niß bringt. Dresden, am 30. August 1865. Ministerium des Innern. Für den Minister: Kohlschütter. Schmiedel. Nichtamtlicher Theilo llebersicht. rele,raphische Nachrichten. Zrttaug»schau. (Globe. Morning-Post. — Time» ) Cagrsgeschichte. Wien: Ernennungen. Die sächsischen Majestäten in Salzburg. Justizministerialerlaß in Sachen der Presse. Ordensverleihung an Frciherrn v tzalbhuber. Stand der siebenbürgischen Frage, vr. v. Elubenrauch -f. — Pesth: Der Landhausbau ge nehmigt. — Hermannstadt: Bischof Echaguna nach Wien. — Berlin: Der König erwartet. Besitzergrei fung von Lauenburg. Verordnung bezüglich de» Os- fiziereramens. — Mroirl: Zeitungsverbot. — Bonn: Lteut. Graf Eulenburg. — Stuttgart: Neuer Kriegs minister. — Kassel: Ein Erkenntniß in der Jagd frage. — Schwerin: Telegraphenconfecenz.—Bram bach: Ein politischer Proreß. — Frankfurt: Bun- deStagsfitznngrbericht. — Part»: Vom Hofe. De« rrntraltsation de» Postdienste». Cholera. — Zürich: Revtfion der Cantonalverfasiung. — Florenz:Oberst Tamajo suSpendirt. — Turin: Tagesbericht. — Mailand: Unruhen. — Madrid: Die Zu sammenkunft de» Kaiser» Napoleon mit der Königin. Lissabon: Neue» Cabinet. Prinz Amadeus. Reise de» König». — London: Flottenfestbanket. — Ko penhagen: Dänisch gesinnt« EchleSwiger. Dom Reichsrathe. — Konstantinopel: Cholera. — Athen: Au» deu Kammern. Der König nach Korfu. — Hongkong: Burgewine gefangen. Seesturm. Kuli-Sinke. — Bombay: Der Krieg mit Bhutan. — New-Bork: Conflicte in Südcarolina. Davt». Proceß gegen Wirz. Vermischtes. Schleswig Holsteiu. (Vermischtet.) Dresdner Nachrichten. Vroviuzialuachrichten. (Leipzig. Großenhain.) Vermischtes. Kenilletou. Inserate, raqeskalevder. Börsen- Nachrichten. Telegraphische Nachrichten. Kiel, Sonntag, 3. September, Nachmittags. Der „Kieler Zeitung" wird auS Schleswig gemel det: Der Landesregierung ist ihre am 14. d. M. erfolgende Auflösung bekannt gegeben worden. Der Sitz der neuen LandrSbehörde für Holstein, drS Civil- und Militärgouveruements, wird Kiel, wo selbst am 15 d. dir neuen VerwaltungSautoritätrn ihre Wirksamkeit beginnen »erden. Frlbmarschall- lentnant v. Gablenz soll di« zum 14. d eiutrrffrv, worauf Freiherr v. Halbhubrr sofort dir Herzog- thümer verlassen wird. Pari«, Montag 4. September Ein im heu tigen „Moniteur" enthaltenes kaiserliches Dekret anuullirt, als eine Competeozüberschreitnug, den Beschluß der Grneralräthe deS Seine- und drS MarnrdrpartemrntS, welches den Wunsch ausdrückt, rin Gesetz wöge den Generalräthen da« Recht ver- leihen, über angezweifelte Drpartemeutalwahlen zu entscheiden, und die Regierung möge ferner er wägen, ob rS nickt geeignet sei. den «rnrralrüthrn das Recht zurückzuzrbru, ihre »üreanmitgliedrr selbst zu ernennen. Der „Moniteur" meldet das in Rom erfolgte Ableben des Prinzen Joseph Bonaparte, Fürsten V. Mufiguauo (grd. 1824, ältester Sohn des Prinzen Karl Bonaparte, Fürsten v. Canino und der Prin zessin Zenalve). Florenz, Sonntag, 3 September, Abends. Der neu ernannte Minister de« Innern, Ratoli, behält das Portefeuille des Ministerium« de« öf fentlichen Uateiricht« bei. Au« Korfu der „Italia" zugrgangrne und von derselben veröffentlichte Briese beichuldigen Oesterreich, für die Annexion der jonischen In seln zu agitiren (?). Au« Schanghai, 5. August, find in London Nachrichten rivgrgaugen, denen zufolge in China eine Hungrr«noth befürchtet wird. Die Nachrich ten au« Japan lauten beruhigend. Dresden, 4. September. Der „Globe" protrstirt mit Entschiedenheit gegen die Tendenz der Artikel der „Morning - Post" über die englisch-französchen Flottrnbesuche. „Eine eng lische Zeitung — sagt er —, deren Leitartikel über die französische Allianz eigentlich in französischer Sprache er- scheinen sollten, hat ihr Möglichste» gethan, um denLeuten einzureden, daß hinter den jetzigen Festlichkeiten etwa» Wichtiges stecke, und da Viele im AuSlande wähnen, daß jene Zeitung ein andere» Interesse in England al» ihr eigenes vertrete, so ist da» Factum vielleicht zu bedauern. Die „Morning-Post" hat bei vielen Gelegenheiten nahezu Unheil angerichtet, weil man glaubte, daß sie die Ansich ten der Regierung vertrete... Die Begegnung der Flotten bedeutet keine neue Politik, prophezeit keine Allianz Er ¬ neuerung, und braucht von keinem Lande der Welt mit Besorgniß betrachtet zu werden. Eie ist eine Kundge bung allerdings, aber nur eine Kundgebung gegenseitiger Achtung und freundlicher Gesinnung der tapfern Flotten zweier großer Nationen, deren politische Beziehungen der Welt bekannt sind, und deren gemeinsame» Interesse an der Fortdauer de» Frieden» und der Freundschaft von keinem beglaubigten politischen Lehrer nachgewicsrn zu wer den braucht." — Ohne sich an diesen Protest de» „Globe" zu kehren, oder ihn zu beantworten, fährt dir „Post" einfach fort, im alten Stil zu schreiben. „ES ist offen bar, sagt sie, daß die Deutschen sich über die Macht, Welche andere Länder zu entwickeln im Stande sind, irri gen Meinungen hingeben. Wir wollen nicht erst auf die in unfern Gewässern vertretenen alliirten Flotten Hin weisen, ihre Signale sind ganz verständlich. Aber c» kann nicht schaden, zu erklären, daß England und Frank reich nicht deshalb Stillschweigen beobachten, weil sie eine neue „Schwierigkeit" vorauSsehen. Die Deutschen soll ten sich diesen Gedanken au» dem Sinne schlagen. Sie dürfen nicht wähnen, daß die Wistmächte durch die Natur ihrer Beziehungen zu den Vereinigten Staaten gelähmt seien. Wir glauben nicht, daß jene Beziehungen eine solche Unterschiebung zulassen; aber wenn dem auch so wäre, so würde doch weder die Monroe'sche Doctiin noch die Fenische Verschwörung England und Frankreich im Handeln hindern." Die „Times" bringt über den Tod de» Koches Ott einen Leitartikel. Derselbe beginnt mit den Wor ten: „Dor einigen Tagen hat sich in Bonn ein Vorfall ereignet, dessen Resultat einen kritischen Prüfstein für die im Königreiche Preußen im 19. Jahrhundert herrichenden Institutionen und Sitten abgeben wnd", erzählt nun den Vorgang, wie derselbe bereits hinlänglich bekannt ist und fügt dann folgende Echlußbemerkung bei: „Au Zeiten der Königin Anna wurden ähnliche Brutalitäten von unsrer Aristokratie in den Straßen von London und Pa ri» begangen. Dergleichen Dinge gehören bei un» der vergangenen Zeit an, aber in Preußen scheinen sie noch an der Tagrtordnung zu sein. In diesem Falle dürfte jedoch die Vergeltung nicht autbleiben. Da» Opfer war rin französischer Unterihan und stand in englischen Dien sten. Dem Vernehmen nach hat Ihre Majestät sich be reit» für die Sache interessirt und rs ist nicht unwahr scheinlich, daß der Kaiser Napoleon mit seinen gerechten Gcnuglhuungssorderungen auftretrn wird." TligesgesHichte. * Wirn, 3. September. Da» amtliche Blatt ent hält die Miltheilung, daß Se. Majestät der Kaiser auf die Bitte de» k. k. ersten Leibarztes vr. Johann Rnler v. Seeburger, dessen Versetzung in den Ruhestand ge nehmigt, demselben den Orden der eisernen Kione zwei ter Klasse mit Nachsicht der Taren verliehen und an dessen Stelle den Mintsteiialrath und Sanitätsreserentcn im k. k. StaatSministerium, Vr. Joseph Löschner mit Be lassung auf diesem Posten zum k. k. ersten Leibarzt, dann den vr. Hermann Widerhofer zum Leibarzt bei Ihren kaiserlichen Hoheiten dem durchlauchligen Kronprinzen Ru dolph und der durch!. Erzherzogin Gisela zu ernennen geruht hat. Weiter meldet das amtliche Blatt eine Reihe von Ernennungen zu Obrrgespanen und Gubernial- räthen in Siebenbürgen. So sind ernannt worden: der frühere Guberntalrath Freiherr v. Jostka zum Obergcspan de» Koloscr Comitats; Graf Beldi zum Obergespan de» Kokelburger ComitatrS; der Administrator des Kokelbur- ger Comttatcs, Johann Ritter v. PuSkariu, zum Ober- capitän de» Fogarascher Distrikts; auch ist gestattet wor den, daß der provisorische OberkönigSrichter im Haroin- szeker Stuhle, Graf Kalnoki, seinen Dienst wieder an« trete, während der Administrator des Maroscher Stuhle», Freiherr v. Petrichevich-Horvath zum provisorischen Ober- köntgSrichter diese» Stuhle» ernannt wurde. — Ferner hat Se. Majestät gestattet, daß der Obergespan des Jn- ner-Ezolnoker Comitats, v. Deer, der Obergespan de» Dobokaer Comttatcs, Freiherr v. Binffy, der Obcrgespan deS Thordaer Comitate», Freiherr v. Kemeny, der pro ¬ visorische Oberkönigsrichter im Udvarhelyer Stuhle, Ga briel v. Daniel, sowie die frühern wirklichen Gubrrnial» räthe Graf NcmcS und Freiherr v. BormmiSza und der frühere provisorische Gubernialrath Graf Bethlcn ihren Dienst wieder antrrten. Auch ist der Administrator des Dobokaer Comitates, Buttyän, zum provisorischen Gu bernialrath beim königlich siebenbürgischen Gubcrnium er nannt worden. — (W Abdp) Ihre Majestäten der König und die Königin von Sachsen sind bei der am 31 August Nachmittags halb 5 Uhr erfolgten Ankunft am Salz burger Bahnhofe von Ihrer Majestät der Kaiserin Ka- roline Auguste und von Er. kars. Hoheit dem Erzher zoge Ludwig Victor empfangen worden und in der k k. Winterresidenz abgestiegen. — Der bereit» erwähnte Erlaß des Justizmini- fterS an die Oberstaatsanwallschasten in Sachen der Presse lautet wie folgt: .Die Amnestie, welche Se. k. k apostolische Majestät mit der allerböchsten Entschließung vom 31. Jul« d. I. tür die durch die Presse begangenen strafbaren Handlungen allergnädigst zu gewäh ren geruht hat, ist in allen Kreisen, rind zwar mit vollem Rechte, mit Befriedigung ausgenommen worden, weil darin d<r Bov-is erblick! wurde, dah die kaiserliche Regierung der Bevölkerung mit vollem Vertrauen enigegenkomnit und ein gleiche» Bertram» von ihr in Anspruch nimmt. Von dem gesunden Sinne der Völker Oesterreich» kann mit Recht eiwartet werden, daß der alleihöchste chnadenaci nur in diesem Sinne auigesaßt und nicht al» ein Buhlen um wohNeste Popularitäi gedeutet werden wird Soll aber di« erzielte Befriedigung eine dauernde we dm, so muß auch künstighln da» Velsabren gegen eie P-esse sich in der Ait grstiit-u, daß zwar die bestehenden Ersetzt gegen die dem öffentlichen Wohle wirklich schädlichen Au-jchreilungen der lagel- presse mit unerschütterlicher Feffiglett gehandhabt, daß aber Kiles sorgfältig vtlmirden werde was »en Verdacht einer tendenziös.n Verfolgung zu erregen vermöchte. Sobald rn einem constilutioneUen Staate das politische Leben erwacht, ist die Bildung politischer Parteien und dar Ringen der selben nach Geltendmachung ihrer Grundsätze nne unvermeidliche Folge. Unter solchen Parteien kann es nun auch solche geben, welche zwar in ihren Endzielen, nämlich in d«r Förderung der g>h ilig- len Interessen der allerhöchst.« Dynastie und des damit in engster Verbindung stehenden Wohle- deS Volkes Miteinander im Ein klänge stehen und nur in den Mitteln und Wegen aus.inandcr gehen, durch welche und auf welchen diese Endziele erreicht wer den sollen. Solche politische Gegmr werden einander mit allen innerhalb der ges.tzl-chen Schranken gelegenen MttlUn bekämpfen, aber ten- denziött V-riolgungen vermeiden. In Ö sterreich, wo so viele Rationalitäten nebeneinander be stehen, welche Le. k. k. apostoluLc Maienät alle mit glenb r, nur durch ihie p'.yaluät bedingter Lied- Umsatz', satte» die poli Nicken Aufwallungen ost Mil den nationalen B-str bung n zu sammen, und es wurde dem von Lr t k. M -t Näi we deihell betonten Grundsätze eer Gleichberechtigung nicht oui,pieed>n wollte man polititche Anschauung,« tchon all in ceehatd verdammen, weil sie aus Kreise« nationale, Färbung hervorgeb n. Die kaiseiliwe Regieiung w-itz in vollem llnnangc den hohen Werth einer lageepresse zu würdigen, welche, «ck ihrer edlen Ausgabe bewußt, bestrebt ist: die ofsenllich Meinung zu ktär-n, den berechtigten Wünschen der Bevölkeiung Auediuck zu leihen und die Ausmeiksamkeit der Regierung aut dieselben zu leiten. Fern von jeder unzeitigen Emvfindllchkegt. wird die kaiser liche Regierung eine gründliche Knuk ihrer Mätznahiwn dankend entgegennehmen, wen« sich nur das Stieben nach Förderung de» össenmchcn Wohles darin kundgiebt und der Geist der Bildung sie durchweht. Solche Erzeugnisse der Presse muffen mit leidenschaftsloser Ruhe auigesaßt und im Geiste der gegenwärtigen Institutionen Oesterreichs beurtheilt werden. Wo aber die Tagespresse, ihre Hobe Mission vergessend, sich mit ihren Angriffen bis auf die allerhöchsten geheiligten Kreise wagt, die Einheit und Integrität der Monarchie in den Kreis ihrer Erwägungen oder gar Bekämpfungen zieht, wo sie die Grund pfeiler jeder staatlichen Gesellschaft zu erschüttern und die Achtung vor den bestehende» Gesetzen abzuscbwächen sucht, wo sie die öf fentlichen Organe nur in der offenbaren Absicht, um ihre Auto rität zu vernichten oder in einer Art angreift, dre sie dem öffent lichen Hasse oder Spotte preisgicdt, — da wird es unerläßliche Pflicht der staatsanwalllichen Organe sei«, nicht nur wegen solcher Ausschreitungen der Tagespresse, ohne Rücksicht auf das politische Lager, aus welchem dieselben hcrvorgehen, die Anklage zu erheben und mit Festigkeit aufrecht zu erhalten, sondern auch alle in dem gesetzlichen Wirkungskreise gelegenen Mittel anzuwcnden, damit der richterliche Auespruch in der möglichst kürzesten Zeit ersolge. Ich ersuche E. H. sich nicht nur mit dem Geiste dieser meiner Ansichten vollkommen vertraut zu machen, sondern auch darüber zu wachen, dah auch die Ihrer Leitung anvcrtrautcn Organe in demselben Sinne wirken. Sollten E. H. in einem einzelnen Falle in Zweifel sein, ob wegen eines Artikels die Anklage erhoben werden solle, so ersuche FeuiUeton. Versammlung der astronomischen Gesellschaft zu Leipzig, li. Dir Sitzungen am zweiten Derlammlungstage wur den von Vormittag 10 Uhr bi» Nachmittag 2 Uhr und von Nachmittag 5 Uhr bi» 7 Uhr in der Universität»- aula gehalten; dann fand eine Zusammenkunft in der neuen Sternwarte zur Besichtigung der Instrumente statt. — Die im Jahre 1861 in Dresden versammelten Astro nomen hatten die Gründung der „astronomischen Gesell schaft" vorbereitet, und die Astronomenversammlung zu Heidelberg 1863 hatte diese Gründung selbst vollzogen, wobei der Zweck firirt, die Mittel zur Erreichung des- selben angedeutet und die innere und äußere Gestaltung der Gesellschaft angeordnet worden Warrn. Der Geist der Statuten war hierdurch in» Leben getreten, und der gleichzeitig gewählte Vorstand wurde beauftragt, die Be- köiperung desselben durch einen gedruckten Statutenent- Wurf zu besorgen. Mit der Verlesung diese» Statuten entwurf» begann die Sitzung, und es wurden nach Be schluß der Versammlung diese verlesene» Statuten, zur Vermeidung jeglichen Zeitverluste», ohne Diskussion «o dtoo angenommen. Dir» konnte auch ohne Bedenken ge schehen, da da» Mitglied Gerichtsrath Hensel bet der Abfassung de» Entwurfs mitgewtrkt hatte, um etwaige Verstöße gegen juridische Formalitäten zu verhindern.— Unter den Zusendungen an dir astronomische Gesellschaft befand sich rin Buch: „die Sonne u. s. w. von Busch", welche», al» nicht in den Bereich der wissenschaftlichen Astronomie gehörig, an den Verfasser zurückgesendet wurde. Staatsrath Mädler benachrichtigt die Versammlung von seinem Rücktritt au» der Bethätigung in der praktischen Astronomie und von seiner Absicht, eine Geschichte der Astronomie zu schreibe«, und bittet, etwaige zur AuS« führung seine» Vorhaben» brauchbare ältere Schriftstücke, namentlich auch Dissertationen von gertngerm Umfange u. s. w. ihm an seinen jetzigen Aufenthaltsort Bonn zu zusenden. Er schließt hieran die Miltheilung von Erör terungen über die Länge de» Sonnenjahre» und erwähnt die vor einiger Zeit vom Hochsttfte zu Frankfurt ange regte Abänderung de» Gregorianischen Kalender». Nach längerer DiScusston spricht die Versammlung daS Urtheil au», daß für jetzt eine Aenderunz in den Zeitbestimmun gen (eine Umwandlung de» Gregorianischen Kalender») der Astronomie nicht zweckdienlich sei, und daß mit der Aen- derung der im Kalender notirten Feste die Astronomie sich nicht zu befaßen habe. — Prof. Zech beantragt 1) zeit weilige Veröffentlichungen über die Fortschritte im Ge biete der praktischen Astronomie durch ein literarische» Organ der Gesellschaft, damit eine beschleunigte Benutzung zweckmäßiger Verbesserungen der Instrumente u. s. w. er möglicht werde, und 2) die begonnene Ausgabe der Kep- ler'schen Werke, welche acht Bände umfassen und in zwei Jahren vollendet sein soll«, in geeigneter Weise zu unter stützen. In Betreff de» ersten Anträge» wird die Grün dung einer „VterteljahrSschrtft der astronomischen Gesell schaft" beschlossen, die Art der Ausführung diese» Be schlüsse» dem Ermessen de» Vorstande» überlassen. Dem im zweiten Anträge enthaltenen Wunsche wird einerseits durch Subscription für die Bibliothek, andererseits durch die Zusicherung möglichster Verbreitung der Kunde von diesem Unternehmen entsprochen. — Bei dem auf diese Sitzung folgenden gemeinsamen Mittagessen im „Hotel de Prusse" eröffne! der UntversttätSreetor Prof. vr. tkvol. Kahnt» di« allgemeine Unterhaltung mit der Bemerkung, daß di« festlichen Mahle gewöhnlich vier Stadien haben: »Itom »ileotiom, itrickor ckooüom, elsmor govtivm. illuwi- »>tio mevtliiw (tiefe« Schweigen, Geräusch der Zähne, Grschrri der Menge, Illumination der Gedanken); di« Versammlung sei in das zweite Stadium getreten und er wolle daher, noch vor dem Beginn de» dritten, über die allgemeine Zuneigung, welche der Astronomie von der gebildeten Welt zu Theil und zwar mit Recht zu Theil werde, einige Andeutungen zu geben sich erlauben. Der Redner schildert nun in geistreicher Weise den Einfluß der astronomischen Anschauungen auf Bildung, Klärung und Erhebung de» Geiste». Die» gab Veranlassung zu verschiedenen Erläuterungen, Erweiterungen und Erwide rungen, so daß in der That nach einiger Zeit da» Sta dium de» glsmor gentium eintrat. Da» vierte Stadium erreichte da» einfache Mahl dieser Versammlung nicht; bald nach 4 Uhr kehrten die Mitglieder zu den Arbeiten in di« UniversttätSaula zurück, welche bi» gegen 7 Uhr währten. Prof. Förster machte Mittheilung von einem Schreiben de» (nicht anwesenden) Prof. Spörer in An klam, welcher sich vorzugsweise mit Sonnenbeobachtungen beschäftigt. Spörer drückt nämlich den Wunsch au», e» möchte, da die Sternwarten vielseitig beschäftigt seien, «ine Sonnenwarte unter südlichem, den Beobachtun gen günstigem Himmel, errichtet werden, auf welcher die Thätigkett ausschließlich der Sonne zugewendet werde, und ersucht die astronomische Gesellschaft, zur Realtsirung dieser Idee mttzuwirken. Es würden auf dieser Sonnen warte die Erscheinungen und Veränderungen an der Eon- «enschribe während ihrer Sichtbarkeit ununterbrochen zu beobachten und in ihrem Verlaufe zu verfolgen sein, sowohl zur Ermittelung der Natur der Sonnenfiecke und Sonnenfackeln, al» auch zur Firirung der RotationSele- mente. E» würden daselbst ferner thrrmo elektrische und photometrische Apparate in Anwendung zu bringen und Experimente und Beobachtungen i« Gebiete der Spectral- analys« anzustellrn sein u. s. w. Die Versammlung be schließt, die Anerkennung der bisherigen zweckmäßigen Tä tigkeit de» Prof. Spörer im Bereich« der Sonnenbrobach- tungen und die Billigung seine», die Errichtung einer Sonnenwarte betreffenden Wunsches auszusprcchen, diesen AuSspruch al» Urtheil der astronomischen Gesellschaft zu Protokoll zu nehmen und diesen Passus des Protokolls dem Prof. Spörer abschriftlich mitzutheilcn. — Prof. Argclander spricht über den Grad der Genauigkeit verschiedener Fix« sternkataloge und fordert schließlich zu gemeinschaftlichen, gleichzeitigen Beobachtungen derselben Sterne auf, damit dadurch die konstanten Differenzen der Beobachtungsreiul- täte ermittelt werden. Airy, Direktor der Sternwarte zu Greenwich, Struve, Director der Sternwarte in Pul- kowa, Förster, Director der Sternwarte in Berlin, haben bereits ihre Mitwirkung zugesagt, und die noch ferner eine Bctheiligung beabsichtigenden Sternwarten werden ge beten, mit Argelandcr in Verbindung zu treten. Nach ausführlicher Behandlung dieses Gegenstandes ward die Sitzung geschlossen und die Mitglieder begaben sich auf die neue Leipziger Sternwarte, woselbst sie die im Ge brauche stehenden Instrumente, welche theil» im Meridian saale, theil» im Saale de» Passageinstrumcnt» de» ersten Dertical», theil» in der Rotunde, theil» im Thurmsaale de» großen Untversalinstrument» ausgestellt sind, in ihren besonder« Vorrichtungen besichtigten und daraus die Mög lichkeit gewannen, auf den Grad der Schärfe der Ort»- und Zeitbestimmungen den Schluß zu ziehen. Eine aus führliche Besprechung der einzelnen Instrumente würde hier nicht am Platze sein; wir wollen nur erwähnen, daß die anwesenden Astronomen nach genauer Kenntnißnahme von der Einrichtung der Sternwarte ihre völlige Zufriedenheit mit der Verwendung der vorhandenen Mittel zu erkennen gaben, und daß der Berichterstatter bei dem nach der Rückkehr au» den BeobachtungSräumen stattfindrndrn ge selligen Beisammensein der Gesellschaft-Mitglieder in den WohnungSräumen de» Direktors Prof. Bruhn» Gelegen heit hatte, zu vernehmen, wie rin berühmter Veteran der
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