Suche löschen...
Hohensteiner Tageblatt : 21.12.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189212211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18921221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18921221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1892
- Monat1892-12
- Tag1892-12-21
- Monat1892-12
- Jahr1892
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 21.12.1892
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
MeMemer Tageblatt Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1.40; durch die PostMk. 1.50 frei ins Haus. Geschäfts-Anzeiger für Inserate nehmen die Expedition bis Vorm. 10 Uh« sowie für Auswärts alle Austräger, de »gl. alle Annoncen-Expeditionen zu Original- Preisen entgegen. Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Luga«, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleitza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim. Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein. Nr. 296 Mittwoch, den 21. Dccember 1K92 42. Jahrgang. Bekanntmachung. Die uutcr dem Viehbestände der Händler Julius Kiesow und Paul Rother aus gebrochene Maul- und Klauenseuche ist wieder erloschen. Hohenstein, den 20. December 1892. Der S t a d t r a t h. vr. Backofen. Gutsbesitzer A. F. Oehmichen Diaconus G. Günther, Kaufmann O. Beck, Stadtrath W. Graupner, Schmiedenleister I. Mehnert, Färbermeister R. Wechsler, Der K i r ch e n v o r st a n d. Pfarrer B. Albrecht. Kaufmann H. Krumbiegel, Schuldireetor F. Dicht, Fabrikant G. Illgen, Tischlervbcrmeistcr A. Neumann, Nachdem die Einweisung und Verpflichtung der neugewählten Kirchenvorsteher am vergangenen Sonntage vorschriftsmäßig stattgesundcn hat, wird hiermit bekannt gemacht, daß der Kirchenborstand der Parochie Hohenstein zur Zeit aus folgenden Mitgliedern besteht: und dem unterzeichneten Vorsitzenden. Hohenstein, den 19. December 1892. Bekanntmachung. Die bei dem unterzeichneten Amtsgerichte in Pflicht stehenden Vormünder werden hiermit aufgefordcrt, die vorgeschriebenen, gewissenhaft und auf Grund vorheriger genauer Fest stellungen zu erstattenden jährlichen Anzeigen über die persönlichen Verhältnisse und die Ausführung ihrer Pflegebefohlenen bis zum 31. Januar 1893 spätestens bei Vermeidung von Strasanslage anher einzurcichen. Königliches Amtsgericht H o h e n st e i ir - E r n st t h a l, den 16. December 1892. Konstantin. Bekanntmachung. J-reitag, den 23. l. M-, von nachmittags 3 Uhr an soll in Tetzner's Restauration, Sonnabend, „ 24. „ „ „ „ 3 „ „ „ „ Golle s „ Dienstag, „ 27 , 3 „ „ „ „ Herolds der 4. Termin Renten vereinnahmt werden. Gersdorf, den 21. December 1892. Die O r t s st e u e r e i n n a h m e. Bochmann, E Sächsisches. Hohenstein, 20. Dccember. Die Sonne nähert sich jetzt mehr und mehr ihrem süd lichsten Stand, den sie am 21. December früh 9 Uhr erreicht, womit der Wintersanfang eintritt. Nach dem 21. Dccember erhebt sich die Sonne allmählich wieder mehr und mehr über den Horizont, die Tageslängen nehmen langsam zu, wenngleich auch der Sonnenaufgang sich noch von Tag zu Tag verzögert. Sternschnuppen sind für diesen Monat reichlicher, als gewöhnlich im Sommer, zu erwarten. Der Komet Holms, der zuerst in Folge fehlerhafter Beobachtungen für gleich mit dem Biclaschen Kometen gehalten wurde, steht noch immer im Sternbilde der Andromeda und ist mit einem Opernglase bequem zu sehen. Nach den neuesten Beobachtungen und Rechnungen bewegt er sich aber unzwciselhast von uns fort und wird langsam immer schwächer. Die Elbschiffsahrt wurde, wie aus Dresden gemeldet wird, gestern in vollem Umfange wieder eröffnet. Sicheren Nachrichten zufolge wird beabsichtigt, die vielen Militärgesangvcreine Sachsens zu einem Bunde zn vereinigen. Der Hausbesitzer und Husschmied Richard Otto Berger in Lansttuberfl ist am 19. December 1892 als Gerichtsschöppe für diesen Ort vor dem Kgl. Amtsgerichte Hohenstein-Ernstthal in Pflicht genommen worden. Mittelbach. Sehr willkommen für manchen Hausvater war die am Sonntag stattgehabte Auszahlung der Dividende im hiesigen Produktenvereins. Dieselbe betrug 12 o/g und es wurden über 3000 Mk. ausgezahlt. In dem Hvsraum eines Restaurants in Zwickau hatte sich vorgestern Abend ein junger Mann aller seiner Kleidungs stücke entledigt und suchte nach einer Lagerstätte. Der Ange säuselte glaubte in seiner Schlaskammer zu sein und 's war kein leichtes Stück Arbeit, den guten Mann unter Dach und Fach zu bringen. Bemerkenswerth und charakteristisch sür die Zeit des herrschenden Wassermangels ist der Umstand, daß in Treuen frisches Trinkwasser pro Stütze zu 3 Psennig öffentlich feil geboten wird. Wir meldeten seiner Zeit von den in RÜtzenrenth in kurzen Zwischenräumen vvrgekommencn Bränden. Kürzlich wurde von dem oberfränkischen Schwurgericht zu Bayreuth der erst 22jährige Webergeselle Kraus zu 9 Jahren Zuchthaus und lOjührigcm Ehrenrechtsvcrlnst verurtheilt, weil er aus purer Zerstöruugswuth an der sächsisch-bayrischen Grenze mehrere Brände angestistct hat. Den letzten Brand in Rützenrcnth hatte Kraus deshalb verursacht, weil der Gutsbesitzer Sippel ein Liebesverhältnis; des Kraus mit seiner Magd nicht dulden wollte. Dafür brachte Kraus den Sippel durch Einäscherung seines Bc- sitzthums an den Bettelstab. Nicht mir die Apotheken, auch die Gasthöfe, sind bei dem gegenwärtig herrschenden fieberhaften Erwcrbsbetricbe Speku- lationswaare geworden, deren Werth oft in kurzer Zeit ins Unglaubliche gesteigert wird. Der Gasthof zu Schönbrunn wurde vor 4 Monaten für 28,500 M. verkauft. Mitte De cember wurde der Gasthof für 33,000 M. einem neuen Besitzer übertragen und Tags darauf ging das Besitzthum für 34,5M M. abermals in andere Hände über. Der gegenwärtige Besitzer ist derselbe, welcher den Gasthof vor 4 Monaten um 6000 M. billiger veräußerte. Der in Oelsnitz geborene, in Leipzig wohnhafte Sprach lehrer Schanz, welcher im vergangenen Sommer als ..voigt- ländischer Dichter" unter dem hochtönenden Namen: Professor Uli Cavaliere Schanz viel von sich reden machte, ist, wie dem „Reichenbacher Wochenblatt" mitgctheilt wird, vom Leipziger Gcrichtsarzte für geisteskrank erklärt und daher gegen ihn das Entmündungsverfahren eingeleitet worden. Dieser Umstand hindert zur rechten Zeit das Einschreiten der Staatsanwalt schaft gegen Schanz wegen zahlreicher Betrügereien und Bette leien, die er als Ordensvermittler und Vertreter schwindel hafter Ausstellungen seit vielen Jahren getrieben hat. Der Wahn, der den moralisch auf die niedrigste Stufe gesunkenen Mann ergriffen hat, wird jedenfalls Größenwahn sein, denn, wie erinnerlich, galt sein letzter Aufenthalt in seiner Vaterstadt keinem geringeren Zwecke als dem, die Ehrenbürgerschaft der selben zu erlangen. Am l5. d. M. wurde in Borna das 2jährige Mädchen des Schmiedenleisters Engert in der väterlichen Wohnung in einer mit Wasser gefüllten Wanne todt ausgefunden. Da es jedoch zweifelhaft ist, ob das Kind wirklich verunglückt oder durch ein Verbrechen nms Leben gekommen ist, so hat die königliche Staatsanwaltschaft zu Leipzig bereits am 16. dss. Mts. in dieser Angelegenheit Erhebungen angestellt. Bis jetzt ist die eingeleitete Untersuchung noch'nicht zum Abschluß gelangt. Auf einem Bauergute zu Grosjschönan kam vor Kurzem ein Kalb zur Welt, welches drei Augen und zwei vollständig ansgebildete Mäuler hat. Dem Vernehmen nach lebt das Thier noch nnd wird fleißig in Augenschein genommen. Ueber die Frage, ob Pfannkuchen zu den Conditoreiwaaren, für deren Berkaus an Sonn- und Festtagen eine fünfstündige Geschäftszc t innezuhalten ist, oder zu den BMerwaaren, für welche ein weiterer Spielraum besteht, zu rechnen sind, waren Zweifel entstanden, indem die Bückcrinnnng zu Grostenhain sich darauf stützte, daß Pfannkuchen als Hefengebäck zu den Bäckerwaaren zu rechnen seien. Die königl. Kreishauptmann schaft Dresden hat jedoch den Recurs der Innung, den diese gegen die ihr ertheiltc abfällige Bescheidung eingewendet hatte, verworfen, weil unter der weißen Bäckerwaare im Sinne des Landesgesetzes, die Sonn-, Fest- und Bnßtagsseier betreffend, vom 10. September 1870 im Allgemeinen nur das aus Weizen mehl und Hefe hergestellte Gebäck zu verstehen sei, welches wie Dreierbrödchen, Milchbrödchen, Semmel, Hörnchen u. s. w. als Frühstückswanre bezeichnet zu werden pflege, zu dieser einfachen Gebäcksorte aber die mehr der Luxusbäckerei angehörenden Pfann kuchen nicht gerechnet werden könnten. Aus Altenburg, 18. December: In der gestrigen Sitzung des Landtages stimmte man der Regierungsvorlage zu, nach welcher der Herbstbußtag nicht mehr auf den Freitag in der ersten Adventwochc zu fallen hat, sondern auf den Mittwoch vor dem letzten Trinitatissonntag verlegt wird. Vereinsnachrichten. Der Gewerbeverein Hohenstein hielt vergangenen Mittwoch seine statutengemäße Generalversammlung ab, welche, wie üblich, durch vorherige Einladung und Bekanntgabe der Tagesordnung im Tageblatte annoncirt war. Den Vorsitz führte wegen Krankheit des ersten der zweite Vorsteher, Herr Schütze, welcher nach Begrüßung der zahlreich erschienenen Mitglieder zur Erledigung der Tagesordnung schritt. 1. Eingänge 364—386, von welchen Kenntniß genommen wurde. 2. Gewcrbcausstellung betr. Hierzu giebt die General- Versammlung ihre Zustimmung zu den in der am 8. Decbr. stattgefundenen Vorstandssitzung gemachten Vorschlägen nnd wird das dazu gewählte Comitec die ersten Schritte dazu thun. 3. Jahresbericht. Derselbe mußte infolge Krankheit ab wesenden ersten Vorstehers zur Vorlesung gebracht werden und lautete wie folgt: Jahresbericht des Gewerbevercins Hohenstein auf das Jahr 1892. Beim Rückblick auf das Vereinsjahr 1892 sind wir in der erfreulichen Lage berichten zu können, daß auch im ver gangenen Jahre ein frisches Leben im Verein pulsirte. Etwas Außergewöhnliches beschäftigte den Gewerbe-Verein nicht, doch die Anforderungen, welche man an einen solchen zu stellen be rechtigt ist. bieten ein ausgebreitetes Arbeitsfeld, dasselbe regel mäßig zn bestellen, genügt, die Vereinsleitung zu beschäftigen. Undankbar ist es nicht, dem Gewerbe-Verein seine Dienste zu widmen, weit mehr aber würde es Freude machen, wenn z. B. an den regelmäßigen Vereinsabenden der Zuhörerkreis der Mitgliederzahl entsprechend größer wäre. Besonders würde es manchem Gewerbetreibenden und Handwerker keinen Schaden bringen, öfters die wohlgemeinten Rathschläge zu hören. Auch andere Kreise, die sich zn den Bessersituirten und Gebildeten rechnen, würden sich nichts vergeben, wenn sich dieselben ab und zu im Gewerbe-Verein sehen ließen, cs würde dies dem gemeinnützigen Charakter des Vereins gewiß förderlich sein. Der allgemeine schlechte Geschäftsgang hat sich auch im vergangenen Jahre in Hohenstein bemerkbar gemacht, es ist jedoch zu constatiren, daß die im vorjährigen Geschäftsberichte ausgesprochene Hoffnung, die Geschästskrisis werde sich etwas zum Besseren wenden, nicht betrogen hat. Die Aussichten für die Zukunft werden besser. Theilweise wirkt hierauf die Aus sicht auf die Wahl eines anderen Prinzipien huldigenden neuen Präsidenten für die Vereinigten Staaten Nordamerikas, sür den Export, sür den Import aber wirkt das sich immer fester setzende Vertrauen in die Friedesliebe unserer größeren Culturstaaten Europa's. Ans unsere lokalen städtischen Verhältnisse zurückkommend, ist zn erwähnen, daß der im Lause des letzten halben Jahres sich fühlbar machende Wassermangel wohl auch schädigenden Einfluß auf unsere Jndustrieverhältnisse ausgeübt yat, doch sind wir wohl Alle der festen Uebcrzeugnng, daß derselbe durch die seitens unserer städtischen Behörden getroffenen Maßnahmen wohl sür manche Gencrationsdauer wirksame Abhilfe schaffen wird. Zu erwähnen sei noch der seitens unserer Nachbarstadt Ernstthal gestellte Antrag an den hiesigen Stadtrath aus Ver einigung beider Städte Hohenstein und Ernstthal. Die hierauf sich nöthig machenden Vorarbeiten und Erklärungen beider städtischen Verwaltungen lassen durch ihr Endcrgebniß hoffen, daß die Verschmelzung vor sich geht. Hat der Gewerbe-Verein auch hierzu keine offizielle Stellung eingenommen oder einzu nehmen, fo war doch vielfach Gelegenheit vorhanden, sich für die Vereinigung im günstigen Sinne auszusprechen und er hofft man davon besonders sür die Zukunft einen Aufschwung für Handel und Industrie, getreu der Devise: Einigkeit macht stark. Auf unsere internen Verhältnisse eingehend, ist zu be merken, daß der Verein über einen Mitgliederstand von 154 gebot, der sich durch 20 Neuaufnahmen auf 174 erhöhte und durch 10 Abgänge auf 164 verminderte. Durch Tod schieden aus die Mitglieder Zimmermeister Richter, Schmiedemcister Kunze und Vereinsdicner Hoffmann, ihrer sei auch an dieser Stelle in Ehren gedacht. Der Gewerbe-Verein hat in diesem Jahre 4 Vorstands- sitznngen abgchaltcn, in 17 Vcreinssitzungen und 1 General versammlung harrten eine große Menge Eingänge (gegen 400) ihrer Erledigung. Der Fragckastcn wurde leider sehr wenig
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite