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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.05.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189005085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18900508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18900508
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-05
- Tag1890-05-08
- Monat1890-05
- Jahr1890
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.05.1890
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l bei ek. F105 o o sollen im er, n, . rc. ler, int ich voa fb. in t nur Mack, t sich Die Forftverwaltung Al«tk, Oberförster. >ii», ?uis^ Ker iderx Ü1«, 7»»t -ros»- VOL erner « Unentschulvigte Versäumnis; der Vorstellung des «indes verwirkt dl« Berechtigung zum Halten von Ziehkindern. Freiberg, den 2. Mai 1890. Freiberg und Berthelsdorf, den 3. Mai 1890. Der Ttadtrath. Sentier, Bürgermeister. -lk ich) 205,2 - weiches Reisig. Nähere Auskunft über den Standort besagter Hölzer ertheilt Herr Förster Heinicke in Fernefiechen, sowie der Waldaufseher Matthes in Freibergsdorf. Erscheint jeden Wochentag Nachmittag« 6 Uhr für dm andern Tag. Preis vierteljährlich S Mark 2» Psa., zweimonatlich 1 M. SO Pf. und einmonatlich 7b Pf ' 43. Jahrgang. - ... Donnerstag, de« 8. Mai Der Stadtrath, Abtheilung für Armensacheu. Sentier. B- Brennholz-Anetion. Freitag, den 16. Rai d. I., Nachmittags von S Uhr an Bekanntmachung, das Ziehkinderwesen betreffend. Unter Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 30. August 1886 bringen wir an- durch zur öffentlichen Kenntniß, daß wir die erste der in diesem Jahre stattfindenden ärztlichen Hauptuntersuchungen der im hiesigen Stadtbezirk befindlichen Ziehkinder, welche noch nicht schulpflichtig und nicht bei verwandten Personen untergebracht sind, Freitag, den v. Mai «. Nachmittags 3 Uhr, in der grünen Stube deS Kaufhaufes anberaumt haben. Es werden daher die betreffenden Ziehmütter, welche auf Erfordern Aus kunft über Namen, Geburtsort, Alter und sonstige Familienverhälnisse ihres Kindes und dessen Eltern zu geben in der Lage sein müssen, hierdurch aufgefordert, die Ziehkinder gedachter Art am genannten Tage dortselbst unter Vorzeigung des polizeilichen Erlaubnißscheines den mit der Untersuchung beauftragten Herren Aerzten vorzustellen. Die Eröffnung des neuen Reichstages. I Der Kaiser hat gestern Mittag 12 Uhr persönlich die erste Session des neuen Reichstages eröffnet, nachdem er vorher dem in der Schloßkapelle abgehaltenen Gottesdienst für die evangelischen Abgeordneten beigewohnt hatte. Beim Betreten des weißen Saales wurde der Kaiser von den sehr zahlreich versammelten Reichstagsabgeordneten mit einem kräftigen Hoch empfangen, welches Graf Moltke als Alterspräsident des Reichs tages ausbrachte. Der Kaiser, der die weiße Gardes du Corps- Uniform trug, stieg die Stufen zum Throne hinan, während die ihm folgenden Prinzen rechts von der Thronerhöhung Aufstellung nahmen. Der Reichskanzler von Caprivi trat nun mehr vor und überreichte dem Kaiser die von uns gestern -bereits unter Draht-Nachrichten im Auszuge mitgetheilte Thronrede. Dieser bedeckte das Haupt mit dem Helm und las mit lauter Stimme wie folgt: Geehrte Herren! Nachdem Sie durch die Neuwahlen zu gemeinsamer Arbeit mit den verbündeten Regierungen berufen worden sind, heiße ich Sie bei dem Eintritt des Reichstages in die achte Legislaturperiode willkommen. Ich hoffe zuversichtlich, daß es Ihnen gelingen wird, die bedeutsamen Fragen der Gesetzgebung, die an Sie herantreten, einer befriedigenden Lösung entgegenzusühren. Ein Theil dieser Fragen ist so dringlicher Natur, daß es nicht thunlich erschien, die Einbe rufung des Reichstages länger hinauszuschieben. Ich rechne dahin vornehmlich den weiteren Ausbau der Arbeiterschutz-Gesetzgebung. Die im Laufe des verflossenen Jahres in einigen Landestheilen vorgekommenen Ausstands- Bewegungen haben mir Anlaß gegeben, eine Prüfung der Frage herbeizuführen, ob unsere Gesetzgebung den innerhalb der staatlichen Ordnung berechtigten und erfüllbaren Wünschen der arbeitenden Bevölkerung in ausreichendem Maße Rech nung trägt. Es handelte sich dabei in erster Linie um die den Arbeitern zu gewährleistende Sonntagsruhe, sowie um die durch Rücksichten der Menschlichkeit und im Hinblick auf die natürlichen Entwickelungsgesetze gebotene Beschränkung der Frauen- und Kinderarbeit. Die Verbündeten Regierungen haben sich überzeugt, daß die von dem letzten Reichstage in dieser Beziehung gemachten Vorschläge ihrem wesentlichen Inhalte nach ohne Nachtheil für andere Interessen zu gesetz licher Geltung gebracht werden können. Im Zusammenhänge damit hat sich aber noch eine Reihe weiterer Bestimmungen als der Verbesserung bedürftig und fähig erwiesen. Hierhin gehören insbesondere die gesetzlichen Anordnungen zum Schutze der Arbeiter gegen Gefahren für Leben, Gesundheit und Sittlichkeit, sowie über den Erlaß von Arbeitsordnungen. Auch die Vorschriften über die Arbeitsbücher bedürfen erner Ergänzung zu dem Zwecke, um das elterliche Ansehen gegen über der zunehmenden Zuchtlosigkeit jugendlicher Arbeiter zu stärken. Die hiernach erforderliche Umgestaltung und weitere Ausbildung der Gewerbeordnung findet ihren Aus druck in einer Vorlage, welche Ihnen unverzüglich zu gehen wird. Eine weitere Vorlage erstrebt die bessere Regelung der gewerblichen Schiedsgerichte und zugleich eine Organisation derselben, die es ermöglicht, diese Gerichte bei Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitern über die Bedingungen der Fortsetzung oder Wiederaufnahme des Arbeitsverhält nisses als Einigungsämter anzurufen. — Ich vertraue auf Ihre bereitwillige Mitwirkung, um über die Ihnen vorge schlagene Reform eine Ueberemstimmung der gesetzgebenden Körperschaften und damit einen bedeutsamen Fortschritt in der friedlichen Entwickelung unserer Arbeiterverhältnisse herbeizuführen. Je mehr die arbeitende Bevölkerung den gewissenhaften Ernst erkennt, mit welchem das Reich ihre Lage und Tageblatt, o Amtsblatt für die königlichen und städtische» Behörde« zn Freiberg und Brand. befriedigend zu gestalten bestrebt ist, desto mehr wird sie sich der Gefahren bewußt werden, die ihr aus der Geltend machung maßloser und unerfüllbarer Anforderungen er wachsen müssen. In der gerechten Fürsorge für die Arbeiter liegt die wirksamste Stärkung der Kräfte, welche, wie ich und meine hohen Verbündeten, berufen und Willens find, jedem Versuche an der Rechtsordnung gewaltsam zu rütteln, mit unbeugsamer Entschlossenheit entgegenzutreten. Immerhin kann es sich bei dieser Reform nur um solche Maßnahmen handeln, welche ohne Gefährdung der vater ländischen Gewerbethätigkeit und damit der wichtigsten Lebens interessen der Arbeiter selbst ausführbar sind. Unsere In dustrie bildet nur ein Glied in der winhschaftlichen Arbeit derjenigen Völker, welche an dem Wettbewerb auf dem Welt märkte Theil nehmen. Mit Rücksicht hierauf habe ich es mir angelegen sein lasten, unter den in gleichartiger Wirth- schaftslage befindlichen Staaten Europas einen Austausch der Meinungen vorüber herbeizuführen, bis zu welchem Maße sich eine gemeinsame Anerkennung der gesetzgeberischen Aufgaben bezüglich des Arbeiterschutzes feststellen und durch führen läßt. Es verpflichtet mich zu dankbarer Anerkennung, daß diese Anregung bei allen betheiligten Staaten und be sonders auch dort eine gute Stätte gefunden hat, wo der gleiche Gedanke bereits angeregt und seiner Ausführung nahe gebracht war. Der Verlauf der hier versammelt gewesenen internationalen Konferenz erfüllt mich mit besonderer Be friedigung. Ihre Beschlüsse bilden den Ausdruck gemein samer Anschauungen über das wichtigste Gebiet der Kultur arbeit unserer Zeit. Die darin niedergelegten Grundsätze werden, wie ich nicht zweifle, fortwirken als eine Aussaat, die mit Gottes Hilse zum Segen der Arbeiter aller Länder aufgehen und auch für die Beziehungen der Völker unter einander nicht ohne einigende Frucht bleiben wird. Die dauernde Erhaltung des Friedens bildet unausgesetzt das Ziel meines Strebens. Ich darf der Ueberzeugung Aus druck geben, daß es mir gelungen ist, bei allen auswärtigen Regierungen das Vertrauen zu der Zuverlässigkeit dieser meiner Politik zn befestigen. Mit mir und meinen hohen Verbündeten erkennt es das deutsche Volk als die Aufgabe des Reiches, durch Pflege der zu unserer Vertheidigung ge schlossenen Bündnisse und der mit allen auswärtigen Mächten bestehenden freundschaftlichen Beziehungen den Frieden zu schützen, um Wohlfahrt und Gesittung zu fördern. Zur Durchführung dieser Aufgabe aber bedarf es der seiner Stellung im Herzen Europas entsprechenden Heeresmacht. Jede Verschiebung der Machtverhältnisse gefährdet das politische Gleichgewicht und damit die Gewähr für den Erfolg der auf die Erhaltung des Friedens gerichteten Politik. Seitdem die Grundlagen unserer Heeresverfastung für einen bestimmten Zeitraum festgestellt sind, haben sich die Heeres einrichtungen unserer Nachbarstaaten in unvorhergesehenem Maße erweitert und vervollkommnet. Zwar ist auch bei uns nichts unterlassen worden, um unsere Wehrkraft soweit dies innerhalb der gesetzlich gezogenen Schranken möglich war, zu stärken. Gleichwohl war das, was in dieser Be ziehung geschehen konnte, nicht hinreichend, um eine Ver schiebung ver gesammten Lage zu unseren Ungunsten aus zuschließen. Eine Erhöhung der Friedenspräsenzstärke und eine Vermehrung der Truppenkörper — insbesondere für die Feld-Artillerie — darf nicht länger hinausgeschoben werden. Es wird Ihnen eine Gesetzesvorlage zugehen, nach welcher die nothwendige Verstärkung des Heeres mit dem 1. Oktober d. I. in Kraft treten soll. Die in Ostafrika eingeleitete Aktion zur Unterdrückung des Sklavenhandels und zum Schutz der deutschen Interessen hat, Dank der aufopfernden Thätigkelt der dorthin gesandten Offiziere und Beamten, während der letzten Monate Fort- Restaurant »Fernestechen" bei Fretberg nachbenannte im Freiberger'schen- und Hospitalwald aufbereiteten Brennhölzer gegen sofortige Baarzahlung und den vor der Auction bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend ver steigert werden und zwar: 112 Raummeter weiches Stockholz, 1,2 Welleuhundert hartes und Bekanntmachung. Der bisher in Langhennersdors wohnhaft gewesene Dienstknecht Emil Heinrich Nerkewitz ist in einer hier anhängigen Privatklagsache als Zeuge zu vernehmen. Da der Aufenthalt des genannten Renkewitz hier nicht bekannt ist, so werden alle Polizei behörden und deren Organe hiermit ersucht, das Bekanntwerden seines Aufenthaltes unverzüglich hier anzuzeigen. Freiberg, am 6. Mai 1890. Das König!. Amtsgericht Abth. III. Inserate «erden bis Bormittag 1 l Uhr angenom- men und beträgt der Preis für die gespalten« Zell« I D oder deren Raum lb Psg. LWV schritte gemacht. Der vollständigen Wiederherstellung der Ruhe in jenen Gebieten darf in nächster Zeit entgegen gesehen werden. Die dadurch entstehenden Kosten werden durch eine Nachtragsbewilligung zu decken fein. Der Reichshaushalt für das laufende Rechnungsjahr bedarf schon wegen der erwähnten Vorlagen einer ent sprechenden Ergänzung. Außerdem aber kann die schon längst in Aussicht genommene und immer dringender ge wordene Besoldungsverbefferung für einen Theil der Reichs beamten nicht länger verzögert werden. Der Ihnen vorzu legende Nachtrag zum Reichshaushaltsplan wird Ihnen Gelegenheit geben, Ihr Interesse an der gerechten und wohlwollenden Befriedigung dieses Bedürfnisses zu bethätigen. Wenn die Ihnen hiernach obliegenden Arbeiten zu einem gedeihlichen Abschlusse gelangen, so werden damit neue, feste Bürgschaften für die innere Wohlfahrt und die äußere Sicherheit des Vaterlandes gewonnen werden. Möge es uns beschieden sein, dieses Ziel in gemeinsamer Arbeit zu erreichen! Wiederholt wurde währen) der Verlesung Beifall laut, besonders stark, als der Kaiser mit erhobener Stimme seinen Willen verkündete, jedem Versuche, an der Rechtsordnung gewaltsam zu rütteln, mit unbeugsamer Entschlossenheit ent gegenzutreten. Auch der Passus von der Erhaltung des Friedens wurde mit lebhaftem Bravo begrüßt. Als der Kaiser geendet, nahm der Reichskanzler von Caprivi die Thronrede wieder entgegen und erklärte im Namen des Kaisers und der verbündeten Regierungen die Session des Reichstages für eröffnet. In das vom bayerischen Bevollmächtigten Grafen Lerchenfeld ausgebrachte Hoch auf den Kaiser stimmten die Anwesenden dreimal begeistert ein. Der Kaiser entblößte das Haupt und nach mehrfacher Verneigung stieg er die Stufe» des Thrones herab, um gefolgt von den Prinzen und der Generalität den Saal wieder zu verlassen. In der Hofloge hatte die Kaiserin der Feierlichkeit beigewohnt. Tagesschau. Freiberg, den 7. Mai. Aus Anlaß des Geburtstages des brutschen Kronprinzen (geb. 6. Mai 1882) fand gestern im Neuen Palais zu Pots dam eine größere Familientafel statt, bei welcher die Kapellen des Regiments der Gardes du Corps und des Leib-Garde- Husaren - Regiments die Tafelmusik ausführten. — Der deutsche Bundesrath hielt unter dem Vorsitz des Reichs kanzlers von Caprivi eine Plenarsitzung ab, in der den Gesetz entwürfen betreffend die Friedenspräsenzstärke des deutschen Heeres und betreffend die Feststellung emes Nachtrages zum Reichshaushalts-Etat für das Etatsjahr 1890/91, die Zu stimmung ertheilt wurde. Die Vorlage wegen Einrichtung der Ouittungskarten für die Zwecke der Jnvaliditäts- und Altersversorgung wurde dem Ausschuß für Handel und Ver kehr überwiesen. — Die Friedenspräsenzstärke des Heeres ist auf 486 983 Mann festgesetzt, die Einjährigen nicht eingerechnet. Vom 1. Oktober ab wird die Armee somit in 538 Bataillone» Infanterie, 465 Schwadronen Kavallerie, 434 Batterien Feld artillerie (was jedoch immer noch mit 46 Batterien hinter der französischen Feldartillerie zurückbleibt), 31 Batterien Fuß artillerie, 20 Bataillonen Pionieren und 21 Bataillone» Trainbestehen. DieeinmaligenAusgaben betragen 31500000M., die dauernden, einschließlich Bayern, 1800 000 Mk. Der deutsche Reichstag trat gestern zwei Stunden nach der Eröffnung der Session im Weißen Saale zu seiner ersten Sitzung im Reichstagsgebäude zusammen. Gras Moltke, der als Alterspräsident den Vorsitz übernahm, berief zu interimi stischen Schriftführern die Abgg. Graf Kleist-Schmenzin, vr. Porsch, vr. Bürklin und vr. Hermes. Hierauf wurde der Namensaufruf zur Feststellung der Beschlußfähigkeit vollzogen. l-r. n zum cditiou
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