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Weißeritz-Zeitung : 30.04.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191404309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19140430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19140430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1914
- Monat1914-04
- Tag1914-04-30
- Monat1914-04
- Jahr1914
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 30.04.1914
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Die Merberltz. Zeitung" erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge- geben. Preis Vierteljahr- sich 1 M. 50 Pf., zwei- monatlich 1 Mark, ein monatlich 50 Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten,Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. WMch-Mlllig TMeitW M AMM siir MMcke, SchnMerg». ll. Inserate werden mit 15 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 12 Pf. die Spaltzeu« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Sette (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 85 bez. 30 Pf. — Tabellarische undkomplizierteJnscrate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 30 Pf. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Donnerstag den 30. April 1814 abends Nr. 98 80. Jahrgang' Aufforderung. AH Nachdem die Ergebnisse der diesjährigen Einschätzung zur Einkommen- und Er- gänzungssteuer den Beitragspflichtigen bekannt gegeben worden sind, werden gemäß 8 46 des Einkommensteuergesetzes vom 24. Juli 1900 und § 28 des Ergänzungssteuer gesetzes vom 2. Juli 1002 alle Personen, die hier ihre Steuerpslicht zu erfüllen haben, denen aber die Steuerzettel nicht haben behändigt werden können, aufgefordert, sich wegen Mitteilung der Etnschätzungsergebnlsse bei der hiesigen Stadtsteuereinnahme zu melden. Dippoldiswalde, am 29 April I9l4. Der Stadtrat. Die deutsche Flagge über See. Die Amerikaner können nicht genug anerkennende Worte finden über das Eingreifen des deutschen Kreuzers Dresden in Tampico, durch das Hunderte von Frauen und Kindern vor der Wut des mexikanischen Pöbels ge rettet wurden. Während man in Neuyork zuerst nur allzurasch bereit war, aus der Tatsache, daß ein deutscher Dampfer, die Ppiranga, Waffen für die mexikanische Regie rung an Bord hatte, auf eine heimliche Unterstützung Huerta» durch Deutschland zu schlichen, gibt heute selbst der durchaus nicht deutschfreundliche New Porl Herald seiner Genugtuung Ausdruck. Und er schließt sein Lob auf die deutschen Seeleute mit dem Ausruf: Hoch der Kaiser! Hier in Deutschland wird man sicherlich diese An erkennung unserer „blauen Jungens" überall mit der größten Freude vernehmen, und wir hoffen aufrichtig, daß die wackere Tat des Kommandanten der Dresden, des Kapitäns v. Kohler, dazu beitragen wird, manches Vorurteil zu zerstreuen, das jenseits des Ozeans leider immer noch über Deutschland und die deutsche Flotte herrscht. Für uns Deutsche freilich scheint ja dieses Ver halten der deutschen Seeleute in Tampico, das die Amerikaner so sehr in Entzücken setzt, nur selbstverständlich. Denn seit ihrem Bestehen hat die preußisch deutsche Marine ihren Stolz darein gesetzt, nicht nur ein stets zu des Vaterlands Ehren kampsbereites Kriegswerkzeug zu sein, sondern auch friedliche wehrlose Menschen zu schützen und ihnen zu helfen, einerlei ob cs Deutsche oder Fremde waren. Bon jener ersten Uebersee-Expedition der jungen preußischen Marine vor nunmehr zwei Menschenaltern, die der Bestrafung räuberischer Risskabylen in Marokko galt, bts zu jener Aufnahme der amerikanischen Frauen an Bord der Dresden liegt eine reiche Kette selbstloser Hilfeleistungen durch unsere Seeleute vor uns ausgebreitet. Alle die kriegerischen Expeditionen nach dem dunklen Erd teil, nach China und der Südsee dienten ja im Grunde auch nur dem Schutze unserer Kaufleute und unseres Handel». Deutschland hat wahrlich keine machtgierige Ueberseepolitit verfolgt, es hat seine Flagge nur da auf- gepslanzt, wo deutsche Manner und Frauen seines Schutzes bedurften. Und niemand hat schärfer gerade diesen im Grunde friedfördernden Charakter unserer Kolonialpolitik betont als Fürst Bismarck. Aber ganz abgesehen von diesen kolonialen Unter nehmungen, die ja Immer auch einen militärisch-politischen Beweggrund haben, bleiben noch genug Taten unserer deutschen Matrosen übrig, in denen sie Gebote reiner Menschlichkeit ohne jeden politischen Zweck erfüllten. Wie ost lesen wir nicht, daß bei Bränden und schweren Un wettern in fernen Ländern die Mannschaften deutscher Schisse hilfreich eingreisen. Mochte es hoch im Norden in Aalesund sein oder in Konstantinopel, das ein ver- heerendes Feuer Tausende von Menschen ihres Obdaches beraubte, die deutschen Seeleute waren unter den Ersten am Platze, die den Unglücklichen in ihrer Not beis'anden. Mit ihren Vorräten, mit ihrem Verbandszeug, ihren Zelten halfen sie aus, wo es nur ging. Der deutschen Flagge aber über See haben sie mit ihrer Hilfsbereit- schäft, ihrer Manneszucht reiche Ehre gebracht. Tampico wird sicherlich nicht das letzte Glied dieser Kette sein. Aber wenn jetzt die Amerikaner so voll des Lobes unserer Seeleute sind, so möchten wir eines wünschen, daß dieses Lob „drüben" nicht allzu rasch wieder tn Vergessenheit gerate, daß nicht wieder l politische Mißgunst die Erinnerung an jene brave Tat von Tampico trübe. Dann hat die Rettungstat der Dresden auch eine politische, völkerverbindende Wirkung, so unpolitisch sie auch in ihren Beweggründen war. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Des erste Motorboot für die Talsperre ist bereits in Hainsberg angekommen und wird, nachdem es dort umgeladen worden ist, weiter be fördert werden. Da hierzu vom Adressaten, Herrn Bau meister Fritsch, die Anwesenheit des Unternehmers Reinarz gewünscht wird, werden noch einige Tage vergehen, bis es zu Wasser gelassen werden kann, man hofft aber, daß dies noch Ende dieser, spätestens Anfang nächster Woche geschehen wird. — Gestern abend in der zehnten Stunde wurde von Spaziergängern am Geländer an der Borsperre ein Jackett hängend gefunden. Außerdem war am Geländer ein Zettel befestigt, auf dem geschrieben stand: „Mann über Bord." In dem Jackett befand sich ein Notizbuch, aus dem zu ersehen war, daß das Jackett dem Klempnermeister Reich in Schmiedeberg gehört. Aus den zurückgelassenen Niederschriften ist anzunehmen, daß er sich in selbst mörderischer Absicht in dir Sperre gestürzt hat. Die Leiche konnte bisher noch nicht geborgen werden. — In der Eichleite ist am 28. April c ein gebrauchtes Fahrrad gefunden worden. Das Rad ist in der Polizei wache anzufehen. — Der Gesamtauflage der heutigen Nummer liegt der auf dünnem Papier gedruckte Sommerfahrplan bei. — Für Treve in der Arbeit erhielten die bei der Firma Otto Rüger im Lockwitztale beschäftigten Herr Heinrich Gottlöber in Kreischa, Fräulein Therese Heyne in Burgstädtel und Frau Emilie Bethge in Kleincars dorf Anerkennungsurkunden des Verbandes deutscher Schokoladefabrikanten nebst einem Geldgeschenk überreicht. — Zur Förderung der Kaninchenzucht im König reich Sachsen hat das Ministerium des Innern kürzlich eine Verordnung erlassen, in der die Grundsätze für die Gewährung von Slaatsbeihilsen veröffentlicht werden. Hiernach sind Gesuche um Gewährung von Prämien- geldern an den Landesverband Sächsischer Kaninchen- züchtcrvereine, Sitz Dresden, zu richten. Preise aus Staatsmitteln werden nur zu Ausstellungen gewährt, die von den dem Landesverbands angeschlojsenen Bezirksver bänden und vom Verbände selbst veranstaltet werden. Die Preise dürfen nur an sächsische Staatsangehörige und für Tiere nachgenannter Gruppen vergeben werden, l. große Rassen (belgische Riesen usw.), 2. mittlere Rassen (französische Widder usw), 3. kleine Rassen (Silber- Kaninchen usw ). Die Beurteilung der ausgestellten Tiere hat nach dem vom Landesverbände bestimmten Be wertungsbuche zu erfolgen. — Frühjahrsmüdigkeit nennt man jenen schlaffen, körperlichen Zustand, der sich gewöhnlich mit dem kalender- mäßigen Frühlingrbeginn einstellt und oft wochenlang anhält. Selbst kräftige Menschen, die sonst selten über Müdigkeit klagen, empfinden zu dieser Zeit, daß es ihnen „wie Blei in den Gliedern liegt", rycnn sich dazu nicht gar rheumatische Schmerzen dder Kopfschmerzen bemerkbar machen. Die Ursache dieses körperlichen Mißbehagens, dar auch noch in großem Schlafbedürfnis bei dein einen, in Schlaflosigkeit bei dem anderen seinen Ausdruck findet, liegt in der Veränderung der körperlichen Gewebe und Organe, die sich auf die sommerliche Zeit vorbereiten. — Walpurgisnacht. Unheimliche Spukgestalten beleben im Bolksaberglauben die Nacht, die den lieber- gang vom April zum Mai bildet. Da sollen all die Heren im ganzen Lande auf Ofengabeln und Besen zum Schornstein hinaus durch die Luft nach dem Blocksberge reiten, um dort mit dem Satan wüste Bacchanalien zu feiern. Natürlich hat die gespenstische Walpurgisnacht auch zu allerlei seltsamen Bräuchen Anlaß gegeben. Wer zum Beispiel ein schwarzes Huhn vor Sonnenaufgang schlachtet und das Ei von diesem Tiere behält, kann am Sonntage nach dem I. Mai in der Kirche einige sonst unsichtbare Hexen erkennen; nur heißt es, noch vor Ihnen das Gotteshaus verlassen, sonst wird man von ihnen an geblasen und die Augen fallen einem aus dem Kopfe. Ein Kreuzdornstock, in der Mainacht geschnitten und an der Hausschwelle befestigt, ist ein guter Schutz gegen Diebe reien der Heren. In Böhmen sichert man sich durch „Hexenseuer"; man verbrennt eine weibliche Figur und jung und alt tanzt dazu herum. Drei Kreuze über Haus und Stalllür sollen an vielen Orten den tzerenzauber gründlich bannen. Die Saat wird geschützt, indrmMan über die Felder schießt, wohl eine Erinnerung an Thors Hammerzeichen. Am Rheine fühlt man sich sicher, wenn in der Walpurgisnacht geweihte Glocken läuten, und in Oberösterreich sind umgekehrt in die Erde gesteckte Gerät schaften, wie Be>en, Schaufeln, Rechen usw. eine gute Wasfe gegen die HexengeseÜschaft. Sehr stark ist, der Walpurgisaberglaube noch in Böhmen vorhanden. Da werden schon am Abend vorher Wohnungen, Ställe, Scheunen, Getreideböden usw. mit Weihwasser besprengt; die Kreuzeszeichen an den Türen werden mit geweihter Kreide vollzogen und überdies wird beim Dunkelwerden mit Bock- und Ziegenhörnern ein fürchterlicher Lärm ge macht, um ,die Heren auszutreiben"' — Die Firma M. L R. Zocher, Dresden, bringt die Sommerausgabe des bekannten „Blitz"-Fahrplanes der Königl. Sächs. Staatseisenbahnen jetzt heraus. Der „Blitz" ist in der üblichen Ausstattung mit ausgestanztem Re gister und zwei Eisenbahnkarten erschienen und enthält außer allen sächsischen Bahnen, sämtlichen Linien von Thüringen, des Harzes, des Riesengebirges und von Nord böhmen, nebst allen wichtigen Anschlüssen Deutschland» und Oesterreichs Sein Inhalt ist durch Hinzunahme neuer Kraftwagenlinien (S. IX—Xll) weiter vermehrt worden. Ferner sind Lu finden: der Gepäcktaris (S. XI), die elektrischen Kleinbahnen (S. XIll), die Sonderzüge (S. 73), die Postlurse (S. 74), der Dampsschisf-Fahrplan (?. 75), die Hoteitafel (S. 76 — 85). Die allgemeinen Bemerkungen sind auf den Seiten l, 87 und 88 unter gebracht. Der „Blitz" ist tn allen Papierhandlungen, Buch- und Bahnhofbuchhandlungen und bei Kolporteuren für den Preis von 30 Pf. zu haben. — Die Kennzeichen für Kraftfahrzeuge lind in Sachsen einfache römische Ziffern, und zwar bedeuten: l: Kreishaupimannschafl Bautzen, ll: Dresden, lll: Leipzig, IV: Chemnitz und V: Zwickau. In Preußen gibt e» folgende Zeichen: 1-^: Berlin, IL: Provinz Ostpreußen, ll): Provinz Westpreußen, IL: Brandenburg, IO: Pommern, tj: Posen, IX: Schlesien, M: Sachsen, I?: Schleswig- Holstein, 18: Hannover, II: Hessen Nassau, IX: Westfalen, 12: Rheinprovinz, ^1.: Reg -Bez. Sigmaringen. In Bayern: II^: Stadtbezirk München, 118: übr. Reg-Bez. Oberbayern, IIS: Niederbayern, UV: Pfalz, 11k: Oberpfalz und Regens burg, ilbl: Oberfranken, l?!>I: Stadtbezirk Nürnberg, 118: übr. Reg.-Bez. Mittelfranken, HO: Unterfranken und Aschaffenburg, 112: Schwaben und Neuburg. In Wütiem- berg: Illä, O, O, L: Neckarkreis, O, X. IA: Schwarz- waldkreis, ?, 8, T: Jagstkreis, X, V, 2: Donaukreis. In Hessen: VO: Provinz Oberhessen, VX: Rheinhessen, V8: Starkenburg, IV8: Baden, ütl: Mecklenburg-Schwerin, IAH: Mecklenbmg-Strelitz In Oldenburg: Ol: Herzogtum Oldenburg, Oll: Fürstentum Lübeck, Olli: Fürstentum Birkenfeld. 8: Braunschweig, 8: Sachsen-Weimar, 854: Sachsen-Meiningen, 8-X: Sachsen-Altenburg, OO.Sachsen- Coburg-Gotha, ä: Anhalt, 8K: Schwarzburg-Rudolstadt, 88: Schwarzburg - Sondershausen, Waldeck, Neuß ä. L., K): Reuß j. L, 81.: Schoumburg-Lippe, l_: Lippe, ttl.: Lübeck, »8: Bremen, »tt: Hamburg. In LIsaß-Lolhringen: Vlä: Unter-Elsaß, VI8: Ober-Elsaß, VIS: Lothringen. — Der Bezirksausschuß Dresden-Altstadt genehmigte am Mittwoch bedingungsweise den Vertrag zwischen den Gemeinden Rabenau und Tharandt, Coßmannsdorf und Somsdorf und der Thüringer Gasgesellschaft in Leipzig wegen Gaslieferung und Rohreinlegung in die Orts- straßen. — Die zweite Strafkammer des Königlichen Land gericht» Dresden verhandelte gegen den 30 Jahre alten Dachdeckergehilfen Robert Richard Kannegirher au» Nabe, au wegen Diebstahls im Rückfälle und einer Ueber- tretung. Der bereits 14 mal vorbestrafte Angeklagte, der sich seit 12. März d. I. in Hast befindet, stahl während der Nacht zum 4. Februar d. I. mittel» Einbruchs und Einsteigens aus einem Neubau in Deuben mehreren dort beschäftigten Arbeitern Kleidungsstücke und noch verschiedene andere Sachen im Gesamtwerte von ungefähr 40 Mark. Außerdem verübte Kannegießer noch anderwärts in einigen
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